Mien Opa Anton un siene Sigar / Opa Anton und seine Zigarre

Woan ick mi erinnern dao: - Waron ich mich erinnern kann

Opa Anton har ümmer 'ne Sigar an't dampen, merst so'n aollen Stumpen.Mankst wassen et auk guede Sigarn, owwer merst blaus son aollen Stumpen un de all derbe stinken dai. Un daobi was et em egaol, of wi Kinner in'n Stuben wassen or nich.Alle Lüe - et was in der 1970er Jaohrn - kannden em un sienen Ruek. Wi Kinner häbbt den nich liehen mocht!

Opa Anton hatte immer eine Zigarre am Dampfen, meistens so einen alten Stumpen. Manchmal waren es auch gute Zigarren, aber meistens son einen alten Stumpen der grausam gestunken hat. Und dabei war es ihm egal, ob wir Kinder im Raum waren oder nicht. Alle Leute - so war das in den 1970ern - kannten ihn und seinen Rauch. Wir Kinder haben das gehasst!

Daoto har he alltieds sien'n griesen Kiel an un stonn vüör sien Huus inne Weststraot, de jä büs 1988 no nich 'ne 'Fußgängerzone' was. Un dann hätt he met alle Lüe küert, de jüst an usern Huus vüörbigöngen un em kannden. Daobi kannde he baolle jedereen, wildat he een aollen Paohlbüörger ut Sennhuorst was.

Dazu hatte er immer einen grauen Kittel an uns stand vor seinem Haus in der Weststraße, die ja bis 1988 noch nicht Fußgängerzone war. Und dann hat er mit allen Leuten geplauscht, die an unsrem Haus vorbei kamen. Dabei kannt er beinahe jeden, weil er ein alte eingesessener "Poahlbürger" aus Sendenhorst war.

Use iärste Höscher, dat häbbt wi schriftlick, is ...un drüöft Ji maol raoen, wu de heten dai... was Bäänd Hölscher, geb. 1590. Et giff dao auk een'n Pastoor Hölscher, met drai Kinner üm 1590 büs 1623, män dat is 'ne annert Vertellsel.

Unser erster Hölscher, das haben wir schriftlich, ist ... und nun bitte einmal raten, wie er hieß... war Bernhard Hölscher, geb. 1590. Es gibt da auch noch einen Pfarrer Hölscher, mit 3 Kindern, so um 1590 bis 1623, aber das ist eine andere, weitere Geschichte.

Un Anton was in vörschaidene Vereine: in'n Kiärkenvüörstand , de CDU - de hätt he nao'n Kreeg met up'n Wägg bracht -, in'n Stadtraot, Schützenverein, in'n Kiärkenchor, in Vorstand der Volksbank, im Pfarrgemeinderat. Een waor'n Vereinsmeier!

Und Anton war in verschiedensten Vereinen: Im Kirchenvorstand, der CDU (Die hat er nach dem Krieg hier vor Ort mitbegründet), im Stadtrat, im Kirchenchor im Volksbankvorstand, im Schützenverein, ein wharer Vereinsmeier!

Dat he in'n Kiärkenchor was konn'm daoan miärken, dat he büs in't hauge Aoller ümmer een Leedken singen dai un jedereen konn em alltieds an'n Rüek van de Sigarn un den Singsang kennen. Sien Kyyyrie, Kyyyyyyrie häbb ick nu no inne Oohn hangen un tohuus roopt se: "Gnaode" wann ick Opas Sanginlag präsenteer.

Das er im Kirchenchor war, konnte man daran merken, dass er bis ins hohe Alter immer ein Lied gesungen hat und die anderen Leute konnten ihn allzeit an dem Ziggarenaroma in der Luft und an seinem Singsang frühzeitig erkennen. 
Sein Kürie, Kürie habe ich immer noch in dern Ohren hängen und zu Hause rufen alle: Gnade, wenn ich Opas Singsang anstimme.

Opa har auk 'ne interessante Geschichte, för de ick mi sienertieds nich interesseerte, wat mi nu leeddööt. Vader Espit un miene Moder Christine häbbt mi 'ne Menge vertellt un konn met Hölp van sien Archiv - dat häff ick in de Tüschkentied uparbaid't, Togang, Iärsse för dat wunnerbaor't Hobby funnen.

Opa hatte auch eine interessante Lebensgeschichte, für die ich mich aber seinerzeit nich nicht so interessierte, was mit heute ein wenig leidtut. Meine Eltern Barnhard und Christine haben mir aber eine Menge erzählt, und mit Hilfe des Archivs von Opa Anton - Mittlerweile habe ich es so ziemlich aufgearbeitet - habe ich ZUgang zu diesem wunderbaren Hobby - der Sendenhorster Geschichte - gefunden.

Mien Vader Espit hätt mi vertellt, dat bi us Sunndags üm acht muorns all de iärsten Gäst up'n Wägg to de Kiärk sick een Schnäpsken bi Oma Käthe un Opa Anton gönnen. Daomaols wuohnten alle, auk Tant Guste un tant Toni bi us in'n Huus un so was muorns all de Hölle los, büs mien Vader de Klingel afkneep.  

Mein Vater Bernhard hat mir erzählt, dass bei uns Sonntags um acht Uhr morgens die ersten Gäste auf dem Weg zur Kirche sich ein Schnäppschen bei Oma Käthe und Opa Anton gönnten. Damals wohnten wir alle, auch meine Großtanten Tante Guste und Tante Toni bei uns im Haus und so war morgens ddie Hölle los, bis mein Vater das Kabel wutentbrannt abkniff...

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