Nazis
Nationalsozialismus
Vorgeschichte:
Bei den Akten des Stadtarchivs befindet sich ein Schreiben des preußischen Innenministers vom 26. September 1925, von Bürgermeister Austrup routinemäßig abgezeichnet (z.d.A = zu den Akten) und abgeheftet. Das Schreiben zeigt, daß die Weimarer Republik durchaus Leute hatte, die die Gefahr Hitler erkannten und gewillt waren, gegen diese Gefahr einzuschreiten:
Die von der nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei in letzter Zeit wiederholt auch durch die Presse veröffentlichten Ankündigungen eines beabsichtigten Auftretens des völkischen Führers Adolf Hitler als Redner in öffentlichen Versammlungen hat in weiten Kreisen der Bevölkerung lebhafte Besorgnis hervorgerufen. ...
Da Adolf Hitler die deutsche Staatsangehörigkeit nicht besitzt und überdies wegen eines in Deutschland begangenen hochverräterischen Unternehmens rechtskräftig verurteilt worden ist, wird sein Auftreten in öffentlichen Versammlungen für das Gebiet des Freistaates Preußen hiermit bis auf weiters verboten.
Im Vorfeld der Septemberwahlen 1930 erlebte Sendenhorst den ersten öffentlichen Auftritt der NSDAP. Da die Stadt bis zu Hitlers Machtübernahme 1933 und darüber hinaus NS-Diaspora war, mußte sie von auswärts, von Ahlen, Münster oder Ennigerloh propagandistisch betreut werden. Am 20. August 1930 hielt die NS-Ortsgruppe Ennigerloh im Saale Klümper eine Versammlung ab unter dem vielsagenden Thema "Für Ruhe und Ordnung sorgen wir"2.
1 STAS B147
2. StAS B161
05.05.1924 pr. Innenminister B 147
Bericht, ob Ortsgruppe der Großdeutschen Volksgemeinschaft gegründet wurde.
Welche Organisationen sin der Großd. Volksgem aufgegangen, Fortsetzung der verbotenen Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei?
Preuß Minister des Innern Berlin
26.09.1925
Die von der nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei in letzter Zeit wiederholt auch durch die Presse veröffentlichten Ankündigungen eines beabsichtigten Auftretens des völkischen Führers Adolf Hitler als Redner in öffentlichen VErwasnnlungen hat in weiten Kreisen der Bevölkerung lebhafte Besorgnis hervorgerufen. Der Wortlaut der Ankündigungen und öff. Einladungen sowie der Inhalt des August-Flugblattes der "Deutschen Arbeiterzeitung" lassen die bestehenden Besorgnisse einer Störung der öff. Ruhe und Ordnung aus Anlaß des öff. Auftretens Adolf Hitlers begründet erscheinen
Da Adolf Hitler die deutsche Staatsangehörigkeit nicht besitzt und überdies wegen eines in Deutschland begangenen hochveräterischen Unternehmens rechtskräftig verurteilt worden ist, wird sein Auftreten in öff. Versammlungen für da Gebiet des Freistaates Preußen hiermit bis auf weiters verboten.
1930 VIII 20 (nach B161)
OG der NSDAP Ennigerloh beantragt Versammlung der Bewegung im Lokale Klümper; "Für Ruhe und Ordnung sorgen wir"
i.A. H Bischoff
1931 V MS RP
Versammlung sind vorbeugend verboten, in denen der Nationalsozialist Kurt Krischer als Redner auftritt
1931 V 13 Oppeln
Verbot des radikalen Redners Wilhelm Hüttmann, geb MS, Schriftseller, Untergauleiter des Bezirks OS. Er macht die heutige Staatsform und deren Einrichtunngen in hemmungslosester Weise verächtlich
1931 V 6 RP MS B137
Anordnung des Oberpräsidenten Verbot nationalsozialistischer Parteiuniforn oder Bundeskleidung vom 8. IV. 1931 (Notverordnung)
Ergänzung: allgemein verboten, also nicht nur das öff. Tragen
Auf Grund verschiedener Erfahrungen soll jedoch nur gegen das öffentliche Tragen polizeilich eingeschritten werden
1932 VII 20
Kreisleitung der NSDAP meldet für Sonntag, den 24.VII. 1932 Kundgebung im Saal Kaupmann an:
Redner Pg Jacobs MS
Thema: Warum als Deutscher und Christ für Liste 2?
1932 VII 27
Mitgliederabend der NSBO (NS Betriebszellen Organisation) im Lokal Kaupmann
Thema: Zweck der NSBO
Unterschrift Apel (Ingenieur) Block Sendenhorst
(nach Material des Stadtarchivs)
Machtübernahme
1933 II 21
National-Zeitung Hg Dr. Alfred Meyer, an Bürgermeister: betr.Amtliche Bekanntmachungen; Text fast gleichlautend mit der Eingabe Schwermann (s.u). Antwort ebenfalls gleichlautend
1933 III 2
NSDAP, Stützpunkt Sendenhorst (noch keine Ortsgruppe):
Dr. Schwermann an Bürgermeister: erwartet, daß die Stadt die amtlichen Bekanntmachungen gegen Bezahlung in die National-Zeitung, Organ der NSDAP, aufnimmt
Nachdem nunmehr durch die Übernahme der Kanzlerschaft des Führers der deutschen Freiheitsbewegung, Adolf Hitler, unser Gauorgan eine noch weitere Verbeitung gefunden hat ...
- Antwort Austrup erfolgt an Ingenieur Bartmann: Amtl. Bekanntmachung erfolgt nach althergebrachter Weise durch Vorlesen nach dem Hauptgottesdienst Sonntag. Aus Sparsamkeitsrücksichten keine Veröffentlichung im amtlichen Kreisblatt. Es soll aber nach Möglichkeit von Ihrer Anregung Gebrauch gemacht werden.
1933 IV 15
NSDAP Stützpunkt Sendenhorst, Propaganda Dipl. Ing. Josef Bartmann Adolf Hitler Str. 41
An Bürgermeister:
Wir laden Sie und die nationale Bevölkerung der STadt Sendenhorst hiermit zu dem deutschen Abend, der anläßlich des Geburtstages unseres Reichskanzlers Adolf H am Donnerstag. den 20. 4. abends 8 Uhr im Saale Werring veranstaltet wird, freundlich ein.
Wir bitten Sie höflichst diese Einladung an die nationale Bevölkerung und die nationalen vereien am Ostermontag durch Publizieren bekannt zu geben und die Bevölkerung der Stadt S. aufzufordern, dem Tage durch reichen Flaggenschmuck ein würdiges Gepräge zu geben.
Mit deutschem Gruß und H e i l H i t l e r
Bekanntmachung erfolgte; ferner
anläßlich des Geburtstages des Herrn Reichsk. A. H. werden auf dessen Wunsch Gaben an die minderbemittelte Bevölkerung verteilt, der Herr Reichskanzler wünscht, daß an seienm Geburtstage kein Deutscher hungern soll. Alle dt. Volksgenossen werden gebeten, durch Geldspenden und Lebensmittellieferungen den Wunsch des Herrn Reichsk zu erfüllen.
Es werden Vertrauensleute der Stadt S. und der NSDAP von Haus zu Haus gehen und die Gaben in Empfang nehmen
1933 IV 30
Auf Anordnung der dt Reichsregierung am 1. Mai, Feiertag der Nationalen Arbeit, sämtliche Geschäfte für den ganzen Tag geschlossen. Schärftste Überwachung! Gegen jede Übertretung wird unnachsichtlich vorgegangen!
ferner Bekannmachung:
Am Montag den 1.Mai dem diesjährigen Nationalfeiertag, ist für die SA und die Mitglieder der NSDAP und NSBO um 6 Uhr Gottesdienst. 7.10 Uhr Antreten auf dem Marktplatz und anschließend Abfahrt nach Ahlen.
Nachmittags 19.45 Antreten auf dem Marktplatz zur Feier der nationalen Arbeit. Unbedingte Pünktlichkeit!
Unterzeichnung "Bürgermeister" durchgestrichen und durch Dr. Schwermann ersetzt.
1933 V 28
Bekanntmachung: die öff. Schlagetergedenkfeier findet am heutigen Tage statt. Die gesamte Bevölkerung der Stadt wird freundlich eingeladen. Ferner wird gebeten, daß sämtliche Vereine ordnungsgemäß mit Fahen sich an der Feier beteiligen
Alle Einwohner, die noch nicht geflaggt haben, werden daran erinnert und wollen daran denken, daß es sich um die Ehrung eines großen dt Helden handelt,
Offizielle Feier heute abend um 19.30 Uhr auf dem Marktplatz; Antreten und Schlageterehrung am Kriegerdenkmal
Anschließend geselliges Beisammensein im Saale des Gastwirts Kaupmann
1933 VII 15
Bekanntmachung: Auf Anordung der Reichsleitung veranstaltet die OG der NSDSAP Sendenhorst zum Zeichen der Volksgemeinschaft des Zusammenschlusses von Stadt und Land eine gemeinschaftliche Feier aller Formationen
Die Bevölkerung wird um Beteiligung und Beflaggung sämtlicher Häuser gebeten.
1933 VI 25
Berlin: Zum Fest der Sonnenwende unter Führung des Reichssportkommissars imm volkstümlichen Rahmen Wettkämpfe
"Fest der Jugend" 24/25. Juni
- Schulen
- Turn- und Sportverbände
- Wehrverbände
- HJ
- Bündische Jugend
- vaterländische Verbände
Sendenhorst meldet nach Beckum: Veranstaltungen haben wegen der ungünstigen Witterung nicht statgefunden
1933 VIII 30
Nach Abschluß des Konkordats: Aufhebung des Uniformverbots für kath Jungmännervereine und ihre Jungscharen
1933 IX 30
Bekanntmachung Aus Anlaß des Erntedankfestes und zur Bekundung der Verbundenheit des ganzen dt Volkes mit dem dt Boden und seinem Bauerntum werden die Bewohner der Stadt gebeten, am Sonntag, dem 1. X. ihre Häuser zu flaggen.
Gleichzeitig am Geburtstag des Reichspräsidenten, 2. X.
1934 II
Oberpräs: Um die Stellung zu den konf. Jugenverbänden nicht zu verschärfen, halte ich es für zweckmäßigf, daß auch die konf, Jugendverbände durch ... LR us. in geeigneter Weise darauf hingewiesen werden, daß ihnen Aufmärsche, Uniformtragen und Geländesport untersagt sind.
LR: Meldung der Führer der konf. Jugendverbände
Darauf Bürgermeister informiert Kaplan Schürmann
1934
Reichssportführer kündet den "Tag der Jugend" an.
nur noch
- HJ und Sportgemeinschaftsführer
- Schulbehörden
1934 III 23 B 127
Feldjägerkorps in Preußen: Übernahme politischer Aufgaben innerhalb der gesamten SA und Hj
Regierungsbezirk MS: Ägidiikarseine, Führer Sturmführer Dr. schumann
Regelung: bei Vergehen, Verbrechen oder Übertretungen von SA-Angehörigen (---> Röhm-Putsch?)
1934 VI B128
Sturmführer der hiesigen SA Josef Bartmann, 38J, erstattet Anzeige: Verlust einer Aktentasche und Entwendung von ua.
Zulassung und Steuerkarte für PKW IX - 7909 (Heinz Everke)
1935 B 602
Rundschreiben der Gauleitung: Erstellung einer Warnkartei über Querulanten und Meckerer
1935 III 10
WHW
Bekanntmachung.
Das Porträt (Mosaikwerk) für das Winterhilfswerk steht im Schaufenster Hub Siekmann bis heute abend zur Besichtigung aus. Mosaiknadeln für 20 Pf.
Helfe jeder durch sein freiwilliges Opfer die Not der notleidenden Volksgenossen zu lindern Ehrenfplicht ...
1935 VI 30
Aufforderung zur Musterung der Jahrgänge 1914 und 1915 (Vorbereitung der allgemeinen Wehrpflicht)
1935 X 20
Erstmalig Anträge uaf Gewährung von Kinderbeihilfen geordnet nach Stadtviertel
Nur Familien mindestens 4 Kinder unter 16J; Antrag mit Verdienstbescheinigung; Heiratsurkunden von Eltern und Großeltern der Kinder (warum Großeltern? arischer Nachweis?)
1935
Aufmarschverbot des Stahlhelm gilt weiterhin
1935 XI 15
Schlußappelle des aufgelösten NSDFB (Stahlhelm), auch Untergliederungen, verboten
Geregelte Liqidation des Vermögens, keine Beschlagnahmen
1935 XI 8
Verbot des Lastkraftwagentransport geschlossener Gruppen kath. konfessioneller Jugendverbände
1936 VIII
Bekanntmachung:; Reichsregierung hat durch mehrere Aufrufe angeordnet, daß während der olympischen Spiele zu offiziell zu flaggen ist und gleichzeitig den Wunsch geäußert, daß sich auch alle Volskgenossen an der Beflaggung beteiligen. Ich bitte daher ... daß die Bürger der Stadt S. ihre Häuser beflaggen mögen. ich hoffe, daß die Einwohner von S. Verständnis genug besitzen und sich reichlich der Beflaggung anschließen.
1936 IX 11 Ahlen
Kreisleitung der NSDFAP an LR; Die Anteilnahme der Bevölkerung des Kreises bei der Abfahrt der Teilnehmer an dem Reichsparteitag war geradezu kläglich.
Um nun bei der Rückkehr der Nürnbergfahrer zu zeigen, daß die Bevölkerung die Tage von Nürnberg so weit wie möglich in der Heimat miterlebt hat, daß sie begeistert ist von der Aufbauarbeit des NSoz, daß sie grenzenloses Vertrauen hat zu unsrem großen Führer, der uns einen neuen Vierjahresplan gegeben, daß sie da Vertrauen auf die politischen Leiter überträgt, Bitte an LR, Bürgermeister anzuweisen, den Nürnbergfahrern einen Empfang zubereiten, Beflaggung der Häuser ...
Anweisung i V Panning: Die Einwohner der Stadt werden gebeten, bei der Rückkehr der Teilnehmer am Reichsparteitag in Nürnberg ihre Häuser zu flaggen. Ich darf auch wohl bitten, daß die Volksgenossen, die Zeit dazu haben sich am Bahnhof zur Abholung der Teilnehmer einfinden
Am 16, (ein Tag vorher) von Bäcker ausgeschellt
1936 X 11
Bekanntmachung: Altmaterial ist zu Sammeln, nicht auf die Müllkippe! ...Es besteht in Deutschland keine Rohstoffnot sondern nur Rohstoffmangel und durch Sammeln und durch die restlose Verwertung von Altmaterial können und wollen wir mithelfen, Dtl. immer unabhängiger vom Ausland zu machen.
Erstmalig Bekanntmachung mit Heil Hitler von Austrup unterschrie-ben!
1937 III 3
Bekanntmachung: Am 6.Okt v J rief uns der Führer bei der Eröffnung des WHW zu: Ich erwarte von jedem Deutschen, der Charakter besitzt, daß er mitmarschiert.
... Zum Abschluß des diej. gewaltigen WHWs wollen wir alle unserm Führer nochmals beweisen, daß wir alle gewillt sind, mitzuarbeiten, Ich erwarte daher von jedem Sendenhorster, daß er sich in das Opferbuch des Deutschen Volkes eintragen läßt blablabla, aber kein Heil Hitler! - Aushang!
1937 VII 13
Auflösung der katholischen Arbeitervereine im Reg Bez MS (da Volks- und Staatsfeindliche)
1937 X 27 Gestapo MS
Auflösung des kath Jungmännerverbandes der Diözese MS: Beobachtung, ob Miglieder des aufgelösten Verbandes ihre Tätigkeit illegal, zB in der Pfarrjugend, Jungkolping oder Meßdienervereinigung fortsetzen
Gründe: Kath Jungmännerverband und Gliederungen, insbesondere Jungscharen, Sturmscharen, DPSG haben bis in die letzte Zeit Fahrten, Wanderungen usw durchgeführt, bei denen z T auch einheitliche Kluft getragen wurde
An: Diözesanpräses Domvikar Roth
1937 XI 8
Begriffsbestimmung"Kolpingsfamilie"
- nur männliche, aktive Mitglieder
- männliche Ehernmitglieder
1936
Übersicht über Etatmittel an die Hitlgerjugend
1. HJ Gefolgschaft S. Sportgeräte 71.75M
2. BDM-Gruppe dito 59.75_
NS - Kulturpflege
NSDAP als Hüterin christlicher Weihnacht:
19.12.1933 RP
In den vergangenen Jahren ist es im steigendem Maße üblich geworden, daß aus Anlaß stattfindender Weihnachtsfeiern die Genehmigung zur Veranstaltung von Tanzlustbarkeiten eingeholt worden ist
Die Verbindung von Weihnachten und Tanzvergnügungen entspricht jedoch nicht dem wirklichen Charakter des Weihnachtsfestes. Das würdige Begehen von Weihnachtsfeiern, auf die von den örtlichen Polizeibehörden zu achten ist, schließt das gleichzeitige Stattfinden von Tanzlustbarkeiten aus
18.09.1934
OG er NSDAP veranstaltet heute abend 1/2 9 Uhr eine Filmvorführung "Wenn am Sonntag abend die Dorfmusik spielt". Bitte um Genehmigung
Im Auftrage des Ortsgruppenleiter Obermeyer, Filmwart
--> serh dürftiges Angebot der Ortsgruppe Sendenhorst. Film wird von kommerziellen Anbietern beherrscht. Auch sonst wenig Bemerkbares aus der OG (Theater, Tanz, usw) Nur einmal Karneval
Nordwestf. Spielgemeinschaft für nationale Festgestaltung
15.01.1935
Stadt übernimmt gezwungenermaßen einen Stammanteil von 35 Mark
- Gestaltung von Freilichttheatern (Thingplätze)
- neues Volksschauspiel mit großen Sprech- und Bewegungschören
"alle von der Spielgemeinschaft auf Grund zu treffender Vereinbarungen in den Städten und Landbezirken des Gaus Westfalen- Nord veranstalteten großen, festlichen Aufführungen, die auf Massenbesuch ausgerichtet werden, dienen im besonderen Maße der nationalen Erhebung und dem Erlebnis der Volksgemeinschaft
Privatunterricht Musik
12.03.1935
Frau Meschede
Lehrer Obermeyer
Eberhard Haselmann jun.
Lehrerin Erpenbeck
Aufforderung, sich einen Privatunterrichtsschein zu beschaffen
Darauf Eberhard Haselmann jun: Ich habe früher schon mal Privatunterricht im Musik erteilt, aber seidem mir bekannt ist, ohne den Erlaubnisschein keinen Unterricht zu erteilen, macht men Vater dieses, der sich wegen seines Alters keine Prüfung mehr unterziehen brauch. Ich gebe zu, meinem Vater wohl mal in letzter Zeit vertreten zu haben, Ist dieses jedoch nicht statthaft, so verzichte ich eben solange darauf, bis in den Unterrichtsschein in Händen habe.
Mit Deutschem Gruß
Heil Hitler
06.01.1935
Feuerwehrabend in diesem Jahr im Zeichen des WHW: Es wird eine Sammlung im Kreis der Festteilnehmer vorgenommen, die an die WHW Ortsgr Sendenhrost abgeliefert wird
01.01.1935
NSDAP Kreisleitung BE
Erfahrungsgemäß veranstalten Feuerwehr - Gesellen- und Gesangvereine und andere private verbände im Laufe des Jahres, namentlich zur Winterzeit innerhalb der Vereine und auch öffentlich Theatervorstellungen. Nichts einzuwenden, wenn der Inhalt deutsches Kulturgut vermittelt. In Orten, in denen eine NS Kulturgemeinde besteht, müssen diese Aufführungen auf 1 bis 2 Vorstellungen beschränkt bleiben, da öff. Theatervorstellungen nur von der NS_Kult. veranstaltet werden dürfen.
In Sendenhorst: zu den Akten
27.01.1935
SA der NSDAP Sturm 13/22: Kameradschaftsabend mit Tanz
Lustbarkeitssteuer und Verl. der Polizeistunde, aber keine Gebühr
04.02.1935
Volksfürsorge führt Werbeveranstaltung durch. Es laufen erdkundliche und kulturelle Filme
Obermeyer: Diese Filmveranstaltung ist gestern von der Ortsgruppe genehmigt worden
24.02.1935
Deutsche Kolpingsfamilie zahlt für ihren Familienabend 4 Mk an das Winterhilfgswerk
(Ortsgruppenamtsleiter Knieper)
23.05.1935
Anläßlich des diesjährigen Gautreffesn dürfen an diesem Tage keine größeren Fest und Feierlichkeiten stattfinden
08.07.1935
Mitteilung; Einrichtung der Kreisbildstelle; Leiter Lehrer Schoppa, BE
22.07.1935
Vorpropaganda zum Deutschen Erntedanktag 1935
- Stadt und Land, Hand in Hand
- Unser Brot aus eigener Scholle
- Unterm Erntekranz
Große Westf. Kunstausstellung
30.08.1935 B 322
Dortmund Haus der Kunst unter Mitwirkung der Reichkammer der bildenden Künste
Hinweis und Anregung zum kauf von Kunstwerken
05.10.1935 Gestapo Berlin
Erntedankfeiern kirchlich konfessionellen Charakters außerhalb der Kirche sind unter allem Umständen unzulässig,
Sollte die Rundfunkrede des Führers durch verspätet angesetzte Gottesdienste sabotiert werden, suche ich auf Abstellung hinzuweisen
26.10.1935
Erstmalig Stagma an Polizeibehörde: Musikveranstaltungen gelegentlich der Kirmes ("Gema")
01.02.1936 B 319
Volksbidlungswerk der NSDAP veranstaltet in diesem Jahre in allen Gemeinden Aufklärungs- und Vortragsabende. Bitte der Kreisleitung (Scholdra) Beträge zwischen 50 und 100 RM in den Etat einzusetzen.
03.02.1936 B322
Erwerb von Anteilen der Nordwestfälischen Spielgemeinschaft für nationalsozialistische Festgestaltung durch Stadt Sendenhorst
24.04.1936
Reichskammer der Bildenden Künste:
In Sendenhorst kommen folgende Firmen in Frage
1. Franz Pöttken. Horst Wessel Str
2. Heinrich Hamels, Adolf Hitler Str
10.09.1936
Weinwerbewoche (Deutscher Gemeindetag)
Kein Verzicht auf Getränkesteuer! ... Die umfangreiche Propaganda für den Weinverbrauch in der Werbewoche hat ohne Zweifel dazu geführt, da den Winzern größere Mengen Wein abgenommen werden. Diese Abnahme wird durch die Getränkesteuer nicht beeinträchtigt
Okt 1936 B 322
"MeinKampf " wird auf Anordnung in zehn Exemplaren beschafft, um es den Ehepaaren auf dem Standesamt auszuhändigen
30.01.1937
Alle Theateraufführungen durch Laienspieler müssen genehmigt werden. Antrag mindestens drei Wochen vorher bei der Kreispolizeibehörde
Genhmigung nicht erforderlich für Weihnachtsfeiern der NSDAP und Veranstaltungen für einen geschlosenen Personenkreis
Information aller Parteidientstellen (insgesamt 10) sämtlich in Ahlen
(nach B 324 Bau- und Kunstdenkmäler, Landschaften, Heimatschutz)
II 1938 - 1949
06.01.1938
Deutsche Arbeitsfront NS Gemeinschaft Kraft durch Freude
Abteilung Amt Kulturgemeinde
LR Gärtner Beckum:
Durchführung von Breitenarbeit soll in Angriff genommen werden nach dem Motto "Das Beste ist für unser Volk gerade gut genug"
Aufforderung zur Mitarbeit
Bitte um Mittel aus dem Kreisetat; Hinweis auf Haushaltmittel der Gemeinden
03.03.1938
Westf. Heimatbund: Bitte an die Stadt um korporativen Beitritt (1/5 Pf pro Einwohner)
15.03.1938
NSDAP Gauleitung Westfalen Nord, Kreisleitung Beckum
fast wörtliche Wiederholung des Antrags DAF vom 06.01.1938
gez Kreisleiter Pfeffer
(nach Kenntnis zu den Akten, Austrup)
03.06.1938
RP: Lt Naturschutzverordnung ist die Rodung von Wallhecken erst ab 1. 10. erlaubt
03.07.1938
RP: Schutz von Findlungen
Ortstext für den deutschen Heimatführer (Verlag Erwin Müller, Berlin)
Entwurf Bernhard Fascies, gedruckt wurde eine entschärfte, gekürzte Fassung (ohne Juden!)
Das freundliche, an Geschichte reiche Städtchen Sendenhorst ist eine Kleinstadt echt münsterländischer Prägung im Nordwesten des Kreises Beckum - im Herzen des Münsterlandes - und zählt 3800 Einwohner. Seit Jahrhunderten kirchlicher und politischer Mittelpunkt einer weiten bäuerlichen Umgebung, 1230 zuerst urkundlich als Pfarre,, 122323 als "oppidum" genannt, Stadt im Dreingau, wo im Mittelalter der Haupststuhl der Freigrafschaft war. Bischof Ludiwg (1310-1357) hat das vorher offenen Dorf mit zwei breiten Gräben und einem hohen Wall zum Schutze gegen feindliche Einfälle umzogen. Der Ost-, Süd-, West-, und Nordgraben sowie die Promenade im Zuge des zweiten ehemaligen Stadtgrabens erinnern an den Wehrcharakter Alt-Sendenhorst. Opferfreudiger Gemeinschaftsgeist, mutiger Tatwille erneuerten, was häufige Kriegswirren und Feuerbrünste zerstörten. Die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung bildeten Ackerbau, Viehzucht und Leineweberei. Sendenhorst nahm eine stille, ruhige Entwicklung. Schon seit der Jahrhundertwende zählt der Ort keine Juden mehr. Der Silhouette Sendenhorsts geben eine besondere Note die vier Türme der Pfarrkirche, die Windmühle und der gotische Turm des stattlichen Krankenhauses, das als mustergültig eingerichtete Heilanstalt der Knochen-, Gelenk und Drüsentuberkulose mit einer Belegschaft von mehr als 300 Kindern aus ganz Westfalen weithin bekannt ist. Der Sendenhorster Schnaps, in 13 Brennereien hergestellt, hat als "Sendenhroster Spezialität" weithin einen ausgezeichneten Ruf.
02.06.1938
Anfrage betr. Struktur der Stadt Sendenhorst
Antwort Austrup:
Im Stadtbezirk Sendenhorst ist eine Volksschule und eine Mittelschule vorhanden. ebenso ist ein sehr schönes Krankenhaus mti Kinderheilstätte am Orte.
Die Stadt trägt ausgesprochen ländlichen Charakter. Industrie ist nur wenig vorhanden. Z Zt. ist nur eine landwirtschaftliche Maschinenfabrik in betrieb.
Die Bevölkerung besteht zum größten teil aus kleinen Handwerkern und Arbeitnehmern,. Bekannt sich auch die Kornbrennereien, deren es 13 gibt.
An Sehenswürdigkeiten kann erwähnt werden eine schöne im gotische Stil erbauteKirche, die schönen Anlagen des Kriegerdenkmals und besonders das St. Josefsstift mit seinen Anlagen.
Die Stadt selbst hat eine fortschreitende Entwicklung zu verzeichnen.
11.03.1939
Arbeitstagung betr Fahrt der Alten Garde
Anwesend 135 Heimtpfleger
Landeshauptmann Kolbow eröffnet die Arbeitstagung
Bildung eines Kommission auf Ortsgruppemleiter, Bürgermeister, Vertreter des Westf Heimatbundes, und der DAF
Einzelheiten Dr. Schulte, Ahlen
- Säuberung und Ordnung des Landschaftsbildes
- Verschönerung der Fassaden nicht nur auf den Durchgangsstraßen
- Heimatabend für die Bevölkerung zur Vorbereitung
- Münker: Kampf der verunstaltenden Außenreklame
- Mit Aufputz und Verschönern ist es nicht getan!
- Rohbauflicken im Ortsbild umfärben usw
13.04.1939
Westf. Heimatbund: Ortsbildpflege zur Vorbereitung der Reichsfahrt der Alten Garde
-Feldzug zur Reinigung westf. Ortsbilder aus Anlaß der Reichsfahrt
- Landesbaupfleger Prof. Wolf erhält aus Sendenhorst eine Reihe von Fotos (Unterschrift A. Stafflage)
- verschiedene Putz- und Fugenarbeiten sowie auch Antreicherarbeiten wird das Straßenbild verschönt (Austrup)
aus dem Rundschreiben Heimatbund:
- Entschandelung des Ortsbildes
- Hausbesitzer erhalten für Säuberung ihrer Häuser Anerkennungsurkunde
20.06.1939
Anforderung einer Stadtfahne für Schlußkundgebung Westfalentag Minden
Antwort Stadt: besitzt zur Zeit noch keine Stadtfahne
01.07.1939
Austrup: Sendenhorst ist bei der Reichsfahrt der Alten Garte nicht berührt worden
30.12.1939
LR verlangt energisch die Erhaltung des noch vorhandenen Baum- und Heckenbestandes wie erhöhten Schutz für alle Naturdenkmäler
... muß ich immer wieder in Erfahrung bringen, daß Grundeigentümer ihren Besitz bewirtschaften, ohne auch nur die geringste Rücksicht auf den Erhalt der naturgewollten Beschaffenheit nehmen.
- oft absichtliche Unmgehung der Naturschutzbestimmungen
29.03.1940
Im Stadtgebiet Sendenhorst befinden sich folgende Naturschutzanlagen:
1. der alte Judenfriedhof. Teil der früheren Befestigungsanlagen der Stadt Sendenhorst
2. eine uralte Kastanie vor dem Hause des Tischlers Voges. Wegen ihrer großen, prächtig ausgewachsenen Krone ist dieser Baum als ein Naturdenkmal anzusehen
3. Wallhecke. hinter dem Gehöft Tergeist, wird von denselben in alten Zustand gehalten.
Anfertigung der Nautrschutzkarte mußte wegen Einberufung Architekt Brandhove zurückgestellt werden.
Schulte Pl Hptw.
20.07.1940
Bericht "Münsterländer Heimatchronik" im Auftrag LR an Westf. Heimatbund, Heimatpflege:
die Heimatpflegearbeit steht hier nicht still. Vorarbeit geleistet wurde hier zur Herasugabe einer Sammlung heimatkundlicher Beiträge für Schule und Haus. In 5 Abschnitten wurde der Stoff zusammengefaßt:
1. Aus Geschichtlicher Vergangenheit
2. Volkskundliches
3. Natur- und Vogelkunde
4. Söhne unsere Heimat
5.Gedichte von Happe und Kleinhans
ua folgende Beiträge:
- Die Besiedelung unserer Heimat bis 1820
- Das Steinkühlerfeld als reiche Fundgrube fossiler Fische, Krebse und Pflanzen der Kreidezeit
- Aus der Zeit des siebenjährigen Kiregs
- Aus den großen Tagen der Freiheitskriege
- Gemeindeverfassung in alter und neuer Zeit
- Alt - Sendenhorst in einer Statistik von 1816
- Das Schulwesen
- Vom Rathaus und von seinen Bürgermeistern
- Alte Sendenhorster Bauernhöfe
- Hausinschriften
- Die Befestigung Sendenhorst
- Der Sendenhorster Schnadezug in früheren Jahrhunderten
- Alt - Sendenhorster Volksfeste
- Die Karfreitagsprozession und ihre Kreuztracht
- Das Sünte Jans Brüös Schützenfest
- Die Organisation des Feuerlöschwesen nach den Freiheitskriegen
- Der erste Postmeister aus Thurn - u. Taxischer Zeit
- Josef Spithöver - Stifter des hiesigen Krankenhauses
- Heimatschriftstelle Kleinhans
Daneben gibt es eine chronologische Darstellung der Sendenhorster Heimatgeschichte des Weltkrieges mit Bildern und sonstigen Quellenstücken
Auch ein heimatkundliches Lichtbildarchiv ist im Entstehen gegriffen. 100 Diapositive zeigen Straßen, Häuser, gewerbliche und bäuerliche Arbeit, Launen der Natur, Sendenhorst im dritten Reich, Adel der Arbeit, der neuen Jugend Wille und Weg, heimatkundliche Ausflüge usw
Hergestellt sind ferner 120 - 130m Lauffilm mit folgenden Motiven
- Unser Städtchen und seine Einwohner
- Frisch fröhliche Spiele unserer Jugend
- NS Frauenschaft fährt nach Tecklenburg
- Mit dem Heimatverein ins Lipperland
- Schützenfest mit dem traditionellen Fahnenschlag
- NS Frauenschaft mäk: Graut Rüsen in den Mühlenkuhl
- Kleine Stadt auf großer Fahrt, O Du schönes Sauerland
In einem Archiv werden seit 1929 alle Zeitungsartikel über Sendenhorst gesammelt. ... Soweit möglich auch ältere Artikel
die Verbindung von Heimat zur Front wird gepflegt durch Feldpostpäckchen. Die Briefe, Karten und Bilder, die von den Soldaten eingehen, werden ebenfalls gesammelt und geordnet aufgehoben.
Anm Austrup: Reinschrift hat Fascies gestern Abend mitgenommen und liefert sie unmittelbar an die Geschäftsstelle Münster persönlich ab.
25.05.1939
NSDAP Kreisleitung an Stadtverwaltung
Im Laufe der Kulturwoche des Kreises wurde in Sendenhorster die Aufführung "Der Überläufer" gegeben.
Ortsgruppe hatte nur Einnahmen von 85 Mk, 155 Mk Defizit.
Kassenwart Pg Bisping konnte das Defizit nicht zahlen, da die Kassenverhältnisse der OGr dies nicht zuließen.
Es ist wohl der einzige Fall gewesen, daß eine Ortsgruppe mit ihrer Veranstaltung ein Defizit gehabt hat. In den anderen Gemeinden ist es so gewesen, daß diese in ihrem Haushaltplan einen Betrag für die Kulturwoche eingesetzt haben
----> Stadt geht auf Distanz zu Veranstaltungen der NSDAP
Häufiger zu bemerken, daß dringende Aufforderungen entweder nicht registriert oder abgelehnt werden.
Sendenhorst ließ sich nicht vereinnahmen
04.05.1939
Austrup weist auf Zahlungen an DAF und NS Frauenschaft hin. Weiter keine Zahlungen möglich.
30.04.1940
Mitgliedschaft für den Westf Zoologischen Garten der Gauhauptstadt MS wird der Stadt nahe gelegt, Darauf Überweisung von 28 M und Beitrittserklärung
12.06.1940
Heimatbund fordert Beiträge zur Münsterländer Heimatchronik an
hierzu Beitrag Fascies (Fotokopiert)
Heimatbriefe an die Front werden vom LR gesammelt
11.12.1940
Stadt will allen Einberufenen den Münsterländer Heimatkalender zusenden. 230 Exemplare angefordert
später Bestellung durch die Stadt zurückgezogen, da bereits durch die Ortsgruppe der NSDAP bestellt
24.01.1941
Lehrer August Stafflage zum Pfleger für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer bestellt
22.10 1941
LR erinnert daran, daß die Stelle des Naturschutzbeauftragten für die Stadt unbesetzt ist
Anmerkung Austrup: Wieder besetzt, da Stafflage aus dem Heeresdienst entlassen
26.06.1942
Wetf. Heimatbund: Unzweckmäßige Garteneinfriedigung Betonpfeiler statt Hecken
16.05.1943
"Auch die alten Bauernhöfe werden aufgezeichnet - eine Aktion des Westf. Heimatbundes"
durch die Terrorangriffe der Briten ist auch manch alter Bauernhof gefährdet und könnte vernichte werden ...
Registrierung aller vor 1870 erstaendenen Bauernhofe
Darauf Fascies
1. Hof Gösslinghoff
2. Hof Watermann (Stafflage)
26.02.1947
Unter Natur- und Denkmalschutz stehen in Sendenhorst
1. Judenfriedhof
2. Kastanienbaum vor dem Haus 292
3. Lindenbaum vor dem Haus der Wwe Franziska Jasperneite Weststr. 220
31.12.1947
Gärtner Thoms, Hoetmarer Str. 323 als Pflanzwart der Stadt vorgeschlagen
Th ist im Vorstand des Heimatvereins
25.10.1946
Stadtverw.Bauamt
Beschluß der Stadtvertretung, Gärtner Thoms soll im Laufe des Winters den Kriegerdenkmalplatz wieder instandsetzen, so daß er im Frühjahr eingesät und bepflanzt werden kann
Anton Hölscher mit der Leitung beauftragt
(Kostenanschlag ca 2100 RM9
NS-Frauenschaft
RP (Abt Kirchen und Schulen) 19.07.1938
genehmigt auf den Bericht Lehrerin Verspohl auf Widerruf, daß die Räume ihrer Dienstwohnung der Ortsgbruppe der NS Frauenschaft zur Verfügung gestellt werden. Der Anrechnungwert der Dienstwohnung wird nicht mehr vom Gehalt in Abzug gebracht
01.03.1940
Lehrer Wilhelm Demes bittet um Überlassung der z Zt von der Ortsfrauenschaft benutzten Dienstwohnung in der Volksschule, da die Wohnung nur solange der Frauenschaft zur Verfügung gestellt wurde, bis sie von einer Lehrperson in Benutzung genommen wird,
Daaher der Frauenschaft zum 1. 4. durch den Bürgermeister gekündigt
Kino, Theater, Veranstaltungen
08.06.1940
LR läd ein zu einer Besprechung (Kreisamtsleitung der NSV): Gründung der "Hilfsgemeinschaft des Dorfes“_ Entlastung der Landbevölkerung
22.07.1940
Funkspruch: Auf Anordnung des Führers dürfen ab sofort Mittwochs und Sonnabends öffentliche Tanzlustbarkeiten im Rahmen der Po.-Verordnung vom 27. September 1939 abgehalten werden
20.08.1940
Mit Rücksicht auf die Luftlage hat der Reichsminister für Volksaufklärung und Propagnada angeordnet, daß in den bisher regelmäßigen englischen Luftangriffen ausgesetzten Städten und Orten die Theater und Lichtspieltheater spätestens um 22 Uhr zu schließen sind
16.08.1940
Reichsmarschall Göring hat nach Vortrag beim Führer die sofortige Einstellung aller öffentlichen Tanzlustbarkeiten angeordnet
August 1940
Nachweisung der Veranstaltungen für die die Anerkennung als künstlerisch hochstehend als auch volkbildend abgelehnt worden ist (und die daher Vergnügungsteuerpflichtig sind)
1. Konzertdir. Erich Knoblauch, Dresden
Mitw: Claire Waldorf ... Peter Igelhoff ...
4. ders
Claire Waldof, Kapelle Hans Bund, Jupp Hussels
5. Mannheimer Konzertdir. Heinz Hoffmeiste
"Schlichting Tournee"
8. Internat. Konzert Touernee Stuttgart
Willy Reichert
11. Mitteldeutsche Konzertdir, Berlin
... Wilhelm Strienz ... Heinz Goedecke
14. ... Peter Kreuder
... Johannes Heesters
Kapelle Will Glahé
.. Barnabas von Geczy
30: Reichsmusikzug des Reichsarbeitsdienstes unter Stabführung von Herms Niel
20.12.1940
Auf Anordnung des Führers wird das bestehende Tanzverbot insoweit gelockert als mit sofortiger Wirkung öff. Tanzlustbarkeiten an 3 Tagen der Wochen ab 16 Uhr wieder zugelassen sind
Bericht Sendenhorst: Ich halte die Abhaltung von Tanazlustbarkeiten am Samstag und Sonntag für angebracht.
Darauf Genehmigung des LR; Beginn 16 Uhr, an Wochentagen 19 Uhr
14.03.1941
Verbot des Conference und Ansagewesens
Übertretungen werden auf Befehl des Führers mit schärfsten Strafen geahndet
09.04.1941
Mit sofortiger Wirkung werden öff. Tanzlustbarkeiten verboten.
Reichsführer SS
11.06.1941
Au Anordnung des Führers wird das bestehende Tanzverbot aufgelockert, als an drei Tagen der Wochen von 16 Uhr ab Tanzolustbarkeiten wieder zugelassen sind.
23.06.1941
Sendenhorst erhält die Erlaubnnis zur Abhaltung von Tanzlustbarkeiten am Samstags und Sonntags jeweils ab 18 Uhr
NS Alltag: Vergnügungen, Veranstaltungen, Sonstiges
B 167
Frühjahrskirmes 1935 wurde von 7 Schaustellern beschickt
Kirmesbälle fanden statt in den Wirtschaften Kaupmann, Seelige, Werring und Herweg
Gesamteinnahmen 60,16 RM Steuern
Herbstkirmes 1935
wieder 7 Schausteller bzw Buden; 76 RM Vergn.Steuer
11.10.1935
Kegelklub Fidelitas gemütlicher Abend, höchstens 15 Personen
Vorsitzender Carl Reuter
06.02.1936
Polizeiliche Meldung:
Während der Nachtstreife stellte Phptmeister Schulte fest, daß in der Wirtschaft Josef Silling eine Tanzlustbarkeit stattfand, Bienenzuchtverein Sendenhorst, Leitung Kötter Johann Holtkamp, Bft Bracht Winterkränzchen
Kein Antrag auf Genehmigung oder Verlängerung der PolStunde lag vor
Austrup verhängt (mit Freuden) Strafgebühr von 15 RM
12.02.1936
Während des Kameradschaftsabends des Kirchenchores ist trozt Verbotes Tanzmusik gespielt worden und getanzt worden
Zeugen
- Nachtwächter Menke
- Kaufmann Th Sudhoff
keine weiterer Vorgang bei den Akten
29.06.1936
Deutsche Kolpingsfamilie: Familienabend im Vereinslokal Peiler-Seelige mit Tanz. Die Veranstaltung findet im streng geschlossenen Vereinskreise statt. Bitte um Genehmigung
Heil Hitler!
Deutsche Kolingsfamilie Sendenhorst
Kinovorführung Weustinck
30.08.1936
Kriegstonfilm "Im Trommelfeuer der Westfront"
Termin ist mit Gaufilmstelle und Ortsfilmwart Obermeyer abgestimmt
19.09.1936
Austrup an Gastwirt Johann Bisping:
aus Anlaß der Weinwerbewoch und dem "Feste der Deutschen Traube und des Weines" wird die Polizeistunde generell um 2 Stunden verlängert.Bedingung hierfür ist, daß nur Patenwein zum Ausschank kommt. Falls ich festelle, daß ein Wirt in der benannten Zeit auch andere Getränk ausschenkt, so werde ich für diesem Wirt die Polizeistundenverlängerung zurückziehen_
Darauf Meldungen verschiedener Vereine zum
"Fest der deutschen Traube und des Weines"
ua Schützenverein
NSDAP OG Sendenhorst
Sämtliche Betriebe, Vereine und Verbände sind ersucht wroden, während der Weinwerbewoche Veranstaltungen durchzuführen zu Gunsten der notleidenden Winzer
Antrag auf Aufhebung der Polizeistunde und Lustbarkeitssteuer
Bisping
02.01.1937
NSKOV begeht seinen kameradschaftlichen Familienabend, verbunden mit einer Weihnachtsfeier bei Kaupmann
Geschlossene Gesellschaft mit einigen Tanzeinlagen
Bitte keine Lustbarkeitssteuer, da es sich nur um eine Veranstaltung die durchweg die ärmeren Volksgenossen betrifft, handelt
29.01.1937
Antrag Deutsche Kolpingfamilie, Kaplan Bruch, Familienabend mit Tanz im Vereinshaus Peiler-Seelige
Anm Austrup: die Verantaltung findet infolge des Sterbefalles bei Seelige im Saal Kaupmann statt
Kesseltreiben gegen Lichtspielvorführer Weustinck
12.02.1937 LR
Weustinck beabsichtigt in mehreren Orten Lichspielvorführungen durchzuführen, obwohl er nicht im Besitz der Genehmigung der Reichsfilmkammer ist+
Ich ersuche, die Vorführungen des W. zu verhindern
17.02.1937
Bürgermeister anLR:
W. ist heute kontrolliert worden. Er besitzt die Mitgliedskarte N 4718 am 1. 4. 1936 ausgestellt, die ihn zu Vorführungen für den Bereich der Gaugeschäftsstelle Westfalen Nord berechtigt
19.01.1937 Berlin, Präsident der Reichsfilmkammer
Bis zur endgültigen Festlegung von Spielorten ist W. berechtigt, im gesamten Gaugebiet Vorführungen abzuhalten
18.03.1937
Gestapo-Leitstelle MS Vertraulich
Wandervorführer Weustinck hat Genehigung für Sendenhorst an 19. 3. und 28. 3. 1937
Deutsche Arbeitsfront
Fahnenweihe
Lütke; Ortsgruppenobmann an Stadt- und Polizeiverwaltung
Am Donnerstag 10.05.1937 Frühjahrsaufmarsch der Deutschen Arbeitsfront verbunden mit der Fahnenweihe der NSBO
Am Abend Festball mit Verlängerung der Polizeistunde
Randbemerkung Austrup Lustbarkeitssteuer wird nicht erhoben, weil kein Betrieb gewesen ist.
Überwachung Verdächtiger
1939 VIII B 138
Gestapo Münster, Gutenbergstr. 17 fordert vom Bürgermeister Postkontrolle und weitere Überwachung des Eisenbahngehilfen Franz Winnecke, * 1606 Lippstadt.
Austrup meldet nach mehrfacher Mahnung, daß die Postkontrolle nichts "Sachdienliches ergeben hat". (Nur Briefwechsel mit Verwandten und Rechnungen)
1940
Gestellungsaufforderung zur Erfassung der Jg 1923 zum Dienst in der HJ
Sendenhorst: 11.11. 1940 vorrmittags 9.00 Uhr für die Jugendlichen der Stadt und Gemeinde Ksp Sendenhorst
Hitler-Jugend-Heim (frühere Rektoratschule Westtor)
1941 VI 1 B 138
SA-Heim: Von der SA-Sendenhorst erhielt ich die Meldung, daß in das SA-Heim am Weststor mittels Nachschlüssels eingedrungen war
(Herken): genauere Überprüfung ergab Einstieg durch das Dach (Schüler Reinhold Greiwe, Adolf-Hitler-Str. und Hermann Körkemeyer, Mauritz).
Fenster waren nicht mehr sehr widerstandfähig, von innen hatte die SA schon eine lose Scheibe vorgehängt, um die wackligen Fensterscheiben festzuhalten. Auch erklärte Anton Nachtigäller, daß das Fenster nicht geöffnet werden dürfe, sonst würde es in sich zusammen fallen.
Beide Schüler sind auf den Schrank geklettert und haben mit dem dort stehenden Holzmaschinengewehr hantiert. K. hat den Türknopf beschädigt. 200 leere, abgeschossene Kleinkaliberhülsen sind verschwunden.
Beurteilung der Tat: kein Vorsatz, gelegentlicher Bubenstreich, der dennoch nicht geduldet werden kann.
Geschädigt wurden Stadt als Eigentümerin und SA als Verfügungsberechtigte,
Falls Bestrafung gewünscht, müssen die Geschädigten Strafantrag stellen.
Bem. Austrup: Ernstliche Verwarnung, Mittelung an Eltern und Lehrer Obermeyer.
1941 VII 4
Schulte: Meine Ermittlungen auf Feststellung von Schäden bei der hiesigen SA sowie HJ sind ohne Erfolg geblieben, Keiner der beiden Formationen will einen Schaden erlitten haben.
1944 VII 7 Ahlen Bann Beckum
Erfassung und Betreuung der germanischen Jugendlichen in Deutschland
(niederl. Jugendliche; Meldung der Personalien)
Jugend im 3. Reich
kath Jugend, Verbote, Maßnahmen
NS Jugend und Unterorganisationen
01.07.1933 - Tel. Anordnung des Landrats (Seifert; da Fenner von Fenneberg abgelöst)
Am 1. VIII. 1933 um 10 Uhr sind durch Polizeikräfte Geschäftsstellen folgender Verbände zu schließen und deren Aktenmateiral und sämtliches Vermögen zu beschlagenahmen:
- Friedensbund sämtlicher Katholiken
- Windhorstbund
- Kreuzschar
- Sturmschar
- Sturmschar für das kath Deutschland
- Volksvereinsverlag
- kath. Jungmännerverband, sowie Personenvereinigungen, die an Fortsetzungen dieser Verbände und Vereinigungen anzusehen sind
Gestapo Hamm
Tel. Bericht bis 12 Uhr mittags
Stadtverwaltung spurt sofort:
Sendenhorst 1.7.33
Herrn LR in BE: Beschlagnahme von Material verschiedener Verbände:
Auf Grund der telph Anordnung vom heutigen Tage bzlg Beschlagnhame von Aktenmateiral und Vermögensbestand verschiedener Verbände wird berichette ,daß von den angegebenen Verbänden im Stadtbezirk Sendenhorst nur der kath. Jungmännerverband existeirt
Beschlagnahmt und sichergestellt wurde folgenes
1. Soenneken Ordner
Rechnunge des Jungmännervereins, signiert REchnungen der Sodalität
2. ein Soenneken Ordner, Schriftstücke
3. ein Schnellhefter
Junglandakten, (Verbad und Dieözese)
4. Soenneken Schnellhefter
Junglandakten,eigenes Gruppenleben
5. Kassenbuch
6. Sparbuch über 1,32 RM
7. ein Stempel
15.07.1955 Gestapo Recklinghasuen
Verbot der Sturmschar: Soweit die Sturmschar nachweislich Unerbateilungen des wieder genehmigten Jungmännerverbandes sind und rein kirchlichen Charakter tragen, ist gegen eine örtliche Tätigkeit nichts einzweuden.
Jeder politische einfluß auf die Mitglieder der Sturmschar unterbleibt, widrigenfalls das Verbot erneut ausgesprochen würde
Juni 1935
Fest der Jugend
in Sendenhorst: voraussichtlichte Teilnehmerzahl 200
Siegernadeln 200
Am Rand; 550 Festabzeichen anfordern
Sonnabend 22. Juni für die Volksschulen der Stadt und des Kirchspiels Sendenhorst und
- Mannschaftswettkämpfe des Deutschen Jungvolks und der Jungmädel aus dem Dienstbereich des Fähnleins 24 (Stadt und Ksp)
- 23. Juni Jugendfest für den Dienstbereich der Gefolgschaft 24 und der BDM- Gruppe durchgeführt. Gefolgschaft 24: STadt Ksp. Sendenhorst, Vorhelm und Enniger
Vorbereitung durch
- Ortsbauernfüher Fritz Gößlinghoff
- Heinrich Herzog als Beauftragter des Kreissportführers
(handschriftl: Vorbereitung durch Gößlinghoff, Ludwig Schwermann, Alfons Witte Everswinkel, Bernhard Northoff, Herzog=
insgesamt 460 Wettkampfteilnehmerkarten
1934 Auf Anforderung Zusammenstellung der kirchl.Vereine
(der Zweck ist betont kirchlich dargestellt um einem Verbot zu entgehen)
1. Jungmännerverein Kpl Schürmann 100 Rel Erziehung
2. Gesellenverein ders. 130 Rel. und berufliche
Erziehung
3. kath Arbeiterverein Vikar Focke 115 Rel. Vertiefung
4. Jungfrauenkongr Pfarrer Tecklenborg 340 Rel. Vertiefung
5. Kath Verein für
Frauen und Mütter Frau A. Brückmann 420 Fürsorgliche und kirchen
anschauliche Tätigkeit
6. Borromäus Verein Vikar Focke 394 Ausbau der kath Hausbüchereien, Ausleihe guter Bücehr durch die Volskbücherei
1933
Schulte, Polizeihauptmeister, berichtet: das hier vorhandene Jugendheim ist mit einer Staatsbeihilfe von 300 RM errichtet. Die Zurverfügungstellung bezüglich ders Landjahres (9. Schj) kommt für das hiesige Jugendheim nicht in Frage, da es sich um ein ganz kleines Jugendheim handelt.
1933 VII 6 B137
Staatspolizeistelle: Geschäftsstellen des kath Jungmännerverbandes sind wieder zu öffnen; sichergestelltes Material freizugeben
1934 III
Nachweis der Mitglieder der HJ (Prämie für Unfallversicherung)
DJ Führer Bernhard Northoff Markt 90 25 Mitglieder
BDM Edith Schwermann, Bahnhofstraße 415, 23 Mitglieder
B144 Gefängnisse:
11.10.1934 Prüfungsbericht
Bei Prüfung des Polizeigefängnisses ergabe sich, daß dieses sowie das Obdachlosenheim abends von der Hitlerjugend benutzt wird. Es wird eine andere Regelung getroffen werden, damit die doppelte Benutzung aufhört
Anfrage Landrat: Ist für die HJ ein anderes Heim beschafft ohne Antwort
1935
TUS 41 versicherte Jugendliche
JH 38 (Führer Ludwig SChwermann Bahnhofstr 415<)
BdM 23 (Felix Pieper)
DJ 45 (Lilly Offers)
Jungfrauenkongregation 65
es fehlen die kath. Jugenvereine DJK !
1936 v H organisiert
HJ 63 41
DJ 56 31
BdM 25 22
JM 63 44; gesamt organisiert in der HJ o.ä. 35%
ein DJK Heim (?!)
Gesamtzahl der Jugendlichen im alter von 10 - 21: 583
1936
Nachweisung Jugendvereine, bzw Jugendabteilungen
Name, Führer, Anzhal der Mitglieder
Hitlerjugend Ludwig Schwermann, Bahnhof 415, 63
BDM Lehrerin Lüchtefeld, Westtor 217 25
Jungmädel, dies. 63
Jungvolk, Felix Pieper, Nordtor 361a 56 TUS Bernhard Fascies 32
gesamt 239
1938
JHJ bittet um Übersendung eines Auszuges aus dem Haushaltsplan Abschnitt Gesundheitswesen, Volks- und Jugendertüchtigung für 1938. Ich ersuche, diesem Antrag umgehend zu entsprechen.
1938 IX
Bürgermeister-Stellvertreter Panning argumentiert preußisch-verwaltungsobjektiv: Übernahme von Restkosten (35 Mark für Tornister) ist mir leider nicht möglich, über die im Haushalt veranschlagten Beträge hinaus Ausgaben zu leisten. Ausnahmen von der strengen Bindung an den Haushaltsplan sind nur in den Fällen eines unabweisbaren Bedürfnisses möglich.
Eine Übernahme weitere Kosten über den Bertag von 115 RM ist mir zu meinem Bedauern nicht möglich, weil die schlechte Finanzlage der Stadt mich zur unbedingten Innehaltung des Haushaltsolans zwingt,
1939
Durch Rundschreiben des Oberpräsidenten werden die Gemeinden gehalten, das Buch "Adolf Hitler und seine Jugend" zu beschaffen,
Greiling, Bannführer Beckum-Wiedenbruck, fordert die Verfügungsstellung und Aufnahme der Mittel in den Etat an.
darauf Sendenhorst 18 Exemplare a 1.40 mark)
1939
HJ erhält für die Instandsetzung des Jugendheims 258 Mark
1937
Nachweis der Jugendlichen überhaupt
6 - 10 m 154
w 120 274
10-14 m 165
w 146 311
14-21 m 260
w 250 510 1095
Geringer Grad der Organisierten Jugendlichen!! so
1935 IVB 16
Unterbannführer Kirchhoff, Ahlen, Bann 260, erwartet vom LR (Gärtner) Anweisung an die Bürgermeister)
" Im Rahmen der Schulungsarbeit innerhalb der HJ soll das Jahr 1935 besonders der körperlichen Ertüchtigumg gewidemet sein, und da wiederum der Schießsport auf die zukünfitge Wehrfähigkeit eine bevorzugte Stellung einnehmen.
Anforderung von 143 aus den für Jugendpflege eingesetzten Mitteln
zu Beschaffung der Gewehre
1935 X
Auf Anfrage BE teilt BM mit: für 1935 sind keine Mittel für Jugendpflege im Etat eingesetzt.
1936
Berlin fordert halbjährlich Übesicht über Mittel die der HJ zugeflossen
1936 Haushaltsplan der Stadt
a) beschaffung von Büchern, Geräten für die HJ 150
b) Instandsetzung des HJ-Heims 250 400 RM
1936 VI
erstmalig größere Resonanz in Sendenhorst: Durchführung des Deutschen Jugendfestes; im Verbindung mit der Volksschule
750 Festabzeichen kamen zur Verteilung
Schülerzahlen/Beteiligung am Staatsjugendatag:
1) Rektoratschule; 38 Schüler sämtlich nehmen teil
2) Volksschule: 133/136 m/w; Teilnahme 2/29 m/w
1937
In der Stadt sind 328 männl. Jugendliche 10-21
259 weibl. Gesamt 587
Im Jugendpflegehaushalt 200 RM
1937
"Konfessionelle Vereine treten in keiner Weise hervor"
1937 VII 16
DJ plant 24tägige Großfahrt an die Nordsee. 4 Sendenhorster Jugendgenossen nehmen teil. Bitte um Zuschuß von je 20 RM, zahlbar an Jungzugführer W. Rehsöft
1937 IX
Klage Kreisjugendwart: Die Stadt S. steht im Kreise BE mit dem Jugendpflegesatz an letzter Stelle. Überschreitung des Etatsatzes wäre vermeidbar gewesen. Aufforderung einen Restbetrag von 35 RM zu zahlen.
Anmerkung Panning: Die vorgesehenen Etatmittel sind verausgabt, Weitere Kosten könen daher nicht übernommen werden.
1937
HJ übt starken Druck aus, die Gemeindeetats entsprechend zu erweitern, daß genügend Mittel für Jugendpflege, sprich Wehrertüchtigung, einsetzt werden.
Nächste Etappe: Schaffung von Jugendheimen:
Nach Besprechung auf Kreisebene sollen die Gemeinde die Projekte geeigneter HJ-Heine durchziehen. Wahl des Grundstücks usw.
Hierauf Sendenhorst:
Als HJ-Heim ist das frühere Rathaus gegnüber dem Josefsstift vorgesehen.
1938
Bürgermeister zur Jugendarbeit:
die körperliche Ertüchtigung der Jugend außerhalb der Schule erfolgt in erster Linie durch die HJ und das Jungvolk, weil von diesen Verbänden die weitaus größte Zahl der Jugendlichen erfaßt wird, für die Durchführung der sportl Ausbildung stehen die städt. Turnhalle mit Sportplatz, sowie Spiel- und Sporgeräte zur Verfügung. eine Betätigung der konfessionellen Jugend auf dem Gebiet der Leibesübungen ist nicht festezustellen.
Hinsichtlich der Büchereien soll neben der kath Pfarrbücherrei eine Volskbücherei eingerichtet werden
1939
300 RM Etatmittel Jugendpflege _
1938 Sommer
BDM-Untergau führt Schulungsfahrt nach Unterbayern durch, 2 Führerinnen aus Sendenhorst nehmen teil
Zuschuß von 70 RM beantragt
1937 Sept
NS-Jugendorganisationen (In Klammern Organisationsgrad)
HJ 92 (59%)
DJ 164 (90%)
BdM 58 (49%)
JM 189 (tatsächlich nur 147 10-14j weiblich!)
RfL 24; Gesamt 527, davon abzuziehen 24 (TUS) = 503
Ende 1937
Felix Pieper, Fähnleinführer (Fähnlein 24; Bann 260) gibt die Anzahl der organisierten Pimpfe mit 160 an.
Ende 1937
Führer der NS_Jungeorganisationen
1. HJ Fritz Müller, Osttor 363
2. DJ Felix Pieper, Westtor 361
3. BdM Lehrerin Luchtefeld Westtor 217
4. JM Hedwig Kruse, Südgraben 314
5. TUS B. Fascies
1938
Scharführer Josef Drees, Führer der Gefolgschaft 11/260; Sendenhorst
500 RM für HJ Heim im Etat gefordert vom Bann
Verbot kath Jugend
MS 07.02.1938 Gestapo:
Auflösung kath Jungmännerverbände
Im Zuge der Auflösung der Kath Jungmännerverbände am 29. Okt 1937 wurden im dortigen Kreisgebiet die unten aufgeführten Sodalitäten und Kongregationen aufgelöst:
Sodalität Herzfeld, Lippborg, Vellern, Waldliesborn
Bericht bis zum 23.02.1938: der hier früher bestehende Jungmännerverband ist bereits aufgelöst worden.
An Sodalitäten und Kongregationen bestehen hier noch die unter 4,6 mit Bericht vom heutigen Tage vorgelegten Nachweisung
Austrup
20.05.1938 Gestpo MS
Angehörige der HJ haben sich an konf. Jugend- und Freizeitlagern beteiligt, ohne im besitz der erfoderlichen Urlaubsscheine der HJ zu sein.
Falls HJ-Angehörige dort angetroffen werden, Auflösung des Lagers
18.06.1938
dei für die kath Jugend erschienenen Liederbücher "Singsang" und "DAs Signeschiff" (Jugendhaus Düsseldorf) sind zu beschlagnhamen und einzuziehen, da derartige Liederbücher lediglich eine VErsuchung für kath Jugendorganisationen sind, sich über den ihnen zugewiesenen rel. Tätigkeitsbereich hinaus zu betätigen
1939/40
Etat für Jugendertüchtigung steigt auf 900 RM!
davon 350 für Unterhaltung und Einrichtung HJ Heim
1939 III 13
Scharführer Drees reicht Rechnung für ein notwendig anzuschaffendes Bild (Hitler!?)
1940 V 18
Bürgermeister an den Gefolgschaftsführer der HJ Herrn, Rudi Fenke:
Schriften "Was muß jeder wissen" sollen auf Anordnung Reichsf. SS vertrieben werden, Mit dem Vertrieb is die HJ beauftragt.
Ich darf wohl erwarten, daß sich die H.J. für den VErkauf tatkräftig einsetzt
Heil Hitler! Bürgermeister
Beliegend Liste der Verteiler, zurückgegebene Hefte
- Paul Hartmann
- Heinz Wever
- Theo Borgmann
- Alfred Kruse 6
- Heinz Heimeier
- Heinz Haverkamp
- Joseph Dirkes 9
- Emil Greiwe
- Heinz Laumann 5
- Melchior Overhage
- Bernhard Linnemann. 7
- Klaus Räkers
- Theo Strull 5
- Franz Linnemann 17
- K H Petschel 13
- Egon Plassmann 7
- Bernhard Kleinhans 12
- Hubert Tergeist 7
- Anton Wessel
- Bernhard Laumann
- Gustav Müther
1941 VI 23
NSDAP Ahlen: Erkenntnis: Die Errichtung der erforderlichen Anzahl von Heimen der Hitlerjugend wird voraussichtlich noch längere Zeit in Anspruch nehmen,
Anforderung von 3 Räumen zur Durchführung des Heimbetriebs
04.02.1941
NSDAP Hitlerjugend Gefolgschaft 11/260
Horst-Wessel-Straße
Kameradschaftsführer W. Demes:
betr Hitler-Jugend-heim Westtor
Rechnung Schreinermeister Voges: bei der gelieferten Zimmertür handelt es sich um eine Neuanschaffung, da die alte bei dem Scahdensfall im januar 1940 vernichtet wurde, Genehmigung für die Anschaffung gab seiner Zeit HJ Scharführer Fenke
1942 II 9
Antwort Bürgermeister auf Anfrage "HJHeim": Es soll doch hier ein Gemeinschaftshaus gebaut werden, in dem sämtliche Gleiderungen der Partei untergebracht werden sollen" (Das große Gemeinschaftshaus wird von der Kreisleitung geplant), ein entsprechendes Gelände ist bereits ausersehen. ebenfalls ist hierzu ein großer Sportplatz mit Schwimmbad vorgesehen.
Sicherheitspolizei im Allgemeinen, Schutzhaft, Schutz der Republik - B 147
03.01.1938 Donkosakenchor und Bündische Jugend:
Bei Konzertveranstaltungen des donkosakenchors und anderer rus. emigrantenchöre vorwiegend Angehörige der verbotenen Bündischen Jugend. Bis Anfang des Jahres sogar in bündischer Kluft. siche zeichneten sich durch besonders lauten und anhaltenden Beifall aus, Zum Schluß wurde gewöhnlich das bündische Lied "Paltow" verlangt.
Nach dem Verbot der B J werden solche Veranstaltungen schwächwer besucht
Überwachen der Veranstaltungen der Emigrantenchöre da Treffpunkt der BJ
Beobachtung der Veranstaltungen um etwa noch bestehende Gruppen festzustellen und die verantwortlichen Führer herauszufinden.
Beckum 31.01.1938 Landrat
Nachweisung der im Kreis wohnhaft gewesenen Emigranten
insgesamt 47 Namen, die meisten aus Ahlen oder Beckum, je einer aus Oelde und Heessen
Es handelt sich meist um jüdische Personen:
Windmüller Julius *20.11.1896 Beckum, Schweiz
Windmüller Inge und Ida -> USA
Fritz Wömpner * Vehlen, Kreis Bückeburg 1901 Ahlen->Südfrankreich
Ernst Wömpner sen. dito
Willy Stein, BE -Nymwegen
Dr. med Stein und Familie nach Palestina
weitere Mitglieder der Familie Stein nach Sa Paulo und Nymwegen
sowie Palästina
Georg Speer ahlen _>Frankreich
Ernst Schreiber * 19ß9. Oelde Paris
Rose Fritz, Amsterdamm
Rammermann Sophia und Gustav Beckum -> Bergen, Holland
Wilhelm Müller Ahlen->Südfrankreich
Anton Linnenbrink * Oelde 1884, wohnte zuletzt BE, Enschede
Lichtenfeld Trude, geb Ahlen Weststr, Paraguay
Lichtenfeld Erich dito
Dr. med Kronenberg und Familie, *1896 Osnabrück ->Palästina
Kelker Hermann * 1778 Diestedde, wohnte Neubeckum., Südfrankreich
Kelker Hch * 1904 Dtmd, Beckum -> Holland
Max Hoffmann *1907 Laubegast, Heessen->Karlsbad
Heine Bruno mit Frau und Sohn Gerd Julius BE-> New York
Gumpert REgina Ahlen, Tel Avif
GRuber Krut * 1912 Hövel, Ahlen->Prag
de Graaf Willi und Grete Ahlen -> Toulouse
Goldschmidt Martin und Hans Ahlen, Haifa
Bernhard Baer * Stromberg. Be-> Holland
Andriessen Julius und Familie BE-> Genep, Holland_
Overhage - Nähring -"Heil Moskau"
Stadtarchiv Sendenhorst B142
Ljägeramt Sendenhorst (Herken)
09.10.1933
An die Polizeiverwaltung Sendenhorst
Der Dipl Ing Josef Bartmann, Führer der SA zu Sendenhorst, erstattete folgende Anzeige:
Der Gutsbesitzer Heinrich Hartmann gt Nähring zu Ringhöven Ksp S. wurde am 9. d Mts gegen 11 1/2 Uhr auf der Oststr in S. von dem Händler Hermann Overhage hier wohnhaft mit dem Deutschen Gruß "Heilt Hitler" gegrüßt.
Der p. Hartmann hat "Heil Moskau!" erwidert
Zeuge: Händler Hermann Overhage
Vernehmungsprotokoll vom 10.10. 1933
Personalien Heinrich Hartmann geb 20.9.1892 Ringhöven 9, oo Regina Homann (2.6.1931)
Vater Hch Hartmann Mutter Elisabeth Nordenkötter
2 Kinder
Zur Sache: Es ist richtig, daß ich a, 9. d. Mts gegen 11 Uhr auf der Oststr in Sendenhorst von dem Händler Hermann Overhage mit dem Gruße "Heil Hitler" begrüßt worden bin. Ich habe darauf gesagt "Heil Moskau!". Durch diesen Ausdruck wollte ich die Anordnung der Regierung nicht verächtlich machen, auch nicht den Kommmunismus fördern, sondern ich habe nichts dabei gedacht und im sogenannten Scherze sagte ich dieses zum p. Overhage, weil dieser mit mir sehr gut bekannt ist.
Bei der Bevölkerung bin ich bekannt als deutscher Mann u. habe seit Jahren den Kommunismus bekämpft. Seit einigen Monaten bin ich Mitglied des Stahlhelm Sendenhorst. Ich war aber nicht der Ansicht, daß der p. Overhage meine Worte §Heil Moskau" als ernste Begrüßung aufnahm, sondern als Scherz verstand.
Wenn der p. Overhage eine Anzeige erstattet hat, so ist es nicht schön von ihm, daß erm mich in eine sehr unangenehme Lage dadurch bringt. Ich habe im Kriege unter der Fahme schwarz - weiß - rot drei Jahre fürs Vaterland gekämpft und stehe auch heute als Kämpfer hinter der Regierung
Unterschrift
09.10.1933
Der Händler Hermann Overhage, 27 J alt wohnhaft Sendenhorst, Bersenkampstr. 436 ist mit dem Gegenstand der Vernehmung bekannt gemacht und zur Aussage der Wahrheit ermahnt.
Am 9. d. Mts gegen 11 1/2 Uhr befuhr ich mit meinem Fahrrade die Oststraße in Sendenhorst, Der Gutsbesitzer Heinrich Hartmann gt Nähring zu Ringhovem Ksp S. kam mir entgegen. Ich grüßte den p. H. mit dem Deutschen GRuß, rechten Arm hob ich hoch und sagte "Heil Hitler!. Der p. Hartmann erwiderte den Gruß mit "Heil Moskau!".
Darauf habe ich zum H. gesagt "Nimm dich in Acht, daß das nicht andere Leute hören, darauf antwortete Hartmann "Zu dir kann ich das ruhig sagen" oder "ich kann das ruhig sagen", einen Ausdruck hate er gebraucht.
Nach meiner Ansicht war der Hartmann angetrunken, aber er wußte noch was er sagte, sonst hätte dieser nicht mehr auf seinem Fahrrade fahren können
Unterschrift
NSDAP
Ortsgruppe Sendenhorst
12.10.1933
An das Bürgermeisteramt Sendenhorst
Auf die Anzeige des Dipl. Ing. Josef Bartmann, Führer der SA zu Sendenhorst gegen den Gutsbesitzer Heinrich hartmann gt Nähring vom 9.10.1933 um Äußerung gebeten, erkläre ich:
Der p. Hartmann ist mit seit ca 25 Jahren bekannt. Ebenso ist er wie auch sein Bruder Theodor dafür bekannt, daß dieselben nach Genuß einer mittleren Menge von Alkohol nicht mehr für voll zurechnungsfähig anzusehen sind, Ebenso sind die beiden Brüder mir als durchaus nationalgesinnt bekannt. In Berücksichtigung obiger Umstände halte ich es in diesem Falle für das Gegebene, den P. hartmmann, der seine Verfehlung offen zugiebt und schon am 10. d. M. fünf Mark als Buße für die Winterhilfe gestiftet hat, eine seinen Verhältnissen angepaßte etwas größere Beihilfe für die Winterhilfe zur Pflicht zu machen
Eine derartige Regelung der Angelgenheit halte ich in diesem Falle für erzieherischer und dem Volskwohl nützlicher als eine gerichtliche Verfolgung
Heil Hitler
dr. Schwermann, Ortsgruppenleiter
darunter Bemerkung Bürgermeister Austrup vom 30.10.1933
Nährinmg hat gestern versprochen als Buße 3 Zentner Brotgbetreide für die Winterhilfe zu spenden. Die Ablieferung soll Mitte November erfolgen.
Im weiteren Verlauf Schriftwechsel Knieper (Gruppenwalter der NSV) und Bürgermeister, weil Nähring das Getreide nocht sofort lieferte
Letzte Anfrage vom 05.01.1934; dann wohl erledigt
B 142
Urteil des Amtgerichts Ahlen:
Kaufmann Valentin Dünnewlad * 4.9.1883 wird wegen Beleidigung nach §§ 185,186, 200 Stgb
zu 160 RM Geldstrafe verurteilt
Den beteiligten Personen, Bürgermeister Austrup und stevv. Ortsgruppenleuter Bispuing wird die befugnis zur Veröffentlichung des Urteils auf Kosten des Angeklagten in der Glocke und Ausahgn an die Gemeindetafel in Sendenhorst erteilt.
Januar 1938Amt Vorhelm
Politische Vereine und Versammlungen
10.07.32
Nölle, Enniger öff. Zentrumsversammlung
Wirtschaft Austermann NSDAP, beide Versammlungen gleichzeitig
19.07.1932
Herrn F. Zywitzki, Ennigerloh
Wie Herr Gastwirt Anton Austermannn in Enniger mitgeteilt hat, hat er seinen Saal für Sonntag vorm. 11 Uhr anderweitig vermietet. Die erteilte Genehmigung zur Abhaltung einer Versammlugn der SPS wird daher zurückgezogen
13.07.1932
An Polizeiverw. Amt Vorhelm:
Anmeldung einer öff. Wahlversammlung
Vorhelm . 24.07. 11 Uhr Lokal Witte
Verantw. H. Wellbrock, Vorsitzender der SPD Ahlen
Enniger gleicher Termin
Verantw. F. Zywitzki, Ennigerloh, Oelder Str. 11, Vorsitzennder der OG Ennigerloh
Redner Klockenbusch Oelde
26.10.32
Artur Bunkowski, Ahlen (SPD) spricht in Vorhelm "Gegen die Raktion für des Volkes Wohl
Es wird um polizeilichen Schutz ersucht
30.10.32
ders.: Die Bedeutung des 6. 11. für das deutsche Volk
Ort: Wirtschaft Josef Nölle, Vorhelm
- Landtagsabgeordneter Graf Franz von Galen (Zentrum) -
19.08.1933
Polizeifunkdienst:
VErmögen der Arbeiterwohlfahrt wird genau wie das Übrige sozialdem, Vermögen nur von der Polizei verwahrt und lediglich nach meinen Weisenungen verwaltet.
Eine Auslieferung an die NS-Volkswohlfahrt wird verboten
Minister des Innern
Politische Veranstaltungen 1932
Übersicht
SPD 1 20 Teilnehmer
Zentrum 2 30 (jeweils), = 60
NSDAP 1 20
alle drei Veranstaltungen werden unter "Mittelparteien" geführt!
08.07.1932
NSDAP, OG Ennigerloh-Neubeckum
19.10.1932
Hauptlehrer Reckhorn, Vorhelm; Zentrum
30.10.1932
OG Ahlen der NSDAP: Öffentliche Kundgebung PG Bolvin: Gebt Adolf Hitler die Macht
Amt Vorhelm A 16: NSDAP
Bezuschussung politischer Organisation 1933/ 1934
Musikkapelle am Nationafeiertag 50 50
Arbeitslohn für Fürsorgerarbeiter, die beim Ausbau des SA-Heims in Vorhelm geholfen
haben 148 50
NS-Schulkinderspeisung 80 120
Uniformen für minderbemittelte HJ/BDM 6
08.05.1934
Stützpunktleiter Otto Hartmann (Vorhelm) fordert energisch die Liste der Jugend 17-22J an.
Amtsvorsteher Kotting: "Hierfür steht keine Zeit zur Verfügung"
16.06.1934
Otto Hartmann verlangt auf Anordnung der Kreisleitung der NSDAP
zwei Zimmer im Dorf Vorhelm
Kreisleiter Scholdra relativiert: 2 Nachmittage 1 Zimmer genügt.
Enniger
Ortsgruppenleiter Hauptlehrer Stutenkemper
Ortsbauernführer Bauer Heinrich Richter
1934
Absetzung des Bürgermeisters Weber
Gemeindevorsteher Vorhelm Dreimann
Ortsbauernführer Graf Droste-Vischering
Betriebszellenobmann Schürmann
Stützpunktleiter Hartmann (Vorhelm)
Ksp Sendenhorst
Fritz Gößlinghoff (* 07.08.1883, Bauer) Ortsgruppenführer und Stellvertreter des Ortsgruppenleiters, der in der Stadt Sendenhorst wohnt (Dr. Schwermann)
Vorhelm
Stützpunktlieter Arbeiter Otto Hartmann
Ortsbauernführer Dr. Graf Droste zu Vischering (Renteiverwaltung)
HJ Vorhelm
Bann 260 Beckum-Warendorf
mit der Führung beauftragt Kirchhoff, Unterbannführer Ahlen
Bereitstellung eines Zimmers:
»Ich würde mich freuen, wenn auch Sie zu den wenigen Bürgermeistern des Kreises BE zählen, die in etwa Verständnis für die Ziele und das Wollen der werdenden Staatsjugend haben«
27.06.1934
Arzt Dr. Richter, Enniger, hat Anzeige erstattet, daß an seinem Wohnhaus Vorhelm, Dorfbauerschaft, ein Schild mit der Aufschrift "W. Arnemann" entfernt und "HJ" ohne Erlaubnis angebracht wurde. Anzeige wegen Sachbeschädigung
Nach telefonischer Rücksprache zurückgenommen
1934
Ksp Sendenhorst: 70 Mk zur Ausrüstung der SA
Kreisleitung der NSDAP Beckum in Ahlen
Dr. Braum Kreisorganisationsamt
OG Ahlen Nordstr. 39; OG-Leiter PG Schalk, Ahlen
Amt Vorhelm
Beschwerde, daß die Bekanntmachungen der NSDAP nicht vom Verleser der amtlichen Nachrichten sondern von PGs verlesen werden müssen.
Auruf des Bürgermeisters Weber 25.10.1934
die ganze Bevölkerung wird dringend gebeten, die ehrliche, schwierige und mühevolle ARbeit der jetzigen Ortsgruppenleitung der NSDAP, die bessere politische Verhältnisse in Vorhelm schaffen woll, anzuerkennen und diese Anerkennung durch zahlreichen Besuch des Gemeinschaftsabends zu beweisen
Je stärker der Besuch dieses Abends, um so besser der Beweis für die Ortsgruppenleitung, daß sie auf dem richtigen Weg ist
Heil Hitler Weber Bgmstr
02.11.1934
Amt Vorhelm
Jugendliche 6 - 18J 554
6 - 21J 612
Weber: die Zusammenarbeit zwischen Ortsgruppenpressewart und Amtsverwaltung vollzieht sich reibungslos
Presseangelegenheiten werden whargenommen von dem Sparkassenbeamten Hermann Middelhove, Ksp Sendenhorst Hardt 11
KPD in Sendenhorst
B 161
Genehmigung von politischen Versammlungen
1932 XI 18
Paul Butterweck (s.u.) beantragt Versammlung bei Kaupmann:
Die Lage der Arbeitslosen nach der Reichstagswahl
Refernt Freischläger vom Bezirkserwerbslosen-Komitee
(abgelehnt wegen Verordnung, welche?)
1932 XII 31
Antrag auf Genehmigung einer Öff. Erwerbslosen-Versammlung, Saal Bernhard Werring: Politische und wirtschafliche Lage
Eintritt frei, 1933 I 3
(Genehmigung nicht mehr erforderlich, der Bürgermeister)
B 341
Berlin: Alle Jugendpflege und Leibesübungen treibenden marxistischen Vereine sind mit sofortiger Wirkung aus dfen Jugendpflegeausschüssen auszuschließen
B 149
1933 II 26
Funkspruch Berlin: KPD bedient sich in zunehmendem Maße der Schmierpropaganda. Aufschriften auf Mauern und Zäunen usw sind sofort zu beseitigen
--> In Sendenhorst Fehlanzeige, dh keine pol. Parolen der KPD an Wänden,Mauern usw
Verhaftung von KPD-Funktionären in Sendenhorst
1933 II 28
Funkspruch vom Höheren Polizeiführer, Sonderkommando, Recklinghasuen an Landräte:
Sämtliche führenden Persönlichkeiten des KPD ohne Rücksicht auf Abgeordneteneigenschaft auf Grund § 2 der VO des Reichspr. zum Schutze des Dt Volkes vom 4. 2. 1933 sofort in politische haft nehmen
Wohnungen, Büros usw durchsuchen
Bestätigung am selben Tag (gen 20 Uhr telefonisch übermittelt)
Bürgermeisteramt Sendenhorst (Name nicht genau lesbar)
1933 II 28
Bericht des PlozeiOnerv. Schulte und des Landjägermeisters Herken:
Auf Anordnung des Polizeiverwalters, Bürgermeister Austrup wurde bei den führenden Persönlichkeiten der KPD (Funktionäre) ein Durchsuchung der Wohnung des Butterweck durchgeführt.
Bei B. wurde eine Menge Werbematerial und Flugblätter, sowie Anfragen und Benachrichtigungen der Ortsgruppe Ahlen vorgefunden und beschlagnahmt. Das Material wure bei der Ortspolizeibehörde abgeliefert. Der p. Butterweck und der in seinem Haus befindliche Kostgänger Schlader wurden festgenommen. Butterweck und Schlader befanden sich bei dem Arbeiter Bernhard Wesel, der ebenfalls Mitglied der KPD ist, beim Kartenspiel. Da wir das Haus des Butterweck verschlossen fanden, haben wir zunächst Ermittelungen angestellt, wo sich die Mitglieder der KPD aufhielten. Es wurde festgestellt, daß sich diese im Hause des Bernhard Wessel aufhielten. Wir beobachteten nun zunächst das Haus des Wessel. In dern Promenade begegnete uns dann der p. Butterweck und Schlader, die wir festnahmen und mit dem B. in seine Wohnung gingen und dieselbe durchsuchten, wo wird das oben bezeichnete Material vorfanden.
Ferner wurde auch der Arbeiter Bernhard Wessel und der Maurer Theodor Wessel, welche den Butterweck bei seiner Täigkeit unterstützten ebenfalls festgenommen und dessen Wohnung durchsucht und 1200 Flugblätter der KPD vorgefunden und beschlagnahmt. Diese wurden ebenfalls bei der Ortspolizeibehörde abgeliefert. Der Arbeiter Bernahrd Wessel wurd nicht festgehalten, da gegen denselben nichts vorlag. Weiter wurde noch die Wohnung des Fliesenlegers Wilhelm Jasperneite und des Maurers Heinrich Ahlandt durchsucht, Material wurd nicht gefunden. Waffen wurden nigends vorgefunden.
1933 III 4
Bürgermeister Austrup an LR:
Verzeichnis der in Sendenhorst in Haft genommenen Personen
1. Paul Butterweck * 1904, Nordgraben 265, Arbeiter; Ortgruppenführer und Politischer Leiter der KPD
2. Paul Schlader * 1914, Nordgraben 265; Melker; Literaturobmann und Agitationspropagandaleiter
3. Theodor Wessel * 1913 II 16; Mühlenweg 383, Maurer; Kassierer der KPD
1933 IV 8
Überführung der pol. Gefangenen an das Gerichtsgefängnis MS, da ein längerer Aufenthalt in den hier vorhandenen Arrrestzellen micht mehr länger möglich ist und nach ärztlichen Gutachten eine längere Gastdauer gesundheitlich nicht stattfinden kann.
Um Übernahme wird daher gebeten (Austrup)
1933 V 25
Entlassung des Schutzhaftgefangenen Paul Butterbeck auf dem Gerichtsgefängnis Münster
ebendalls Theodor Wessel
1933 IV 29
Beurteilung Austrup: Für den Gefangenen Butterweck und Wessel dürfte eine Freilassung wohl erfolgen können, da bei diesen sehr wahrscheinlich eine Besserung zu erwarten ist. Bei dem Gefangenen Schlader kann eine Befürwortung nicht erfolgen
1933 V 20 MS
Butterweck aus dem Gerichtsgefängnis:
Hochgeehrter Herr Bürgermeister
Erlaube mir recht höflichst ein Gesuch an Sie zu stellen betreffs meiner Inhaftierung seit dem 26. Februar 1933. Meine Frau brachte mir am 21. April 1933 ein Führungs Attest von der Polizei Behörde Sendenhorst mit dem Bemerken, das ich daselbe zum Landraths Amt Beckum einsenden sollte auch theilte sie mir mit, daß vom Landraths Amt Beckum weiter Erkundigungen bei der Polizei Behörde Dortmund meiner Geburts Stadt wegen meiner Führung eingezogen würden. Da ich noch niemals vorbestraft bin und ein nur in der Irre verführter Mann bin und dasselbe noch seit meiner Inhaftierung ihm Gefängnis zu MS eingesehn habe, appeliere ich an Ihnen Herr Bürgermeister, Fürsprache für mich bei der gesetzlichen Behörde zu veranlassen, damit ich meiner Frau und Kindern zurückgegeben werde. Auch ist Ihnen Herr Bürgermeister bekannt, daß ich seit meiner 9jährigen Anwesenheit in Sendenhorst stets als arbeitsliebender Mann aufgeführt habe und mit meinen Mitbürgern von der Stadt Sendenhorst in Eintracht gelebt habe und soweit die wirtschaftliche Lage es zuließ für Frau und Kinder gesorgt habe. In meiner Gesinnung von früher habe ich mir vollständig umgestellt, heute fühle ich mich veranlaßt, unsern ehrenwerten Herrn Reichskansler Hitler zu folgeen , dem ich voll und ganz meine Treue zum Deutschen Vaterlande schwöre, denn nur durch ihn kann unser Vaterland gerettet werden. Auch ist ihnen Herr Bürgermeister bekannt, wie leicht es ist, einen durch wirtschaftliche Noth in Noth geratenenen Menschen zu betören der nichts in seinem Leben von Kindheit als Arbeit kennen gelernt hat. Wie leicht läßt sich ein solcher Mensch verhetzen und folgt diesen. Könnte heute einer in mein Herz schauen, das für Frau und Kinder blutete, der würde ganz anders denken und handeln. Aber sicher bin ich, daß unser hochgeachteter Herr Reichskansler Hitler auch mri die Freiheit geben würde, wenn denselben mein Charakter bekannt wäre. Auch bitte und stelle Ihnen Herr Bürgermeistetr dieses frei, dem Herrn Landrat in Beckum dieses Schreiben zu übermitteln, Auch spreche ich Ihnen Herr Bürgermeister meinen verbindlichsten Dank aus. Und ich und meine Frau und Kinder werden ihnen stets zum Dank verpflichtet sein
Während Butterweck auf die günstige Beurteilung Austrups hin entlassen wurde, blieb Schlader im Gefängnis.
29 V 1933
Schlader an Polizeiverwaltung Sendenhorst
Bittet um Entlassung... Meine Arbeitslosigkeit, die dadurch, daß ich von der Gemeinde keine Unterstützung bekam, untragbar wurde, hat mich damals als sich mir die Gelegenheit bot, durch Verkaufen von Zeitungen etwas zu verdienen, dazu verleitet, kommunistische Literatur zu verkaufen, Dieses war meine einzige staatsgefährliche Handlung, die ich bis heute begangen habe. Politisch organisiert war ich früher noch nie. ... Ich werde mich künftighin jeder politischen Tätigkeit enthalten
Rückseite: Beurteilung Bürgermeister Austrup vom 3. VIII (!) 1933
eine Entlassung des Antragstellers kann z Zt von hier noch nicht befürwortet werden, da die Gefahr des Rückfalles besteht und auch über den Leumund bzw die politische Einstellung des Schl. hier nichts anders als fanatischer KPD-Anhänger bekannt ist. Schl.hat hier niemals Arbeit gehabt und sich hier nur herumgetrieben.
Daraufhin Überstellung des Schlader in das KZ Papemburg; vermutlich (die Aktenlage ist nicht ganz eindeutig) zu Weihnachten 1933 aufgrund eines Erlasses de Pr. Innenministers und auf Antrag Graf Stosch, Staatspolizei MS entlassen (der vom Bürgermeister auszustellende Eentlassungsantrag mußte vom LR angemahnt werden (!)
17.08.1933 RP MS
Unterbringung von Schutzhaftgefangenen in Konzentratiosnlagern
Bei der Durchführung der Transporte von SHGEf zum KZ haben sich verschiedenen größere Mängel gezeigt. Um eine ordnungsgemäßge Durchführung dieser Transporte für die Zukunft zu sichern ordnen ich hiermit folgendes an:
1. zwei Zentralsammelstellen im RegBez; beim Polizeipräsidium Recklinghausen und MS. von diesen Sammelstellen geht in Zukunft allein der Transport ins KZ ... Für Sendenhorst (Kreis BE) Recklinghausen zuständig.
Zuweisung unter der Voraussetzung:
a) der Schutzhaftgefangene aller Voraussicht nach längere Zeit in Gefangenschaft bleibe
b) körperlich für die Arbeit im KZ geeignet ist (konzentrationslagerfähig)
zu b) ist ein allzu kleinliches und bedenkliche Vorgehen ist nicht angebracht
Zurückhaltung bei Ausländern; weitgehende Zurückhaltung, da diplomatische Vewicklungen möglich
gez Matthaei
DF
Teilweise unter Kultur, Alltag, Vereine
1.10.1935 B 323
An den Amtswalter der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude
Theodor Sudhoff
Auf Anordnung des Propaganda-Ausschusses fr die olympischen Spiel muá in allen Gemeinden eine Werbung durchgefhrt werdenm um in allen Volksgenossen ein reges Interesse fr die ol. spile 1936 zu erwecken
Zusendung von 15 Heften, Bitte zu verkaufen, Preis 10 Pfg
19.01.1938 B 319
DAF Gauwaltung Westfalen-Nord, Ortswaltung Sendenhorst
Ortsobmann H”lzel stellt ziemlich ultimative Forderungen an den Haushalt der Stadt: ... wolle Sie eine angemessenen Betrag fr Kulturzwecke in Ansatz bringen. Da die NS-Kulturgemeinde von der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude, Abteilung Amt gfr Feierabend bernommen wurde, wollen Sie den vorgesehenen Betrag fr die NS Gemeinschaft KDF bereitstellen
Heil Hitler!
26.05.1939
KDF fordert den im Etat eingesetzten Betrag von 100 RM an
Hierzu Antwort des Brgermeisters: Stadtkasse hat Anweisung, 70 RM zu berweisen. Mehr nicht m”glich, weil die Stadt der Kreisleitung einen Sonderbeitrag von 200 RM berwiesen hat und der Restbetrag von 30 RM muá fr die Anschaffung von Ehrenpreisen anl„álich der Ausstellung des Kaninchen- und Ziegenzuchtvereins verwandt werden.
DF
Teilweise unter Kultur, Alltag, Vereine
1.10.1935 B 323
An den Amtswalter der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude
Theodor Sudhoff
Auf Anordnung des Propaganda-Ausschusses fr die olympischen Spiel muá in allen Gemeinden eine Werbung durchgefhrt werdenm um in allen Volksgenossen ein reges Interesse fr die ol. spile 1936 zu erwecken
Zusendung von 15 Heften, Bitte zu verkaufen, Preis 10 Pfg
19.01.1938 B 319
DAF Gauwaltung Westfalen-Nord, Ortswaltung Sendenhorst
Ortsobmann H”lzel stellt ziemlich ultimative Forderungen an den Haushalt der Stadt: ... wolle Sie eine angemessenen Betrag fr Kulturzwecke in Ansatz bringen. Da die NS-Kulturgemeinde von der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude, Abteilung Amt gfr Feierabend bernommen wurde, wollen Sie den vorgesehenen Betrag fr die NS Gemeinschaft KDF bereitstellen
Heil Hitler!
26.05.1939
KDF fordert den im Etat eingesetzten Betrag von 100 RM an
Hierzu Antwort des Brgermeisters: Stadtkasse hat Anweisung, 70 RM zu berweisen. Mehr nicht m”glich, weil die Stadt der Kreisleitung einen Sonderbeitrag von 200 RM berwiesen hat und der Restbetrag von 30 RM muá fr die Anschaffung von Ehrenpreisen anl„álich der Ausstellung des Kaninchen- und Ziegenzuchtvereins verwandt werden.
1945ff
Entnazifizierung B 438
1948 VIII 18
Stadtverwaltung teilt mit.
die Straßenbezeichnung in der Nazizeit
Adolf-Hitler-Straße und Horst-Wessel-Straße seien wieder in
Neustraße und Schulstraße zurückgeschrieben worden
Krieger- und Nazidenkmäler. die zu entfernen sind,sind in der Stadt Sendenhorst nicht vorhanden.
Rechenschaftsbericht über die NS-Zeit (wahrscheinlich 1945/46)
Im Jahre 1933 wurde ich S A Mann. Meine Mitgliedschaft war nur von kurzer Dauer, Anlass hierzu war ein auf einem Apell erteilter schwerer Verweis durch den Sturmführer, öffentlich auf dem Marktplatz, weil ich noch von einem jüdischen Geschäftsfreund, Gebr. Terhoch Drensteinfurt, zwei Kühe gekauft hatte. Das habe ich mir nicht bieten lassen und bin ausgetreten. Parteimitglied bin ich nie gewesen. schon während meiner Mitgliedschaft bei der S A begannen die Angriffe der Partei gegen mich und steigerten sich von Jahr zu Jahr. Man bereitete mir Schwierigkeiten über Schwierigkeiten im privaten wie im öffentlichen Leben.
Zunächst fing es bei der Feuerwehr an, deren langjähriger Chef ich bin. Ich nahm keine Parteimitglieder auf und die alten wurden an die Seite gedrückt bis sie größtenteils von selbst gingen. Ende 1934 oder Anfang 1935 wurde ich eines Tages zum Hotel Kaupmann vor das Gauparteigericht geladen. Als ich dort ankam, standen da ca. 20-30 Parteileute, aus deren Mitte gerufen wurde. "Heute noch kommt er weg." die Verhandlungen dauerten fünf Stunden. von der fünfseitigen Anklageschrift blieb nichts übrig, was mir verhängnisvoll werden konnte, Alles waren Phrasen, Schlagwörter und unwahre Behauptungen. 1937 nahm ich ein Mineralwassergeschäft auf. Nach ca. 3/4 Jahren schaltete sich der Ortsbauernführer ein und ich mußte das Geschäft schließen. 1938 wurde ich aus dem Kreisführerrat der Feuerwehr ausgeschlossen. 1940 wurde meine ganze Familie aus der Volksge-meinschaft ausgeschlossen. 1943 wurde ich innerhalb weniger Tage Soldat, weil ich vier polnische Arbeiter, ehemalige Kriegsgefangene, in Schutz genommen habe gegenüber der Wache des hiesigen französischen Gefangenenlagers, die grundlos schwer mißhandelt waren. Die von der Wehrmacht bestraften Soldaten, darunter ein Unteroffizier, ein alter Parteigänger, erreichten bei derm Kreisleiter die Aufhebung meiner UK Stellung. Nach den Ereignissen des 20. Juli 1944 wurde meine Frau von der Partei mit dem Tode bedroht, fall sie sich noch einmal gegen Hitler, die Partei oder deren Organisationen äußern würde.
Zeugen: Kreisfeuerwehrführer Gerhard Faust, Ahlen
Fritz Hennecke
Heinrich Münstermann, Sendenhorst
zwei Originalbriefe
Entschließungen des Leiters der Stadt
Protokollbuch, in dem der Bürgermeister die Umsetzung der Ratsbeschlüsse (firmiert als sein Entschluß) mitteilt.
Stereotype: Nach Anhörung der Ratsherren der Stadt Sendenhorst in der Sitzung am 9. 2. 1934 wird hiermit nachstehender Beschluß gefaßt: ...
hierzu Protokollbuch über die Beratung mit den Ratsherren 1935ff (oft völlig gleichlautend)
Wichtige Beschlüsse:
21.02.1934
Stadt übernimmt für ein vom Kreis aufzunehmendes Darlehen (Höhe 15.000 RM) zur Vergrößerung des Arbeitsdienstlagers die Verzinsung und Tilgung
26.04.1934
Die Zahl der demnächstigen Ratsherren wird auf 8 festgesetzt
14.08.1934
Fuhrunternehmer Feidicker erhält 30 Ruten als Baugrundstück (Ecke Adolf-HitlerStr /Bahnhofstr)
28.05.1935
Nach Beratung mit den Ratsherren der Stadt SEndenhorst in der Sitzung vom 24. Mai wird auf GRund des § 3 Abs 2 der deutschen Gemeindeordnung vom 30. I. 1935 und mit Zustimmung des Beauftragten der NSDAP folgende Hauptsatzung erlassen:
folgen 5 Paragraphen
1- Bürgermeister und 2 Beigeordnete
2. 8 Ratherren
3. Anzahl und Zusammensetzung von fünf Ausschüssen
- Finanzen 2 Ratsherren
- Bauwesen 2 Beiräte, davon 1 Ratherr
- Straßen und Verkehr2 Beiräte, davon 1 Ratsherr
- Wohlfahrtswesen 5 Beiräte, davon 2 Ratsherren
- Körperliche Ertüchtigung 3 Beiräte, davon 1 Ratsherr
4. Verdienstausfallentschädigung, Reisekosten
5. Bürger, die das Ehrenamt merh als 20 Jahre verwaltet haben,kann die Ehrenbezeichnung Stadt-ältester verliehen werden
39.09.1935
Organ für Amtliche Bekanntmachungen wird die Glocke in Oelde bestimmt
20.12.1935
Beihilfe zum Besuch der kommunalen Verwaltungsschule in Münster: Verwaltungsgehilfe Schmies
20-03.1936
... die beiden im Erdgeschoß´des Rathauses vorhandenen Räume werden dem SA Trupp Sendenhorst gegen eine monatliche Anerkennung von 1 RM überlassen
Für die Bereitstellung der Räume des Alten Rathauses für die HJ wird eine monatliche Entschädigung von 0.50 RM erhoben
22.03.1936
Berufung zu Beiräten
- Finanzen:Bäckermeister Daldrup, Maurer Heinrich Menke
- Bauwesen: Anstreichermeister Hamels, Bauunternehmer Kössendrup
- Straßen und Verkehr: Tierarzt Dr. Schwermann, Brennereibes. Edm. Panning
- Wohlfahrtswesen: Lehrer Knieper, Erich Hölzel, Dr. Schulz, Bisping und Hille
- körperliche Ertüchtigung Dr. Schwermann, Bernh. Fascies, F. Menke
04.12.1936
Instandsetzung der Turnhalle nach Gewährung einer Staatsbehilfe von 1000 RM
06.12.1936
1. Genehmigung und öff Bekanntmachung der Ortssatzung
2. Einrichtung von zwei weiteren planmäßigen Schulstellen (Verf RP), Haushaltmittel sollen fü+r 1937 eingesetzt werden
12.12.1937
Preisfestsetzung für das an Fritz Kersting verkauft Grundstück (35 RM pro Rute)- Promenade?
12.03.1938
Hundesteuer:
ein Hund 5 RM, zweiter Hund 30 RM, dritter Hund 40 RM
Einführung einer Biersteuer Vollbier 4 RM pro Hl
30.06.1938
der Dauerangstellte Hermann Schüttelhöver wird unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Verwaltungssekretär ernannt; am 27. Sept 1938 bereits Obersekretär
15.01.1939
Falls dei finanziellen Verhältnisse es erlauben und seitens der Regierung Staatszuschüsse geleistet werden, ist die Stadt bereit, utner Voraussetzung, daß sich das Ksp beteiligt, die jetzige Rektoratschule in eine öffentliche Mittelschule umzuwandeln
02.11.1939
Kindergarten: Der geplante Neubau zum Preis von 7.500 RM wird nicht durchgeführt.
Dafür wird das von der Regierung beschlagnahmte ehemalige Jugendheim der jath Jungmännervereins zu diesem Zweck käuflich erworben und entsprechend eingerichtet. Der von der Regierung geforderte Kaufpreis beträgt 3.300 RM
01.04.1940
Nach wiederholten Verhandlungen mit der Reg ist der Kaufpreis für das Jugendehim auf 1600 #RM herabgesetzt (Kindergarten)
ß1.07.1940
Annbringung von Bänken in den Promenaden und am Kriegerdenkmal
15.04.1941
Wegen erhöhter Feuersgefahr wird ein Löschbrunnen am Osttor auf dem Gelände von Genschow
unmittelbar an der Straße gebaut; Auftrag an Brunnenbauer Böhmer
01.04.1942
Neupflasterung der Bahnhofs und Adolf-Hitler-Str (Im Interesse des Bahnhofs- und Fremdenverkehrs)
Der Bürgersteig wird mit Linden bepflanzt
letzte Eintragung
20.02.1943
Die Schulden der Stadt bei der hiesigen Sparkasse in Höhe von 9925 Mark sind getilgt
NS Vorschriften
Eingriffe in die Verwaltung
15.10.1933
Versammlung der Deutschen Arbeitsfront im Saal Kaupmann. Wir laden ein und bitten, die beamten und Angestellten des Amtes und Der Sparkasse und der Stadtkasse zum Besuche zu veranlassen
Heil Hilter Hölzel
wohl Rundlauf: 10 Personen haben abgezeichnet
18.12.1933
Einführung de Hitlergrußes für die gesamte pr. Staatsverwaltung, Gemeinden usw
- Erheben des rechten Armes
freigestellt ob Heil Hitler
Heil
gar nichts zu sagen
Austrup an alle Beamten und Angestellten der Sparkasse zur Kenntnis und Beachtung (Gegenzeichnung)
1934 III 6
Statt besonderer Höflichkeitsformeln am Schluß von Briefen in Zukunft die Worte "Heil Hitler"
ebenfalls der Sparkasse zur Kenntnis
1934 VI 16 LR BE
Jetzt, wo Staat und natsoz Bewegung aufs innigste miteinander verbunden sind, muß diese enge Verbundenheit auch nach außen hin bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck gebracht werden.
Bei VEranstaltungen leitende Gemeindebeamte und OG-Leiter gemeinsam auftreten.
1934 VII 19
Propaganda: Es ist beabsichtigt, für die hiesige Gemeinde eine Verstärkeranlage zu beschaffen (Rundfunkübertragungen)
- auch tatsächlich angeschafft?_
1934 X 10
Kreisleitung der NSDAP verlangt Meldung eines verantwortlichen Pressewarts
Austrup meldet devot: Auf das gfl Schreiben vom 25. 10.
Den Anregungen wird selbstverständlich folge geleistet
Als Presseamtsleiter wird der Verwaltungsekreätr Hermann Schüttelhöfer hier beannt
Heil Hitler
1. Sch. zur Kenntnis!
2. der Ortsgruppenpressewar Stafflage hat Kenntnis erhalten
1935 II 28
Landrat tadelt die ungenügende Führung des Niederschritsbuch der Entschließungen des Gemeindeleiter. Seit mehr als einem jahr nur 4 kurze Eintragungen.
Ich ersuche, in Zukunft alle Entschließungen von wesentlicher Bedeutung in der vorgeschriebenen FDorm aktenkundig zu machen
1935 IV 25 Ahlen:
Kreisleiter Scholdra: durch den Gauleiter bin ich zum Beauftragten der NSDAP für den Kreis BE im Sinne der DO vom 30.1.35 ernannt worden.
Aufforderung, Hauptsatzung zu erarbeiten und Entwurf vorzulegen; Meldung der Beiräte und ihrer Kompetenzen
1935 V 24 Austrup meldet Vollzug (Hauptsatzung vorgelegt)
1935 VII 27
Unverholene Drohung:
RP An LR
Es kann keinen Zweifel unterliegen, daß dem Verlangen des Reichsinneministers nach einer Entkonfessionalisierung uner öff. Lebens dahingehnde Maßnahmen der Praxis folgen müssen. gegen die von Ihnen in ERwägung gezogenen Aufforderung an die Bematen zum Austritt aus konf. Beamten . und Fachvereinen habe ich deshlab keine Bedenken. eine aus opposotionellem Geiste erfolgende Weigerung stellt zwar ein Dienstvergehen noch nicht dar, bietet jedoch für die vorgesetzte Behörde durchaus Veranlassung, diesem Beamten bei Beurlaubung,m Notstandshilfen, Stipendien und Beföderungen ein besonderes Wohlwollen zu versagen.
.. Es ist möglich eine Erklärung des Bematen über seine Zugehörigkeit zu kopnf. Beamten und Fachverbänden zu den Personalakten zu nehmen
Hinsichtlich der Auffoderung an die Beamten, ihre Kinder in die Staatsjugend zu entsenden, kann z Zt ebenfalls noch kein rechtlicher Zwang ausgeübt werden, zumal die HJ an dem Grundsatz des freiwilligen Beitritts festhält. Eltern allgemein handeln aber kurzsichtig und belasten die Berufsaussichten und damit die Zukunft ihrer Kinder, wenn sie diese absichtlich vom Eintritt in die Staatsjugend gernhalten. ...
1936 XI 27
Nachweisung über Personalien
1. Bürgermeister Austrup * 1881 VII 30 (1933 52 Jahre alt)
2. ehrenamtliche Beigeordnete
a) Edmund Panning, Brennereibesitzer
b) Theodor Jaspert, Mechaniker
3. Bürobeamter Hermann Schüttelhöfer, Verwaltungssekreätr
4. Stadt und Amt Vorhelm bilden in der Führung der Kassengeschäfte einen Zweckverband
1937 VI 15
Teilnahme an einem Lehrgang in der Gauschule Porta
Austrup is leider verhindert, will aber gerne zu einem späteren Termin teilnehmen
1938 X 27 RP
Reformationsfest, Fronleichnam, Allerheiligen sind in Zukunft rein kirchliche Feiertage an denen wie an allen Wochentagen Dienst zu leisten ist.
Um die ns Volksgemeinschaft herzustellen, ist es nicht merh vertretbar, daß an den staatlich nicht anerkannten kirchl Feiertagen den GEfolgschaftsmitgliedern der Behörden und Dienststellen zur Teilnahme an rel. Veranstaltungen und Gottesdiensten Dienstbefreiung gewährt wird
1939 XI 21
RP Arnsberg läßt sich vom Innenminister bestätigen:
Ehrenamtliche Beigeordnete eines Amtes oder einer Gemeinde können auch - ohne Interessenkollision- Mitglieder von kath Kirchenvorständen sein.
21.02.1940 B 319
Kreisleitung der NSDAP Ahlen fordert 200 RM für Gaukulturwoche an. Darauf Ablehnende Antwort Austrup: Infolge des außerordentlich hohen Kriegsbeitrages und der sonstigen kriegsbedingten Mehrausgaben an Personalkosten usw. kann die Stadt im kommenden Rechnungsjahr die geforderten Leistungen nur dan aufbringen, wenn sie den Kreis der Aufgaben weitestgehend einschränkt und ihre Ausgabenwirtschaft auf das Äußerste einschränkt. Daher Streichung aller Ausgaben, die auf einem freiwilligen Entschluß beruhen
1942 VII B 282:
Stadtverwaltung zeigt sich auch bei der Partei knauserig: Kreisleuiter BE (Amt für Erzieher) : Ich darf wohl annehmen, daß auch sie Dem Beispiel der anderen Schulträger folgen und die Fahrkosten für die Teilnehmer ihres Schulverbandes am Schulungstrag übernhemen.
Bitte um Stellungnahme
1943 IV 22
nachteilige Beeinflussung der Volksstimmung durch Behördenangehörige.
.. Äußerungen von Angehörigen höherer Dienststellen des Reiches über die Lage und die Aussichten des Krieges haben in der Bevölkerung zu Beunruhigungen geführt.
Hinweis auf Verschwiegenheitspflicht und größter Zurückhaltung, auch bei unterhaltungen allgemeiner Art; sonst schwere Strafen (Landesverrat, Zersetzung der Wehrkraft, Vergehen gegen GEsetz gegenheimtückische Angriffe auf Staat und Partei)
1944 VI 15
Lilienbecker i.V: Ich ersuche allen Beamten und Angestellten von dem Inhalt Kenntnis zu geben, Es erscheint mir zweckmäßig, beim Umgang mit den Volksgenossen möglichst wenig von der Lage und den Aussichten des Krieges zu sprechen. Pflicht ist es, die Volksstimmung in jeder Hinsicht zu heben und nicht umgekehrt zu handeln
Unterschriften.
1. Stadtverwaltung
Schüttelhöfer, Hille, Offers, E. Haselmann, Linnemann
2. Stadt- und Amtskasse
Hamels, Faustmann (?), Erdmann, Pagenkemper
3. Sparkasse
Dorsel, Umlauf, Bunger (?), Borgmann
Wahlkampf der NSDAP
Vorgeschichte der Machtergreifung
1931
1931 VII 25,
Gasthaus Ridder: Der Kampf um Preußen"; dazu Flugblätter (NSDSAP MS
1931 VII 31
KPD Versammlung Saal Werring: Mittelstanad und roter Volksentscheid, Referent Mattern
Leiter der Versammlung Allwang, Ahlen
1931 X 4
5 Minuten vor 12 - Deutschland erwache!
H. Jacob Gelsenkirchen, im Lokal Klümper
1932
1932 I 5
Vikar H Focke beantrag Versammlung der Zentrumsparteo OG Sendenhorst, Redner Postinspektor Kampschulte MdR aus MS
1932 I 3
NSDAP Bezirk MS, OG Münster
Ankündigung einer Versammlung in Sendenhorst
beigefügt Handzettel: Außer dem angekündigten Redner spricht der Sturmbannführer Lorenz
dazu: weiter Flugblätter mit Ankündigung einer Versammlung im Gasthof Werring "Wir wollen an die Macht" PG Bolwin, MS 17. I. 1932
1932 II 3
6. II. geschlossenen Versammlung, "Sprechabend" der NSDAP, OG MS Hotel Ridder
1932 II 12
Reichstagsabgenordneter Martin-Annaberg "Hinweg mit dem System. Dem Nationalsozialismus die Macht; Saal Klümper
1932 II 19
Gedenkfeier am Kriegerehrenmal genehmigt. ebenfalls geschlossener Abmarsch zur Gedenkfeier und Rückmarsch.
Anpsrachen dürfen politische Fragen nicht erörtern, sondern nur dem Gedanken der Gefallenen und toten gewidmet sein. Auch Musik und GEsang müssen der unpolitischen Feier angepaßt sein,
Der Landrat
1932 III 4 BE
Flugblatt er NSDAP OG BE, "Hie Hitler, hie Hindenburg" hat vorgelegen.
1932 III 10 Beckum LR
die nachbenannten Flugblätter -Plakate - der NSDAP, Ortgruppe BE haben hier vorgelegen:
1. Wir nehem das Schicksal der nation in die Hände, Hitler wird Reichspräsident (Hitler im Bilde darstellend)
2. Unserer letzte Hoffnung:Hitler (arbeitslose Volksmenge darstellend)
3. Sturmsignale
Deutscher Bauer, der Tag der Abrechnung ist da. Wir Bauern wäheln Hitler!
eine Beschlagnahme ist nicht in Aussicht genommen
1932 IV 13
Flugblätter de NSDAP vorgelegt; Kundgebung im Saal Werring: Durch ein neues Preußen der Pflicht zu einem neuen Deutschland der Arbeit
1932 IV 14
Anmeldung einer öff Wählerversammlung im Lokal Klümper am 19. IV Referenten Alfred Mattern, Fritz Starke; Thema: Die wirtschaftliche Lage in Dtland und die Preußenwahlen;
hierzu Aushang; Eintritt 10 Pf
KPD Ahlen
1932 IV 19 MS
DNVP, Landesverband Westfalen West hat folgende Flugblätter vorgelegt:
1. "Westf. Bauern! Könnt ihr noch Zentrum wählen? Wer Zentrum wählt, wählt Lübke!"
Aufruf für die Wahl Schulze Dernebochholt albersloh
2. Zeitung "Der rchte Flügel", Kampfblatt der DNVP; Münsterland wählt Liste 2
beides genehmigt
1932 IV 21
öff. Volksversammlung " Der Kampf um Preußen" (OG Sendenhorst der SPD) am 22. IV
1932 VII 20
NSDAP MS: Anmeldung einer Kundgebung (Nicht Wahlveranstaltung!)
zum 24. 07.32; am gleichen Tag SPD! Warum als Deutscher und Christ für Liste 2? 11.15 morgens
1932 VII 24
Lokal Kaupmann nachm. 17 Uhr: Öff. Wahlveranstaltung,
verantwortlich H. Wellbrock, vors. des Stadtverbands Ahlen der SPD
1932 VII 28 Donnerstag
Zentrumspartei im Saal Kaupmann-Klümper; Dr. Glassmeier-Mesum: vortrag zur gegenwärtigen Lage und zur politischen Haltung des Zentrums
Unterschrift H Focke, Vikar, Schriftführer der Z. P.
1932 VII 27
NSBO Mitgliederabend (d. h. es gab zu dieser Zeit bereits eine nationalsozialistische Betriebszellen Organisation = Gewerkschaftsverschnitt
Apel, Ingenieur, Block Sendenhorst
1932 VII 29 LR BE
Funkspruch Berlin,. Innenminister: Aus verschiedenenen Bezirken liegen Medlungen über auffällige Zusammenziehungen von SA-Foramtionen vor. Sorgfältige Beobnachtung. Gegen planmäßige Ordnungswidirgkeiten mit allen polizeilichen Mitteln einschreiten!
30.07.1932
"Deutscher Abend" des NSDAP bei Werring (Kreisleitung Münster) mit Musik. Redner Pg Kossol; außerdem Rezitationen
1932 X 23
SPD, Parteisekretariat MS: Anmeldung einer öff. Versammlung beim Herrn Kaupmann
Da Thema fehlte, von der Verwaltung nachgetragen; Entscheidungskampf am 6. XI. 1932
1932 X 25
Dr. med vet Schwerman, prakt. Tierarzt, Fernsprecher 17:
Die nationalsozialistishce Deutsche Arbeiterpartei, Stützpunkt Sendenhorst, meldet zu 20.30 im Saal des Herrn Seelige öffentliche Wahlversammlung an
Genehmigung mit der Auflage, daß die Rede nicht beleidigend und herausfordernd gehalten sein darf.
1932 X 30
Zentrum pol. Versamllung
REdner Rechtsanwalt Dr. Jöstingsmeier
Thema die politische Lage
Antragstelle H. Focke, die Z.P.D
1932 XI 1
KPD OG Ahlen: Referent Freischläger, Versammlungsleiter Alwag, Ahlen; Kaupmann 20.00 Uhr
Thema: Was hat die Papen-Regierung den schaffenden Bauern und Arbeitern gebracht?
Verantwortlich Bornemann, Humboldtstraße 56 Ahlen
1932 XI 1
Gutsbesitzer Reinhold S. Dernebockholt leitet Versammlung der DNVP, Kaupmann, 11 Uhr:
Hauptschriftleiter Prsoper Heyl Albersloh Sunge 57:
Parteiherrschaft, Papen und der nationale Staat
1932 XI 21
Spielgemeinschaft vom St. Elisabeth-Spiel beabsichtigt nach der 8-Uhr-Messe Umzug durch die Stadt, ca 14-16 Personen in Kostümen ... vom Werring ... Denkmalsplatz, zurück Ostgraben, Neustraße usw
- genehmigt
1932 XI 22
Paul Butterweck beantragt Genehmigung eienr Versammlung bei Kaupmann; Die Lage der Arbeitslosen nach der Reichtstagswahl
Referent: Das Bezirkserwerbslosen Kommittee
Antwort Bürgermeister: Durch Verordnung vom 18. XI.1932 sind derartige Versammlungen verboten. Genehmigung kann nicht erteilt werden
1933 I 3
Erwerbslosenausschuß beantragt öff. Erwerbslosenversammlung (KPD) bei Werring
Thema Politische und wirtschaftliche Lage
Paul Butterweck
Genehmigung ist nicht mehr erforderlich
1933 II 24 20.00 Uhr
NSDAP öff. Wahlversammlung bei Seelige:
stellv. Gaubetriebszellenleiter Pg PionteK
"Bringt Hitler Brot!"
1933 II 26 11.00 Uhr und 16.00 Uhr
Saal Seelige: Frauenversammlung; veranstaltet von der Zentrumspartei
Referent Günther Werl
1933 II 26 20.00 Uhr Sonntag
Werring: Wahlversammlung der KPD; Thema: Wahlen und die Aufgaben der Arbeiter und Bauern
1933 II 26 (der Sonntag vor der Wahl) 11.00 Uhr
SA will in Stärke von 200 Mann einen Propagandaumzug durch alle Strapen von Sendenhorst unternehmen
Nach Anmeldung des Umzugs setzt sich Bürgermeiser mit LR in Verbindung: Da ausreichende polizeilicher Schutz kann Genehmigung erteilt werden.
Zur Zeit des Umzuges ist, wo nach Auffassung der Ortspolizeibehörde die Befürchtung besondere Störung der öff. Ordnung, Rueh und Sicherheit vorliegt, an die in Frage kommenden Anwohner die Aufforderung zu richten "Fenster und Türen schließen"
-- Für Bürgermeister und LR war es durchaus nicht selbstverständlich einen SA-Umzug zu genehmigen!
1933 III 2 20.00 Uhr
NSDAP: Umzug durch die Stadt. Der Zug beginnt am Ostor über die Oststraße, Ostgraben, Nordgraben, Westgraben, Südstraße, Kirchstraße, Nordstraße, Neustraße, Ostraße; endet am Kriegerdenkmal
Vor Erteilung der Genehmigung Rücksprache mit dem Landrat
1933 III 2 Mittwochmorgen
Zentrum beantragt Versammlung
Referent: Ministerialdirektor A D Roeingh, Die gegenwärtige Lage
1933 III 3, Freitag 20.15 Uhr (2 Tage vor der Wahl)
kath Gesellenverein will Fackelzug als politische Kundgebung der Zentrumspartei veranstalten
Verlauf: Jugendheim am Westtor, West und Südstr. Südgraben, Ostrstraße,. Neusrtaße, Ostgraben, Markt, Schulstraße, Weststraße, Ende Mühlenkuhle
I A Schürmann, Kaplan
Kriegerdenkmal wird in den Zug nicht mit einbezogen; nicht Denkmal der gesamten Gemeinde, ganz sicher nicht des katholischen Teils!
1933 III 4 20.00 Uhr (Vorabend der Wahl)
NSDAP; Saal Kaupmann: Pg Franke spricht über "Das Siedlungswesen im Osten"; Vortrag wird erläutert durch eingeschobenen Lichtbilder
kein direkter Bezug zur Wahl!
Sendenhorst, den 4. März 1933
Heute, um 18 1/2 Uhr wird vom Landratsamt in Beckum telph,. mitgeteilt:
"gegen dei Anbringung von Wahlpalkaten der SPD und der KPD in denen lediglich zur Wahl der betr. List aufgefordert wird, ist nichts einzuwenden
Sämtliche Polizeibeamte haben Kenntenis erhalten, das sie augenblicklich im Büro anwesend waren
Schüttelhöfer
Sendenhorst, den 4. März 1833
Mittags 1 Uhr tel Meldung des LR
Ab 4. März - 16 Uhr bis 6. März 1933 mittags 12 Uhr Ministerialbereitschaft nach erfügung vom 20. X. 1932. besondere Vorkommnissse sofort melden. Waffen und Munitionslager besonders schützen
20.04.1933
LR hebt Verfügung betr Politische Ausschreitungen der NSDAP vom 14.12.1931 auf (LR Fenner von Fenneberg)
02.05.1933
Telef. Mitteilung LR (nachmittags 4 Uhr):
Die um 10 Uhr beginnende Aktion der NSDAP (nicht Regierung oder Verwaltung!) gegen die freien Gewerkschaften ist mit polizeilichen und sonstigen staatlichen Machtmitteln nicht zu entgegenzutreten
05.05.1933 Polzeibericht Schulte
Laut Rücksprache mit dem Führer der SA Sendenhorst ist festgestellt worden, daß eine kommunistische Zersetzungsarbeit in der hiesigen SA nicht bemerkt worden ist. Da sich die hiesige SA aus Einwohnern von Sendenhorst zusammensetzt, so wäre es fast ausgeschlossen, daß ein verkappter Kommunist darunter sein kann, weil sich die Leute in diesen kleinen Ortsverhältnissen ziemlich genau kennen
Schulte Pol.Obermeister
12.03.1933 Gemeinderatswahlen
Vereinigte Bürgerliste: DNVP DVP Haus- und Grundbesitzer, Handwerker, Gewerbetreibende
Bürgerliche beschließen Arbeitsgemeinschaft mit der NSDAP (auch in Sendenhorst?)
15.12.1933
Preußisches Gemeindeverfassungsgesetz - Abschaffung der Kommunalwahlen
05.06.1934
Handzettel DIN A 4
NSDAP Ortsgruppe Sendenhorst
Am Dienstag, den 5. Juni 1934, abends 8 1/2 Uhr bgeinnt im Saale Werring der Aufklärungsfeldzug für Nörgler, Miesmacher und Besserwisser.
Es spricht Kreisleiter Ph. Scholdra
Jeder deutsche Volksgenosse muß diese Aufklärung hören, darum hat alles zu erscheinen.
Heil Hitler!
Hille Propagandleiter Dr. Schwermann, Ortsgruppenleiter
Nr. 124, 6.34 F. Pöttken, Sendenhorst (Druck)
10.04.1934
Da der Wahlkampf für den Volksentscheid auf die kürzeste Frist von 8 Tagen festgesetzt ist, müssen alle Propagandamittel eingesetzt werden
Aus deisem Grund hat ... Goebbels angeordnet, daß in allen Lichtspielhäusern in der Zeiet 12 - 18. 8 ein Propagandafilm der Reichsleitung läuft.
B 144
Geheim
20.08.1940
NSDAP Kreisleitung BR
Betr Betreuung der Angehörigen von politischen Häftlingen und der Häftlinge selbst nach ihrer Entlassung
Um einen Überblick über die Zahl der pol. Häftlinge, die seit Kriegsausbruch von der Gestapo inhaftiert worden sind, zu haben, .. .Bitte um nanemtliche Liste: Privatanschrfit, Grund der Inhaftierung
Betreuung soll gemäß Anordnung A 69/40 des STellv. des Führers durchgeführt werden_
Sendenhorst: Häftlinge bzw Angehörige nicht vorhanden
24.09.1941
Sämtliche im KZ einsitzende Häftlinge erhalten die Genehmigung zur Übersendung eigener Unterwäsche für die bevorstehende kalte Jahreszeit
Pakete sind an den Lagerkommandaten zu adressieren
31.10.1942
Gendarmerie- Kreis Beckum:
Schlechte Beschaffenheit der Polizeigefängnisse in den Gemeinden des Kreises
- Nicht ausbruchsicher; ausländische Verbrecher, konnten ausbrechen.
antrag an LR die Polizeigefängnisse der Landgemeinden ausbruchsicher zu machen
Sendenhorst: gut verschließbar, daß Ausbruch kaum möglich sein dürfte (Austrup)
1942/44
wiederholte Meldungen aus dem Reich: gefängnisse mußten wegen Seuchengefahr geschlossen werden
sapäter auch zunehmend: Gefängnisse ausgebombt
15.10.1943
Erstattung von Haft- und Verpflegungskosten für fünf polnische Gefangene im Sendenhorster Gefängnis
von Juni bis September, jeweils eine Person ein Tag
Angabe der poln. Familiennamen
26.11.1943
Polizeigefängnis Berlin wegen Bombenschaden gesperrt
06.03.1944
Haftkostenerstattung für
1 Ostarbeiter
1 Ostarbeiterin; Transport nach Ahlen
19.09.1944
Polizeipräsident MS: Das PolGef MS ist ab sofort aus grundsätzlichen Erwägungen besperrt.
08.08.1945
Fa Lülf stellt Rechnung aus über 15 Mittagessen zwischen dem 1. 7.1945 und 28. 7. 1945 (politische Gefangene der Alliierten)
ferner 7.8. - 29. 8. 14 Mittagessen und 25 Kaffee
In der Zeit vom 1. 6. bis 30. 6. leiferte ich für die Insasen des hiesigen Polizeigefängnisses 23 Mittagessen zum Preise von 11,59 RM
B. Lülf
Arbeitsdienst (Lager Sendenhorst)
1932 XI 3
Ankündigung der Einrichtung eines freiwilligen Arbeitsdienstes (ca 200 Arbeitswillige 16- 25 Jahre)
Unterkunft im geschlossenen Lager, das der Verein in Sendenhorst errichtet.
Arbeitskleidung und Stiefel werden besorgt
Freie Beköstigung und tägliches Taschengeld von 30 Pf.
Verein arbeitet an der Regulierung des Helmbaches im Auftrage der Helmbachgenossenschaft
für körperliche und geistige Schulung wird Sorge getragen.
Gearbeitet wird nach Art. 1 der Verordnung über den freiw. Arbeitsdient: .. Auf der Grundlage straffer Manneszucht im gemeinsamen Dienste ernste Arbeit zu leisten und sich körperlich und geistig-sittlich zu ertüchtigen
Art. 2: Der freiw. AD dienst der Gesamtheit, Er daruf nicht für politische und staatfeindlche Zwecke mißbraucht werden.
Auskunfgt Oberleutnant a D Hackenberg Sendenhort, Bürgermeisteramt
1933 IV 11
Meldung Schulte; Bekanntgaben, die Sonntags von der Rathaustreppe aus erfolgen, durch die Marschmusik der FAD gestört werden, Ich bitte den FAD zu bescheiden, bei Ablesung der Bekanntmachungen die Musik einzustellen oder den Abmarsch nach der Bekanntgabe vorzunehmen.
1933 V 21
Leiter des hiesigen Arbeitsdienstlagers ersucht Wirte und sonstige Gewerbetreibende, den Angehörigen des A-lagers keine Getränke und Waren auf Borg zu verabfolgen.
Statistik 1933
Termin | Beschäftigte |
Apr 33 | 182 |
Mai 33 | 267 |
Jun 33 | 208 |
Sept | 192 |
Dez 33 | 216 |
Vom Präsidenten des Landesarbeitsamtes anerkannte und am 1. Dez 1932 angefangene Maßnahmen:
1. 20. 11.1933
Westerbachgemossenschaft. Freiwillige unverheiratet Arbeiter, 1,25 RM Verpflegungs- und Unterkunftskosten in einer der Arbeitsstelle nahegelegenen Wirtschaft
5-Tagewoche
--- Trotz Werbung keine Meldungn aus Enniger und Vorhelm!
2. Helmbachregulierung: Kirchspiel nimmt Darlehen von 20.000 RM auf für 60.000 Arbeitslosenwerke
Gefördert mit 135.040 RM vo, 1.12. 32 bis 31.12.34
Arbeitsamt überweist bis August 1934 76.766 RM
1939 X 7B29
Bekanntmachung. Reichsarbeitsdienstpflicht der weiblichen Jugend
Meldung der Geburtsjahrgänge 1920 und 1921
Freiwilliger Arbeitsdienst
(Verein zur Umschulung freiwillifer Arbeitskräfte e. V. Berlin)
Melioration des Helmbaches im Ksp Sendenhorst
DEz 1932 - Dez 1934
geplant 21.875 Tagwerke
175 Arbeitsdienstwillige
Febr 1933 117 Beschäfigte
März 1933 133
Apr. 1933 182
Mai 1933 267
Dez 1933 216
Gesamt 135.00 RM Förderungsmittel, dazu 20.000 RM Darlehen der Gemeinde Kirchspiel Sendenhorst bis August 1934
vom AA Ahlen werden angewiesen 76.766 RM
1945 VIII 28 B29
Alle Personen, die aus dem RAD und der Gebietsführung Inventargegegnstände aller Art beim einzug der all. Truppen sich unrrchtmäßig angeeignet haben, werden aufgefordert, dieselben sofort bei der Polizeiwache abzuliefern
1945 IX 4
Wiederholung der Aufforderung
Freiwilliger Arbeitsdienst Amt Vorhelm
A 887
26.10.1932
Vertrag zwischen Helmbachgenossenschaft (Ksp Sendenhorst) und dem Verein zur Umschulung freiw. Arbeitskräfte eV Berlin (Umschulugnslager Hammerstein, Grenzmark) betr. Regulierung des Helmbachs
Anmietung der Fabrik des Kaufmanns Räckers sendenhorst für monatlich 125 RM auf sechs Monate durch das Kirchspiel
Die Maschinen werden entfernt. Ehefrau Räckers übernimmt für 80 RM
monatlich die Kantine
dazu: Kantinenvertrag mit dem Verein zur Umschulung freiw. Arbeitskräfte
Liste von Lebensmittelgeschäften, die für die Belieferung des Lagers in Frage kommen: 7 Nennungen, kein Geschäft aus Sendenhorst
Statistik
Freiwilliger Arbeitsdienst Sendenhorst
Geschlossenes Lager Räcker
21.875 Tagwerke
175 Arbeitsdienstwille genehmigt
12 z Zt tätig
Arbeitsamt Ahlen an Oberleutnant a D Hackenberg, Sendenhorst, Rathaus:
Vorlage eines Programms, in dem erläutert wird, wie Hackenberg den Vorschriften über die geistige Ertüchtigung und geistig sittliche Schulung der Arbeitsdienstwilligen zu genügen gedenkt.
29.11.1932
Kaplan Schürmann (Bezirksverband Kath Jungmännerverein) stellt Antrag auf Übertragung der TRägerschaft des freiwilligen Arbeitsdienstes Enniger
Bürgermeister zu Vorhelm empfihelt: Kaplan Schürmann ist mir durch seine erfolgreiche Arbeit bei den männlichen Jugendlichen gut bekannt
09.12.1932
Zur Zeit 15 Beschäftigte bei der Regulierung des Helmbachs. Der Träger ist zur Zeit noch das Kirchspiel, später die Helmbachgenossenschaft
31.01.1933
Melioration des Helmbachs: 64 Beschäfitigte; meist jedoch 18 - 25
Enniger
Regulierung des Vossbaches; auf 30.000 RM geschätzt
24.02.1933
Gemeinde Enniger übernimt selbst die Trägerschaft des freiw. Arbeitsdienstes
28.02.1933
117 Beschäfitgte
ab 1933 neuer Träger: Verein zur Umschulung freiw. Arbeitskräfte Westfalen Nord e.V Münster
SA
29.11.1934 I4-13
Vertraulich - Warnungbuch der SA
Enthält Personen, welche wgen Verstöße gegen die Manneszucht wegen SA-schädigendem Verhalten oder krimineller Verfehlungen aus der SA
ausgecschlossen wurden
Stadt bestellt ein Exemplar
05.01.1936 B167
SA Trupp Sendenhorst veranstaltet Weihnachtsfeier. Die Feier findet nur für die Angehörigen der SA, der Motor SA und SA Reserve statt. Eintritt wird nicht erhoben
B Werring, Oberscharführer
B142
SA der NSDAP 23.10.1936
Sturmbaum I/22
Beckum
Südstr. 3
An die Polizeiverwaltung Sendenhorst
SA-Sturmbann teilt Ihnen hierdurch mit,. daß der früherer Sturmann August Pucke, S. Oststr. 440, geb 13.2.1913 zu Sendenhorst mit sofortiger Wirkung lt. Strafbescheid der SA-Brigade MS Nr 66 vom 13. Okt )1936_ wegen VErgehens gegen § 175 STGB für dauernd aus der SA ausgeschlossen ist.
Der Führer des Sturmbanns mdFb Roggenkamp, Sturmhauptführer
Ähnliches Schrieben vom Ahlen (ebenfalls Sturm 1/22)
Der Ausschluß aus der SA soll in die polizeilichen Akten eingetragen werden
weitere Ausschlüsse
06.01.1937
SA-Mann Johann Zurwieden Ostgraben 76 lt Strafbescheid der SA-
Brigade strafweise entlassen
06.01.1937
SA-Mann Heinrich Höhne, Adolf Hitlerstr 30 strafweise aus der SA entlassen
16.02.1937
Volksgenosse Bernhard Funke *26.06.1909 Sendenhorst Mauritz, für dauernd aus der SA ausgeschlossen
(In die angelegte Strafliste für polititsch Bestrafungen eingetragen, Austrup)
22.o5.1939 B 323
Standartenwettkämpfe der SA in Ahlen
Führer der SA-Standarte Ahlen," Herman Pantföder" bittet Stadt und Stiftung eines Preises
Darauf 10 Mk
rontkämpferorganisation "Stahlhelm" in Sendenhorst
Quellenlage schlecht
nur sporadische Erwähnungen in den Akten des Stadtarchivs
Es scheint, daß sich der Sendenhorster Stahlhelm als Alternative bzw Oppostion zum Nationalsozialismus verstanden hat
03.05.1927 Berlin B147
8. Reichsfrontsoldatentag des Stahlhelm in Berlin
KPD hat ihre Mitglieder und Anhänger zu Antitfaschistischen Kundgebungen aufgerufen
.. So unerwünscht in ggenwärtiger Zeit politische Massenveranstaltungen sind, da sie die vorhandenen politischen Gegensätze im Volke nur verschärfen und damit die Ruhe und Ordnung ernstlich gefähredn, bleibt es doch Sache der Polizei, den nach der Verfassun und dem Reichsvereinsgesetz zulässigen versammlungen und Aufzügen Schutz zu gewähren
09.07.1929 RP B147
Wehrsportabteilungen des Stahlhelms
Es sind Zweifel aufgetreten, ob die Geländespiele des Stahlems noch als Übungen zu sportlichen Zwecken angesehen werden können, oder ob nicht vielmehr diese Veranstaltungen einer militäricshen Ausbildung der Teilnehmer dienen.
Ergebnis der Beobachtungen melden
Sendenhorst: Fehlanzeige erstatten (gab es keinen Stahlhelm?)
10.02.1932 B1417 RP
Die Abzeichen des Stahlhelm, die in verschiedener Form, und zwar als Stahlhelmabzeichen, als Abzeichen für ugnediente Mitglieder und als Abzeichen des Jungstahlhelm auf dem Zivikrock getragen werden, sind kleinere Abzeichen, die nach der Verordnung Reichspräs. vom 18. Januar 1932 nicht zu beanstanden
B140
24.06.1933 Funkspruch aus Berlin
Polizeidienststelen haben sich mit sämtlichen SA Dienststellen in Verbindung zu setzen, daß Besetzung der Arbeitslager des Stahlhelms unterbleiben. Angeordnete Besetzungen werden sofort rückgängig gemacht ...
Göring
Sendenhorst: Fehlanzeige
Polizeifunkdienst Berlin
26.06.1933
... Infolge Mißverständnisses sind Arbeitslager des Stahlhelm durch die SA besetzt worden. Auf ausdrücklichen Befehl des Führers, besonders nachdem eine völlige Einigung mit dem Stahlhelm zustande gekommen ist, hat dies zu unterbleiben.
Alle Diensttselen haben mit Unterstützung der SA-Kommissare alles erforderliche zu unternhemen. daß weitere Zusammestöße unterbleiben
18.07.1933
Auszug aus dem Befehl des Obersten SA Führers
Alle politischen Wehrorganisationen außer den nationalsoz. sind zu überwachen
Waffen und Munition, die sich in Privathänden befinden, sind zu beschlagnahmen - nicht bei SA, SS und Stahlhelm
- Verzeichnis der Beauftragten bei der Regierung und den Landratsämtern des RBez MS
Beckum: SS - Sturmführer Flasche (für die meisten Kreise des Rg bez zuständing)
B142
an
die O P B Sendenhorst, den 8.8.35
Sendenhorst
Staatspolizeistelle MS 07.08.1935
Hiermitr löse ich mit sofortigeer Wirkung im Einvernehmen mit de, Herrn RP in MS auf Grund der VO des Reichsprsä. zum Schutze von Volk und Staat vom 28. 2. 1933 in Verbindung mit _ 14 Polizweiverw. gesetz den NSDFB (Stahlhelm) für das Gebiet des Kreises Beckum auf. das Vermögen des NSdFB wird beschlagnahmt.
die Auflösung findet ihre Begründung in der in den letzten Monaten in verschiedenen Ortsgruppen des Stahlhelm des Kreises Beckum offen gezeigten staatsfeindlichen Einstellung. Insbesondere machen die Vorfälle, die sich am Sonntag, den 4. August 1935 in Wadersloh ereigneten und an denen der NSDFB beteiligt war, die Auflösung erforderlich.
an den
Kreisführer des Stahlhelm
Herrn Walter Doneit in Ahlen
Zu den Ereignissen in Wadersloh vgl. Rudolf Padberg, Kirche und National-Sozialismus am Beispiel Westfalen. Paderborn 1984
S. 22» Dem Zusammenhalt von Bischof, Klerus und Volk bedauert der Bericht für Münster vom Juli 1935. In vielen Orten des Münsterlandes werde eine offen zur Schau getragene Opposition der katholischen Bevölkerung gegen Maßnahmen von Staat und Bewegung sichtbar. In Wadersloh sei der Bürgermeister amtsenthoben worden, da er sich als Amtsperson am Empfang des Bischofs von Münster beteiligt, diesen sogar durch eine Ansprache gefeiert habe. Der abgesetzte Bürgermeister habe am folgenden Sonntag seine Absetzung öffentlich bekanntgegeben und die Gründe genannt. Pfuirufe und Beifall für den Bürgermeister seien laut geworden. An den Kundgebungen für den Bischof und diesen Reden des Bürgermeisters habe sich sogar der Stahlhelm und der Reitersturm der SA beteiligt,. Daraufhin seien beide aufgelöst worden. Ursache aller Vorfälle sei die Arbeit des "politischen Katholizismus" und das herausfordernde Verhalten des Bischofs von Münster nach der Rede Alfreds Rosenbergs in Münster.«
Bericht
Am 7.8.35 gegen 15.30 Uhr wurde auf telefonischen Anruf vom Herrn Landrat die sofortige Auflösung des N.S.D.F.B. (Stahlhelm) der Ortsgruppe Sendenhorst angeordnet. Ferner wurde angeordnete, daß das Vermögen zu beschlagnahmen sein.
Beschlagnahmt wurde:
1. eine Fahne
2. ein Kassenbuch mit Belegen
3. ein Mitgliederverzeichnis
Eine Fahnenstange (einfache Holzstange mit Knopf) ist im Besitze des Turnvereins Sendenhorst. Eine Halskette mit Schild ist nachweislich Eigentum der Frau J. Graute in Sendenhorst
Barvermögen war nicht vorhanden
Schulte, Pol. Hptw.
12.08.1985
Beschlagnahmeprotokoll
(Kassenbuch, Belege, Mitgliederverzeichnis, Fahne, Fahnenträgerschild
B147
Quittung
Hiermit bescheinige ich als Geldverwalter des NSDFB (Stahlhelm) die am 12. 8. 1935 von der Polizeibehörde Sendenhorst beschlagnahmten Gegenstände
1. Fahnenstange
2 Fahne
3. Fahnenträgerschild_
4. Kassenbuch mit Belegen
heute zurückerhalten zu haben
Sendenhorst, den 16. November 1935
Carl Lammerding
11.05.1936
Tragen von Uniformen des aufgelösten Stahlhelm:
Nach Entfernungen sämtlicher Abzeichen Tragen möglich.
Es darf jedoch aus der Art der Abänderung dieser ehem Uniformen nicht ersichtlich sein, daß die Träger nach außen hin die frühere Zugehörigkeit zum Stahlhelm bzw. den weiteren Zusammenhang zum Ausdruck bringen wollen
Zum Verhältnis Stadt kath. Kirche
insbesondere auch nach 1933
1921 V 21
Pfarrer Tecklenborg lädt (erstmalig) Bürgermeister und Stadtverordnetenkollegium zur Teilnahme an der diesjährigen Fronleichnamsfeier ein (wie vielerorts üblich)
Im Hochamt und bei der Prozession werden Ehrenplätze bereit gehalten
Ordnung: 1 Knaben
2 Mädchen und Jungfrauen
3 Frauen
4 Caecilienchor
5 Engelchen
6 Meßdiener
7 Sanctissimum
8 Kirchenvorstand
9 kirchl Gemeindevertretung
10 Stadtverordneten-Kollegium
11 Landgemeindevertretung
12 Sodalität
13 Kapelle
14 Arbeiterverein
15 Männer
Bei den einzelnen Stationen wird durch einen Böllerschuß das Zeichen zum Halten gegeben, ebenfalls bei der Erteilung des Segens durch drei Böllerschüsse. Darauf setzt sich die Prozession wieder in Bewegung
1921 VI 1
Einladung zur Brandprozession
1922
Fronleichnamsprozession: Keine Böllerschüsse mehr, sondern Zeichen durch Schellen
Beginn und Aufstellung bei Seelige
weitere Einladungen in den folgenden Jahren; zuletzt 1928
B165
Sicherung der religiösen Ordnung
1928
durch Beschluß AG Charlottenburg sind aus der kommunistischen Sammelmappe - Hintergrund - 17 Zeichnungen von George Gross, erschienen im Malikverlage zu beschlagenahmen wegen Verstoß _ 1666 STGB
30.05.1931
Verhütung der Schändung von (jüd.) Friedhöfen
Nach zuverlässigen Meldungen sind in den letzten Jahren mehr als 100 Schändungen vorgekommen. Schärfstes Einschreiten!
05.01.1934
Es sind Bestrebungen im Gange, um unter den Schutze des Art 31 des Reichskonkordates das kath Vereinswesen weiter auszubauen. Beschleunigte Mitteilung über Gründung neuer Ortsgruppen
Gestapa Berlin
In Sendenhorst Fehlanzeige
29.01.1934
Behandlung kirchenpolitischer Fragen durch die Geheime Staatspolizei
Hier zunächst Auseinandersetzung mit der Bekennenden Kirche. Jedenfalls alle offenen oder versteckten Angriffe auf den Staat und die Grundsätze der natsoz Bewegung, namentlich gegen das Führerprinzip, gegen die Rassenlehre, gegen Symbole der natsoz Staates müssen verhindert, unterdrückt oder geahndet werden
B167
1934 I 5 Staatspolizeistelle MS
Es sind Bestrebungen im Gange, um unter dem Schutz des Art 31 Reichskonkordat das kath Vereinswesen weiter auszubauen. Ersuche um beschleunigte Mitteilung, welche Wahrnehmungen über Neubildung kath Vereine gemacht worden sind
1934 B272 V 8 Oberpräsident. Freiherr von Lüninck
Bezug allgemeine Weisung an hinsichtlich kath Verbände, insbesondere Jugendorganisationen. Um Störungen und Mißhelligkeiten gelegentlich der vielfach demnächst stattfindenden kirchl Prozessionen zu vermeiden, weise ich ergänzen auf folgendes hin
- Prozessionen rein kirchl Veranstaltungen
- geschlossen Teilnahme konfessioneller Verein, auch Jugendvereine, ebenfalls Mitführen von Vereinsfahnen, ist nicht zu behindern.
- Geschlossener Marsch dieser Verbände lediglich auf Teilnahme an der Prozession beschränkt
- kein Auftreten in Uniform oder Einheitskluft, da es nicht der überlieferten Übung entspricht (s. Ordnung 1921!)
- Übung, daß Fahnenträger und Begleiter Barett und Schärpe tragen, ist nicht zu behindern
- Empfehlung, die nachgeordneten Behörden zu verständigen und sie zu veranlassen, auch örtlich mit den Verbänden der SA SS und HJ Fühlung zu nehmen, um Störungen der kirchlichen Feiern zu vermeiden
von der HJ Störungen befürchtet, daher: Staatspolizeistelle RE: Erlaß mit den örtlichen Verbänden, insbesondere der HJ zu erörtern
Rückseite:
LR Gärtner: Es ist unter allen Umständen dafür Sorge zu tragen, daß die kirchlichen Veranstaltungen nicht behindert werden.
Bürgermeister: an den Ortsgruppenführer der NSDAP Dr. Schwermann zu Kenntnis
1934 VIII 15 B165 Gestapo
Exerzitien: Meldung aller männlichen Teilnehmer an Exerzitien; von den weiblichen nur Lehrerinnen, Beamtinnen, Angehörige akademischer Berufe
1935 VII 17
Pfarrer Tecklenborg:
Den Herrn Bürgermeister sowie die Herrn Stadträte von Sendenhorst erlaubt sich der Unterzeichnete zur Fronleichnamsprozession und zur Brandprozession geziemend einzuladen.
Bürgermeister Austrup leitet weiter:
"Unter Abschrift ist zu setzen: An die Ratsherren Dr. Schwermann, Hille, Schmitz und Beigeordneten Herweg hier
Abschrift zur Kenntnis. Heil Hitler
z.d.A."
1935 III 4 Berlin
Gestapo verlangt Bericht, welche Beamte und Angestellte Ämter bei irgendwelchen Religionsgemeinschaften bekleiden
1935 III 15 B165 Stapo Recklinghausen
Zur einheitlichen Durchführung Erlaß kirchl konfessionelle Veranstaltungen, Bitte um Nachweisung über Prozessionen und Wallfahrten im Jahre 19313.4.31 Sendenhorst Karfreitagsprozession 450-500 Teilnehmer
4.6.31 Fronleichnamsprozession für gute Ernte 500-600
14.6.31 Brandprozession 450-500
19.7.31 S.- Telgte Wallfahrt zum Gnadenbild Telgte 350-400
1935 VII 25 Gestapo Berlin
1935 VI 15
Für Fronleichnamsprozession gilt die bisherige Praxis: Veranstaltungen der Prozessionsteilnehmer, soweit sie außerhalb der eigentlichen Prozessionshandlung stattfinden und offensichtlich demonstrativen Charakter tragen, sind zu unterbinden
Erfassung aller Personen, welche bündischen Jugendgruppen angehört haben
Zusatz für Landkreis BE: bis 1934 in Oelde ein Gruppe des Reichsbunds Deutscher Pfadfinder
1935 VIII 8
Verbot Doppelmitgliedschaft Deutsche Arbeitsfront -Kath Arbeitervereine.
Oft dadurch umgangen, daß die kath AV sich umbenannt haben in "Kettelerbund", Zeitschrift "Kettelerwacht"
Fuldaer Hirtenbrief
1935 IX Stapo
Entgeltlicher und unentgeltlicher Vertrieb des Fuldaer Hirtenbriefes 1935 in Kirchen Kiosken usw. ist zu verhindern; Beschlagnahme.
Sendenhorst Fehlanzeige
(Nachtrag: Verlesung in der Kirche, Abdruck im kirchl Amtsblatt nicht verboten
Verlesung von Hirtenbriefen
Gestapo MS 25.01.1936
Am kommenden Sonntag wird der zweite in Fulda geschlossene Hirtenbrief verlesen, Gegen die Verbreitung in kirchlichen Amtsblättern und Kirchenzeitungen ist nicht einzuschreiten
Papstkrönungsfeier 1936
Mit Rücksicht darauf, daß in Berlin sämtliche in Aussicht genommenen Feierlichkeiten aus Anlaß der Wiederkehr der Krönung des Papstes außerhalb der Kirch verboten sind, ... ebenfalls zu untersagen
22.07.1936
Ansprache des Bischofs im Dom
Im kirchl. Amtsblatt ist die Ansprache des Bischofs von MS enthalten, die er aus Anlaß der Gar. Prozession am 13. 7. 1936 im Dom gehalten hat. Seine Ausführungen enthalten heftige Vorwürfe gegen die polizeilichen Absperrmaßnahmen. Falls kath Kirchenzeitungen die Ansprache nachdrucken, Beschlagnahme!
- Schulte: Im heutigen Kirchenblatt wurde kein Abdruck obiger Ansprache gefunden
- Austrup mit gleichlautendem Bericht an LR
18.09.1936
Hirtenwort der dt Bischöfe zum Schutze der Bekenntnisschule
Gegen das Verlesen des Hirtenbriefes von den Kanzeln und eine Verteilung in Form von Flugblättern oder Broschüren innerhalb der Kirche ist nicht einzuschreiten. Dagegen ist jede Plakatierung oder Verteilung außerhalb der Gotteshäuser zu unterbinden. Veröff. in der Tagespresse oder in Kirchenzeitungen ist zu verbieten. Einziehung von Exemplaren, die Artikel bringen
1937 I 6
Kirchlicher Landhelferdienst
Kirchl. Landhelferdienst, der sich zur Aufgabe gesetzt hat, die in der Landhilfe tätigen Jugendlichen seelsorgerisch zu betreuen, ist zu beobachten, zu melden
1935 Staatspolizeistelle
Wallfahrten und Prozessionen dürfen nur im Rahmen der Wallfahrst- und Prozplanes von 1931 genehmigt werden
1936 VI
Eine Beflaggung der Dienstgebäude aus Anlaß der Fronleichnamsprozession kommt nicht in Frage (weder notwendig noch angebracht). Private Teilnahme von Beamten am Gottesdienst oder Prozession. ist nichts einzuwenden.
1937 III 15 B 272
am letzten Sonntag wurde in den kath Kirchen MS die Broschüre "Bischöfl. Hirtenwort an die kath Eltern und Erziehungsberechtigen" verbreitet. Verbreitung in den Kirchen nicht behindern; aber beschlagnahmen, wenn außerhalb der Kirchen: 5 Exemplare sind einzuziehen und mit Bericht zu übersenden
Anm. Austrup: Schulte zur Kenntnis und weiteren Veranlassung
(Schultes Bericht nicht bei den Akten)
1937 VII 6
Vikar Focke an Polizeiverwaltung Sendenhorst ("mit deutschem Gruß")
8. VII 1937 Wallfahrt nach Telgte. Da Gestellung von Pferdefuhrwerken zur Begleitung der Prozession. auf Schwierigkeiten stößt, sind wir genötigt, 2 Lastkraftwagen zur Begleitung der Wallfahrer einzusetzen
1. zum Transport der Wallfahrtsgerätschaften und des dazugehörigen Begleitpersonals (Josef Feidicker)
2. LKW zur Aufnahme der eventuell fußkrank werdenden Pilger (B. Silling Nordstraße; wie im Vorjahr)
ausdrücklicher Erlaubnisschein beantragt ("bitte höflichst den beiden Wagenbesitzern keine Schwierigkeiten zu machen")
Antrag wird befürwortend vom Beigeordneten Panning weitergeleitet.
Antwort LR: eine Erlaubnis zur Beförderung von Personen auf LKW kann nicht erteilt werden, Silling und Feidicker müssen sich zur Personenbeförderung andere Fahrzeuge bedienen.
1937 XI 19 B 138
Bericht Pol. Hauptwachtmeister Schulte an OPB Sendenhorst: Am 19. Nov habe ich auf Anordnung der Staatspolizeistelle Münster das Jugendheim in Sendenhorst beschlagnahmt. Inventarverzsichnis habe ich beigefügt. Die Schlüssel sind im Briefumschlag beigefügt
hierzu Bericht: Inventar im
1 Saalbau, Leuchter, 4 Tische, 38 Schemel, 20 Brettstühle, Kohleofen
2. Nebenraum 2 Tische, Bank Schemel, Schrank
3. Aufenthaltsraum Ofen, Bank
4. Baderaum: 3 Brausen mit Pumpe, Waschbecken, Holzroste
5. Abstellraum
6. Klosettraum; ua Tischtennis
Zeuge H. Bruch, Kaplan
1938 VI 29
Beschlagnahmeverzeichnis des Vermögens des kath Jungmännervereins
Gesamtwert von Austrup auf 64 Mark festgesetzt
1937 XI 22
Wiederzulassung der vierseitigen Dekanatsblätter an Stelle der kath Kirchenblätter;
Verbreitung der Gottesdienstordnung in den Kirchen erlaubt
1938 VI
Alle Spruchbänder bei kirchlichen Feiern sind polizeilich zu entfernen, die inhaltlich Teile und Aussprüche bekannter Führer oder Auszüge aus Liedern der Bewegung enthalten.
1938 VIII 8
An diesem Tag sind die katholischen Kirchen unauffällig zu überwachen: Hirtenbrief der Fuldaer Bischofskonferenz. In der Kirche ist nicht einzuschreiten. Außerhalb sind die Exemplare die dort zur Verteilung kommen, zu beschlagnahmen.
Falls Exemplare oder teile in Druckereien oder Vervielfältigunggsstuben hergestellt, Beschlagnahme der Maschinen und Schließung der Druckereien.
Hierzu Bericht Hptw. Schulte: die Überwachung der k Kirche am Sonntag, den 28. 8. 38 ergab folgendes: Der betreffende Hirtenbrief wurde bei jedem Gottesdienst vorgelesen, Außerhalb der Kirche hat keine Verteilung stattgefunden. Vervielfältigungen in Druckereien sind nicht festgestellt
1938 XII 10
RP: Verbot der Mitgliedschaft von Beamten und Lehrpersonen in berufsständischen konf. Vereinigungen! Besonderer Hinweis
Bürgermeister an Rektor: Zur Kenntnis und weiteren Veranlassung
1939 VI 6
LR: Vermerk: RP teilt tel. mit, gegenüber Eltern, die ihre Kinder am Fronleichnamstage der Schule fernhalten, soll an diesem Tage nicht eingeschritten werden
am Tage nach Fronleichnahm können die Ortspolizeibehörden gegen die Eltern polizeilich einschreiten
1939 VI 24
Gestapo MS: Prozessionen dürfen nicht verlegt werden (auch nicht auf einen Sonntag); Der Donnerstag, Fronleichnam, war kein staatlicher Feiertag mehr. Auch Verlegung auf Nachmittags- oder Abendstunden
Amnestie
1939 X 26 B 138, Gestapo Münster an Landrat:
Das Verfahren gegen den Kaplan Antonius Wessels wegen Vergehens gegen die Verordnung vom 23.7.1935 - Betätigung der konf. Jugendverbände- wurde von dem OStaatsanwalt im MS auf Grund des Gnadenerlasses des Führers und Reichskanzlers vom. 9.9.1939 eingestellt,
1939 XI 28 Bürgermeister an LR
Betr. Bittgebete für die Wiedereinführung der kath. Schulen: Im Anschluß an den Gottesdienst ist bisher ein kurzes Bittgebet abgehalten worden, Bittgottesdienste fanden nicht statt. Seit Kriegsbeginn sind auch Bittgebete nicht mehr abgehalten worden
1939 XI 28 B 272
Anfrage; Seelsorgl. Betreuung von Kriegsgefangenen:
Bürgermeister:
- keine Betreuung
- keine Beziehung Geistliche - Kriegsgefangene
- KG nehmen am Gottesdienst nicht teil
1940 IV 5
genaue Instruktionen betr. seelsorgl. Betreuung polnischer Kriegsgefangener
1940 IV 21 B 275
Aus Gründen öff. Sicherheit sind alle Umzüge (Prozessionen) verboten. Die diesjährige Fronleichnamsprozession dar in Form eine Umgangs um die Kirchengebäude abgehalten werden
1940 VI 28 B272
Seel. Betreuung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter- und Arbeiterinnen polnischen Volkstums
1940 VII 11
Bürgermeister informiert Pfarrer Zumloh über die wesentliche Punkte des Erlasses. .. Falls eine seelsorgl Betreuung für Sendenhorst in Frage kommen sollte, wollen Sie dafür sorgen, daß diese nur im Rahmen des Gesagten erfolgt
Bürgermeister an LR- Pfarrer ist entsprechend in Kenntnis gesetzt worden
- Polizeibeamten sind angewiesen, die diesbezügliche Überwachung auszuüben und mir Verstöße gegen die Anordnung zu melden
1940 IX 17 Betr. Zivilarbeiter poln. Volkstums
Gottesdienst ist getrennt von der örtl Pfarrgemeinde abzuhalten; keine Ausnahme! Polen dürfen auch nicht auf getrennten Plätzen am Gottesdienst der Pfarrgemeinde teilnehmen
1940 VII 24 B 272
Vertraulich! Reichsminister des Innern:
Der Herr Reichsminister und Chef der Reichskanzlei hat mir aus gegebenen Anlaß mitgeteilt, daß der Führer alle nicht unbedingt notwendigen Maßnahmen zu vermeiden wünscht, die das Verhältnis des Staates und der Partei zur Kirche verschlechtern könnten. von dieser politischen Entscheidung des Führers setze ich Sie hiermit mit der Bitte um Beachtung in Kenntnis.
mit Stempel vertraulich auch an Bürgermeister Austrup
1941 V 22 Gestapo MS durch Eilboten an LR: weiter an Bürgermeister
sofortiger Bericht, ob irgendwelche Verstöße gegen die Verordnung über Verlegung des Himmelfahrtstages- Weiter Bericht, wie sich die Kirchen allgemein verhalten haben und ob in wieweit sie die Verordnung nachgekommen sind. Fern nach Möglichkeit Bericht über die Haltung der kirchlichen Bevölkerung zur Verlegung (miserables Deutsch!)
Bericht Austrup: Es ist am Himmelfahrtstage zu keinerlei Nörgeleien oder sonstigen Ausschreitungen seitens der Kirche gekommen. Anordnungen der Reichsregierung sind hier befolgt. Auch nicht Bevölkerung ...
1941 BV 28
Verbot kirchlicher Prozessionen wegen Zunahme der Tagesluftangriffe
Hierzu Bürgermeister: ... Gegen die Abhaltung von Prozessionen rund um die Kirche, wobei die Teilnehmer durch die Linden gegen Sicht gedeckt sind, ist nichts einzuwenden.
1941 VI 6
Gestapo MS
Fronleichnamsprozession
- am Tag selbst kirchl Veranstaltungen nur im Umfang eines gewöhnlichen Werktages
- Sonntag 15.6., falls vorgesehen wie üblich Prozession, aus verkehrspolizeilichem Grund nur Rundgang um die Kirche.
- Keine Wallfahrten nach auswärts falls öff. Verkehrsmittel
(Mit Ortspfarrer ist Rücksprache genommen)
1942 IV 28 Beckum LR
Durch Verf. Gestapo 4. VIII 1941 ist es verboten, Exerzitien und ähnliche kirchl, Veranstaltungen abzuhalten.
Verschiedene. Kirchengemeinden werden in nächster Zeit rel. Vorträge halten lassen (rel. Wochen für Jünglinge und Jungfrauen) Diese Vorträge sollen nicht unter Exerzitien fallen
1942 X 3 LR BE
Zur Vermeidung von Anfragen ob Veranstaltungen kirchlicher Art abgehalten werden dürfe, wird auf Rundverfügung 15. Aug 1941 verwiesen, wonach kirchl Veranstaltungen, Exerzitien, Jugendlager usw. im Hinblick auf die körperliche und geistliche Anstrengung der Menschen zu verbieten sind, wenn sie eine längere Zeit als 1/2 Tag dauern
1943 III 21 B 243
Gestapo verlangt Angabe der in der Caritas tätigen Personen.
1 Geistlicher (Leiter)
33 Ordensschwestern
6 Pflegepersonal
2 Erziehungspersonen
4 technisches Personal
1943 IV 9 LR BR
Vielfach wird der Wunsch der Ostarbeiter nach einer rel. Betätigung noch nicht in genügendem Maße berücksichtigt. Die Erfüllung dieses Wunsches kann sowohl arbeitseinsatzmäßig wie auch für die allgemeine politische Stimmung der Ostarbeiter von Bedeutung sein. ... Von Lauen veranlaßte kirchl. Betätigung ist zu dulden.
Bis zum russ. Osterfest, das in diesem Jahr auf den 25 und 26. April fällt, ist sicherzustellen, daß Möglichkeit dazugegeben wird.
Ausbildung und Förderung von Laienkräften, die auch in anderen Lagern eingesetzt werden können. Später offizielle Anerkennung durch die orthodoxe Kirche.
(Rückschrift Sendenhorst: Lager für Ostarbeiter sind hier nicht vorhanden)
1943 Nov 7 - 14
Dr. Konermann: Religiöse Woche in der Pfarrkirche Sendenhorst
Da in Sendenhorst fast jede Familie irgendwie mit landwirtschaftlichen Arbeiten verbunden ist, zweckmäßig Monat November
Nachmittags Frauen, abends Männer
1944 V 21 Gestapo MS
an diesem Tag finden in allen Orten die Glaubensfeiern der kath Jugend statt.
da an diesem Tage der Muttertag gefeiert wird, bitte ich die kirchl Feiern zu überwachen und über den Verlauf sowie die Teilnahme im Vergleich zum Vorjahre zu berichten
Hierzu Bericht Sendenhorst 23. V 1944
Die Glaubensfeier hat in der kath Kirche in S. stattgefunden, In der 8 Uhr Messe war gemeinschaftliche Kommunion der Jugend, In der abends 6 Uhr stattfindenden Maiandacht hielt der Pfarrer eine kurze Ansprache an die Jugend. Die Ansprache war rein seelsorglich gehalten. Die Teilnahme war gegenüber dem Vorjahre erheblich größer. Besondere Vorkommnisse sind nicht zu berichten
W (keine Unterschrift)
nach Einmarsch der Amerikaner
1945 V 15 Anordnung der Mil. Gov.
Betr. Religion
Allen deutschen Behörden wird hierdurch bekannt gegeben, daß die Deutschen die nach den Richtlinien der taktischen Kampftruppen oder der Mil-Regierung ihren Dienst machen, aus rel. Rücksichten unter keinen Umständen an Werktagen von der Arbeit fernbleiben dürfen
...
Prozessionen sind auf Militärstraßen verboten
die einzig zuständige Behörde für Erklärung von Feiertagen für die Provinz Westfalen ist der Regional Military Government Officer.
1945
Allerheiligenfest allgemeiner Feiertag, Dienst fällt aus
und nach 1948 ...
1946 X 17
Gedächtnisprotokoll Pfarrer Westermann (subjektiv geschönt)
Die örtliche Parteileitung in Sendenhorst ist stets sehr zurückhaltend gewesen. Gesellen-, Arbeiter- und Jugendverein wurden aufgelöst. Das Vereinsvermögen war vorher in Sicherheit gebracht worden. Das kath. Jugendheim wurde 1938 beschlagnahmt und darin ein NS-Kindergarten errichtet.
4 Mg Land der Kirche wurden 1940 nach Protest zurückgegeben
Bei einer öffentlichen Kundgebung des Gesellen-Vereins wurde die Fahne eingezogen und der Vorstand einem Verhör unterzogen. Dabei blieb es.
ein Umzug der kath. Jugend als Protest auf die Unterdrückung kath. Vereine hatte großen Einfluß auf die Wahlen.
2. Da die Lehrerschaft in Sendenhorst geschlossen zur Kirche hielt, wurde in den Volksschulen nichts geändert. Es blieb das Gebet und das Kreuz in den Schulen. Sogar die Geistlichen konnten stets den Religionsunterricht in den Schulräumen geben unter stillschweigender Duldung des Schulleiters und der Stadtverwaltung.
5. Versuche, am Statut des St-Josef-Stifts Änderungen vorzunehmen, blieben ohne Erfolg.
7. Ein Mitglied meiner Pfarrei, Frl. Anna Goddemeier, die als schwachsinnig in einer Anstalt weilte, wurde in Hadamar verbrannt. Die bekannten Predigten des Hochw. Herrn Bischofs sind in Sendenhorst verlesen worden und wurden mit Begeisterung von der ganzen Gemeinde aufgenommen und vielfach verbreitet.
1948 V 25 B29
Stadtdirektor Esser an sämtliche Gemeinderatsmitglieder:Herr Pfarrer Westermannn hat mich gebeten, die Herren Gemeinderäte zur Teilnahme an der diesjährigen Fronleichnams. und Brandprozession einzuladen.
Wahlen 1867ff
1. Wahlen zum Reichstag Norddeutscher Bund
Wählerlist am 12. I. 1867 durch Bürgermeistereiverwalter Neuhaus abgeschlossen
Insgesamt 478 Wahlberechtigte in 335 Häusern
Wahltermin 12. II. 1867
Wahlhandlung beginnt am 12. II. 1867 um 10 Uhr auf dem Rathaus
Beisitzer:
- Böcker Bernard
- Everke
- Lütkehaus Hermann
- Panning Hermann
- Spithöver
- Borghorst
Protokollführer
Lammerding, Kämmerei-Rendant
Ergebnis der ersten Wahl am 12. II (Wahlkreis bestehend aud den Kreisen BE LH und WAF:
- Regierungsrat von Mallinkrodt 4465 Stimmen
- Appel.gerichtsrat Versen 2815
- Landrat Freiherr v Landsberg 2140; Stichwahl notwendig am 28. II. (Bekanntmachung durch Gassenruf)
2. Wahlbezirk, Wahlmänner
1888 1893
1. Klasse Josef Ridder Brennereibesitzer ders.
2. Klasse Schlahölter, Kaplanm B.Roetering. Brenn.bes
3. Kalsse Anton Beckmann, Pastor ders.
1898 VI 16
Wahlen zum Reichstag
Wahlvorsteher Lehrere Englebert Lütkehermölle
Beisitzer: Ridder, Brennereibesitzer
Ramesohl H, Kaufmann
Düning, Rendant
Horsmann, Eng. Uhrmacher
Isfort, A. Gutsbesitzer
Brandhove, H. Zimmermeister
Ergebnis:
- Rentner Wattendorf, Ibbenbüren, 184 Stimmen
- V. Landsberg, Steinfurt 13
: insgsamt 197 Stimmen
Weimar
Reichspräsidenten
1925 III 29
erster Wahlgang
Stimmebrechtigt 1380; gewählt 865 62.7% Wahlbeteiligung
1925 IV 26
Wahl des Reichspräsidenten, zweiter Wahlgang
ein Wahlbezirk; Wahllokal Ridder (Herweg)
2. Reichspr.wahl 1932
1932 I 30
Heinrich Sahm, OB von Berlin, initiiert überparteilischen Ausschuß für die Wiederwahl Hindenburgs
1932 III 13
Wahlberechtigte 1537
gewählt 1342 87.3
Theodor Duesterberg 10 0.7
Hindenburg 1093 81.4
Hitler 196 14.6
Thälmann 42 3.1
Adolf Gustav Winter 1 0.1
1932 IV 10
Zweiter Wahlgang:
Wahlberechtigte 1553
gültige Stimmen 1309
ungültig 15
Wahlbeteil. 1324 85.2
Hindenburg 1119 85.4
Hitler 165 12.6
Thälmann 25 1.9
Kommunalwahlen 1929
Kirchspiel Sendenhorst (Landgemeinde)
Stimmen v. H.
Zentrum 185 84.1
SPD 2 0.6
KPD 1 0.3
christl nat. Bauernpartei 34 10
Christl soz. Rechtspartei 2 0.6
DVP 6 1.8
DNVP 9 2.7
Gesamt 339
Reichstagswahlen
Landgemeinde Sendenhorst
1930 vH 1933 vH
Wahlberechtigte 556
gültige Stimme 442 445 88
NSDAP 9 2 136 30.6
KPD 5 1 6 1.3
Zentrum 340 80 268 60.2
Kampfbund Schwarz-Weiß-Rot 30 7 30 6.7
DVP 4 1 1 0.2
Deutsche Bauern 1 0.2
SPD 9 2
DNVP 23 5.4
Westf.-lipp. Landvolk 43 8
Reichtstagswahlen Stadt Sendenhorst
1. 1932 VII 31
Wahlkampf nach B 161:
1932 VII 13 Ahlen
Anmeldung einer Wahlveranstaltung des SPD-Stadtverbandes Ahlen
verantwortlich H. Wellbrock, Vorsitzender der SPD, Kreis Beckum
1932 VII 27
Vikar Focke meldet Versammlung des Zentrums im Saale Kaupmann-Klümper an,
Redner Dr. Glassmeier Mesum; die gegwnärtige politische Lage und die politische Haltung des Zentrums
1932 VII 20
Anmeldung einer Versammlung der NSDAP, Saal Kaupmann: Warum als Deutscher und Christ für Liste 2?
Kirchspiel
Wahlberecht. 1542
Wahlbeteil. 1186 77.2 v. H. 404
SPD 59 4.9 3 0.7
NSDAP 177 14.9 84 20.8
KPD 35 2.9 6 1.5
Zentrum 884 74.5 284 70.3
DNVP 21 1.8 23 5.7
DVP 10 0.8 2 0.5
Dt. Landvolkpartei 5 1.2
2. 1932 XI 6
Wahlkampf:
1932 X 18
Anmeldung einer öff Versammlung im Saal Kaupmann durch das Parteisekretariat der SPD MS,(Bornhoff): Der Entscheidungskampf am 6. XI 1932
1932X 23
NSDAP (Dr. Schwermann) Saal Seelige, öff. Wahlversammlung Thema Junker und Hagentum (? nicht lesbar)
1932 XI 1
Lokal Kaupmann, KPD OG Ahlen, Revernt; Freisschläger; Versammlungsleiter Alwag, Ahlen
Thema: Was hat die Papen-Regierung dem Schaffenden Bauern und Arbeiter gebracht?
1932 X 26
Öff. Wahlversammlung; DNVP; Leitung Gutsbesitzer Reinhold Schulze Dernebockholt
Redner Hauptschriftleiter Prosper Heyl, Albersloh, Sunger 57:
Parteiherrschaft, Papen und der nationale Staat
"Bekanntgabe der Versammlung in der in Sendenhorst ortsüblichen Weise durch Ausschellen. (Schellen abgelehnt, da dies eine Vereins. und keine Amtsangelegenheit ist)
1932 X 27
Zentrum Sonntag vormittag 10 Uhr, 30.X, Saal Kaupm,ann
Redner Rechtsanwalt Dr Jöstingsmeier, Die politische Lage
Wahlberecht. 1581
Wahlbeteil 1130 71.9
SPD 55 4.9
NSDAP 128 11.3
KPD 99 8.8
Zentrum 790 69.9
DNVP 56 4.9
DVP 2
1933 II (nach B 161)
Wahlkampf
1933 II 20
Kaplan Focke beantragt Versammlung bei Seelige (Frauenversammlung) der Zentrumspartei; Refernt Günther Werl
1933 II 26
Versammlung bei Werring: KPD "Die Wahlen und die Aufgaben der Arbeiter und Bauern", Referent Rötte, Gruber
1933 III 1
NSDAP Donnertag 2. III: Umzug durch die Stadt; beginnend am Osttor über die Oststraße, Ostgraben, Nordgraben, Westrgaben,südstraße, Kirchstraße,Nordstraße, Neustraße, Oststraße und endet am Kriegerdenkmal (Schwermann)
(Nach Rücksprache mit LR kann Genehmigung ohne Auflagen erteilt werden)
1933 II 24
Schwermann (NSDAP) teilt mit, daß am 26. III 11 Uhr vorm. ein Zug SA in Stärke von ca 200 Mann einen Propagandaumzug durch alle Straßen von Sendenhorst unternehmen wird
Bürgermeister erkundigt sich telefonisch beim LR;Antwort:
ein Verbot des Umzuges kommt nicht in Frage,
Da ausreichnder polizeilicher Schutz zur Aufrechterhaltung der öff. Sicherheit bereitgestellt werden kann, steht einer Abhalutn ncihts entegen
. Zur Zeit des Umzuges ist, wo nach Auffassung der Ortspolizeibehörde die Befürchtung besonderer Störung ,, vorliegt, an die in Frage kommenden Anwohner die Aufforderung zu richten: "Fenster und Türe schließen"
1933 III 2
LR genehmigt gleichfalls die Abhaltung eines Umzugs des kath. Gesellenvereins; falls ausreichnder polizeilicher Schutz bereit gestellt werden kann
Antrag zum III.3 (Kath Gesellenverein, Jungmännerverin: Fackelzug
Politische Kundgebung der Zentrumspartei)
vom Jugendheim am Westtor über West- und Südstraße, Südgraben, Oststraße, Neustraße, Ostgraben, Markt, Scshulstraße, Weststraße bis zur Mühlenkuhle;
hierzu Antrag Kaplan Schürmann vom 1933 II 28:
Die im Kath. Gesellenverein, Jungmännerverein und der Deutschen Jugendkraft zusammengschlossene Jugend Sendenhorst veranstalt am Freitag, dem 3. III. 20.15 einen Fackelzug und eine Kundgebung auf dem Markt (ca 36 Stunden vor der Wahl);Genehmigung erteilt
1933 II 26
Politische Versammlugn Zentrum; Redner Ministerialdirektor A D Roeingh; gegenwärtige Lage; Zeitpunkt. Mittwochmorgen (!)
1933 III 2
Schwermann (NSDAP) Öff. Versammlung im Saal Kaupmann; Siedlungswesen im Osten (Redner PG Ranke). DEr Vortrag wird erleutert durch eingeschobene Lichtbilder
1933 III 22
NSDAP Stützpunkt Sendenhorst
Öff. Wahlversammlung Saal Seelige: Stellvertetender Gaubetriebszellenleiter PG Piontek, Thema "Bringt Hitler Brot!
1933 III 5
Wahlbezirk I
Vorsitz Hotelier Bernhard Herweg
Stellv. Rektor Brüggemann
Beigeordnete
1. Johann Greive-Gunnemann
2. Josef Dahlkötter
3.Herman Brünemann
4. J B Holtel
5. Hch Telges#
6. Franz Brückmann
7. theodor Jaspert
8. Hermnn Schüttelhöfer
Wahlbezirk II
Wahlvorsitzender Brennereibesitzer Johann Silling
Stellvertreter Lehrer Stafflage
Beisitzer
1.Willi Jockram
2. Hch Schlottmann
3. Wilhelm Panning
4. Wilhelm Saerbeck
5. Wilhelm Tigger
6. Franz Menke
====> Austausch der freiw. Wahlhelfer, die bis 1933 tätigen Personen ziehen sich zurück oder sind nicht mehr tragbar; nur sehr geringe Kontinuität Weimar-NS-zeit<=====
I. Reichstag
3. 1933 III 5 zum Vergleich Ahlen
Stadt Landgemeinde
Wahlberecht. 1594 506
Wahlbeteil 1460 91.6 439 86,8
gültige St. 1443
SPD 51 3.5 - 14.6
NSDAP 378 26.1 137 31,2 38.8
KPD 63 4.4 5 1,1 13.5
Zentrum 906 62.8 255 58,1
DNVP 45 3.1 27 6,1
DVP 4 0.3
ungültig 13
Wahlen zum preußischen Landtag am 24. IV. 1932
Stadt 1928 Stadt 1932 Landgem 1932
Wahlberecht. 1472 79% 1570 79% 507 83%
Wahlbeteil. 1164 1247 421
ungültig 13
SPD 79 6.8 59 4.7 3 0.7
DNVP 27 2.3 43 3.4 18 4.3
Z 921 79.1 889 71.2 282 67
KPD 98 8.4 24 1.9 -
NSDAP* 55 4.7 175 14 57 13.5
* April 1934 gespalten (Strasser); deshalbt "Hitlerbewegung"
02.11.1933
Konzertinaklub (bernhard Bischob) beantragt Genehmigung einer Tanzbelustigung am 05.11. bei Werring. Eintritt 50 Pf, Damen haben freien Zutritt
hierzu Austrup: Ihrem Antrag kann jetzt nicht stattgegeben werden, da öffentliche Veranstaltungen vor dem 12. 11. nicht erfolgen sollen wie nur solche, die sich auf die Wahl beziehen
1933 XI 12
Reichstagswahl und Volksabstimmung
2 Wahlbezirke
I. Vorsitz Reisender Gerhard Hille
Stellv. Anstreichermeister Heinrich Hamels
Beisitzer:
1. Aloys Bartmann
2. Emil Borgmann
3. Erich Hölzel
4. Bernhard Herweg
5. Bernhard Lülf
6. Th Jönsthövel
7. Georg Stracke
8. Karl Zurbonsen
9. Hermann Schüttelhöver
10.Theodor Jaspert
II. Vorsitz Johann Silling
3. Maurer Karl Saerbeck
5. Zimmermeister Hch Schlottmann ...
Ergebnis:
Stimmberechtigt 1558
+ Wahlscheine 71
1629
Stimmen 1580 97%
1.Reichtagswahl
gültige Stimmen 1498 94.8
ungültige 82 5.2
2. Volksabstimmung
Ja-Stimmen 1526 96.6
Nein und ungültig 54 3.4
1934
Volksabstimmung
Einwohnerzahl Stadt 2838
1934 VIII 19
Abstimmung über das Reichsgesetz vom 1. VIII. 1934:
Das Amt des Reichspräsidenten wird mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Infolgedessen gehen dei bisheringen Befugnisse des Reichspräsidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über. Er bestimmt seinen Stellvertreter.
Wahlvorstand
Bezirk I 2071 Einwohner
Hille, Reisender, Vorsteher
Umlauf, Stellv.
- Franz Brückmann
- Herweg
- Schüttelhöver
- Hamels
- Friedrich Lütke
- Hermann Kövener
- Bernhard Mertensd
- Bisping
Bezirk II 767 Einwohner
Vorstand Johann Silling
Stellv. Nachtwächter Menke
- C Daldrup
- Wilhelm Panning
- Adolf Bangert
- th Bülte
- Ludwig Spörk
- Heinrich Menke, Nordgraben
- Ferdi Hille
Ergebnis der Volksabstimmung
Bezirk I II Gesamt
Stimmberechtigte 1272 450 1722
abgegebene St. 1218 95.7% 414 92% 1632 94.8
Ja 994 81.6 348 84.1% 1342 82.2
Nein 183 15 57 13.8 240 14.7
ungültig 41 3.4 9 2.1 50 3.1
1934 IV 21 Gestapo Berlin
vor der Abstimmung Flugblätter verteilt, für die asl Verfasser nur katholische Kreise infrage kommen müssen. Im Gegensatz zu den Flugblättern der Marxisten sorgfältig auf gutes weißes Papier gedruckt.
I. Katholiken!
Hitler ließ unseren Klausener und Probst ermorden!
H. ließ ihre Leichen verbrennen!
Hitler schickt unsere Geistlichen in die Gefängnisse!
h. vergewaltigt unseser Jugend!
H. ist der Feind der Katholiken!
Kein Katholik kann Hitler wählen!
II Katholiken!
Hitler greift nach der Krone!
Er will die Allmacht. Sein Streben ist die Vermessenheit, es widerstreitet irdischem und göttlichem Recht.
Christus ist unser König!
Darum legt Zeugnis ab für ihn! Gedenket derer, die mit ihrem Leben Zeugnis abgegeben haben, denket an den unvergeßlichen Dr. Klausener, den Führer der katholischen Aktion, denkt an Probst, denkt an unsere Märtyrer.
Bekennt Euch gegen menschliche Vermessenheit, die Verlästerung wird. Belastet nicht Euer Gewissen, indem Ihr Zeugnis für Hitler ablegt ...
Bekennt Euch gegen Hitler!
1934 VIII 20
Oberpräsident Freiherr von Lüninck setzt sich mit dem Wahlergebnis auseinander: Wahlergebnis in der Provinz Westfalen verhältnismäßig schlecht.
Gründe 1) Evangelischer Kirchenstreit
2) Spannungen zur katholischen Kirche
Ich ersuche in jedem einzeolnen Falle überall da, wo die Ja-Stimmen nicht 80% der abgegebenen Stimmen betragen, um eingehende nachprüfung, ob irgendwelche besondere Vorfälle oder Umstände der GRund sind ... Sollten sich dabei irgendwelche Mißstände in der Verwaltung zeigen, ersuche ich uvnerzüglich durchzugreifen. Im jedem Fall Gründe!
1936 III 29 "Reichstagswahl"
Stimmberechtigte 1623
abgegebene St. 1612 99.3%
gültige St. 1596 99 %
ungültige St. 16 1 %
1938 IV 10 "Wahlen zum Großdeutschen Reichstag"
Ergebnis fast genau wie 1936; ungültige Stimmen 22
Wahlvorstand
Stimmbezirk I
Vorsteher Schreinermeister Heinrich Kruse
Stellv. Gerhard Hille
Beisitzer
1. Th Jaspert
2. Hermann Schüttelhöfer
3. Bernhard Schmies
4. Anton hartmann
5. Wilhelm Westmeier
6. Theodor Sudhoff
7. Werner Pottmeyer
8. Johann Bisping
Stimmbezirk II
Vorsteher Heinrich Menke, Nordgraben
Stellvertr. Clemens Daldrup
Beisitzer
1. Heinz Silling
2. Lehrer Stafflage
3. Adolf Bangert
4. Erich Hölzel
5. Bernhard Brünemann
6. Rektor Brüggemann
Gestapo 1938 IV 7
Glockengeläut am Vorabend des Wahltages "Tag des großdeutschen Reiches";Nahc der Schlußkundgebung in Wien wird das Niederl. Dankgebet gesungen: bei den Worten des 3. Verses "Herr, mach uns frei!" sollen in ganz Deutschland einschließlich Österreich die Glocken aller Kirchen und Religionsgemeinschafte zu einem feierlichen Geläut einsetzen
Arbeitslosenunterstützung nach der Statistik des AA Ahlen
Sendenhorst
- 1 Unterstützung männlich
- 3 Krisenunterstützung
- 1 Wohlfahrtunterstützung
- 1934 2893 Einwohner
Gesamtunterstützung
Juni 1934 1876 (Ahlen 558, Beckum 703, Ennigerloh 457)
Juli 1934 1966
Aug. 1934 1912
Sept 1934 1845
Okt 1934 1830
Keine abnehmende Tendenz zu erkennen
Freiwilliger Arbeitsdienst
(Verein zur Umschulung freiwillifer Arbeitskräfte e. V. Berlin)
Melioration des Helmbaches im Ksp Sendenhorst
DEz 1932 - Dez 1934
geplant 21.875 Tagwerke
175 Arbeitsdienstwillige
Febr 1933 117 Beschäfigte
März 1933 133
Apr. 1933 182
Mai 1933 267
Dez 1933 216
Gesamt 135.00 RM Förderungsmittel, dazu 20.000 RM Darlehen der Gemeinde Kirchspiel Sendenhorst bis August 1934
vom AA Ahlen werden angewiesen 76.766 RM