Kirche III

 

Kirche zu Sendenhorst

Literatur:

Lübke, Baukunst Westfalen S. 222 und 333

Otte Romanische Baukunst 2. 609

Lotz, Deutschland s. 554

Baugeschichte

stilistische Verwandtschaft:

BUK Kreis Soest, Oestinghausen (S. 54ff)

Kirche kath, romanisch, Übergang

einschiffig, zweijochig mit Querschiff, gerade geschlossener Chor, Westturm  (romanisch) und Sakristei an der Südseite. Dachreiter auf der Vierung.

Hauptgesims mit spitzbogigem Bogenfries

Kreuzgewölbe mit rechteckigen Rippen, Fenster rundbogig

vgl. auch Vreden, Stiftskirche: einschiffiger kreuzförmiger Gewölbebau ohne Turm 

um 1180 Langhaus errichtet

Innenmaße der Kirche nach Urkastaster errechnet, Mauerstärke auf 1 m gesetzt

32m lang, ca 9 breit = 440 qm, Turm 49 qm , Gesamt ca 490 qm

1669 AV 391,1

Pastor Kleikamp quittiert Anweisung von 15 Rthlr durch den Richter Bisping zum Behuf des Kirchenbaues aus dem Register der Nebenschatzung

 

 


1686 Kirchspielrechnungen

Lt Quittung an Thomas Joelman, Provisor, bezahlt wegen pannen zu der Kirchen 5-10 Rthlr

An Bürgermeister Wettendorff den Winkopff wegen Meister Caspar Heiman -18-8

Meister Caspar Heimann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 14-27 Rthlr

Henrich Herte -14-

Meister Bernt Blickmann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 8 Rthlr

Meister Caspar Heimann einschließlich Restzahlung 12 Rthlr

1804 GV

Johan Hch Freise, Rechnung über Glaserarbeiten

1. Glase 25 Ruten in der Kirche

2. in der Seidenkapell 9 Rutten

3. in der Außenkapell 13 Ruten

4. in der Kirge die neyhen Glaße geputzet

1808 I 27 Reg MS 16576

Bauninspektor Meyer, WAF: Bey dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch das Feuer die Kirche ergriffen und ist der Thurm ganz ausgebrannt, die Glocken sind geschmolzen und die Thurmuhr zerstört worden

Die Einwohner von S. sind dadurch in nicht geringer Verlegenheit, indem ihnen nun weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben werden können, noch sind sie im Stande ihre Zeit gehörig einzuteilen.

Aber selbst das noch stehende Mauerwerk, welches nun schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung Preis gegeben war, leidet von Zeit zu Zeot immer mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen worden ist. 

Auftrag durch Magistrat und Pfarrer, einen Plan zur Widerherstellung des Turmes zu entwerden: Turm muß stark mit Holz ausgebaut werden; durch Anbringung vieler Anker muß Mauerwerk gefestigt werden. 

Kostenvoranschlag: 3749 Rthlr

1810 StASendenhorst ohne Signatur

Die Kirche ist in einem dauerhaften Zustand exclusive des Daches

Sie ist allerdings zu klein,maßen auch die Gemeinde zu schwach, um die ungeheueren Kosten zu deren Erweiterung bei den gegenwäritgen Zeitumständen aufbringen zu können

1813 X

Schreinermeister Mertens  stellt Rechnung über 7 1/2 Rthlr aus für das Aufwinden der Turmuhr

Neubau der Sendenhorster Kirche 1855/1865

Baugeschichte

Ludwig Schreiner, Architektur des 19. und 20. Jh:

der Sakralbau in der zweiten Hälfte de 19. Jh

Kohl, Westf. Geschichte 2

beachten wir

1824-1833

jährliche Ansparung von ca 500 bis 600 Thlr; so daß 

1834 5.926 Kirchbaukapital vorhanden.

Weitere eingeplante Einnahmen:

- kgl Gnadengeschenk leider in Staatsschuldscheinen, die versilbert werden müssen.

- Zinsen aus ausgeliehenem Kapital aus den Gemeinden Dolberg, Beckum, Enniger, Vorhelm, Ahlen

gesamt 9.379 Thlr

1832

Überweisung aus der Communal-Kasse der Bürgermeisterei Senden-horst: etatsmäßiger Zuschuß behuf dem Sendenhorster Kirchenbau 500 Thlr;Anlage bei der kgl Bank.

 

1834

Bauspektor Ritter: Turm über dem Gewölbe sehr ausgebrannt (jedenfalls  nach der Behauptung Bürgermeister Marcus)

Nach Untersuchung keine Gefahr für den Turm, trägt das Geläute vo 8.000 Pfd  schwere Glocken ohne Beschädigungen

"Die Gewölbe sind die einzige Vorzüglichkeit in dieser Kirche"

"Der Turm ist schon zweimal ganz ausgebrannt und ausgeglüht,  näm¬lich  1529  und 1806"

===>  1529  sicherlich  nicht  aus  der  Luft   gegriffen,   wahr-scheinlich  Bauinschrift<===

1836

Beurteilung der Steine aus dem Steinkühler Feld durch Steinhauer Heinrich Neuhaus:

Die Steine liegen 8 - 10 Fuß unter der Erde; nach Abräumung in 4- 6, auch 8 Zoll dicken Lagen (10 - 20 cm). Nach seiner Meinung sei die jetzige Kirche auch von den Steinen aus dem gedachten Brüchen erbaut, da die steine sehr ähnlich sind.

Auch der Flur der neuen Kaserne in Münster sei aus Steinen aus dem Steinkühler Feld gemacht.

(Steinkühler Feld im Besitz de Kolonen Joelmann)

BE LR 322

1834 V MS Baurat Ritter an LR Merveldt:

Herbst 1833 Entwurf zur Erweiterung der Sendenhorster Kirche angefordert.

...Bei meinen Reisen habe ich dieses Gebäude schon einige Male untersucht und glaube darüber Nachstehendes anführen zu können:

1. am wenigsten kostbar, aber schwierig in der Ausführung: Erweiterung durch zwei Kreizgewölbe auf beiden Seiten des turms, die alten Mauern teilweise abbrechen und nur einen Gurtbogen stehen lassen

Erfordert viel Umsicht und einen tüchtigen Maurermeister; Gebäude würde dann in der lichten Weite 83 Fuß = 25.4 m erhalten. 

- Lt Bürgermeister Marcus ist Turm über dem Gewölbe sehr ausgebrannt. Nach Untersuchung trotzdem festgestellt, daß der Turm noch sehr dauerhaft ist: trägt die 8000 Pfd Glocken ohne anscheinende Beschädigungen: Im Innern ist der Turm mit neuen starken Holze gut ausgebauet, die Mauern sind sehr dick, gut verputzt und von der Schadhaftigkeit des Mauerwerkes war auf diese Art nichts zu bemerken. 

2. Ritter kann der Meinung nicht zustimmen, man könne das Gewölbe heruasbrechen, um die Kirche höher zu ziehen:die Gewölbe sind der 

einzig Vorzug dieser Kirche, bis zum Scheitel 36 Fuß (11.15m hoch)

also nicht zu niedrig: Nicht zu empfeheln, da am doch immer sehen

würde daß die Pfeiler ursprünglich andere Bestimmungen gehabt

Will man diese Kosten vermeiden, dann baue man lieber eine neue Kirche, nach einem der Localität und der jetzigen Seelenzahl angemeissenene Plan, den ich gerne entwerfen werde

1837 XI 20 Münster 

Baurat Ritter an LR Beckum:

... Von Bürgermeister Brüning erfuhr ich, daß meherer Gemeinde-Glieder die Kirche zu Glandorf als ein schönes und angemessenes Gebäude empfehlen und deshalb beschlossen sie, zur Besichtigung derselben eine Deputation nach Glandorf zu schicken.

... bei Gelegenheit habe ich das Gebäude nicht nur genau besichtigt, sondern selbst aufgemessen. Folgt Beschreibung und Skizze

- ohne Säuler und Pfeiler, die nicht bloß den Bau sehr verteuern sondern auch beim gottesdienste hinerlich werden.

- Lichte Weite von 56 Fuß; 2 Fuß weiter als die geplante Sendenhorster Kirche

- Im Innern hat die Glandorfer mit der Sendenhorster nach dem 2. Plane einige Ähnlichkeiten:

- Hochaltar

- Kommunikantenbank

- Chorsitze

- Kinderbänke

... Bei der neuen Sendenhorster Kirche ließe sich die Kanzel mehr in der Mitte anbrigen

Scharfe Kritik an der Glandorfer Kirche: ... Ich habe nie eine Kirche gesehen, in welcher so viel Holz unöthiger Weise verschwendet ist, als in diesem Dache; Wald von Bauholz

... noch ein sogenanntes Mansarde- Dach, die vor etwa 50 Jahren freilich einmal Mode war, wie sich aber heutigen Tags selbst bei Wohngebäuden von zu bringen scheint, da das schlechtes aussehen solcher Dächer jedem einleuchtet. 

Drohung: Sollte ncah dieser Konstruktion an der neuen Sendenhorster Kirche ein Holz-Gewölbe und Strebpfeiler angebracht werden, so würden die Kosten wenigstens um 3000 Rthlr höher belaufen als ich dieselben veranschlagt habe_

1837 I 2

Bauinspektor Ritter drängt auf Ausführung; ... da der unmittelst erfolgte Tod des Herrn Pastors zu Sendenhorst die Hindernisse beseitiget hat, welche von dieser Seite gegen die Ausführung erhoben wurden.

Bürgermeister merkt an: Habe graben lassen und festgestellt an drei Stellen, daß das Fundament der Kirche 6 1/2 Fuß (1.95 m) unter der Oberfläche

1837 I15

Gemeinde und Kirchenvorstand fassen den Plan, eine ganz neue Kirche zu bauen, falls die Kosten nicht 10-12.000 Taler überschreinten

Hinweis auf die Kirchen in Milte und Glandorf, (1829 als rechteckiger Saalbau mit hohen, rundgecshlossenen Fenstern und Flachdecke errichtet lt BUK WAF, Milte)

Kommission gebildet auf Pfarrverwalter Darup, Vikar

                        Herr Beumer

                        Herr Schwarte

                        Bürgermeister Brüning

Kirchbaufonds 1824 angelegt, z Zt 9.379 Taler

Vorhelm und Enniger enntleihen dem Kirchbaufonds ca 800 Taler, auch Beckum und Ahlen

1838 VIII 

Kritik an den Plänen: Kirche zu schmal Bank mit 24 Fuß zu lang, daß diejenigen, die ihre Sitze an der Mauer haben, später in die Kirche gehen

1839 IX 2

Kirchenorstand und Gemeinderäte halten das Kapaital für einen Baubeginn noch für zu gering

1839

2363 Einwohner, 3 Ev 74 jüdisch  Kinder unter 14J 654

1840 benötigt 1000 Sitze, vorhanden: 10558 Taler Kirchbaufonfs, meist in Staatsschuldscheinen

1841 

Überlassung der Baubeschreibung der Kirche in Füchtorf

1842  A 1136

Weiteres Gesuch um Auszahlung des 1806 versprochenen Gnadengeschenks (erst 5.000 Thlr im Jahre 1817 angewiesen, bei Versilberung allerdings nur 3569 Thlr) 1833 weitere 2.000 Thlr angewiesen. »Der Rest ad 3000 Tlr ist bis jetzt nicht angewiesen, daher wagen wir es, durchdrungen von der mutigen Überzeugung, daß Euer Kgl Majestät jedes billige Gesuch gern erhören, die alleruntertänigste Bitte zur huldreichen  Berücksichtigung zu Füßen zu legen, daß Allerhöchst dieselben geruhen mögen, diese an dem von Seiner hochseeligen Majestät verheißenen Gnadengeschenk noch verbliebenden Rest dem Städtchen Sendenhorst zum nothwendigen Kirchenbau allegnädigst verweisen zu lassen. ...«

Statistik 1842: Steuereinnahmen 1259 Thlr; 

                Kühe 327

                Pferde 48

                Ziegen 47

                Schweine 187

275 Häuser; aber 76.719 Thlr Schulden - 1568 Einwohner in 293 Familien

Sozialgefüge 1842:



Familien im Wohlstand20     6,4%mit notdürftigem Auskommen75    24.1in dürftigem Zustand 165        53ganz arm51 16.5

Kgl Gnadengeschenk (Abschrift in  A 1136)

Sr. Königlichen Majestät von Preußen p. ,achen dem Pfarrer Darup und Bürgermeister Kocker ihr Gesuch vom 2. Mai um Unterstützung und Beihülfe zum Wiederaufbau des am 29. Arpil d. J. größtentheils eingeäscherten Städtchens Sendenhorst nach dem nunmehr darüber eingegangenen Berichte des Staats-Ministers von Angern, hierdurch nachrichtlich bekannt, daß Höchst dieselben#1. für die Hülfsbedürftigsten der Abgebrannten 260 Stück Bauholz aus Höchst dero Forsten und zwar 1/3 für die ärmste Klasse ganz frei und 2/3 für die übrigen für die Hälfte der bestehenden Holz Taxe anordiren, außerdem aber

2. für die unbemittelten Eingesessenen eine Geldunterstützung von 10.000 Rthlr, wovon der Contributions Receptor Lange und Kämmerei Rendant Suermann, wegen ihres pflichtmäßigen Benehmens bei Rettung der Cassen und der Gerichts-Registratur namentlich theil nehmen sollen, aus der Dispositions Casse beiwlligen wollen, und 

daher demgemäß das Nötige an den genannten Staatsminister dato erlassen und zugleich der Wiederaufbau der abgebrannten Gebäude nach einem zweckmäßigen Plan und die dabei einzuführenden besseren Einrichtungen vorläufig genehmigt haben.

Charlottenburg, den 26. Junli 1806.

gez. Friedrich Wilhelm

An den Pfarrer Darup und Bürgermeistrer Kocker zu Sendenhorst.

1842 II 25

Kirchenrat strebt einen Bau ohne Bühne an, die nur verunstaltet. Klar, daß das jetzige Kapital nicht einmal die Hälfte dere Kosten decken kann. Daher nuß der Bau noch etliche Jahre hinausgezögert werden.

Der Bauplan soll im Laufe des Jahres eingereicht werden.

Da die Sendenhorster Bruchsteine untauglich sind, soll der Bau in Ziegelsteinen ausgeführt werden. Eine Ziegelei muß angelegt werden. 

Baukosten auf 22- 24.000 Thlr geschätzt; Hinweis auf Füchtorf. 

vorsorglich Antrag auf eine Kollekte in Rheinland und Westfalen.

1842 III 23 BE, Betr. Kirchbaufonds Sendenhorst

- Baufonds, Staatsschuldschein 7500 Thlr

- ausgeliehene Kapitalien      3600

- 4% Zinsen                     444

- aus dem Dispositionsfonds der Provinzialhülfskasse 600



Gesamt 12.440 Thlr (1837: 9.379 Thlr)

1842 IV 7

Die im Steinkühler Felde zum Kirchenbau gebrochenen Steiner sind von so schlechter Qualität, daß sie größten Theils verwittert und unbrauchbar geworden sind (teilweise für Wasserdurchlsse verbraucht). 

1842 IV 29

Probebrand: Der Kirchenvorstand hat eine förmliche Ziegelei auf einer von der Pastorat dazu eingeräumten Grundstück angelegt und einen Probebrand gemacht. Die Steine sind jetzt ausgezogen und dem Anschein nach von vorzüglicher Qualität

1843 IV 8 Münster

J H Illigens (Landtagsmitglied) teilt mit, daß der Stadt Sendenhorst von dem jetzigen Landtage in der gestrigen Plenarsitzung zum Kirchenbau aus der Hülfskasse 400 'Tlr bewilligt sind.

Anm. An den Herrn Bürgermeister Brüning zur erfreulichen Nachricht 

Ergebenst grüßend Lorenbeck

1843

Einwand des Landrats: die Gemeinde wünscht statt des Ritterschen Holzgewölbes ein massives Gewölbe; das wird den Bau um 8-9.000 Thlr verteuern.

1843

der Rittersche Bauplan wird Höheren Orts der als wichtige befundenen Ausstellungen nicht mehr zugrunde gelegt

1843 IX

Die Sendenhorster Kirche soll in demselben Style, jedoch breiter, als die im Bau begriffene zu Füchtorf erbaut werden

- Gesamt (Füchtorf) 21.500

  Kirchbaufondes    13.103

1843 XII

Nach allgemeinem Wunsch soll die Kirche nicht nach Ritters Plan gebaut werden (d.h. nicht klassizistisch)

Kontrakt zwischen Kolon J F Vahlhaus zu Wadersloh, Ziegelmeister Cabolet, im Sommer 1844 200.000 Backsteine zu brennen.

1843 XII 13 LR  A 1136

Dem Kostenanschlag des jetzigen Reg Baurat Ritter zum Bau einer neuen Kirche dasselbst, wollen Sie nebst Zeichnung umgehend mir zugehen lassen, auch zugleich kurz anzeigen, ob nova hinsichts des Risses der Kirche vorgekommen sind.

(Anm Brüning: Ist eingericht und angezeigt, daß ers der allgemeine Wunsch sei, daß die Kirche nach dem Ritterschen Plane nicht gebauet werde

1844 III 15 A 1136

Unbeeindruckt von dem Vertrag mit Cabolet nimmt der Kirchenvorstand einen »gewissen A. hartmann aus Amelsbüren als Ziegelmeister« an. 

Beiliegend Kontrakt. Hartmann soll im  Laufe des Sommers 1844 sobald die Witterung gübnstig ist, Ziegelsteine für die hiesige Kirche anfertigen und brennen. Erhält für 1000 Stück 2 Taler 

--Lorenbeck bedankt sich überschwenglich bei LR v Mervelt:

... Bei Remission der Lr Verfügung unserm Kirchbau betreffend, findet der Kirchenvorstand sich pflichtschuldigst gedrungen, zuvor dem Herrn Landrath, Herrn Grafen von Merveldt, hochgeboren für Hochdessen gnädigste unablässige fürsorge zur Beförderung unsers Kirchbau unsern unterthänigsten Dank zu sagen, mit der Bitte, uns ferner mit Rath und That hochgeneigtest beistehen zu wollen (Das ist Lorenbecks Stil!!!)

1845

Prüfung der probegebrannten Steine durch Bauinspektor Kawerau "ganz vorzüglich"; haben den strengen Winter überstanden

Chemische Untersuchung: 31% Kieselerde; 18 % kohlensuarer Kalk, 9 % Bittererde; 8 % Eisenoxyd, 15 % Thonerde

1844 X 3 LR an Amtmann Brüning

Bezug auf die beiliegende Marginalverfügung der Reg MS die Beschwerde von Beumer und Cons wegen des Verfahrens beim Kirchenbau betreffen geht zur Erledigung erschöpfender Bericht ein, wobei namentlich die Angabe der schlechten Beschaffenheit der gerbannten Ziegel technisch zu widerlegen sein wird

1844 XI 12 Lorenbeck  begründet den Kirchbau

... Sollte uns diese fremde Hilfe (Kollekte) nicht zu Theil werden, so müßte die Gemeinde noch lange - wennn anders dieses alte Gebäude nicht vielleciht bald zusammenfällt - zwischen den alten Mauern dieser dumpfigen und zu kleinen Kirchen zeufzten, müßte noch zu langen bedauern, daß sehr viele in dieser erdrückenden Kirche des Segens eines wahren Gebetes und des göttlichen Wortes nicht theilhaftig werden, und zu lange noch sehen den vielfachen Unfug der in allerlei Weise oft heimlich, oft störend und zum großen Ärgernisse in den Gängen und Winkeln der alten Kirche, wo alle gedrängt in Haufen stehen, verübt wird. Ja, wahrlich groß und dringend ist das Bedürfnis einer neuen Kirche. 

1849 X 9 MS Abschrift 

Es wird jetzt nothwendig, daß nach Anleitung des Circulars Regulativs vom April 1845 eine besondere Bau-Kommission zur Verwaltung der Fonds konstituiert wird, wo alsdann auch die Verwaltung der Fonds übernommen werden kann.

Der Kirchenvorstand wolle das Weitere veranlassen und in sechs Wochen hierher berichten

General Vicarius gez Melchers

1850 I LR BE (Schmising.-Kerssenbrock)

Tadel für Lorenebck, weil ergegen die verfügung keine Verhandlungen mit der Provinzialhülfskasse wegen Unterbringung der Kapitalien aufgenommen hat

Steine für den Turm vom Max-Clemens-Kanal:

1845 Pfarrarchiv Kasten 13

Verzeichnis der freiwilligen Beträge, welche die Pfarrgenossen Stadt und Kirchspiel Sendenhorst zum Neubau der Pfarrkirche gegeben haben.

gebundenes Verzeichnis mit alphabetischem Register. Spalten für die einzelnen Jahre 1845ff

sämtliche Haushalte aufgeführt.

Spenden schwanken zwischenn 25 Rthlr (Posthalter Bonse, einmalig) und wenigen Silbergroschen.

Durchschnittliche Einnahmen pro Jahr Stadt 90-100 Thlr

                                     Ksp      120 Thlr

===> Heinrich Knüfermann,  Geschichte  des  Max-Clemens-Kanals,  Hildesheim 1907 (Beiträge für die Geschichte Niedersachsens und Westfalens Heft 10)

Domänenregistratur Abt. III (M-C-Kanal) frühere Registratur I 148

===> Dom. Reg R I 148, 9 Vol VII A: Nachweis des  verkauften  un¬beweglichen Inventars des aufgehobenen M-C Kanals. 

Steinerne Schleuse für 1850 Thl  auf  Abbruch veräußert. Die Qua¬dern der steinerne Schleuse wurden für den Neubau   der Sendenhor¬ster Kirche angekauft (Dom Reg I 148, 9 Vol VI, 17. IV.  

1853;Kirchenvorstand S. an Reg MS)

S. 33: 1726 15km nördlich MS am Blomberg Beginn der Schleusenbau¬ten;  recht große Kammer: Als Baumaterial meist Sandstein aus den bisch Steinbrüchen am Huxberg bei Bevergern; schlechte Qualität, verwittert schnell Steinschleuse nach Plan des Kanals (Anhang) westl. und in  Höhe  Greven am Temmingsbach

1843 II 13 Landrat an Regierung; Beantwortung einer Anfrage

1. Kirchbaufonds beläuft sich auf 12.103 Thlr

2. Notwendigkeit eines Neubaus notorisch: die Kirche ist um 1/3 gegen die Bevölkerung der Gemeinde von 2400 Seeln zu klein, welche obenein bei der Baurat der alten Kirche in Form eines Kreuzes auf eine unangemessenen Weise darin zusammen gedrängt, mit den in de Seiten-ARmen dieses Kreuzes gepreßten Teile, an dem von dem Hochaltare zu Ende des Hauptraumes stattfindenden gottesdienste keinen gehörigen Anteil nehem kann. 

Die versunkene Flur der Kirche und die übrigen darun wahrzunehmenden Erscheinungen des Verfalls bieten ein unanständiges Ansehen, ... dem nur durch einen Neubau agehlofen werden kann. Bereits 1837 vollständiger Kostnanschlag Bauinspektor Ritter 11.000 Thlr.

... Jedoch schreckt die Gemeinde dafür zurück, eine so große Kirche mit einem in projectirter Weise niedrigen Decke ohne erhabenes Gewölbe zu bauen, wie vielmehr es der Würde und gewohntem Style bei so großen Kirchen, auch der längeren Dauer entsprechen würde, den Kirchbau mit einem massiven Gewölbe auszuführen. 

... Kostenvoranschlag durch LR vorläufig nicht veranlaßt,  da der als sachvertsändig geltende Pfarrer Lorenebck dies selbst zu thun früher übernommen hatte, was indeis nicht geschehen, auch schon der Anschlag des Regierungsrats Ritter vorlage

... LR geht von geschätzten Kosten von 20.000 Thlr aus. 

1844

Ablehnung eines weiteren Gnadengeschenks durch König Friedrich Wilhelm

Ich finde Mich auf Ihren Bericht vom 6ten Juli nicht veranlaßt, zu den Kosten des Neubaues der katholischen Kirche in Sendenhorst, wozu bereits so bedeutende Gnadenbewilligungen stattgefunden haben, noch ein weiteres Gnadengeschenk zu gewähren und ermächtige Sie das heirauf gerichtete Gesuch des Bürgermeisters und Pfarrers daselbst deren Eingabe nebst Anlage mitdem Anschlage und den Zeichnunge wieder beiliegt, abzulehnen

Erdmannsdorf, den 31. Juli 1844

(gez) Friedrich Wilhelm

StASendenhorst A519

Neubau der Pfarrkirche zu Sendenhorst

1853 BE

Befreiung der Kirchbaufuhren von der Entrichtung des Chausseee-Geldes von Münster - Ibbenbüren und Münster - Arnsberger Straße

1853 VIII 23

Beschluß des Kirchenvorstandes

- Vikar Meinert

- Brenner Schwarte

- Ökonom Werring

- (Schulze Bering ausgeschieden, noch keine Nachwahl)

- Der Neubau der Kirche wird immer dringender, indem namentlich dem Turm, dessen viele Risse sich augenscheinlich seit kurzem immer mehr öffnen, die größte Gefahr zu drohen scheine, und, ohne eine große Verantwortlichkeit auf sich zu laden, der Kirchenvorstand demselben nicht sorglos zusehen dürfe.

Beschluß, den Abbruch des alten Kirchengebäudes möglichst zu beschleunigen.

- Lorenbeck: Bau einer sogenannten Notkirche ist bereits begonnen; Dachziegel und Latten fehlen noch.  Hierzu Verwendung der Dachziegel der alten Kirche. Abdachung läßt Gottesdienst weiterhin zu, indem das Gewölbe allenfallsiges Regenwasser ableitet

- Beschluß, Abbruch von Turm und Kirche im Herbst zu beginnen und bei günstiger Witterung im Winter und Frühjahr fortzusetzen, so daß Sommer 1854 der Bau der neuen Kirche beginnen kann

1853 X 

Antrag Bürgermeister Kreuzhage auf Befreiung vom Chausseegeld. Zum Neubau soll das Material der angekauften fiskalischen Schleuse des Max-Clemens-Canals im Ksp Greven gewonnen werden. Befreiung an den Barrieren Sandrup bei MS und Dicke Weib.

Die Stadt Sendenhorst ist in einem Maße in Anspruch genommen, daß alle nur möglichen Ersparnisse bedacht genommen werden müssen: So hat Chausseebau Drensteinfurt über Sendenhorst nach Vorhelm und Beckum große Bedeutung gewonnen, seitdem eine Nebenstrecke der Eisenbahn Münste Hamm mit großer Wahrscheinlichkeit in Aussicht steht

1854 V 24

Bildung einer Baukommission, um die Pläne soweit voranzutreiben, daß sei eine bischöflichen Behörde zur Genehmigung vorgelegt werden können

- Bürgermeister Kreuzhage

- Colon Vornholz

- Colon Averhoff

1855 VII 6

Lorenbeck legt der Kirchen-Repräsentation vor.

1. Beschluß der Kirchbaukomm. über die Annahme des Bauplans

2. Bauplanzeichnungen:

   a. von Dombau-Werkmeister Statz in Cöln, 7 Blätter unter seinem Namen

   b. 4 Blätter, worin unter Festhaltung des Wesens des Statzschen Entwurfes, diejenigen Veränderungen vorgenommen sind, welche in Vereinfachung des Baus wegen der Kosten und in der Kunstruction des Daches und des Thrums zur größeren Dauerhaftigkeit dienlich und zulässig sind

3. Kostenberechnung des Baus ist nicht tunlich, da von dem Ausbau der Chortürmchen vorläufig abgestanden und darüber ferner Beschluß vorbehalten wird

Kostenberechnung ist zwar von keinem Bauinspektor gemacht sondern privatim, jedoch wurde kein bedeutender Posten übersehen oder zu niedrig angesetzt (--> wer hat Lorenbeck geholfen?)

Der ohne Abzug für altes und vorhandenes Material berechnete Kostenbetrag voon 25.279 Thlt würde aber um 8.528 Thlr höher kommen, wenn die Quader und Ziegelsteine zu einen gewöhnlichen Preise eingekauft werden müßten.

Vorhandenes Baukapital ungefähr 21.000 Thlr, wovon das Meiste zu 3 1/3 % angelegt ist. Klooekte hat 8033 Thlr erbracht und ist in der obigen Summe einbegriffen

1855 V 24

Bischof genehmigt vorgelegte Baupläne

Auszug aus dem Kostenanschlag vom Neubau der Pfarrkirche

1. Erdarbeiten   27

2.  Maurer-Arbeit 4421

3.  Maurer-Material     9502

4.  Holz                3804

5.  Zimmerarbeit         678

6.  Schieferdach         821

7.  Schmiedearbeit       468

8.  Glaserarbeit         474

9.  Extraord. 2441

Gesamt 25.279

Abbruch alte Kirche       757

Überhaupt 26.036

abzüglich

vorhandenen Bruchsteine, Ziegelsteine, Holz aus der alten Kirche, von der angekauften Schleuse

5009

tatsächliche Kosten    21027

1855 III 29

Kirchenvorstand wählt Meister zum Bau der Kirche

1855 VIII 21

Grundsteinlegung in Anwesenheit des Bischofs (LR verhindert)

1856 V Regierung

Kirchengemeinde wird verpflichtet, die beim Abbruch der steinernen Schleuse gefundenen Medaillen und Münzen (Grundsteinlegung) abzuliefern. Bisher nicht geschehen; nach einer Randbem. Kreuzhage jedoch inzwischen nach MS geschickt

1857 XII 18

die neue Kirche rückt soweit nach Osten, daß die innere Reihe Linden gehauen werden muß. Um eine zweite Reihe wieder zu pflanzen, Antrag an die Stadt, die Kirchhofseinfriedigung 14- 16 Fuß (4-5m) hinter den Linden auf dem sogenannten Marktplatz anzulegen

1977 Bericht der Landes-Denkmalamtes:

Kath Pfarrkirche St. Martin, 1855 - 65

Die von Vizenz Statz erbaute Hallenkirche ist ein  beachtlicher  vierjochiger Backsteinbau  mit  reich  gegliedertem  Westturm,  eingezogenem polygonal geschlossenem Chor. Die Chorflankentürme gehen in den Obergeschossen  vom  Quadrat  in  eine  polygonale  Grundform  über.  Dreibahnige,  langgezogene  Maßwerkfenster spen¬den dem Innenraum das notwendige Licht. An  den  Seiten

Strebpfeiler mit Kaffgesimsen. Satteldach  mit  Pfannen  gedeckt,  Auf  der Südseite  ein  bemerkenswertes  Portal  sowie  eine  Mariensäule auf dem Kirchplatz, - Der Innenraum ist mit Kreuzrip¬pengewölben überspannt.

Zustand sehr gut

Glocken

1758 Revision der Kirchspielsrechnung:

wegen abgängiger Klocken ist mit Herrn Rater (dem Glockengießer) der  Preis  für das Pfd Glockenspeise auf 8ß 9d  verakkordiert  mit  dem  Bedung,  daß, falls er  auffer  Sendenhorstischen  Kloc¬ken  einstimmet,  als  zu  welcher  Untersuchung der Klockengießer zu begehren wäre, er Raters  die  geborstene

Klocke zu 7 ß Pfd abholen solle. Es soll eine Collecte  abgehalten  werden,im Ksp durch den Rezeptor, in der Stadt durch den Kirchen-Provisor

          

Heimatblätter Westf Heimatverein ca 1923

Glockensprache (Ergänzungen)

Die Glockensprache von Albersloh soll nach  den  Aufzeichnungen  eines  vor ungefähr fünf Jahrzehnten  verstorebnen  alten  aus  Albersloh  stammmenden  Mannes folgndermaßen lauten:

          Use Gais un Wiärlands Gais

de göng'n tosammen naot Tollhues.

          von't Tollhues naon Külsterknapp,

          von'n Külsterknapp nao't Tollhues

In Sendenhorst wurde früher nach folgendem Spruch gebeiert:

          Usse Gais un Werrings Gais.

          de flögen to haup

          :,: naon Tollhues :,:

          Wull um den Kamp

          De Rogge is lank

          :,: fief Fout lank :,:

1818 Reg MS 16570

Prozeß  gegen  de  Glockengießer  Merkel,   WAF,   wegen   kon¬traktwidriger Verfertigung von vier Glocken und  zwei  Uhrschalen,  da  drei  Jahre  nach   Ablieferung die große Glocke bereits ge¬borsten. Glocke muß umgegossen werden.

Glockenguß 1834 Reg. MS

"Das Umgießen der Thurmglocken zu S. betreffend"

Landrat an Reg MS: Bei dem im Jahre 1806 zu S. stattgehabten großen  Brande ist auch der Thurm ausgebrannt und sind die  Gloc¬ken  geschmolzen, nachher durch einen gewissen Merckel zu WAF wie¬der gegossen, aber bald darauf  auch  wieder geborsten, so daß seit Jahren nicht mehr hat geläutet werden können. Seit langem Wunsch aller Eingesessenen, daß das Geläute wieder  hergestellt

werden mögte.

Deshalb  schloß  der  Beigeordnte  Dr. Forstmann   (Bürgermeister   wegen Kränklichkeit verhindert) mit dem Glockengießer  Petit  aus  Gescher einen Kontrakt, der noch ratifiziert werden mußte.

Nun bot sich der Glockengießer Peter Boitel aus Düren  an, die  Glocken zuS. selbst umzugießen: Bürgermeister läßt sich ein Ange¬bot geben, um es mit dem Kontrakt des Petit vergleichen zu können.

Boitel verlangt 8% für den Verlust des Glockengusses; Dieser Zu¬satz muß von Senden abgeholt werden; Fuhrlohn

Für das Umgießen pro 100 Pfd 8 Rthlr, 7500 Pfd = 600 Rthlr

Die kleine Westglocke, Gewicht 300 Pfd, umgießen

Folglich Gesamtkosten Boitel: 820 Rthlr

Petit verlangt für das Umgießen pro Pfd 4 Sgr; Bei einem Gesamtge-wicht  von  7500 Pfd = 1000 Rthlr.

Verlust beim Schmelzen 10% = 750 Pfd Erz; Für jedes zugesetzte Pfd Erze  13 Sg = 750 Rthlr; Gesamt 1325 Rthlr

Ferner Abliefern der alte Glocken und neue wieder abholen  (Gescher) 70 Rthlr

Petit verlangt während seines Aufenthalts freie Station  (nach  Erfahrungen in Vorhelm, wo Petit auch drei Glocken aufgehängt hat, ca 30 Rthlr)Stempel- und Revisionskosten zahlt Gemeinde =20 Rthlr.

Der   außerordentliche Unterschied von 624  Rthlr veranlaßte   den

Bürgermeister,  den  Kirchenvorstand  und  mehrere der   ein¬sichtsvollsten Eingesessenen, Meinung des Landrats einzuholen:

Landrat bejaht Auftragvergabe an Boitel, da derselbe Proben seines  Könnens in Senden, Kirche der Barmherzigen Brüder MS, St. Servatii  MS,  Venne  und  Westkirchen; ferner in den Reg Bez Aachen und Köln. Landrat will Unterlagen zur Entscheidung an Reg  schicken,  Kosten  können  aus  dem  Kirchbaufonds bezahlt werden (zur Zeit 6.000 Rthlr)Nach Genehmigung sollte dem Petit der Auftrag unver¬züglich erteilt werden.

1853

Kollektanten in der Provinz Westfalen (mit Berufsangabe; außer Ko¬lonen)

          - Pfr Lorenbeck

          - Kaplan Kersting

          - Färber Dünnewald

          - Küster Harde

          - Pumpenmacher Böhmer

          - Gastwirt Paul Topp

          - Kaufmann Beumer

          - Gastwirt Neuhaus

          - Branntweinbrenner Brüning

          - Branntweinbrenner Th Böcker

          - Kupferschmied Sternemann

          - Schuster Terwesten

          - Schmied B Stapel

          - Schmied Arensköttre

          - Stellmacher Tawiede

          - Faßbinder B H Mais

          - Gastwirth Wieler

          - Schuhmacher Panning

          - Vikar Meinert

          - Steinhauer Bröcker

          - Steinhasuer Sorges

          - Schuster Th Feigeler

          - Maurer Heinrich Linnemann

          - Maurer Jungfermann

          - Zwirnhändler H. Lütkehaus

          - Weber Jos Linnemann

          - Tierarzt Bröcker

          - Schuster Brocks

          - Schmied Münstermann

          - Seiler A. Lütkehaus

          - Zimmermeister Saerbeck

          - Branntweinbrenner Meyer

          - Glaser Ahage

          - Tischler Joseph Bartmann

          - Schuhmacher Bußhoff

          - Arzt Dr. Frey

          - Uhrmacher Panning

          - Kaufmann Everke

- König nicht unter den Kollektanten1 

Gesammelt wurde unter den Katholiken in der Provinz Westfalen

Größte Einnahem Reg Bez MS; wenig im Reg Bez Minden.

brutto = netto

Erträge der Collekte; Auswahl

- Stadt MS 412

- Kreis MS     1180

- Kreis Be        1058

        LH         649

        WAF        701

Reg Bez Arnsberg:

geringer>; höhere Erträge nur 

Kreis Soest 126

      Meschede     153

      Hamm          46

REg Bez Minden

hauptsächlich 

Paderborn 193

Wiedenbrück 126

Bürgen 161

Gesamt

Reg Bez Münster    6334

        Arnsberg    782

        Minden      762

mit Nachträgen:    7937 Taler

Anm: Besonders im Reg Bez MS stimmen die Notationsbücher schon deshalb mit dem wirklichen ertrage nicht überein, weil möglichst Korn gesammelt wrude, welches aber nicht gleich in Empfang genommen werden konnte; es wurde nachträglich gewöhnlich in anderer Quantität geliefert als versprochen war. 

Was die Kosten der Kollekte betrifft,. sind nur die Reise und Verzehrungskosten abgezogeen, die Mühe ist pro deo übernommen

                 

Kirchturm

Baugeschichte nach dem Brand 1806

Reg MS 16570/ 16576

Bauinspektor Meyer (WAF) an Landrat Ketteler (Harkotten)

1808 I 20

Bei dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch  as  Feuer  dieKirche ergriffen und ist  der  Turm  ganz  ausgebrannt,  die  Glocken  sind geschmolzen und dei Turm-Uhr zerstört worden. Die Einwohner von Sendenhorst sind dadurch in nicht geringer Ver¬legenheit,  indem  ihnen nun  weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben  werden können,  noch sind sie im Stande die Zeit gehörig einzuteilen. Aber selbst das noch ste¬hende Mauerwerk welches  nun  schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung preisgegeben war, leidet von Zeit zu Zeit  immer

mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen ist.

Pfarrer DArup und Magistrat haben mich daher  requiriert,  einen  Plan  zur  Wiederherstellung des Turms zu entwerfen.

- Turm muß stark mit Holz ausgebaut und durch Anrbingung vieler  Anker  die gehörige Festigkeit wieder zu geben. Zu teuer,  das  beschädigte  Mauerwerk abzubrechen und von neuem aufzuführen. Die Zeichnungen und Kostenanschlag 3749 Rthlr liegen bei: Bemerkung:

          - Lieferung des Holzes sollte dem wenigst fordernden         übertragen

          - die verschiedenen Arbeiten müssen unter  der  Hand  mit  geschnickte und bekannte Ouvriers contrechirt        werden.

1808 I 28

Wiederaufbau des  Kirchturms:  Anschlag  3749  Rthlr,  davon  1600  aus  der  Feuersozietät, Stadt 1/3, Kirchspiel 2/3.

Da zu teuer, wird angeregt, das Dach notdürftig zu schützen und  wegen  des  völligen Aufbaus des Turms bessere Zeiten abzuwarten.

Aus dem Kostenvoranschlag:

Kupferschmied 120 Pfd Kupfer um das Dach der Spitze abzudecken, den Knopf zu machen.

Schieferdecker 1980 Quadratfuß an den 4 Seiten der Turmspitze (45x44)

1808 III 16

Kostenanschlag Bauinspektor Meyer, WAF: Kosten  für  ordinaires  Dach,unter Beibehaltung der äußeren Form: 1884 Rthlr

Kostbarer Innenausbau, der sehr viel Holz erfordert, kann später realisiert werden.

1808 IX 22

Untersuchung  des  Turms  durch  Zimmermeister  Mülmann  und  Mau¬rermeister Schweighofer; Kostenvoranschlag von Meyer bestätigt.

          - Stadt und Kirchspiel wünschen, die Glocken nicht im  zweiten  sondern  im dritten Stock aufzuhängen

          - Kirchturmspitze gewünscht. Hierzu Randbemerkung v.        Ketteler: Was  den von mehreren Eingesessenen gemachten Wunsch betrifft, eine neue Spitze auf dem Turm zu haben, so kann man sich daurauf bei den jetzigen Zeiten und da die dortigen Eingesessenen, die durch den Brand so viel gelitten  und  denen  so   viele Aufgaben für die öff.         Bauten  zur  Last  fallen, es nicht füglich zulassen.

1808 XII 28

Offener  Verding,  Kirchturm:  Mindestbietender  Zimmermeister   Dieckmann, Walstedde 1659 Rthlr

1809 VII

Abnahme der Turmreparatur durch Landesbauinspektor Pistor

1809 XII 27

auf dem Kirchturm sind zwei Treppen erforderlich

1813 VII 13

Bitte des Schmied und Uhrmachers Merker in Bockum  Arrondissement  Hamm  an Präfekt v Romberg betr Turmuhr zu Sendnehorst:

 Zimmermeister Dyckman Walstedt, Canton Ahlen, hat Lieferung  ei¬ner  Turmuhr nach der Stadt Sendenhorst übernommen  und  mit  un¬terzeichnetem  Uhrmacher Weisker 1809 Akkord geschlossen, für 300 Rthlr eine Uhr zu machen und  nach S. zu liefern. Diese Uhr wurde um  Fastnacht  1810  zu  S. abgeliefert. W.  erhielt  Abschlag  von  201  Rthlr;  98  Rthlr  zurückgehalten,  weil  die

Munizipalität S, die Uhr für fehlerhaft hielt. Darauf kostspieli¬ger  Prozeß beim Gericht Ahlen

Untersuchung der  Uhr  durch  die  Uhrmacher  Caspar  Fredau,  Mertens aus Sendenhorst, Christian Althof aus Hamm, Anton Voß und Münnich aus Münster:

          - die Uhr ist durchgehnds ganz untadelhaft, gut         durchgearbeitet  und  ohne  Mängel; genauso stark und schwer wie die Uhr  der  Ägidii-Kirche, die als

            Vorlage dienen sollte

            Der vermeintliche Fehler  wurde  aufgehoben  durch  Wegräumung  eines  Stück  Holzes im Turm; seit 3 1/2 Jahren läuft die Uhr ohne Beanstandungen

          - Antwort Maire Langen: Das Geld  liege  bereit;         Weischer möge sich mit Dyckman vergleichen und zur        Abholung nach Sendenhorst kommen.

1826

Da der schon von mehreren Jahren geborstenen Kirchturm zu Senden¬horst nach dem Bericht des Bürgermeisters baufällig zu  werden  scheint,  Untersuchung und Gutachten durch Inspektor Müser an-gefordert.

Beobachtung von Rissen durch eiserne Keile

          

1830

Verankerung des schadhaften Turms

WZ 53 Name des Artikels, Verfasser nachsehen.

Tafelmalerei

... Untersuchungen über einen  Meister,  der  in  Alt-Lünen,  Lippborg  und  Schermbeck tätig war. In Schermbeck auf dem dritten Kopfe der Personen  der Passionsdarstellung  aufgemalte  Buchsta¬ben,  die  den  merkwürdigen  Namen Suelnmeigr ergeben sollen.

Hierzu S. 13 Anm 1: ... Wie die stylistische Vergleichung  er¬giebt,  findet  sich im Pfarrhauses zu Sendenhorst ein  zweites  Werk  dieses  eigenartigen Künstlers. es stellt ebenfalls  die  Anbetung  des  Kindes  dar  und  zeigt   dieselben Figurren ud die gleiche braunrote mit Schlingpflanzen  bewachsene      Architek¬tur. (Abbildung bei Ludorf a.a.O ===> ?)

          

Kircheninventar

Altar und Kreuz:

1675 X 5 MS AV Msc 373,8

Meister Bernhart Neuhaus,  Bildhauer  quittiert,  daß  die  Witwe  +Syndici  Bisping mir  wegen  zu  Sendenhorst  gemachten  neuen  hohen  Altars  alles  dasjenigelwas ich diesfalls mit deroselben  Eheherrn  einig  geworden  und verglichen an Arbeitslohn, Holz, Aufrichtung des Altars und  sonsten alles  erhalten habe, solches wird hiermit beschieden

=>Bernhard Neuhaus (Niehues), Kleinschnitzler BUK MS:

          VI, S. 36: Überwasserkirche

Der Hochaltar des H. Schmitz 1653: Maler Henrich Schmitz;  das  Schnitzwerk lieferte M. Berndt Niehues: Weihe 1661. Gesamtkosten 1500 Rthlr,  Zahlungen bis 1681; nicht mehr vorhanden

          VI S. 267;: Observanten-Kirche

Ratsprotokoll 1632: Bernd Neuhaus d. J. Kleinschnitzergesell, ist der  Abriß oder Patron eines Altars abhanden gekommen

          VI S. 314 Servatiikriche

Holzbildwerke:  St.  Petrus: Brustbild in eichenem   Knorpelrahmen   mit  Unterschrift Der Hunstege 1645.  Rückseite:  Bernardt  Neu¬haus  junior hat diesen Peter gemachet, staveren lassen und  ver¬ehret  dieser  Nachbarschaft  pro memoria Anno 1645; Gespaltens Wappenschild mit 2 Hausmarken BN und GH

          => Leihgabe der St Servatii-Bruderschaft im Landesmuseum

          Bernhard Neuhaus. Biographie:

          1632 Entwurf eines Altars für die Observantenkirche

          1636 Arbeiten für eine Stadtkarte (Vogelschau Alerdings)     und 5 Proffers  (Modelle von Verschlußstücken) zu           Geschützen

          1637 Anfertigung eines Trecktisches (Meisterstück) zur     Aufnahme in die Kleinschnitzler-Bruderschaft

          1642 Modelle für Verzierungen an Geschützen (Mars und Bellona)

          1649 Rahmen für die Bilder der Gesandten im Friedenssaal

          1651 2. Verweser der Bruderschaft der Kl-Schnitzler

          1662 letzte Erwähnung

          1685 +. Wwe Bildhauersche

1662

Auftrag des Rates der Stadt MS: mit seinen Gesellen der Abgesand¬ten Schildereien auf der Ratskammer helfen aufhangen 14ß

Inventar II

nach Pfarrchronik

1897

neue Orgel von Fleiter MS mit 25 klingenden Registern

Zur Verschönerung der Kirche ließ Pfr Beckmann an sämtliche Pfeiler in der Kirche Heiligenfiguren setzen, die der heimische Bildhauer H. Seelige für je 400 Mark herstellt.

Die schmerzhafte Mutter stammt von Pastor Reinermann

1904

zum 50.Jubiläum der Immaculata wwurde an der Südseite der Kirche das Standbilde der Unbefleckten Empfängnis errichtet und am 8. Dez unter großer Feierlichkeit geweiht.

1908

Kirche mit Leim- und Ölfarbe ausgemalt

1909

Kirchplatz gepflastert

1912

wurden die drei bunten Chorfesnter von Onkel B. Geilern Hardt gestiftet. Es kostete dem Pastor nur einen Gang zur Wirtschaft Panning während der Predigt im Hochamt, das er selbst zu halten hatte.

GV Pfarre Sendenhorst

Beschwerden wegen der Kirche:

          

1704 

Bürgermeister Lipper/Suermann im Namen der Einwohner:

Beschwerde wegen das Pflasterwerk unter den  Frauen- und  Mannes¬bänken  in hiesiger Kirche, was destruiert. Auch wie liederlich die Bänke von unsern Vorfahren angerichtet worden. Absicht, neuen Flohr oder Pflasterwerk  sowie  Bänke zu besetzen.

Dafür muß die Fünte oder Batisterium nach der einen Ecke,  wohin  man  nach dem Orgal gehet, zu transportieren.

          

1724

Beschwerde der Eingesessenen wegen der  Kirche.  daß  für  das  hohe  Altar gelesen, auch daselbsten das Hl  Evangelium  zuu  männgilchen  Mißvergnügen  abgelesen wird, solches fruchtlos und der Kreuzkirchen halber  von  wenigen gehöret, weder das Meßopfer  von  denen  in  Ecken  und  Winkeln  sitzenden  Parochiani obser¬viert werden kann ...

Kirchensitze

1567 Mensing U 120

Johan Gesler, Pastor, Berndt Boker, Otto Udeman, Johan  de  Scotte,  Herman Schulte Elmenhorst, Provisoren der Kirche zu S. erteilen zur Besserung  der Einkünfte der Kirche  Bernd  Roddeoo  Gertrud  die  Erlaubnis,  bei  Jürgen  Byspynges Stuhl eyne stedde in unserm thorne zu errichten

Kirchensiegel (!)

Schulchronik 

Unser Kirchhof erhielt 1887 schöne Anlagen und der Spielplatz wurde durch Kastanienbäume verschönert. 

8. Dez 1905

Einweihung der Mariensäule. Am 8. Dez wurde die vor dem Südportal der Kirche neu errichtete Mariensäule feierlichst eingeweiht. Dieselbe ist eine Zierde d4es Kirchhofs und macht dem Meister H Seelige aus Beckum, ein Sohn unserer Stadt, alle Ehre. Der Hochw, Pfarrer Beckmann hat die geringen Kosten durch freiwillige gaben der Gemeinde gedeckt. 

Im Sommer 1909 ließ unser Hochw. Herr Pfarrer Beckmann den Kirchhof auf seine Rechnung neu pflastern und neu anlegen. Die Pflasterung kostete allein 4500 M. Die Arbeit wurde ausgeführt von dem Pflastermeiter ...

1910 im Januar wurde die kahle Turmfläche mit einem großen schönen Kruzifix geschückt, ebenfalls ein Geschenk des Hochw. Herrn Pfarres Beckmann. Desselbe sit von dem Bildhauer Hch. Seelige in Beckum - ein Sohn unserer Stadt angefertigt worden, Kostenpunkt 700 M. 

1910

Bericht der Schulchronik über das 25j Pfarrerjubiläum Pfr Beckmann: ... In einer Sitzung des vorbereitenden Comites kam man überein, dem Jubilar das elektrische Licht in der Kirche zu schenken. Der Beschluß fand in einer Volksversammlung vollen Beifall. Man begann mit der Collect und alle steuerten gern und freudig bei und blad hatte man eine Summe von über 400 Mark. Die Anlage wurde ausgeschrieben und die Allgemeine Electricitäts Gesellschaf tzu Berlin unter Mitwirkung von Wilhelm Mayer - Sohn des Kupferschmiedes B Meyer von hier mit der Ausführung betraut.

Die Feier ( am 2. Februar) ... 6 Uhr wurde die elekttrische Anlage in der Kirche dem Jubilar durch das Kommietee feierlich übergeben. Die Kirche war dicht gedrängt voll. Herrlich, ja wunderschön war die Kirche erhellt, überwältigend war der Eindruck des im vollen Glanze leuchtenden Triumpfkreuzes. Mit de, Liede Großer Gott etc. schloß die Feier. 

1921 K13

Kostenvoranschlag wegen Wiederherstellung der beiden Chortürme (mit Zeichnung)

radikalvereinfachte Lösung; 185.000 Mark

1932 K 13

Ausgaben für ein neues Seitenfenster von Anton Nachtigäller

Einführung:

Die Einführung der Karfreitagsprozession geht vonn den jungen, unverheirateten Männern aus, die in reichlich unklaren, drohend-geheimnisvollen Worten eine Begründung geben.

Pastor Raden sperrt sich, versucht die Prozession zu verhindern, weil sie von unten, aus Kreisen kam, die mehr als suspekt waren. Der Archidiakon fällt als Enttscheidungsinstanz aus; er segnet jeweils das Schreiben ab, das im zuletzt vorgelegt wurde.

Man spürt etwas von den aggressiven Spannungen zwischen Pastor und zumindest einem Teil seiner Gemeinde, eine Situation, die sich in der Sendenhorster Pfarrgeschichte wiederholte.

Raden vermutet als Drahtzieher hinter den Befürtwortern der Karfreitagsprozession Fiskus (Steuereintreiber) Langen, über den er sich in bösen Worten ergeht und den er vor das Sendgericht bringen will

In diese gespannte Atmosphäre passen Eintragungen in die Pfarrchronik aus den Jahren 1723 bis 1728:

1723 Herbst

Um diese Zeit kehrte Pastor Raden von einem Krankenbesuch zurück. Da wurde er von seinen Feinden vom Pferd heruntergezogen, erlitt einen Beinbruch und verletzte sich den Fuß so, daß der Fuß immer offen war. Er wagte nicht mehr, allein, besonders vor dem Tore der Stadt, ohne Schutz umhergzugehen.

1725 Spätherbst

Um diese Zeit sind etliche Sendenhorster des nachts mit Aschenbeuteln auf den STraßen herumgegangen; sie haben andere angefallen, sie geschlagen oder auch spoliert (beraubt). Dies hat etliche Jahre gewähret, weil man die Täter nicht hat ausforschen können, und keiner sich getaut hat, sie anzuklagen.

1728 dasselbe

Diese Menschen waren so schlecht, daß sei auf den Straßen herumgingen und des nachts Leute, die ihnen entgegenkamen, Aschebeutel ins Gesicht schlugen, dann sie beraubten.

1703 Pfr Kuipers

Stodtbrock Bernard aus Roxel + 1706 V 22

bis 1708 blieb die Pastorat unbesetzt

1708 Pfr Kuipers

Henrich Schöler aus MS + 1709 XII 4

1710

Balthasar Raden (s.u.)

          

1723 GV 1, status parrochialis

Balthasar Raden aus Borchloe, Diöz. Osnabrück , * 1674, stud Humanioribus  et Philosophia Osnabrugi, Theologia Monasterii 4 annis, 1698 Priesterweihe, zuerst in Lohne, Distrikt Vechte; seit 1710 in Sendenhorst

Pfr. Kuipers: ... wurde durch den Bischof freiwillig nach S. versetzt.

Starb 1731 V 7 wo noch die Mission der Jesuiten bestand

 

1731 Pfr Kuipers

Christoph Bernh Borchorst 

aus MS. War dort früher Pastor ad S. Jacobum. Er  war ein frommer Mann aber kein Oekonom. + November 1748

gelehrt und schriftkundig, schrieb fließend Latein

1749 Pfr Kuipers

Homoeth Ernestus (Ernst Georg) 

aus Billerbeck. + an der Podagra (Gicht) 1754 X 17, starb im 49. Lebensjahr

1754 Pfr Kuipers

Peter Carl Nitschen 

aus Hildesheim + an einem Fußübel, welchem sich die Schwindsucht hinzugesellte 1758 XII 26 im 37.Jahr seines Lebens

1759 Kuipers

Herman Andreas Kuipers 

aus Rheine + 1779 III 1 an einem faulen Fieber, im Alter von 55 Jahren 

Kuipers hatte noch zwei Brürder, ebenfalls Pfarrer und zwar in Albersloh und Enniger.

1813 I

Pastor Kuipers zu Alberslo+; war Inhaber eines Benefiziums an der Sendenhorster Kirche (wahrscheinlich Vikarie)

1704 Henrich Lipper

     Balthasar Suerman (Gen Vik. Sendenhorst A5)

1708 Johan Geißler

1710 Balthasar Suermann

     Bernhard Niessert (Domk. Archidiakonate)

1711 Balthasar Suerman

1712 Balthasar Suerman (?)

1714 Bernd Nießert

     Henrich Schmeddes jun (?)

1715 Henrich Lippers (?)

1717 Henrich Lippers (Lepper)

     Bernardt Niserdt (AV Msc 385,1)

     (Johan Geisseler Kemner)

1718 Johaan Thorwösten        

1719 Bernhard Niessert

     Henrich Lipper                

1721 Henrich Lipper

     Bernardt Niesert

1722 Johan Nienborg

1723 Bernard Bontze

                                  

1724 Bernardt Nießerdt (Niesert) Mauritz 2 1/7

     Bernhardt Bontzen

1725 Dietrich Suerman

1726 Bernard Nieserdt

1727 Bernd Bontze

        1728 Bernard Bontze

             Bernd Niesert

        1729 Bernd Niesert (?)

        1731 Ferdinand Hölshcer

             Bernard Wettendorff

        1732 Johan Bernard Wieler

             Ferdinand Hölscher

        1733 Johan Berndt Wieler

             Ferdinand Hölscher

        1734 Bernd Wettendorff

             Geiseler (Stadtrechnungen)

        1735 Bernhard Wettendorff

             Wilhelm Henrich Geißeler

        1736 Werner Wieler

             B. Niestert (?)

        1737 Wermer Wieler

             Bernard Niesert

        1738 Johann Sievert (Akten Brüser)

        1739 NB. Niesert (?)

        1740 Wilhelm Henrich Geißeler

             Niesert

        1742 Wieler

        1743 Henrich Bonse

             Balthasar Suerman

        1745 Sievert

             Bonsen

        1746 Wieler

        1749 Joan Winkelsett

             B. Niestert

Pfarrarchiv Sendenhorst; Akten Kasten 10

1720 III

Johan Hinsenbrock, Gerhard Oinck, Johannes Everharduß Hintzenbrock, Berndt Hermann Bußman (alle mit eigenhändiger Unterschrift) an den Archidiakon:

... unterbenente namens übriger ums ammoch beystimmenden Gesellen binnen das Städtlein Sendenhorst nicht verüblen, was gestalt wir schon Anfang 1720 resolvirt gewesen, zur Ehren Gottes und Abwendung allen im vorigen 1719ten Jahre  hiesiger Gemeinheit von Gott scheinbarhlich angedroheten Übels und Straffen an bevorstehenden Charfreitag eine Procession zu Ehren des Leyden Christi zu halten, auch dieselbe beyzuwohnen gegen die Gebühzr hiesigen unseren Pfarrherren und Pastoren lt. beygefügten Ersuchen, welcher dan mit den Zusatz, daß eine Fundation aufgerichtet werden müsse, diese Andacht für die Gebühr von (folgen Sätze, die auch in der Fundationsurkunden von 1721 wiederkehren) zu caviren sich offerirt ... und Pastor nicht nicht friedig, sondern eine bündige stabile fundation angezogener Gelder halben und Fortsetzung dieser Procession in perpetuum verlanget.

(Pastor zögert die Angelegenheit heraus) ... also daß es das Ansehen habe, die von uns verlangende Processione solle dieses Jahr nicht gehalten werden, da doch vom Herrn Pastor die Adacht für gut befunden und die notwendigen Sachen zu verfertigen eingewilliget. 

Wann nunr diese vorhabende Procession fast üebralls in Stadt und Kerspiel wie auch benachbarten Orten kundbar, auch jeder ein sonderbares Verlangen traget, dieser Andacht beizuwohnen, um den gerechten Zorn Gottes abzuwehren, entzwischen auch alle erfordernde Notwendigkeiten fertiget ... möge Archidiakon den Pastor bewegen, um Schandt und Ärgernis der Gemeinde zu verhüten, gelelter Procession gegen Erlegung einer Gebühr beizuwohnen. (Falls Pastor oder Vikar verhindert, möge der A. eine andere Person schicken)

1720 III 23

Archidiakon Jobst Gottfried Adrian Freiherr von Droste, Kapitularherr des Doms, ordnet die Durchführung der Procession durch eine Dekretum an 

1720 III

Pastor Rahden, Sendenhorst erhebt Einspruch gegen das Dekretum (das ihm durch die Küstersche zugestellt worden) ... propter falsa supplica narrata mere sub - er ob - reptitium.

Praeceptor Langen, der für die Jungen Gesellen das Gesucht aufsetzte, welcher wegen seinem verübten Frevelmut und vilefältiger Lügen, so er dieserhalb unter das Volk ausstreut, billig exemplariter zu bestrafen (einzelne Excesse wird Pastor in der nächsten Synode anzeigen)

... was maßen die vorhabende Procession pro hoc anno keines weges ohne große Confusion, Scandal und Ärgernis gehalten werden können.

Pastor und Vikar sind wegen obliegender gar zu großer Beschwerden verhindert, daß sei die Processione nicht begeliten können. Die Anstalt aber, so von den jungen Gesellen frivole dazu gemacht, ist nicht zu erdulden. 

(folgt scharfer Angriff gegen Langen und Antrag, den jungen Gesellen den Anfang der Procession zu verbieten) umb alle confusion, scandal und Ärgernisse zu verhüten ... daß sie sich nicht verkühnen, verhabende Procession anzufangen und fortzusetzen, bis daran, daß selbige nicht nur allein stabil fundirt, sondern auch vom Archidiakon approbirt worden. 

1720 III 19

Archidiakon gestattet ... um die Andacht nicht zu verstören, daß nur die Gemeinheit procsssionsweise gehen könnte, Gott in einfältigem Gebet mit Gesängen demüttigst anflehen, welcher ordnung der Herr Pastor verschaffen soll, daß eine Crucifuxus vorgetragen werde ...

Demnach die Herren Bürgermeist4er und Rat, so dann die Eingesessenen zu Sendenhorst verschiedentlich unterthänigst angesuchet, damit wir zur Vermehrung der Ehre, Gottes, auch Einpflanzung christlicher Erbaulichkeit unseren Consens dahin erteilen, daß am Hl. Chaarfreytag eine Procession in beemlter Stadt Sendenhorst gewöhnlicher Maßen angeordnet werden möchte.

Folgt Taxe, die den Amtspersonen Pastor, Küster, Organist und Schulmeister zusteht ... wenn sie zur Procession erscheinen und ministrirt werden sollen.

Weilen dieses der Magistratus zur großen Glorie und Ehre Gottes, auch Vermehrung der Andacht vorab auf solcher Heiliger Zeit zeielet, so werden Herr Pastor, Vicarius, Cüster, Schulmeister und Organist und übrige Ministri desto weniger reflexion auf das Zeiltiche machen, sondern vielmehr die Ehre Gottes, so alle richtig belohnen wirdt, für Augen liegen.

1721 IV  6

Stiftung der Karfreitagsprozession

(Anm: Karfreitag war 1721 am 11. April; Stiftung als am Palmsonntag)

Fundatio der Char-freytags Procession

Wir Bürgermeister und Rhat der Stadt Sendenhorst bezeugen hiermit für unß, unseren Successoren und jedermänniglichen, daß wir auf vorhin mit unserer Gemeinde gepflogenen Rath und derselben Bewilligung resolviret haben, daß zu großerer Ehre Gottes und Vermehrung der Christl. Andacht Järlich in unserer Stadt Sendenhorst auf dem heil. Charfreitag eine Procession zum Andenken des bitteren Leidens unseres Herren und Erlösers J. C. gehalten werden sölle, wir auch darauf von Sr. Hochw. b. Gnaden Jobst Gottfried Adrian Freyherr von Droste, unserem H. Archidiaconus sub dato Münster d. 19ten Mertz laufenden 1721 Jahrs die Einwilligung und Confirmation erhalten (jedoch mit dem Vorbehalt und hiermit gethaner Bedingung, daß wir solche Confirmation nicht ferner angenommen als daß unß und unseren Successoren frey bleiben solle, solch Procession dem Befinden nach, bißweilen, auch sogar gänzlich zu unterlassen) darauf mit dem H. Pastoren unß vereinigt haben, daß jeder H. Pastor und dessen Successores bey solcher Procession durch sich oder bey dessen Verhinderung und Unvermögenheit, einen anderen Geistlichen dieselbe dirigiren, die Leute in Ordnung stellen und mit Singen auch sonsten, wie alles seinem Amt gemäß, derselbe assistiren, nach gehaltener Procession aber eine Ermahnung von der Cantzel halten, sodann ein zeitl. Vicarius s. Catharinae hieselbst oder dessen Vicesgerens dieser Procession mit Singen und bey Halten gebührender Ordnung gleichfalls assistiren, als dann der Cüster und Schulmeister mit Singen sich fleißig bei derselben verhalten, der Organist aber beym Ausgang und wieder Einkommen der Porcession in der Kirchen die Orgel schlagen,auch Calcant dabey sein Ammt vertreten solle, dagegnen dem Pastori für seine Mühewaltung ein Reichsthaler und für die Predigt elf Schillinge acht  Pfennige, dem H. Vicario ein Markstück zu 9 SChillinge 4 Pfennig, dem Cüsteren und Schulmeisteren  jdem 7 Schillinge, dem Organisten 4 SChilling 8 Pfennige und endlich dem Calcanten zwey schilling 4 Pfennige gegeben, auch die zur Procession notwendige ornamento un dKleidungen auß dem  während der Procession vorfallender Opfer von uns angehaftet, die benöthigte Persohnen auch angewiesen werden, nicht weniger dem H. Pastori, Vicario et reliquis sowohl alß unß und unseren Successoribus vergelter künftig zum theil oder ganz, auch altera parte invita, wieder aufzuheben freystehen soll, zu dessen allen Festhaltung haben wir uns, unseren Successoren und Gemeinde unserer Stadteinkünfte, Saat (?) und güter soviel hierzu vonnöthen, verpfändet, auch darüber gegenwärtigen Schein, unter der Stadt gewöhnlichen Einsiegel zu unserer und dern einverleibten Nachricht in duplo ausfertigen und ob absentiam secretatii durch untenbenennten Noatrium unterschrieben lassen, waß auch der H. Pastor eines zeitl.Vicarii hoc tempore vicesgerens zu gleichmäßiger approbation und infolge dieses eigenhändig unterschrieben und mit ihren Pettschaften bekräftiget haben.

So geschehen Sendenhorst, d. c. April 1771ten Jahres

Joannes Bernadus Catjou Notar

Balthasar Raden, Pastor

Hugo Deiterinck, Vice-vicarius

Henrich Lipper et Bernd Niesert, consules

(teilweise fehlerhaft; lateinische Formeln verbessert; allerdings in der Fassung Ahlener Volkszeitung Nr. 69, 24. I. 1921 korrekt von Wilhelm Kleinhans editiert)

nach Original im Pfarrarchiv folgen noch die Unterschriften:

- Bernardt zur Bonssen

- Gerhardt Hinsenbrock

- Johann Everhardt von der Renne

- Dirich Suer

- Ferdinandt Hölscher

- Hinrich Vennewaldt

- Dirich Mennemann

- Anthon Beumer

- Gerdt Feldtmann

- Henrich Schmeddes

- Bernardt Schmedtkamp

- Betram Pustkrey

- Dirich zur Bonsen

Siegel des Pastor

Hugo Deternich Vicariae S. Cath, oeconomus

1725 III 13

Mißstände:

Dies parasceves publicandum in Sendenhorst

Eß wirdt allen und jeden, so der zu Ehren deß bitteren Leydens und Sterbens Xti Jesu ohnlengst angeordneten Procession zu Sendenhorst beywohnen, bey straeff von hen Pfundt Wachs archidiaconaliter anbefohlen, daß sie sich von allem ärgerlichen Rueffen, Schlägern und andern Muhtwillen, wodurch die Andachtg ienigermaeßen verhindert oder zerstört werden könnte, gäntzlich enthalten.

1769 III 16

Licentiam in die Parascieves Christi boynleutem (?) absque personis Judeos figurentibus in supplicatione com ... circumdecendi ... quoad alias vero figuratas personas decreto Synodali dicta Oct. 1768

1786 Synodalprotokoll: Die Karfreitagsprozession scheint außer Gerbrauch gekommen zu sein: 

11. Sept 1786 Synodalvisitation und Prüfung der Kirchenrechnungen 1783-1785: noch einige alte zur vormaligen Karfreitagsprozession gebrachte Leinwand und sonstige Stücke befunden worden, so ist diese möglichst meistbietend zu verkaufen

ca 1800

Nachweis der Kosten wegen gehaltener Procession

1. charfreitagsproc. Gesamt 2-10 Rthlr

Passionsdarstellungen:

S. 107

In  S  trat  bei  der  Prozession  eine  Teufelsgestalt  mit  Hörnern   und Drachenschwanz auf, wie um die Andächtigen mit stummen Gebärden im Gebet

(Börsting-Schroer)

   

Mißstände bei der Karfreitagsprozession

Betr Karfreitagsprozession; Mißstände

Abschrift; MS 23 IV 1829: An die landrätliche Behörde Ibbenbüren:

Umstehend erhalten Sie einen Auszug aus dem mstr Edict vom 4. Okt 1768, wo unter  Beziehung  auf dasselbe  alle  kath  Pfarreinen  der  mstr  Diözese anzukündigen, daß, wofern sie bei den Prozessionen am Charfreitage einen Kreuzträger und überhaupt vermummte Personen zulassen, sie nach diesem nach bestehenden Gesetze in fiscalische Pflicht werden genommen werden. Gleiches

ist der Bürgermeister von Gemeinden im vormaligen Bisthum  MS  des  Inhalts dieses Synodal-Edicts mit der Verfügung bekannt zu geben, daß sie  denselbe auf gewöhnliche Weise zur allgemeinen Kunde geben und den  Übertretern  die Beförderung der Strafe von 25 Gulden oer 12 1/2 Rthlr androhen ...

1829 Pfarrarchiv Kasten 10

Circular an die Pfarre des Dekanats Beckum bzügl. der Einschränkung der Prozessionen

...  wo Charfreitag eine Prozession ist, kann sie beibehalten werden. 

1821 IV 23 MS

an den Landrat Cormann, Borghorst

an die landrätliche Behörde Ibbenbüren

Umstehend erhalten Sie einen Auszug des mstr Edicts vom 4. Oktober 1768, um  unter Beziehug auf dasselbe allen kath Pfarrer der   mstr Diözese anzukündigen, daß. wofern sie bei den Prozessionen am Charfreitrag einen Kreuzträger und überhaupt vermummte Personen zulassen, sie nach diesem nochbestehenden Gesetze in fiskalische Buße genommen werden. Gleichfallsist den Bürgermeistern von Gemeinden im vorm., Bistum MS der Inhalt dieses Synodal-Edikts mit der Verfügung bekannt zu machen, daß sie  dieselben auf   gewöhnliche Weise zur allgemeinen Kenntnis geben und den  Übertretern  die eine Beiforderung der Strafe von 25 Gulden zu 12 1/2 Rthlr

          

1825 XI 21 Köln

Ferdinand August EB von Köln (Graf Spiegel): 

Rundschreiben betr Mißbräuche kirchlicher Feierlichkeiten.

...Es ist durch Thatumstände bewiesen, daß in verschiedenen Pfarr¬gemeinden die sog. Schützen-Gesellschaften und Bruderschaften oder auch zufällig gebildete Vereine von jungen Leuten an den Festen der Kirchweihe und der Kirchenpatrone oder bei den Pfarr-Prozes¬sionen feierliceh Aufzüge veranstalten, wodruch die Religion herab¬gewürdigt, das Heilige dem Gelächter ausgetellt ...

Mn pflegt nämlich in mehreren Pfarrgemeinden bewaffnet mit klin¬gendem Spiele und Trommelschlage, oft in einem höchst lächerlichen Anzuge und mit ungeziemenden Geberden die sakramentalische Prozes¬sion zu begleiten...

dieser Unfug kann ferner nicht geduldet werden.

Gegenwärtige Verordnung soll von der Kanzel an zwei nacheinander folgenden Sonntagen verkündet werden

Oberpräsident an Landrat

1839 IV 29

Ein Korrespondenzartikel aus MS in No 102 der Augsburger Allgemei¬nen Zeitung welcher eines Vorfalls, der sich am letzten Charfrei¬tga zu Sendenhorst ereignet haben soll, erwähnt, hat höheren Orts Aufmerksamkeit erregt und ist von mir über das Sachverhältnis Be¬richt erfordert worden..

In der Beilage zu No 102 des hiesigen Westf Merkurs befindet sich ein Schreiben aus Sendenhorst vom 22. des Monates- angeblich zur Berichtigung jenes Artikels- aus welchem jedenfalls auch hervor¬geht, daß dort an jedem Tage Unruhen stattgefunden haben ... 

Bericht angefordert von Bürgermeister Brüning; der die Aufgabe an Pfarrer Lorenbeck weiterleitet

1839 IV 14

Pfarrer Lorenebck an Bürgermeister Brüning:

... die Prozession ist am letzten Charfreitage ganz in der bisher üblichen Weise gehalten worden; und es ist auch von mir durchaus kein Widerspruch erhoben, weshaln eine unwillige Stimmung im Pub-likum sich äußern könnte. Wenn ich gleich die Prozession in der Art, wie sie bisher, aus alten Zeiten übel verstandener Gebräuche herstammend, noch gehalten worden, längst schon bestandener Ver¬bote gemäß nicht billigen kann, und wenngleich ich gestützt auf angedeutetes Verbot der geistlichen Behörde, und angetrieben durch dads Urtheil besonnener Katholiken, welche den maskierten Aufzug eines Christus unter dem Kreuze einen Trödel oder einen Scandal genant haben, eine Veränderung resp. Verbesserung damit wohl schon hätte vornehmen mögen: so habe ich doch für gut befunden, dieses nicht ohne mähere Veranlassung und Mitwirkung der hochwürdigsten geistlichen Behörde thun zu wollen. Übrigens erlaube ich mir die Äußerung, daß nicht so sher die religiösen Ideen des gemeinen Vol¬kesm als vielmerh komerzielle und merkantile Rücksichten das größte Hindernis einer Verbsserung sind; ähnlich dem Beispiel in der Apostel-Geschichte mit der Götten Diana, Cap 19, vers 25ff

Ambelangend die vorgefallene Unruhe ist das ganze Factum treu in der Beilage des Westf. Merkurs No 102 erzählt, und ich wüßte nichts hinzuzfügen, als daß ich es für meine strenge Pflicht halte, Ordnung in der Kirche zu handhaben, und nicht zu dulden, daß nach beendigtem Gottesdienste sich schlecht erzogenen Leute nach Willkühr in der Kirche mit Absingen von Liedern befassen.

Mit dem Spectakel vor der Kirchenthüre hatte es übrigens nicht mehr auf sich, als daß die aus der Kriche verwiesenen verwirrt durcheinander ho! ho! ho! riefen und mit dem Polizeidiener, der zufällig des Weges kam und das Rufen verbot, einige Augenblicke zankten. Die eigentliche Bewandnis der Sache ist, daß den gemeinen Menschen von meinem Vorgänger die Zügel nicht gehalten sind, daß dieselben gewöhnlich durch Grobheit ihr Ziel erreicht haben und sich noch nicht mit dem Gedanken vertraut machen können, daß das nun nicht mehr geht. ...

Daß hier sonst am Charfreitage das Unwesen von den Krämern getrie¬ben wurde, wird keineswegs Euer Wohlgeboren zur Last gelegt werden können, indem es Ihnen unbekannt war. Vielmehr statte ich Ihnen meinen Dank ab, daß Sie es auf meine Anzeige alsbald verboten ha-ben.

Bürgermeister Brüning an Landrat von Merveldt

1839 V 11

Die Prozession am Charfreitag betr.

Es ist von Altersher dahier noch Gebrauch, daß am Charfreitage des Nachmittags eine Prozession an der inneren Seite des GRabens um die Stadt gehalten wird, wobei ein verkleideter und maskierter Mann ein großes Kreuz trägt.. Die Geistlichen, Küster und Schul¬lehrer begleiten die Prozession im kirchlichen Ornate . Von diesen und der mitgehenden Volksmenge werden sogenannte Fastenlieder vom Leiden Christi gesungen. Nach Beendigung der Prozession wird in der Kirche gepredigt. Das Ganze währt von 2 bis etwa 4 Uhr. Des Abends von 7 bis 8 Uhr wird wieder Betstunde gehalten, worin ab¬wechselnd gesungen wird und wobei der Pfarrer zugegen ist. Es hatte sich die Unordnung eingeschlichen, daß über 8 Uhr hinaus mehrere junge Leute aus der untersten Volksklasse bis gegen 9 Uhr in der Kirche blieben und sich mit Absingen von Fastenliedern be¬faßten., wobei der eine noch stärker schrie als der andere. Da dieses Singen nichts weniges als erbaulich war, läßt sich leicht denken; daher fand sich der Pfarrer veranlaßt, den nach beendigtem Gottesdien st in der Kirche zurückbleibenden, meistens Handwerks¬bursche, zu erklären, daß der Gottesdienst beendigt sei und die Kirche geschlossen werden müßte. Hierauf gingen alle ohne Wider¬rede aus der Kirche, es mochten etwa 50 bis 60 Personen sein. Diese blieben noch einige Minuten auf dem Kirch-hofe stehen und riefen beim Weggehen des Pfarrers öh! oh! und gingen dann selbst nach Hause. 

Gegen das Abhalten der Prozession ist vom Pfarrer nicht der minde¬ste Widerspruch erhoben, auch hat sich eine unwillige Stimmung im Publikum nicht wahrnehmen lassen.

Mit dem Feilbeiten von Waren am Karfreitage hat es folgende Be¬wandtnis: Vor einigen Jahren fanden sich ein Kuchenbäcker am Kar¬freitage hier ein, welche ihre Ware auf Tischen feilboten, voriges Jahr aber stellten sich drei Krämer aus Münster ein und boten Ellenwaren feil; ich ließ daher am letzten Karfreitag den Grund der Verordnung vom 21. Nov 1823 das Feilbieten von Waren auf den Straßen und öffentlichen Plätzen verbieten und die hergekommenen Krämer zogen so wieder ab.

Dieses ist der ganze Hergang der Sache, und erlaube ich mir bei dieser Gelegenheit den Wunsch zu äußern,. daß die höhere Behörde sich veranlaßt finden möge, daß wenn nicht die Prozession, doch das Kreuztragen durch einen maskierten Menschen abgeschafft werde.

Hierzu lange Abhandlung ebenfalls im Pfarrarchiv: 

... Es hat sich vielfach und in allen Farben ein Gerede über eine am Hl. Charfreitage zu Sendenhorst vorgefallen sein sollendes Scandal verbreitet und selbst die Augsburger Allgemeine Zeitung Nr. 102 enthält einen Correspondenz-Articel aus Münster darüber:

In dem uns benachbarten Städtchen Sendenhorst hat das Volk dem Pfarrer die Scheiben eingeworfen, und zwar am Charfreitage weil der selbe die hergebrachte Prozession und den Christus unter der Kreuzeslast und den geißelnden Schergen an diesen Tage hat abstellen wollen

(wird vom Pfarrer Lorenbeck heftig widersprochen; er habe die Prozession stets durch geführt; nur Mißstände abgestellt, vor allem die Krämer und Buden an diesem Tag)

1839 VIII 2

Bishcof Caspar Maximilian bezieht sich auf die Verordnung vom 04.10.1768 und bekräftigt: Ein verkleideter Kreuträger darf nicht mehr bei der Prozession sein; zupublizieren!_

Kirchenchor

1936 I 4 B 127

Stapo MS

Minister für kirchl Angelegenheiten hat entschieden: althergebrachte Veranstaltungen der Kirchenchöre kath Kirchengemeinden sind nicht zu beanstanden, auch wenn sie außerhalb ihres natürlichen und bestimmungsmäßigen Betätigungsfeldes liegen. Bisheriger Rahmen muß eingehalten werden.Alle darüber hinaus gehenden Veranstlatungen sind zu verbiten

Der Zugehörigkeit Jugendlicher unter 18 Jahren zu den Kirchenchören ist besondere Beachtung zu schenken. Versuch, das Betätigungsverbot der konfesionellen Jugendverbände zu umgehen. 

Austrup: Schulte zur Kenntnis_

Kirchbau

(nach Zeitungsberichten A 580)

Januar 1853

Eine zum Besten des Kirchenbaus bewilligte kath. Hauskollekte wird gegenwärtig im beachbarten Reg Bez Münster durch die Gemeindedeputierte abgehalten.

März 1853

Kollekte abgehalten; soll in den übrigen Teilen der Provinz fortgesetzt werden.

Mai 1853

der hiesige Kirchenvorstand hat bei der Versteigerung des Kanals die sogenannte Steuner Schleuse für 1800 Thlr erstanden, und das aus behauenen Sandsteinen bestehende  Material hierher zu holen und zum Kirchenbau zu verwenden

Juni 1853

Kollekte im Reg Bez Arnsberg

Sept 1853

Das zur Abhaltung des Gottesdienstes während des Neubaus der hiesigen Kirche  bestimmte Gebäude wird noch in diesem Jahre aufgerichtet werden.

Nov. 1853

wird nächstens mit dem Abbruch der alten Kirche vorgegangen werden

Jan 1854

Das zum Gottesdienst während des projektierten Neubaus der Pfarrkriche bestimmte Gebäude wurde am 27. 1. seiner neuen Bestimmung  übergeben

März 1854

Der Abbruch der alten Pfarrkriche hierselbst ist fast beendigt. Mit dem des Thurmes ist man beschäfttigt; nunmehr wird der Neubau vorbereitet 

Juli 1854

Der Neubau der Kirche hat bisher noch nicht in Angriff genommen werden können, da die technischen Vorarbeiten noch nicht zum Abschluß gekommen sind. 

fehlen Berichte bis  1854 - 1863

November 1863

Die günstige Witterung ist dem hiesigen Kirchenbau sehr förderlich gewesen, und sind von den beiden Thürmen an der Ostseite der eine ganz, der andere zur Hälfte fertig geworden, womit die Bautätigkeit für dieses Jahr eingestellt ist. 

Juli 1865

Am 16. d. Mts Abends fuhr der Blitz in einen der Thürme der hiesigen neuen Kirche  und richtete an dem Dache einige Verwüstungen an, ohne aber zu zünden

Wohltätigkeit und Menschenliebe hat sich neuerdings in erfreulicher Weise dadurch bewährt, daß für den hiesigen Kirchenbau der Pfarrer Reinermann hierselbst 500 Rhtlr und die Mitglieder der Johannesbrüder- Schützengesellschaft die gleiche  Summe geschenkt haben

Kirche zu Sendenhorst

1975 Denkmalpflege

Die von Vinzenz Statz erbaut Hallenkirche ist ein beachtlicher vierjochiger Backsteinbau mit reich gegliedertem Westturm, eingezogenem polygonal geschlossenem Chor, Die chorflankentürme gehen in den Obergeschossen vom Quadrat in eine polygonale Grundform über, Dreibahnige, langezogene Maßwerkfenster spenden dem Innenraum das notwendige Licht, An den Seiten Strebepfeiler mit Kaffgesimsen., Satteldach mit Pfannen gedeckt. Auf der Südseite ein bemerkenswertes Portal  sowie eine Mariensäule auf dem Kirchjplatz, - Der Innenraum ist mit Kreuzrippengewölbe überspannt.

Zustand: sehr gut.

Baugeschichte

vgl. W. Kloppenburg, Einflüsse des Kölner Dombaus auf die Neugotik im Bistum Münster unter Bischof Johan Georg Müller 1847-1870

Kölner Domblatt 31/32 (1970), S. 145-148

stilistische Verwandtschaft:

BUK Kreis Soest, Oestinghausen (S. 54ff)

Kirche kath, romanisch, Übergang

einschiffig, zweijochig mit Querschiff, gerade geschlossener Chor, Westturm  (romanisch) und Sakristei an der Südseite. Dachreiter auf der Vierung.

Hauptgesims mit spitzbogigem Bogenfries

Kreuzgewölbe mit rechteckigen Rippen, Fenster rundbogig

vgl. auch Vreden, Stiftskirche: einschiffiger kreuzförmiger Gewölbebau ohne Turm 

um 1180 Langhaus errichtet

Innenmaße der Kirche nach Urkastaster errechnet, Mauerstärke auf 1m gesetzt

32m lang, ca 9 breit = 440 qm, Turm 49 qm , Gesamt ca 490 qm

1669 AV 391,1

Pastor Kleikamp quittiert Anweisung von 15 Rthlr durch den Richter Bisping zum Behuf des Kirchenbaues aus dem Register der Nebenschatzung

1686 Kirchspielrechnungen

Lt Quittung an Thomas Joelman, Provispr, bezahlt wegen pannen zu der Kirchen 5-10 Rthlr

An Bürgermeister Wettendorff den Winkopff wegen Meister Caspar Heiman -18-8

Meister Caspar Heimann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 14-27 Rthlr

Henrich Herte -14-

Meister Bernt Blickmann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 8 Rthlr

Meister Caspar Heimann einschließlich Restzahlung 12 Rthlr

1723 GV 1 Status parrochialis

Altäre:

Quartuor in ecclesia, unum in sacristia,

summum in choro, S. Martin. Episcopus medium in eccl.

SS. Fabnianus et Seb. lateralis ad septentrionem

S. Cath. lateralis ad meridiam

S. Johannes Baptista de titulo Sti.

in Sacrista nihil constat

1804 GV

Johan Hch Freise, Rechnung über Glaserarbeiten

1. Glase 25 Ruten in der Kirceh

2. in der Seidenkapell 9 Rutten

3. in der Außenkapell 13 Ruten

4. in der Kirge die neyhen Glaße geputzet

1808 I 27 Reg MS 16576

Bauninspektor Meyer, WAF: Bey dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch das Feuer die Kirche ergriffen und ist der Thurm ganz ausgebrannt, die Glocken sind geschmolzen und die Thurmuhr zerstört worden

Die Einwohner von S. sind dadurch in nicht geringer Verlegenheit, indem ihnen nun weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben werden können, noch sind sie im Stande ihre Zeit gehörig einzuteilen.

Aber selbst das noch stehende Mauerwerk, welches nun schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung Preis gegeben war, leidet von Zeit zu Zeot immer mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen worden ist. 

Auftrag durch Magistrat und Pfarrer, einen Plan zur Widerherstellung des Turmes zu entwerden: Turm muß stark mit Holz ausgebaut werden; durch Anbringung vieler Anker muß Mauerwerk gefestigt werden. 

Kostenvoranschlag: 3749 Rthlr

1810 StASendenhorst ohne Signatur

Die Kirche ist in einem dauerhaften Zustand exclusive des Daches

Sie ist allerdings zu klein,maßen auch die Gemeinde zu schwach, um die ungeheueren Kosten zu deren Erweiterung bei den gegenwäritgen Zeitumständen aufbringen zu können

1813 X

Schreinermeister Mertens  stellt Rechnung über 7 1/2 Rthlr aus für das Aufwinden der Turmuhr

Neubau der Sendenhorster Kirche 1855/1865

Baugeschichte

Ludwig Schreiner, Architektur des 19. und 20. Jh:

der Sakralbau in der zweiten Hälfte de 19. Jh

Kohl, Westf. Geschichte 2

beachten wir

1824-1833

jährliche Ansparung von ca 500 bis 600 Thlr; so daß 

1834 5.926 Kirchbaukapital vorhanden.

Weitere eingeplante Einnahmen:

- kgl Gnadengeschenk leider in Staatsschuldscheinen, die versilbert werden müssen.

- Zinsen aus ausgeliehenem Kapital aus den Gemeinden Dolberg, Beckum, Enniger, Vorhelm, Ahlen

gesamt 9.379 Thlr

1832

Überweisung aus der Communal-Kasse der Bürgermeisterei Senden-horst: etatsmäßiger Zuschuß behuf dem Sendenhorster Kirchenbau 500 Thlr;Anlage bei der kgl Bank.

 

1834

Bauspektor Ritter hat im Herbst 1833 den Auftrag erhalten, die Erweiterung der Kirche in Sendenhorst durch zuführen.

Aus seinem Gutachten: : Turm über dem Gewölbe sehr ausgebrannt (jedenfalls  nach der Behauptung Bürgermeister Marcus)

Nach Untersuchung keine Gefahr für den Turm, trägt das Geläute vo 8.000 Pfd  schwere Glocken ohne Beschädigungen

"Die Gewölbe sind die einzige Vorzüglichkeit in dieser Kirche"

"Der Turm ist schon zweimal ganz ausgebrannt und ausgeglüht,  näm¬lich  1529  und 1806"

===>  1529  sicherlich  nicht  aus  der  Luft   gegriffen,   wahr¬scheinlich  Bauinschrift<===

1835 LRA Beckum Nr 322

Stiftung von 2.000 Thlr durch den preußischen Köniog für die Mitglieder der Commune Sendenhorst, dsie 1806 abgebrannt waren. Da die Geschädigten nicht mehr festzustellen sind, wird das Geld als zinsfreier Vorschuß dem Armenfonds überwiesen; später für den Kirchbau verwendet. 

1836

Beurteilung der Steine aus dem Steinkühler Feld durch Steinhauer Heinrich Neuhaus:

Die Steine liegen 8 - 10 Fuß unter der Erde; nach Abräumung in 4- 6, auch 8 Zoll dicken Lagen (10 - 20 cm). Nach seiner Meinung sei die jetzige Kirche auch von den Steinen aus dem gedachten Brüchen erbaut, da die steine sehr ähnlich sind.

Auch der Flur der neuen Kaserne in Münster sei aus Steinen aus dem Steinkühler Feld gemacht.

(Steinkühler Feld im Besitz de Kolonen Joelmann)

BE LR 322

1834 V MS Baurat Ritter an LR Merveldt:

Herbst 1833 Entwurf zur Erweiterung der Sendenhorster Kirche angefordert.

...Bei meinen Reisen habe ich dieses Gebäude schon einige Male untersucht und glaube darüber Nachstehendes anführen zu können:

1. am wenigsten kostbar, aber schwierig in der Ausführung: Erweiterung durch zwei Kreizgewölbe auf beiden Seiten des turms, die alten Mauern teilweise abbrechen und nur einen Gurtbogen stehen lassen

Erfordert viel Umsicht und einen tüchtigen Maurermeister; Gebäude würde dann in der lichten Weite 83 Fuß = 25.4 m erhalten. 

- Lt Bürgermeister Marcus ist Turm über dem Gewölbe sehr ausgebrannt. Nach Untersuchung trotzdem festgestellt, daß der Turm noch sehr dauerhaft ist: trägt die 8000 Pfd Glocken ohne anscheinende Beschädigungen: Im Innern ist der Turm mit neuen starken Holze gut ausgebauet, die Mauern sind sehr dick, gut verputzt und von der Schadhaftigkeit des Mauerwerkes war auf diese Art nichts zu bemerken. 

2. Ritter kann der Meinung nicht zustimmen, man könne das Gewölbe heruasbrechen, um die Kirche höher zu ziehen:die Gewölbe sind der 

einzig Vorzug dieser Kirche, bis zum Scheitel 36 Fuß (11.15m hoch)

also nicht zu niedrig: Nicht zu empfeheln, da am doch immer sehen

würde daß die Pfeiler ursprünglich andere Bestimmungen gehabt

Will man diese Kosten vermeiden, dann baue man lieber eine neue Kirche, nach einem der Localität und der jetzigen Seelenzahl angemeissenene Plan, den ich gerne entwerfen werde

1837 XI 20 Münster 

Baurat Ritter an LR Beckum:

... Von Bürgermeister Brüning erfuhr ich, daß meherer Gemeinde-Glieder die Kirche zu Glandorf als ein schönes und angemessenes Gebäude empfehlen und deshalb beschlossen sie, zur Besichtigung derselben eine Deputation nach Glandorf zu schicken.

... bei Gelegenheit habe ich das Gebäude nicht nur genau besichtigt, sondern selbst aufgemessen. Folgt Beschreibung und Skizze

- ohne Säuler und Pfeiler, die nicht bloß den Bau sehr verteuern sondern auch beim gottesdienste hinerlich werden.

- Lichte Weite von 56 Fuß; 2 Fuß weiter als die geplante Sendenhorster Kirche

- Im Innern hat die Glandorfer mit der Sendenhorster nach dem 2. Plane einige Ähnlichkeiten:

- Hochaltar

- Kommunikantenbank

- Chorsitze

- Kinderbänke

... Bei der neuen Sendenhorster Kirche ließe sich die Kanzel mehr in der Mitte anbrigen

Scharfe Kritik an der Glandorfer Kirche: ... Ich habe nie eine Kirche gesehen, in welcher so viel Holz unöthiger Weise verschwendet ist, als in diesem Dache; Wald von Bauholz

... noch ein sogenanntes Mansarde- Dach, die vor etwa 50 Jahren freilich einmal Mode war, wie sich aber heutigen Tags selbst bei Wohngebäuden von zu bringen scheint, da das schlechtes aussehen solcher Dächer jedem einleuchtet. 

Drohung: Sollte ncah dieser Konstruktion an der neuen Sendenhorster Kirche ein Holz-Gewölbe und Strebpfeiler angebracht werden, so würden die Kosten wenigstens um 3000 Rthlr höher belaufen als ich dieselben veranschlagt habe_

1837 I 2

Bauinspektor Ritter drängt auf Ausführung; ... da der unmittelst erfolgte Tod des Herrn Pastors zu Sendenhorst die Hindernisse beseitiget hat, welche von dieser Seite gegen die Ausführung erhoben wurden.

Bürgermeister merkt an: Habe graben lassen und festgestellt an drei Stellen, daß das Fundament der Kirche 6 1/2 Fuß (1.95 m) unter der Oberfläche

1837 I15

Gemeinde und Kirchenvorstand fassen den Plan, eine ganz neue Kirche zu bauen, falls die Kosten nicht 10-12.000 Taler überschreinten

Hinweis auf die Kirchen in Milte und Glandorf, (1829 als rechteckiger Saalbau mit hohen, rundgecshlossenen Fenstern und Flachdecke errichtet lt BUK WAF, Milte)

Kommission gebildet auf Pfarrverwalter Darup, Vikar

                        Herr Beumer

                        Herr Schwarte

                        Bürgermeister Brüning

Kirchbaufonds 1824 angelegt, z Zt 9.379 Taler

Vorhelm und Enniger enntleihen dem Kirchbaufonds ca 800 Taler, auch Beckum und Ahlen

1838 VIII 

Kritik an den Plänen: Kirche zu schmal Bank mit 24 Fuß zu lang, daß diejenigen, die ihre Sitze an der Mauer haben, später in die Kirche gehen

1839 IX 2

Kirchenorstand und Gemeinderäte halten das Kapaital für einen Baubeginn noch für zu gering

1839

2363 Einwohner, 3 Ev 74 jüdisch  Kinder unter 14J 654

1840 

benötigt 1000 Sitze, vorhanden: 10558 Taler Kirchbaufonfs, meist in Staatsschuldscheinen

1841 

Überlassung der Baubeschreibung der Kirche in Füchtorf

1841

Mit Beginn des Baus muß das Begraben auf dem jetzigen Kirchplatz aufhören, und der bereits früher erworbene neue Begräbnisplatz muß sofort benutzt werden (Anordnung Reg Münster)

1842  A 1136

Weiteres Gesuch um Auszahlung des 1806 versprochenen Gnadengeschenks (erst 5.000 Thlr im Jahre 1817 angewiesen, bei Versilberung allerdings nur 3569 Thlr) 1833 weitere 2.000 Thlr angewiesen. »Der Rest ad 3000 Tlr ist bis jetzt nicht angewiesen, daher wagen wir es, durchdrungen von der mutigen Überzeugung, daß Euer Kgl Majestät jedes billige Gesuch gern erhören, die alleruntertänigste Bitte zur huldreichen  Berücksichtigung zu Füßen zu legen, daß Allerhöchst dieselben geruhen mögen, diese an dem von Seiner hochseeligen Majestät verheißenen Gnadengeschenk noch verbliebenden Rest dem Städtchen Sendenhorst zum nothwendigen Kirchenbau allegnädigst verweisen zu lassen. ...«

Statistik 1842: Steuereinnahmen 1259 Thlr; 

                Kühe 327

                Pferde 48

                Ziegen 47

                Schweine 187

275 Häuser; aber 76.719 Thlr Schulden - 1568 Einwohner in 293 Familien

Sozialgefüge 1842:



Familien im Wohlstand20     6,4%mit notdürftigem Auskommen75    24.1in dürftigem Zustand 165        53ganz arm51 16.5

Kgl Gnadengeschenk (Abschrift in  A 1136)

Sr. Königlichen Majestät von Preußen p. ,achen dem Pfarrer Darup und Bürgermeister Kocker ihr Gesuch vom 2. Mai um Unterstützung und Beihülfe zum Wiederaufbau des am 29. Arpil d. J. größtentheils eingeäscherten Städtchens Sendenhorst nach dem nunmehr darüber eingegangenen Berichte des Staats-Ministers von Angern, hierdurch nachrichtlich bekannt, daß Höchst dieselben#1. für die Hülfsbedürftigsten der Abgebrannten 260 Stück Bauholz aus Höchst dero Forsten und zwar 1/3 für die ärmste Klasse ganz frei und 2/3 für die übrigen für die Hälfte der bestehenden Holz Taxe anordiren, außerdem aber

2. für die unbemittelten Eingesessenen eine Geldunterstützung von 10.000 Rthlr, wovon der Contributions Receptor Lange und Kämmerei Rendant Suermann, wegen ihres pflichtmäßigen Benehmens bei Rettung der Cassen und der Gerichts-Registratur namentlich theil nehmen sollen, aus der Dispositions Casse beiwlligen wollen, und 

daher demgemäß das Nötige an den genannten Staatsminister dato erlassen und zugleich der Wiederaufbau der abgebrannten Gebäude nach einem zweckmäßigen Plan und die dabei einzuführenden besseren Einrichtungen vorläufig genehmigt haben.

Charlottenburg, den 26. Junli 1806.

gez. Friedrich Wilhelm

An den Pfarrer Darup und Bürgermeistrer Kocker zu Sendenhorst.

1842 II 25

Kirchenrat strebt einen Bau ohne Bühne an, die nur verunstaltet. Klar, daß das jetzige Kapital nicht einmal die Hälfte dere Kosten decken kann. Daher nuß der Bau noch etliche Jahre hinausgezögert werden.

Der Bauplan soll im Laufe des Jahres eingereicht werden.

Da die Sendenhorster Bruchsteine untauglich sind, soll der Bau in Ziegelsteinen ausgeführt werden. Eine Ziegelei muß angelegt werden. 

Baukosten auf 22- 24.000 Thlr geschätzt; Hinweis auf Füchtorf. 

vorsorglich Antrag auf eine Kollekte in Rheinland und Westfalen.

1842 III 23 BE, Betr. Kirchbaufonds Sendenhorst

- Baufonds, Staatsschuldschein 7500 Thlr

- ausgeliehene Kapitalien      3600

- 4% Zinsen                     444

- aus dem Dispositionsfonds der Provinzialhülfskasse 600



Gesamt 12.440 Thlr (1837: 9.379 Thlr)

1842 IV 7

Die im Steinkühler Felde zum Kirchenbau gebrochenen Steiner sind von so schlechter Qualität, daß sie größten Theils verwittert und unbrauchbar geworden sind (teilweise für Wasserdurchlsse verbraucht). 

1842 IV 29

Probebrand: Der Kirchenvorstand hat eine förmliche Ziegelei auf einer von der Pastorat dazu eingeräumten Grundstück angelegt und einen Probebrand gemacht. Die Steine sind jetzt ausgezogen und dem Anschein nach von vorzüglicher Qualität

1843 IV 8 Münster

J H Illigens (Landtagsmitglied) teilt mit, daß der Stadt Sendenhorst von dem jetzigen Landtage in der gestrigen Plenarsitzung zum Kirchenbau aus der Hülfskasse 400 'Tlr bewilligt sind.

Anm. An den Herrn Bürgermeister Brüning zur erfreulichen Nachricht 

Ergebenst grüßend Lorenbeck

1843

Einwand des Landrats: die Gemeinde wünscht statt des Ritterschen Holzgewölbes ein massives Gewölbe; das wird den Bau um 8-9.000 Thlr verteuern.

1843

der Rittersche Bauplan wird Höheren Orts der als wichtige befundenen Ausstellungen nicht mehr zugrunde gelegt

1843 IX

Die Sendenhorster Kirche soll in demselben Style, jedoch breiter, als die im Bau begriffene zu Füchtorf erbaut werden

- Gesamt (Füchtorf) 21.500

   Kirchbaufondes    13.103

1843 XII

Nach allgemeinem Wunsch soll die Kirche nicht nach Ritters Plan gebaut werden (d.h. nicht klassizistisch)

Kontrakt zwischen Kolon J F Vahlhaus zu Wadersloh, Ziegelmeister Cabolet, im Sommer 1844 200.000 Backsteine zu brennen.

1843 XII 13 LR  A 1136

Dem Kostenanschlag des jetzigen Reg Baurat Ritter zum Bau einer neuen Kirche dasselbst, wollen Sie nebst Zeichnung umgehend mir zugehen lassen, auch zugleich kurz anzeigen, ob nova hinsichts des Risses der Kirche vorgekommen sind.

(Anm Brüning: Ist eingericht und angezeigt, daß ers der allgemeine Wunsch sei, daß die Kirche nach dem Ritterschen Plane nicht gebauet werde

1844 III 15 A 1136

Unbeeindruckt von dem Vertrag mit Cabolet nimmt der Kirchenvorstand einen »gewissen A. Hartmann aus Amelsbüren als Ziegelmeister« an. 

Beiliegend Kontrakt. Hartmann soll im  Laufe des Sommers 1844 sobald die Witterung gübnstig ist, Ziegelsteine für die hiesige Kirche anfertigen und brennen. Erhält für 1000 Stück 2 Taler 

--Lorenbeck bedankt sich überschwenglich bei LR v Mervelt:

... Bei Remission der Landräthlichen  Verfügung unserm Kirchbau betreffend, findet der Kirchenvorstand sich pflichtschuldigst gedrungen, zuvor dem Herrn Landrath, Herrn Grafen von Merveldt, hochgeboren für Hochdessen gnädigste unablässige Fürsorge zur Beförderung unsers Kirchbau unsern unterthänigsten Dank zu sagen, mit der Bitte, uns ferner mit Rath und That hochgeneigtest beistehen zu wollen (Das ist Lorenbecks Stil!!!)

1845

Prüfung der probegebrannten Steine durch Bauinspektor Kawerau "ganz vorzüglich"; haben den strengen Winter überstanden

Chemische Untersuchung: 31% Kieselerde; 18 % kohlensuarer Kalk, 9 % Bittererde; 8 % Eisenoxyd, 15 % Thonerde

1844 X 3 LR an Amtmann Brüning

Bezug auf die beiliegende Marginalverfügung der Reg MS die Beschwerde von Beumer und Cons wegen des Verfahrens beim Kirchenbau betreffen geht zur Erledigung erschöpfender Bericht ein, wobei namentlich die Angabe der schlechten Beschaffenheit der gerbannten Ziegel technisch zu widerlegen sein wird

1844 XI 12 Lorenbeck  begründet den Kirchbau

... Sollte uns diese fremde Hilfe (Kollekte) nicht zu Theil werden, so müßte die Gemeinde noch lange - wennn anders dieses alte Gebäude nicht vielleciht bald zusammenfällt - zwischen den alten Mauern dieser dumpfigen und zu kleinen Kirchen zeufzten, müßte noch zu langen bedauern, daß sehr viele in dieser erdrückenden Kirche des Segens eines wahren Gebetes und des göttlichen Wortes nicht theilhaftig werden, und zu lange noch sehen den vielfachen Unfug der in allerlei Weise oft heimlich, oft störend und zum großen Ärgernisse in den Gängen und Winkeln der alten Kirche, wo alle gedrängt in Haufen stehen, verübt wird. Ja, wahrlich groß und dringend ist das Bedürfnis einer neuen Kirche. 

1849 X 9 MS Abschrift 

Es wird jetzt nothwendig, daß nach Anleitung des Circulars Regulativs vom April 1845 eine besondere Bau-Kommission zur Verwaltung der Fonds konstituiert wird, wo alsdann auch die Verwaltung der Fonds übernommen werden kann.

Der Kirchenvorstand wolle das Weitere veranlassen und in sechs Wochen hierher berichten

General Vicarius gez Melchers

1849

Beschluß, wegen zur Zeit günstiger Kirse (88 ¼ %) die Staatsschuldscheine auf Veranlassung des Bischofs zu verkaufen. Das Geld soll beim Bainkier von Olfers Münster wiederangelegt werden.

1850

Kirchbaufonds beläuft sich auf 14957 Thlr

1850 I LR BE (Schmising.-Kerssenbrock)

Tadel für Lorenebck, weil ergegen die Verfügung keine Verhandlungen mit der Provinzialhülfskasse wegen Unterbringung der Kapitalien aufgenommen hat

Steine für den Turm vom Max-Clemens-Kanal:

1845 Pfarrarchiv Kasten 13

Verzeichnis der freiwilligen Beträge, welche die Pfarrgenossen Stadt und Kirchspiel Sendenhorst zum Neubau der Pfarrkirche gegeben haben.

gebundenes Verzeichnis mit alphabetischem Register. Spalten für die einzelnen Jahre 1845ff

sämtliche Haushalte aufgeführt.

Spenden schwanken zwischenn 25 Rthlr (Posthalter Bonse, einmalig) und wenigen Silbergroschen.

Durchschnittliche Einnahmen pro Jahr Stadt 90-100 Thlr

                                     Ksp      120 Thlr

===> Heinrich Knüfermann,  Geschichte  des  Max-Clemens-Kanals,  Hildesheim 1907 (Beiträge für die Geschichte Niedersachsens und Westfalens Heft 10)

Domänenregistratur Abt. III (M-C-Kanal) frühere Registratur I 148

===> Dom. Reg R I 148, 9 Vol VII A: Nachweis des  verkauften  un¬beweglichen Inventars des aufgehobenen M-C Kanals. 

Steinerne Schleuse für 1850 Thl  auf  Abbruch veräußert. Die Qua¬dern der steinerne Schleuse wurden für den Neubau   der Sendenhor¬ster Kirche angekauft (Dom Reg I 148, 9 Vol VI, 17. IV.  

1853;Kirchenvorstand S. an Reg MS)

S. 33: 1726 15km nördlich MS am Blomberg Beginn der Schleusenbau¬ten;  recht große Kammer: Als Baumaterial meist Sandstein aus den bisch Steinbrüchen am Huxberg bei Bevergern; schlechte Qualität, verwittert schnell Steinschleuse nach Plan des Kanals (Anhang) westl. und in  Höhe  Greven am Temmingsbach

1843 II 13 Landrat an Regierung; Beantwortung einer Anfrage

1. Kirchbaufonds beläuft sich auf 12.103 Thlr

2. Notwendigkeit eines Neubaus notorisch: die Kirche ist um 1/3 gegen die Bevölkerung der Gemeinde von 2400 Seeln zu klein, welche obenein bei der Baurat der alten Kirche in Form eines Kreuzes auf eine unangemessenen Weise darin zusammen gedrängt, mit den in de Seiten-ARmen dieses Kreuzes gepreßten Teile, an dem von dem Hochaltare zu Ende des Hauptraumes stattfindenden gottesdienste keinen gehörigen Anteil nehem kann. 

Die versunkene Flur der Kirche und die übrigen darun wahrzunehmenden Erscheinungen des Verfalls bieten ein unanständiges Ansehen, ... dem nur durch einen Neubau agehlofen werden kann. Bereits 1837 vollständiger Kostnanschlag Bauinspektor Ritter 11.000 Thlr.

... Jedoch schreckt die Gemeinde dafür zurück, eine so große Kirche mit einem in projectirter Weise niedrigen Decke ohne erhabenes Gewölbe zu bauen, wie vielmehr es der Würde und gewohntem Style bei so großen Kirchen, auch der längeren Dauer entsprechen würde, den Kirchbau mit einem massiven Gewölbe auszuführen. 

... Kostenvoranschlag durch LR vorläufig nicht veranlaßt,  da der als sachvertsändig geltende Pfarrer Lorenebck dies selbst zu thun früher übernommen hatte, was indeis nicht geschehen, auch schon der Anschlag des Regierungsrats Ritter vorlage

... LR geht von geschätzten Kosten von 20.000 Thlr aus. 

1844

Ablehnung eines weiteren Gnadengeschenks durch König Friedrich Wilhelm

Ich finde Mich auf Ihren Bericht vom 6ten Juli nicht veranlaßt, zu den Kosten des Neubaues der katholischen Kirche in Sendenhorst, wozu bereits so bedeutende Gnadenbewilligungen stattgefunden haben, noch ein weiteres Gnadengeschenk zu gewähren und ermächtige Sie das heirauf gerichtete Gesuch des Bürgermeisters und Pfarrers daselbst deren Eingabe nebst Anlage mitdem Anschlage und den Zeichnunge wieder beiliegt, abzulehnen

Erdmannsdorf, den 31. Juli 1844

(gez) Friedrich Wilhelm

StASendenhorst A519

Neubau der Pfarrkirche zu Sendenhorst

1853 BE

Befreiung der Kirchbaufuhren von der Entrichtung des Chausseee-Geldes von Münster - Ibbenbüren und Münster - Arnsberger Straße

1853

Genehmigung einer Kollekte

1853 VIII 23

Beschluß des Kirchenvorstandes

- Vikar Meinert

- Brenner Schwarte

- Ökonom Werring

- (Schulze Bering ausgeschieden, noch keine Nachwahl)

- Der Neubau der Kirche wird immer dringender, indem namentlich dem Turm, dessen viele Risse sich augenscheinlich seit kurzem immer mehr öffnen, die größte Gefahr zu drohen scheine, und, ohne eine große Verantwortlichkeit auf sich zu laden, der Kirchenvorstand demselben nicht sorglos zusehen dürfe.

Beschluß, den Abbruch des alten Kirchengebäudes möglichst zu beschleunigen.

- Lorenbeck: Bau einer sogenannten Notkirche ist bereits begonnen; Dachziegel und Latten fehlen noch.  Hierzu Verwendung der Dachziegel der alten Kirche. Abdachung läßt Gottesdienst weiterhin zu, indem das Gewölbe allenfallsiges Regenwasser ableitet

- Beschluß, Abbruch von Turm und Kirche im Herbst zu beginnen und bei günstiger Witterung im Winter und Frühjahr fortzusetzen, so daß Sommer 1854 der Bau der neuen Kirche beginnen kann

1853 X 

Antrag Bürgermeister Kreuzhage auf Befreiung vom Chausseegeld. Zum Neubau soll das Material der angekauften fiskalischen Schleuse des Max-Clemens-Canals im Ksp Greven gewonnen werden. Befreiung an den Barrieren Sandrup bei MS und Dicke Weib.

Die Stadt Sendenhorst ist in einem Maße in Anspruch genommen, daß alle nur möglichen Ersparnisse bedacht genommen werden müssen: So hat Chausseebau Drensteinfurt über Sendenhorst nach Vorhelm und Beckum große Bedeutung gewonnen, seitdem eine Nebenstrecke der Eisenbahn Münste Hamm mit großer Wahrscheinlichkeit in Aussicht steht

1854 V 24

Bildung einer Baukommission, um die Pläne soweit voranzutreiben, daß sei eine bischöflichen Behörde zur Genehmigung vorgelegt werden können

- Bürgermeister Kreuzhage

- Colon Vornholz

- Colon Averhoff

1855 VII 6

Lorenbeck legt der Kirchen-Repräsentation vor.

1. Beschluß der Kirchbaukomm. über die Annahme des Bauplans

2. Bauplanzeichnungen:

   a. von Dombau-Werkmeister Statz in Cöln, 7 Blätter unter seinem Namen

   b. 4 Blätter, worin unter Festhaltung des Wesens des Statzschen Entwurfes, diejenigen Veränderungen vorgenommen sind, welche in Vereinfachung des Baus wegen der Kosten und in der Kunstruction des Daches und des Thrums zur größeren Dauerhaftigkeit dienlich und zulässig sind

3. Kostenberechnung des Baus ist nicht tunlich, da von dem Ausbau der Chortürmchen vorläufig abgestanden und darüber ferner Beschluß vorbehalten wird

Kostenberechnung ist zwar von keinem Bauinspektor gemacht sondern privatim, jedoch wurde kein bedeutender Posten übersehen oder zu niedrig angesetzt (--> wer hat Lorenbeck geholfen?)

Der ohne Abzug für altes und vorhandenes Material berechnete Kostenbetrag voon 25.279 Thlt würde aber um 8.528 Thlr höher kommen, wenn die Quader und Ziegelsteine zu einen gewöhnlichen Preise eingekauft werden müßten.

Vorhandenes Baukapital ungefähr 21.000 Thlr, wovon das Meiste zu 3 1/3 % angelegt ist. Klooekte hat 8033 Thlr erbracht und ist in der obigen Summe einbegriffen

1855 V 24

Bischof genehmigt vorgelegte Baupläne

Auszug aus dem Kostenanschlag vom Neubau der Pfarrkirche

1. Erdarbeiten   27

2.  Maurer-Arbeit 4421

3.  Maurer-Material     9502

4.  Holz                3804

5.  Zimmerarbeit         678

6.  Schieferdach         821

7.  Schmiedearbeit       468

8.  Glaserarbeit         474

9.  Extraord. 2441

Gesamt 25.279

Abbruch alte Kirche       757

Überhaupt 26.036

abzüglich

vorhandenen Bruchsteine, Ziegelsteine, Holz aus der alten Kirche, von der angekauften Schleuse

5009

tatsächliche Kosten    21027

1855 III 29

Kirchenvorstand wählt Meister zum Bau der Kirche

1855 VIII 21 (ode 20. ?)

Grundsteinlegung in Anwesenheit des Bischofs (LR verhindert)

1856 V Regierung

Kirchengemeinde wird verpflichtet, die beim Abbruch der steinernen Schleuse gefundenen Medaillen und Münzen (Grundsteinlegung) abzuliefern. Bisher nicht geschehen; nach einer Randbem. Kreuzhage jedoch inzwischen nach MS geschickt

1857 XII 18

die neue Kirche rückt soweit nach Osten, daß die innere Reihe Linden gehauen werden muß. Um eine zweite Reihe wieder zu pflanzen, Antrag an die Stadt, die Kirchhofseinfriedigung 14- 16 Fuß (4-5m) hinter den Linden auf dem sogenannten Marktplatz anzulegen

1977 Bericht der Landes-Denkmalamtes:

Kath Pfarrkirche St. Martin, 1855 - 65

Die von Vizenz Statz erbaute Hallenkirche ist ein  beachtlicher  vierjochiger Backsteinbau  mit  reich  gegliedertem  Westturm,  eingezogenem polygonal geschlossenem Chor. Die Chorflankentürme gehen in den Obergeschossen  vom  Quadrat  in  eine  polygonale  Grundform  über.  Dreibahnige,  langgezogene  Maßwerkfenster spen¬den dem Innenraum das notwendige Licht. An  den  Seiten

Strebpfeiler mit Kaffgesimsen. Satteldach  mit  Pfannen  gedeckt,  Auf  der Südseite  ein  bemerkenswertes  Portal  sowie  eine  Mariensäule auf dem Kirchplatz, - Der Innenraum ist mit Kreuzrip¬pengewölben überspannt.

Zustand sehr gut

Vinzenz Statz 1819-1898

Kritik Reichenspergers: ... daß die Neugotik vielfach Zwegdome an die Stelle ländlicher Kapellen setzt

vgl. Hans Vogts, Vinzen Statz, Lebensbild und Lebenswerk eine Kölner Baumeisters, Mönchengladbach 1960

Reichensperger und Statz versuchen den Mangel an Vorbildern für den neugotischen Profanbau dadurch zu  begegnen, daß sie 1856 vergrößerte Umzeichnungen von M. Merians Stadtansichten veröffentlichen.

... Zwirner, Leiter der Dombauhütte, und sien aus dem Handwerk zu Architekten von internationalem Ruf aufgestiegenen Mitarbeiter Statz und Schmitz

Statz erhält von dem Organ für christliche Kunst den Ehrentitel Kunsthandwerker.

Glocken

1758 Revision der Kirchspielsrechnung:

wegen abgängiger Klocken ist mit Herrn Rater (dem Glockengießer) der  Preis  für das Pfd Glockenspeise auf 8ß 9d  verakkordiert  mit  dem  Bedung,  daß, falls er  auffer  Sendenhorstischen  Kloc-ken  einstimmet,  als  zu  welcher  Untersuchung der Klockengießer zu begehren wäre, er Raters  die  geborstene

Klocke zu 7 ß Pfd abholen solle. Es soll eine Collecte  abgehalten  werden,im Ksp durch den Rezeptor, in der Stadt durch den Kirchen-Provisor

          

Heimatblätter Westf Heimatverein ca 1923

Glockensprache (Ergänzungen)

Die Glockensprache von Albersloh soll nach  den  Aufzeichnungen  eines  vor ungefähr fünf Jahrzehnten  verstorebnen  alten  aus  Albersloh  stammmenden  Mannes folgndermaßen lauten:

          Use Gais un Wiärlands Gais

de göng'n tosammen naot Tollhues.

          von't Tollhues naon Külsterknapp,

          von'n Külsterknapp nao't Tollhues

In Sendenhorst wurde früher nach folgendem Spruch gebeiert:

          Usse Gais un Werrings Gais.

          de flögen to haup

          :,: naon Tollhues :,:

          Wull um den Kamp

          De Rogge is lank

          :,: fief Fout lank :,:

1818 Reg MS 16570

Prozeß  gegen  de  Glockengießer  Merkel,   WAF,   wegen   kon¬traktwidriger Verfertigung von vier Glocken und  zwei  Uhrschalen,  da  drei  Jahre  nach   Ablieferung die große Glocke bereits ge¬borsten. Glocke muß umgegossen werden.

Glockenguß 1834 Reg. MS

"Das Umgießen der Thurmglocken zu S. betreffend"

Landrat an Reg MS: Bei dem im Jahre 1806 zu S. stattgehabten großen  Brande ist auch der Thurm ausgebrannt und sind die  Gloc¬ken  geschmolzen, nachher durch einen gewissen Merckel zu WAF wie¬der gegossen, aber bald darauf  auch  wieder geborsten, so daß seit Jahren nicht mehr hat geläutet werden können. Seit langem Wunsch aller Eingesessenen, daß das Geläute wieder  hergestellt

werden mögte.

Deshalb  schloß  der  Beigeordnte  Dr. Forstmann   (Bürgermeister   wegen Kränklichkeit verhindert) mit dem Glockengießer  Petit  aus  Gescher einen Kontrakt, der noch ratifiziert werden mußte.

Nun bot sich der Glockengießer Peter Boitel aus Düren  an, die  Glocken zuS. selbst umzugießen: Bürgermeister läßt sich ein Ange¬bot geben, um es mit dem Kontrakt des Petit vergleichen zu können.

Boitel verlangt 8% für den Verlust des Glockengusses; Dieser Zu¬satz muß von Senden abgeholt werden; Fuhrlohn

Für das Umgießen pro 100 Pfd 8 Rthlr, 7500 Pfd = 600 Rthlr

Die kleine Westglocke, Gewicht 300 Pfd, umgießen

Folglich Gesamtkosten Boitel: 820 Rthlr

Petit verlangt für das Umgießen pro Pfd 4 Sgr; Bei einem Gesamtge-wicht  von  7500 Pfd = 1000 Rthlr.

Verlust beim Schmelzen 10% = 750 Pfd Erz; Für jedes zugesetzte Pfd Erze  13 Sg = 750 Rthlr; Gesamt 1325 Rthlr

Ferner Abliefern der alte Glocken und neue wieder abholen  (Gescher) 70 Rthlr

Petit verlangt während seines Aufenthalts freie Station  (nach  Erfahrungen in Vorhelm, wo Petit auch drei Glocken aufgehängt hat, ca 30 Rthlr)Stempel- und Revisionskosten zahlt Gemeinde =20 Rthlr.

Der   außerordentliche Unterschied von 624  Rthlr veranlaßte   den

Bürgermeister,  den  Kirchenvorstand  und  mehrere der   ein¬sichtsvollsten Eingesessenen, Meinung des Landrats einzuholen:

Landrat bejaht Auftragvergabe an Boitel, da derselbe Proben seines  Könnens in Senden, Kirche der Barmherzigen Brüder MS, St. Servatii  MS,  Venne  und  Westkirchen; ferner in den Reg Bez Aachen und Köln. Landrat will Unterlagen zur Entscheidung an Reg  schicken,  Kosten  können  aus  dem  Kirchbaufonds bezahlt werden (zur Zeit 6.000 Rthlr)Nach Genehmigung sollte dem Petit der Auftrag unver¬züglich erteilt werden.

1853

Kollektanten in der Provinz Westfalen (mit Berufsangabe; außer Ko¬lonen)

          - Pfr Lorenbeck

          - Kaplan Kersting

          - Färber Dünnewald

          - Küster Harde

          - Pumpenmacher Böhmer

          - Gastwirt Paul Topp

          - Kaufmann Beumer

          - Gastwirt Neuhaus

          - Branntweinbrenner Brüning

          - Branntweinbrenner Th Böcker

          - Kupferschmied Sternemann

          - Schuster Terwesten

          - Schmied B Stapel

          - Schmied Arensköttre

          - Stellmacher Tawiede

          - Faßbinder B H Mais

          - Gastwirth Wieler

          - Schuhmacher Panning

          - Vikar Meinert

          - Steinhauer Bröcker

          - Steinhasuer Sorges

          - Schuster Th Feigeler

          - Maurer Heinrich Linnemann

          - Maurer Jungfermann

          - Zwirnhändler H. Lütkehaus

          - Weber Jos Linnemann

          - Tierarzt Bröcker

          - Schuster Brocks

          - Schmied Münstermann

          - Seiler A. Lütkehaus

          - Zimmermeister Saerbeck

          - Branntweinbrenner Meyer

          - Glaser Ahage

          - Tischler Joseph Bartmann

          - Schuhmacher Bußhoff

          - Arzt Dr. Frey

          - Uhrmacher Panning

          - Kaufmann Everke

- König nicht unter den Kollektanten1 

Gesammelt wurde unter den Katholiken in der Provinz Westfalen

Größte Einnahem Reg Bez MS; wenig im Reg Bez Minden.

brutto = netto

Erträge der Collekte; Auswahl

- Stadt MS 412

- Kreis MS     1180

- Kreis Be        1058

        LH         649

        WAF        701

Reg Bez Arnsberg:

geringer>; höhere Erträge nur 

Kreis Soest 126

      Meschede     153

      Hamm          46

REg Bez Minden

hauptsächlich 

Paderborn 193

Wiedenbrück 126

Bürgen 161

Gesamt

Reg Bez Münster    6334

        Arnsberg    782

        Minden      762

mit Nachträgen:    7937 Taler

Anm: Besonders im Reg Bez MS stimmen die Notationsbücher schon deshalb mit dem wirklichen ertrage nicht überein, weil möglichst Korn gesammelt wrude, welches aber nicht gleich in Empfang genommen werden konnte; es wurde nachträglich gewöhnlich in anderer Quantität geliefert als versprochen war. 

Was die Kosten der Kollekte betrifft,. sind nur die Reise und Verzehrungskosten abgezogeen, die Mühe ist pro deo übernommen

                 

Kirchturm

Baugeschichte nach dem Brand 1806

Reg MS 16570/ 16576

Bauinspektor Meyer (WAF) an Landrat Ketteler (Harkotten)

1808 I 20

Bei dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch  as  Feuer  dieKirche ergriffen und ist  der  Turm  ganz  ausgebrannt,  die  Glocken  sind geschmolzen und dei Turm-Uhr zerstört worden. Die Einwohner von Sendenhorst sind dadurch in nicht geringer Ver¬legenheit,  indem  ihnen nun  weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben  werden können,  noch sind sie im Stande die Zeit gehörig einzuteilen. Aber selbst das noch ste¬hende Mauerwerk welches  nun  schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung preisgegeben war, leidet von Zeit zu Zeit  immer

mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen ist.

Pfarrer DArup und Magistrat haben mich daher  requiriert,  einen  Plan  zur  Wiederherstellung des Turms zu entwerfen.

- Turm muß stark mit Holz ausgebaut und durch Anrbingung vieler  Anker  die gehörige Festigkeit wieder zu geben. Zu teuer,  das  beschädigte  Mauerwerk abzubrechen und von neuem aufzuführen. Die Zeichnungen und Kostenanschlag 3749 Rthlr liegen bei: Bemerkung:

          - Lieferung des Holzes sollte dem wenigst fordernden         übertragen

          - die verschiedenen Arbeiten müssen unter  der  Hand  mit  geschnickte und bekannte Ouvriers contrechirt        werden.

1808 I 28

Wiederaufbau des  Kirchturms:  Anschlag  3749  Rthlr,  davon  1600  aus  der  Feuersozietät, Stadt 1/3, Kirchspiel 2/3.

Da zu teuer, wird angeregt, das Dach notdürftig zu schützen und  wegen  des  völligen Aufbaus des Turms bessere Zeiten abzuwarten.

Aus dem Kostenvoranschlag:

Kupferschmied 120 Pfd Kupfer um das Dach der Spitze abzudecken, den Knopf zu machen.

Schieferdecker 1980 Quadratfuß an den 4 Seiten der Turmspitze (45x44)

1808 III 16

Kostenanschlag Bauinspektor Meyer, WAF: Kosten  für  ordinaires  Dach,unter Beibehaltung der äußeren Form: 1884 Rthlr

Kostbarer Innenausbau, der sehr viel Holz erfordert, kann später realisiert werden.

1808 IX 22

Untersuchung  des  Turms  durch  Zimmermeister  Mülmann  und  Mau¬rermeister Schweighofer; Kostenvoranschlag von Meyer bestätigt.

          - Stadt und Kirchspiel wünschen, die Glocken nicht im   zweiten  sondern  im dritten Stock aufzuhängen

          - Kirchturmspitze gewünscht. Hierzu Randbemerkung v. Ketteler: Was  den von mehreren Eingesessenen gemachtenWunsch betrifft, eine neue Spitze auf dem Turm zu haben,so kann man sich daurauf bei den jetzigen Zeiten und da die dortigen Eingesessenen, die durch den Brand so viel gelitten  und  denen  so   viele Aufgaben für die öff.  Bauten  zur Last fallen, es nicht füglich zulassen.

1808 XII 28

Offener  Verding,  Kirchturm:  Mindestbietender  Zimmermeister   Dieckmann, Walstedde 1659 Rthlr

1809 VII

Abnahme der Turmreparatur durch Landesbauinspektor Pistor

1809 XII 27

auf dem Kirchturm sind zwei Treppen erforderlich

1813 VII 13

Bitte des Schmied und Uhrmachers Merker in Bockum  Arrondissement  Hamm  an Präfekt v Romberg betr Turmuhr zu Sendnehorst:

 Zimmermeister Dyckman Walstedt, Canton Ahlen, hat Lieferung  ei¬ner Turmuhr nach der Stadt Sendenhorst übernommen  und  mit  un¬terzeichnetem  Uhrmacher Weisker 1809 Akkord geschlossen, für 300 Rthlr eine Uhr zu machen und  nach S. zu liefern. Diese Uhr wurde um  Fastnacht  1810  zu  S. abgeliefert. W.  erhielt Abschlag von 201 Rthlr; 98 Rthlr  zurückgehalten, weil die Munizipalität S, die Uhr für fehlerhaft hielt. Darauf kostspieli¬ger  Prozeß beim Gericht Ahlen Untersuchung der  Uhr  durch  die  Uhrmacher  Caspar  Fredau,  Mertens aus Sendenhorst, Christian Althof aus Hamm, Anton Voß und Münnich aus Münster:

          - die Uhr ist durchgehnds ganz untadelhaft, gut durchgearbeitet  und  ohne  Mängel; genauso stark und schwer wie die Uhr  der  Ägidii-Kirche, die als Vorlage dienen sollte

            Der vermeintliche Fehler  wurde  aufgehoben  durch  Wegräumung  eines  Stück  Holzes im Turm; seit 3 1/2 Jahren läuft die Uhr ohne Beanstandungen

          - Antwort Maire Langen: Das Geld  liege  bereit; Weischer möge sich mit Dyckman vergleichen und zur Abholung nach Sendenhorst kommen.

1826

Da der schon von mehreren Jahren geborstenen Kirchturm zu Senden¬horst nach dem Bericht des Bürgermeisters baufällig zu  werden  scheint,  Untersuchung und Gutachten durch Inspektor Müser an-gefordert.

Beobachtung von Rissen durch eiserne Keile          

1830

Verankerung des schadhaften Turms

WZ 53 Name des Artikels, Verfasser nachsehen.

Tafelmalerei

... Untersuchungen über einen  Meister,  der  in  Alt-Lünen,  Lippborg  und  Schermbeck tätig war. In Schermbeck auf dem dritten Kopfe der Personen  der Passionsdarstellung  aufgemalte  Buchsta¬ben,  die  den  merkwürdigen  Namen Suelnmeigr ergeben sollen.

Hierzu S. 13 Anm 1: ... Wie die stylistische Vergleichung  er¬giebt,  findet  sich im Pfarrhauses zu Sendenhorst ein  zweites  Werk  dieses  eigenartigen Künstlers. es stellt ebenfalls  die  Anbetung  des  Kindes  dar  und  zeigt   dieselben Figurren ud die gleiche braunrote mit Schlingpflanzen  bewachsene      Architek¬tur. (Abbildung bei Ludorf a.a.O ===> ?)

          

Kircheninventar

Altar und Kreuz:

1675 X 5 MS AV Msc 373,8

Meister Bernhart Neuhaus,  Bildhauer  quittiert,  daß  die  Witwe  +Syndici  Bisping mir  wegen  zu  Sendenhorst  gemachten  neuen  hohen  Altars  alles  dasjenigelwas ich diesfalls mit deroselben  Eheherrn  einig  geworden  und verglichen an Arbeitslohn, Holz, Aufrichtung des Altars und  sonsten alles  erhalten habe, solches wird hiermit beschieden

=>Bernhard Neuhaus (Niehues), Kleinschnitzler BUK MS:

          VI, S. 36: Überwasserkirche

Der Hochaltar des H. Schmitz 1653: Maler Henrich Schmitz;  das  Schnitzwerk lieferte M. Berndt Niehues: Weihe 1661. Gesamtkosten 1500 Rthlr,  Zahlungen bis 1681; nicht mehr vorhanden

          VI S. 267;: Observanten-Kirche

Ratsprotokoll 1632: Bernd Neuhaus d. J. Kleinschnitzergesell, ist der  Abriß oder Patron eines Altars abhanden gekommen

          VI S. 314 Servatiikriche

Holzbildwerke:  St.  Petrus: Brustbild in eichenem   Knorpelrahmen   mit  Unterschrift Der Hunstege 1645.  Rückseite:  Bernardt  Neu¬haus  junior hat diesen Peter gemachet, staveren lassen und  ver¬ehret  dieser  Nachbarschaft  pro memoria Anno 1645; Gespaltens Wappenschild mit 2 Hausmarken BN und GH

          => Leihgabe der St Servatii-Bruderschaft im Landesmuseum

          Bernhard Neuhaus. Biographie:

          1632 Entwurf eines Altars für die Observantenkirche

          1636 Arbeiten für eine Stadtkarte (Vogelschau Alerdings)     und 5 Proffers  (Modelle von Verschlußstücken) zu           Geschützen

          1637 Anfertigung eines Trecktisches (Meisterstück) zur     Aufnahme in die Kleinschnitzler-Bruderschaft

          1642 Modelle für Verzierungen an Geschützen (Mars und Bellona)

          1649 Rahmen für die Bilder der Gesandten im Friedenssaal

          1651 2. Verweser der Bruderschaft der Kl-Schnitzler

          1662 letzte Erwähnung

          1685 +. Wwe Bildhauersche

1662

Auftrag des Rates der Stadt MS: mit seinen Gesellen der Abgesand¬ten Schildereien auf der Ratskammer helfen aufhangen 14ß

Inventar II

nach Pfarrchronik

1897

neue Orgel von Fleiter MS mit 25 klingenden Registern

Zur Verschönerung der Kirche ließ Pfr Beckmann an sämtliche Pfeiler in der Kirche Heiligenfiguren setzen, die der heimische Bildhauer H. Seelige für je 400 Mark herstellt.

Die schmerzhafte Mutter stammt von Pastor Reinermann

1904

zum 50.Jubiläum der Immaculata wwurde an der Südseite der Kirche das Standbilde der Unbefleckten Empfängnis errichtet und am 8. Dez unter großer Feierlichkeit geweiht.

1908

Kirche mit Leim- und Ölfarbe ausgemalt

1909

Kirchplatz gepflastert

1912

wurden die drei bunten Chorfesnter von Onkel B. Geilern Hardt gestiftet. Es kostete dem Pastor nur einen Gang zur Wirtschaft Panning während der Predigt im Hochamt, das er selbst zu halten hatte.

GV Pfarre Sendenhorst

Beschwerden wegen der Kirche:

          

1704 

Bürgermeister Lipper/Suermann im Namen der Einwohner:

Beschwerde wegen das Pflasterwerk unter den  Frauen- und  Mannes¬bänken  in hiesiger Kirche, was destruiert. Auch wie liederlich die Bänke von unsern Vorfahren angerichtet worden. Absicht, neuen Flohr oder Pflasterwerk  sowie  Bänke zu besetzen.

Dafür muß die Fünte oder Batisterium nach der einen Ecke,  wohin  man  nach dem Orgal gehet, zu transportieren.

          

1724

Beschwerde der Eingesessenen wegen der  Kirche.  daß  für  das  hohe  Altar gelesen, auch daselbsten das Hl  Evangelium  zuu  männgilchen  Mißvergnügen  abgelesen wird, solches fruchtlos und der Kreuzkirchen halber  von  wenigen gehöret, weder das Meßopfer  von  denen  in  Ecken  und  Winkeln  sitzenden  Parochiani obser¬viert werden kann ...

Kirchensitze

1567 Mensing U 120

Johan Gesler, Pastor, Berndt Boker, Otto Udeman, Johan  de  Scotte,  Herman Schulte Elmenhorst, Provisoren der Kirche zu S. erteilen zur Besserung  der Einkünfte der Kirche  Bernd  Roddeoo  Gertrud  die  Erlaubnis,  bei  Jürgen  Byspynges Stuhl eyne stedde in unserm thorne zu errichten

Kirchensiegel (!)

Schulchronik 

Unser Kirchhof erhielt 1887 schöne Anlagen und der Spielplatz wurde durch Kastanienbäume verschönert. 

8. Dez 1905

Einweihung der Mariensäule. Am 8. Dez wurde die vor dem Südportal der Kirche neu errichtete Mariensäule feierlichst eingeweiht. Dieselbe ist eine Zierde d4es Kirchhofs und macht dem Meister H Seelige aus Beckum, ein Sohn unserer Stadt, alle Ehre. Der Hochw, Pfarrer Beckmann hat die geringen Kosten durch freiwillige gaben der Gemeinde gedeckt. 

Im Sommer 1909 ließ unser Hochw. Herr Pfarrer Beckmann den Kirchhof auf seine Rechnung neu pflastern und neu anlegen. Die Pflasterung kostete allein 4500 M. Die Arbeit wurde ausgeführt von dem Pflastermeiter ...

1910 im Januar wurde die kahle Turmfläche mit einem großen schönen Kruzifix geschückt, ebenfalls ein Geschenk des Hochw. Herrn Pfarres Beckmann. Desselbe sit von dem Bildhauer Hch. Seelige in Beckum - ein Sohn unserer Stadt angefertigt worden, Kostenpunkt 700 M. 

1910

Bericht der Schulchronik über das 25j Pfarrerjubiläum Pfr Beckmann: ... In einer Sitzung des vorbereitenden Comites kam man überein, dem Jubilar das elektrische Licht in der Kirche zu schenken. Der Beschluß fand in einer Volksversammlung vollen Beifall. Man begann mit der Collect und alle steuerten gern und freudig bei und blad hatte man eine Summe von über 400 Mark. Die Anlage wurde ausgeschrieben und die Allgemeine Electricitäts Gesellschaf tzu Berlin unter Mitwirkung von Wilhelm Mayer - Sohn des Kupferschmiedes B Meyer von hier mit der Ausführung betraut.

Die Feier ( am 2. Februar) ... 6 Uhr wurde die elekttrische Anlage in der Kirche dem Jubilar durch das Kommietee feierlich übergeben. Die Kirche war dicht gedrängt voll. Herrlich, ja wunderschön war die Kirche erhellt, überwältigend war der Eindruck des im vollen Glanze leuchtenden Triumpfkreuzes. Mit de, Liede Großer Gott etc. schloß die Feier. 

1921 K13

Kostenvoranschlag wegen Wiederherstellung der beiden Chortürme (mit Zeichnung)

radikalvereinfachte Lösung; 185.000 Mark

1932 K 13

Ausgaben für ein neues Seitenfenster von Anton Nachtigäller

Kirche zu Sendenhorst

1975 Denkmalpflege

Die von Vinzenz Statz erbaut Hallenkirche ist ein beachtlicher vierjochiger Backsteinbau mit reich gegliedertem Westturm, eingezogenem polygonal geschlossenem Chor, Die chorflankentürme gehen in den Obergeschossen vom Quadrat in eine polygonale Grundform über, Dreibahnige, langezogene Maßwerkfenster spenden dem Innenraum das notwendige Licht, An den Seiten Strebepfeiler mit Kaffgesimsen., Satteldach mit Pfannen gedeckt. Auf der Südseite ein bemerkenswertes Portal  sowie eine Mariensäule auf dem Kirchjplatz, - Der Innenraum ist mit Kreuzrippengewölbe überspannt.

Zustand: sehr gut.

Baugeschichte

vgl. W. Kloppenburg, Einflüsse des Kölner Dombaus auf die Neugotik im Bistum Münster unter Bischof Johan Georg Müller 1847-1870

Kölner Domblatt 31/32 (1970), S. 145-148

stilistische Verwandtschaft:

BUK Kreis Soest, Oestinghausen (S. 54ff)

Kirche kath, romanisch, Übergang

einschiffig, zweijochig mit Querschiff, gerade geschlossener Chor, Westturm  (romanisch) und Sakristei an der Südseite. Dachreiter auf der Vierung.

Hauptgesims mit spitzbogigem Bogenfries

Kreuzgewölbe mit rechteckigen Rippen, Fenster rundbogig

vgl. auch Vreden, Stiftskirche: einschiffiger kreuzförmiger Gewölbebau ohne Turm 

um 1180 Langhaus errichtet

Innenmaße der Kirche nach Urkastaster errechnet, Mauerstärke auf 1m gesetzt

32m lang, ca 9 breit = 440 qm, Turm 49 qm , Gesamt ca 490 qm

1669 AV 391,1

Pastor Kleikamp quittiert Anweisung von 15 Rthlr durch den Richter Bisping zum Behuf des Kirchenbaues aus dem Register der Nebenschatzung

1686 Kirchspielrechnungen

Lt Quittung an Thomas Joelman, Provispr, bezahlt wegen pannen zu der Kirchen 5-10 Rthlr

An Bürgermeister Wettendorff den Winkopff wegen Meister Caspar Heiman -18-8

Meister Caspar Heimann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 14-27 Rthlr

Henrich Herte -14-

Meister Bernt Blickmann wegen seiner Arbeit an der Kirchen 8 Rthlr

Meister Caspar Heimann einschließlich Restzahlung 12 Rthlr

1723 GV 1 Status parrochialis

Altäre:

Quartuor in ecclesia, unum in sacristia,

summum in choro, S. Martin. Episcopus medium in eccl.

SS. Fabnianus et Seb. lateralis ad septentrionem

S. Cath. lateralis ad meridiam

S. Johannes Baptista de titulo Sti.

in Sacrista nihil constat

1804 GV

Johan Hch Freise, Rechnung über Glaserarbeiten

1. Glase 25 Ruten in der Kirceh

2. in der Seidenkapell 9 Rutten

3. in der Außenkapell 13 Ruten

4. in der Kirge die neyhen Glaße geputzet

1808 I 27 Reg MS 16576

Bauninspektor Meyer, WAF: Bey dem letzten unglücklichen Brand zu Sendenhorst hat auch das Feuer die Kirche ergriffen und ist der Thurm ganz ausgebrannt, die Glocken sind geschmolzen und die Thurmuhr zerstört worden

Die Einwohner von S. sind dadurch in nicht geringer Verlegenheit, indem ihnen nun weder zu ihren gottesdienstlichen Verrichtungen die Zeichen gegeben werden können, noch sind sie im Stande ihre Zeit gehörig einzuteilen.

Aber selbst das noch stehende Mauerwerk, welches nun schon 2 Jahre den Einwirkungen der Witterung Preis gegeben war, leidet von Zeit zu Zeot immer mehr und um so bedeutender, je stärker es vom Brande mitgenommen worden ist. 

Auftrag durch Magistrat und Pfarrer, einen Plan zur Widerherstellung des Turmes zu entwerden: Turm muß stark mit Holz ausgebaut werden; durch Anbringung vieler Anker muß Mauerwerk gefestigt werden. 

Kosteirche erhellt, überwältigend war der Eindruck des im vollen Glanze leuchtenden Triumpfkreuzes. Mit de, Liede Großer Gott etc. schloß die Feier. 

1921 K13

Kostenvoranschlag wegen Wiederherstellung der beiden Chortürme (mit Zeichnung)

radikalvereinfachte Lösung; 185.000 Mark

1932 K 13

Ausgaben für ein neues Seitenfenster von Anton Nachtigäller


                                                                                                                                                                     

                                                                                                                                                                    

I. Kath. Kirchenblatt für die Pfarrgemeinden Ahlen, Sendnhorst, Vorhelm

 

 

 

3. Jahrgang 1926 (d.h. erscheint seit 1924)

erscheint wöchentlich

 

Gliederung:

Gottesdienstordnung Pfarrkirche Sendenhorst

Pfarramtliche Mitteilungen

Schule

Vereinsnachrichten

S. 1-5 Belehrungen, Betrachtungen

u.a. Dr.Karl Sonnenschein, Wir - und die Enteignung der Fürsten.

     Schule und Elternhaus

Bücherschau

S. 6 - 8 Anzeigen, fast ausschließlich Ahlen, außer: J B Holtel. Damen. Herren und Kinderkleidung, Maunfaktur. und Modewaren, Betten und Wäsche-Aussteuern

 

Besondere Mitteilungen:

- Kirchenvorstand Wilhelm Beumer+; (klarer Blick und gereiftes Verständnis; kein Freund langer Reden, fermd war ihm jede Aufdringlichkeit oder Parteilichkeit

 

1926 V 2

von der Beschaffenheit des Kirchplatzes .... 1<---- ergänzen _

 

1926 V 16

Gesellenverein starte 76 Mark für die Errichtung der Badeanstalt.

 

1926 VII 3 Fronleichnam:

Ordnung der Prozession:

... 8) Mitglieder der Stadtverordnetenkollegiums

    9) Mitglieder der Landgemeindevertretung

 

1926 VI 6

Einweihung der Badeanstalt

Im Interesse der öff Sittlichketi wier auch der volksgesundheit ist die Errichtung der badeanstalt zu begrüßen. Das wilde Baden kann jetzt unnachsichtig mit Strafen belegt werden. Die Leitung des Badebetriebes bietet Gewähr, daß nichts Ungebührliche vorkommt.

 

1926 VI 26: Bezirksjugendfest in Ahlen

 

Fronleichnamsprozession: ... Das Ostviertel hatte sich zusammengschlossen und unter größerem Kostenaufwand eine neue Stationskapelle errichtet, die allgemeinen Beifall erntet

--------------------------------------------------------------

 Volksentscheid.

nach Anweisung sämtlicher Bischöfes Deutschlands, laut Beschluß der Zentrumspartei, entsprechend der Parole der Westdeutschen Arbeiterzeitung wie der Bauernvereinigungen beteiligen wurd und heute nicht am Volksentscheid sondern bleiben zu Hause.

--------------------------------------------------------------

 

1926 VI 27

Rentner Henrich Bartmann+ ((85J)

Langjähriges Mitglied des Kuratoriums des ST JosefStifts (Nachfolger Herrn Ridders)

- errichtete den Altar zum Hl Josef in der Kapelle des Josefstifts

- ließ die Namenpatrone seine beiden Söhne, Hl Bernhard und Hl Antonius auf dem Marienaltar anbringen

-langj.Mitglied der Gemeindevertretung der Kath Kirche

 

Bezirksfest: heut ist dir große Heerschau in Ahlen. antreten 1 Uhr am Südtor. Auf geschmückten Leiterwagen gehts los. Jeder befleißige sich einer mustergültigen Haltung. Schachteln und Spazierstöcke dürfen im FEstzug nicht mitgeführt werden. Abzeichen nicht vergessen.

 

1926 Alverskirchen feiert 100J Sodalität (gegr. 1826)

 

1926 VII 1

Jugendverein zählt 92 Mitglieder, 40 exemplare "wacht"

 

vor 50 Jahren: Die Schließung des mstr Priesterseminars 1876 (Kulturkampf)

 

Telgter Wallfahrt: Herr Dünneald ging zum 63, mal mit, bravo!

 

25 Jahr Ziegenzuchtverein!

1901 von Bürgermiester Hetkamp gegründet. Mit wenigen Getreuen hat er in echt westfälischer Zähigkeit alle Hindenisse überwunden und alle Vorurteile zerstreut. Sein Werk .. wird von Herrn STadtrentmeiter Kleinhans fortgeführt. Was der Verein in Friedens- und in Krigeszeiten den Familien, besonders den weniger bemittelten und in ihnen zumal den Kindern, gutes getan, läßt sich zahlenmäßig nicht erfasssen

 

fehlen mehrere Jahrgänge

 

8. Jh 1931 nur noch Kath Kirchenblatt Sendenhorst (im Kopf segnend Hl Ludgerus, links Häuser, rechts Alte Pfarrkirche Ahlen

 

1932 Neujahr

Wir weisen unsere Mitglieder (Arbeiterverein) schon jetzt auf die Zentrumsversammlung hin.

 

ab 1932 Kath Kirchenblatt für die Pfarrgemeinde Sendenhorst erscheint im Verlag Pöttken

 

VI 1932

Einweihung des Jugendheims hat schönen und erhebenden Verlauf genommen

Möge ddas neue Heim St.Martin der gesamten Jugend von Sendenhorst neuen Abtrieb geben

 

Aufruf, ein Ferienkind aus dem Industriegebiet aufzunehmen,

Bis zum nächsten sonntag können noch Pflegestellen für Kinder aus Ost-Oberschlesien angemeldet werden

 

1932 VI 19

Frei-Konzert des Gesangschors des kath. Gesellenvereins

--> Kopie

 

Männer-apostolat erhält Christus-banner

 

29. VI 1932

Gesellenverein feiert intern Schützenfest

 

1932 VII 3

Ahlen: Sturmtag; Jungeschaft fährt auf Leiterwagen von Kirchplatz ab

 

Überschrift Eigenbrötler (es geht um Wahlaufruf Juli 1932)

.. Als Katholiken sind wird verpflichtet, vor Gott verpflichtet, auch den Staat und das gesamte öff. Leben im Geiste Christi aufzubauen...

 

Tage der Entscheidung nahensich, Wir haben nur noch zu wäheln für oder wider Gott für oder wider seine Kirche. .. Wir folgen der Wahrheit

1761 Anm. Pastor Kuiper

Hoc Anno sepulti sunt grassante disenteria 167, alioque tempore 58, in toto 225 homines

 

AO Aug 1761

Hier sind die Frantzosen hindurchgezogen nach Hamm und haben sich  in  den Feldfrüchten gelagert

 

 

1761 VII 31

Joan Bernd Röper, Hic primus dysenteria mortuus  est, in qua  pene  omnes sequentes usque ad mensem Decembrem habuit socios, quidem enim  ex  castris militaribus, quidam ex miseriam, quidam ex  contagione cotraxerunt hunc morbum et quidem in tanto numereo ut pene nulla domus in civitate et paene ades in parrochia fuerunt libera vix viginti fuerunt in civitate homines qui huius morbi  omnius expertes manserunt. Curia Pastoratis et domus

Custodis nullum mortus tolere periculum. Item Ludi Magistra devoesta Tempore grassantis dysenterie mortui sunt 167. 18 et 19 fuerunt hic medica huius patrie cum in finem  huc  deputati, ut  juvent agnotantes pauperes gratia ope et medicina juvebantur, alii postea utrumque solvere cogebantur.

 

1761 IX 28

Dominus Joannes Theod Antonius Kinebrock, Vicarius SS Fabian et  Sebastiani MM et tandem ab Anno 1759 post obitum sui  patrine  ejusdem  nominis simul possidens Vicarius S. Catharine in S. obiit autem 26ta hujus circa septimen que et religiose. Quamquam sine dubis possenssionis sua de Vicaria S.Cath utpote quam acceperat per resignatione obceptitian

 

1761 IX 20

NB Hoc tempore incepit Lues vaccarum tam in parrochia quam in Civitate hac Lues alias hic incognita jam in 2da via, nam 1me via sub Pastore H.

 

Tempore grassantis Dysenteriae mortui sunt 167.

18 et 19 fuerunt hic Medici huius Patrine eum in finem huc deputati, ut iuvent agrotantes, pauperes gratis ope, et medina juvebantur, alii lostea utrumque solvere cogebantur

 

December 1763

Iterum seu 3tia via lues vaccarum multos difficultatus a  porta  orientali usque ad curiam pastoralem inclusive

 

1764 April 10

incendium insuper alibi hic eod anno sed alio tempore tertia via extinctum

 

Ao 1766 usque 1774

inclusive seu per 10 annos hic  ad  "auf  dem  ganzen  Kley"  pejora erant tempora quam durante bello qia semper pluriosa erant.

 

AO 1766

in  martio  contigit  hic  debetur  mandatum  in  copulandi  iuvenes a 18 annos usque ad 40 mens. nisi quos alea bii temtata  liberasset  ab  inenunda  vita militari

Hac alea multos peperit in quantot et hoc decretum multos difficultatus

    

1769 XI 17

Hic inducti sunt ab Episcopo tres dies iegunii ob ininmentum  undique  huic diecesi luem vaccarum

 

1770 Mai-Aug

Schulte Henrich ging die Stadt herum und stellete  mir  mit  einer  Flinten nach dem Leben, weil er de adultari accusatus, mir die die Schuld gab,  daß er auß dem Land flüchten mußte. Ich berichtete es nach  MS,  aber man warlangsam zur Hülf.

 

Ab hoc tempore incepit reductio festorum et dierum abstinentia et cum magnos murmere populi contra clerem praesertim contra episcopum et parrochus

 

Die Bruderschaft S.joannis dahier ward verbothen, weil sie in Scheibenschießen und hernach in Sauffen bestundt, ... fehlen drei Worte


795

Begräbniskosten  der im Armenhause verstorbenen Catharina Steffen (Angaben in Schilling)

- Pastor 18

- Küster 8

- Schullehrer 4

- Leichenträger 6

- Auskleydersche 8.5

- für den Boltuch 2

- Totengräber 4.5

- das Sarck 1 Tlr 14ß

- Für das Ausrufen der zu verkaufenden Nachlassenschaft 

  Erlös des Nachlasses 5- 22 Rthlr 

 

1798 

Begräbniskosten für die im Armenhaus verstorbene Gerdrut Bülte

Abweichungen zu 1795:

- die Auskeydersche 9ß

- geliehenes Bolltuch 2ß

- Totengräber 14ß

- Pastor 16ß

- für gebrachte Sacramente 3ß (gesamt 4-11 Rthlr)

 

1828

Pfarrer Darup spricht sich für Beibehaltung des Friedhofs bei der Kirche aus: hoher, erhabener Ort; hat trockenen Boden

 

1838

lange Diskussion; Austausch von Argumenten für und wider Verlegung des Friedhofs

 

Landkreis Beckum A ... (Kirchbau)

1841

Mit Beginn des Baus der Kirche muß das Begraben auf dem jetzigen Kirchplatz aufhören, und der bereits früher erworbene neue Bergäbnisplatz muß sofort benutzt werden (Regierung MS)

 

A 1133 Kirchenrechnungen

 

1845 Mai

Nachweis über die Kosten der Planierung des neuen Begräbnisplatzes für die Pfarrgemeinde Sendenhorst Namen der ARbeitern (jeweils drei Tage gearbeitet): Kottenstein, Borgmann, röttgermann, Kalthoff, Wittmund, Schraeder, Reckerhaus; gesamt 21-6-9 Taler

 

1845 August

Rechnung über die Nebenarbeit des Thores (eiserne Spitze, zum Vorbeugen des Übersteigens Anstreichen); Miester Hoppe

 

1845 November

B H Meys: 36 Pfähle geliefert für den neuen Kirchhof

drei Stunden mit dem Geometer gewesen

 

1846

Glaser Ahage Rechnung wegen Anstreichens des neuen Crucifixes

 

1846

Reckershaus 5 Thlr für Anlegen einer neuen Hecker aufm neuen Kirchhofe

 

 

 

 

1918

 

1. am Westtor

Politische Gemeinde und Ksp Sendenhorst Eigentümer

Fabrikant Ramesohl Vorsitzender der Friedhofskomm.

 

2. Alte Stadt

Eigentümer kirchl Gemeinde; Kirchenvorstand, Pfr Beckmann

 

3. isreelitscher Friedhof

kein Vertreter vorhanden

 

 

 

 

Kirchenchor

 

1936 I 4 B 127

 

Stapo MS

Minister für kirchl Angelegenheiten hat entschieden: althergebrachte Veranstaltungen der Kirchenchöre kath Kirchengemeinden sind nicht zu beanstanden, auch wenn sie außerhalb ihres natürlichen und bestimmungsmäßigen Betätigungsfeldes liegen. Bisheriger Rahmen muß eingehalten werden.Alle darüber hinaus gehenden Veranstaltungen sind zu verbieten

Der Zugehörigkeit Jugendlicher unter 18 Jahren zu den Kirchenchören ist besondere Beachtung zu schenken. Versuch, das Betätigungsverbot der konfesionellen Jugendverbände zu umgehen. 

Austrup: Schulte zur Kenntnis_

 

 

 

 

I. Kath. Kirchenblatt für die Pfarrgemeinden Ahlen, Sendnhorst, Vorhelm

3. Jahrgang 1926 (d.h. erscheint seit 1924)

erscheint wöchentlich 

 

Gliederung:

Gottesdienstordnung Pfarrkirche Sendenhorst

Pfarramtliche Mitteilungen

Schule 

Vereinsnachrichten

S. 1-5 Belehrungen, Betrachtungen

u.a. Dr.Karl Sonnenschein, Wir - und die Enteignung der Fürsten.

     Schule und Elternhaus

Bücherschau

S. 6 - 8 Anzeigen, fast ausschließlich Ahlen, außer: J B Holtel. Damen. Herren und Kinderkleidung, Maunfaktur. und Modewaren, Betten und Wäsche-Aussteuern

 

Besondere Mitteilungen:

- Kirchenvorstand Wilhelm Beumer+; (klarer Blick und gereiftes Verständnis; kein Freund langer Reden, fermd war ihm jede Aufdringlichkeit oder Parteilichkeit

 

1926 V 2

von der Beschaffenheit des Kirchplatzes .... 1<---- ergänzen _

 

1926 V 16

Gesellenverein starte 76 Mark für die Errichtung der Badeanstalt. 

 

1926 VII 3 Fronleichnam:

Ordnung der Prozession: 

... 8) Mitglieder der Stadtverordnetenkollegiums

    9) Mitglieder der Landgemeindevertretung

 

1926 VI 6

Einweihung der Badeanstalt

Im Interesse der öff Sittlichketi wier auch der volksgesundheit ist die Errichtung der badeanstalt zu begrüßen. Das wilde Baden kann jetzt unnachsichtig mit Strafen belegt werden. Die Leitung des Badebetriebes bietet Gewähr, daß nichts Ungebührliche vorkommt.

 

1926 VI 26: Bezirksjugendfest in Ahlen

 

Fronleichnamsprozession: ... Das Ostviertel hatte sich zusammengschlossen und unter größerem Kostenaufwand eine neue Stationskapelle errichtet, die allgemeinen Beifall erntet

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 Volksentscheid.

nach Anweisung sämtlicher Bischöfes Deutschlands, laut Beschluß der Zentrumspartei, entsprechend der Parole der Westdeutschen Arbeiterzeitung wie der Bauernvereinigungen beteiligen wurd und heute nicht am Volksentscheid sondern bleiben zu Hause.

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1926 VI 27

Rentner Henrich Bartmann+ ((85J)

Langjähriges Mitglied des Kuratoriums des ST JosefStifts (Nachfolger Herrn Ridders)

- errichtete den Altar zum Hl Josef in der Kapelle des Josefstifts

- ließ die Namenpatrone seine beiden Söhne, Hl Bernhard und Hl Antonius auf dem Marienaltar anbringen

-langj.Mitglied der Gemeindevertretung der Kath Kirche

 

Bezirksfest: heut ist dir große Heerschau in Ahlen. antreten 1 Uhr am Südtor. Auf geschmückten Leiterwagen gehts los. Jeder befleißige sich einer mustergültigen Haltung. Schachteln und Spazierstöcke dürfen im FEstzug nicht mitgeführt werden. Abzeichen nicht vergessen. 

 

1926 Alverskirchen feiert 100J Sodalität (gegr. 1826)

 

1926 VII 1

Jugendverein zählt 92 Mitglieder, 40 exemplare "wacht"

 

vor 50 Jahren: Die Schließung des mstr Priesterseminars 1876 (Kulturkampf)

 

Telgter Wallfahrt: Herr Dünneald ging zum 63, mal mit, bravo!

 

25 Jahr Ziegenzuchtverein!

1901 von Bürgermiester Hetkamp gegründet. Mit wenigen Getreuen hat er in echt westfälischer Zähigkeit alle Hindenisse überwunden und alle Vorurteile zerstreut. Sein Werk .. wird von Herrn STadtrentmeiter Kleinhans fortgeführt. Was der Verein in Friedens- und in Krigeszeiten den Familien, besonders den weniger bemittelten und in ihnen zumal den Kindern, gutes getan, läßt sich zahlenmäßig nicht erfasssen

 

fehlen mehrere Jahrgänge

 

8. Jh 1931 nur noch Kath Kirchenblatt Sendenhorst (im Kopf segnend Hl Ludgerus, links Häuser, rechts Alte Pfarrkirche Ahlen

 

1932 Neujahr 

Wir weisen unsere Mitglieder (Arbeiterverein) schon jetzt auf die Zentrumsversammlung hin. 

 

ab 1932 Kath Kirchenblatt für die Pfarrgemeinde Sendenhorst erscheint im Verlag Pöttken

 

VI 1932

Einweihung des Jugendheims hat schönen und erhebenden Verlauf genommen

Möge ddas neue Heim St.Martin der gesamten Jugend von Sendenhorst neuen Abtrieb geben

 

Aufruf, ein Ferienkind aus dem Industriegebiet aufzunehmen, 

Bis zum nächsten sonntag können noch Pflegestellen für Kinder aus Ost-Oberschlesien angemeldet werden

 

1932 VI 19

Frei-Konzert des Gesangschors des kath. Gesellenvereins

--> Kopie

 

Männer-apostolat erhält Christus-banner

 

29. VI 1932

Gesellenverein feiert intern Schützenfest

 

1932 VII 3

Ahlen: Sturmtag; Jungeschaft fährt auf Leiterwagen von Kirchplatz ab

 

Überschrift Eigenbrötler (es geht um Wahlaufruf Juli 1932)

.. Als Katholiken sind wird verpflichtet, vor Gott verpflichtet, auch den Staat und das gesamte öff. Leben im Geiste Christi aufzubauen...

Tage der Entscheidung nahen sich, Wir haben nur noch zu wäheln für oder wider Gott für oder wider seine Kirche. .. Wir folgen der Wahrheit

 

 

 

Kulturkampf

 

 

1876 III 29

Beschlagnahme des Vikarievermögens (St. Cath) nach Artikel 3 des Gesetzes vom 21. V. 1874

kommissarische Verwaltung durch Bürgermeister Albering

 

 

Küster

 

1584

Joannes Geseler als Küster vom Pastor und den Pfarrangehörigen bestellt

 

1602 (Visitationsprotokoll)

Joannes Giseler, custos in Sendenhorst, diligenter et summa cura avisatus iuramento praesstito respondit in modum subsequentem:

- per octo annos officium custodis administrat et habeat ex collatione pastoris et parochianorum

- instituat iuventutem et catholicis utatur libris

- altaria habeantur munda

- lumen conservetur de die et nocte in templo

- omnes parochiani sint catholici

mandatum custodi, ut admoneat discipulos et ducat ad conncinem catechisticam audiendum ipseque custos campana convocet populum

 

1643 GV Sendenhorst A24

Memoirenstiftung Fischer: Actum im Rhatthause in der Kirchen ... Caspar Geseler, Küster (Zeuge) 

 

1657

Caspar Geisler, custos, bezeugt, daß Johann Witte wegen seines Hauses an der Weststraße 4 Pf. Wachs bezahlt

 

1663 Fraterherren A 12

Grundstückstausch: Areal an des Küsters Hoff aufgerichtete Plancket, in den zu unseren Hof von des Küsters Hof so viel als die Drüppenfall 1 1/2 Fuß bekommen in der Länge vom Abtritt unserer Kammer bis Küsters Haus, wie dann auch N so breit als des Küsters Hof ist, um einen Gang zu bekommen zu unserem Grund

Dagegen hat Küster vom angekauften Grund soviel wiederbekommen, wie solche der aufgezeichnete Tun (Zaun?) ausweist. Es wird ein Plancet zwischen Küster und Fraterherren mit versetzten Posten wieder aufgerichtet. 

Demnach haben wir behalten vom angekauften Grund soweit sich in der Breite erstreckt das Häuslein, so Herman Denpter (Deventer?) gehörig, ob vielleicht später angebaut.

Was aber die übrigen Grund betr. war uns selbiger nicht dienlich zu behalten, sonderlich wegen der bürgerlichen auflage, mit welcher solcher beschwert und von mir nach dem Ankauf die von Sendenhorst violenter erpressen wollen, wie er dann uns auch nicht bequem war, also ist der Grund an 3 Parteien überlassen worden.

1724

als Zeuge: Johan Jürgen Fortmann, Küster

 

1733

J. H. Nonhoff, custos

 

1807 III 28 Reg MS 16570

Küster Drees (lebt stark vom Ackerbau) übernimmt  den  Neubau  der  Küsterwohnung in eigener Verantwortung für 800 Rthlr statt der Veranschlagung von 1215 Rthlr, da noch Bau-Materialien  und  brauchbare  Fundamente  vorhanden sind.

 

1812

Beurteilung durch Pfarrer Darup (aufgefordert durch Langen)

 

so ungern ich, wenn einige Fehler in Rücksciht des Kirchendienstes vorfallen, daarüber klagen mögte, und leiber durch Privat Ermahnungen selbe zu bessern suche, so kann ich dennoch, wenn ich durchaus aufgefordert werde, nicht umhin, auch das Wahre zu berichten:

 

Der Küster nimmt sein Kirchenamt ziemlich exact inacht, nur ist er ja zuweilen zur bestimmten Zeit des Gottesdienstes nicht früh genug da und hat zu anderen Zeiten wohl zuweilen nicht die nötigen Vorkerhungen getroffen, wenn der Cultus beginnen soll. Er hat aber meine Ermahnungen darüber immer gut aufgenommen. Indessen scheint es, daß ich mit demselben in der folge zurückhalten soll, indem er mir bei meinem am 26. April l. J. erteilten derartigen Verweise erklärte:daß er derartige Vorwürfe von mir nicht mehr hören wolle. Was dieser Antwort zum Grunde liege kann ich nicht sicher ergründen. Vielleicht will er seinen Dienst hinführo so exact verrichten, daß man ihm keinen Verweis mehr anbringen kann. Wirklich hat er nach der Zeit  prompter sich eingestellt. 

 

 

1814 V 9 Reg MS 16576

Bei dem nach dem Brand 18ß6 zum Neubau der Küsterei entworfenen Plan hat der Herr Bauinspektor es übergangen, in dem Küstereihauses irgendeine Bühne oder Kammer zu verzeichnen, vermutlich, weil der Herr Bauinsp. der Meinung war, daß ein zeitlicher Küster bloß von seinen Revenuen leben könnte, da dieses aber der Fall nicht ist, sondern ein zeitlicher Küster absolut einige Ökonomiegeschäfte und Ackerbau haben muß, wenn er mit seiner Familie ordenltich leben will, so ist es auch durchaus notwendig, daß darnach das Haus in etwa eingerichtet werde .

Die Anlage dieser Bühne würde eine unendliche Wohlthat für mich und meine Successoren seyn, denn ich bin nicht einmal im Stande, bey vorkommenden Einquartierungen die Leute unterzubringen, wie die Erfahrung diesen Winter gelehrt hat,,

(Kosten nach Anschlag äußerst gering!)

          

 

1815 IV 28

Langen an den Landesdirektor von Romberg:

Küster Drees, der bei der französischen Regierung beim hiesigen Gericht die Stelle als Huissier bekleidet hattte, ist bei der Neuorganisation der Justiz als Kanzlist zu Warendorf beim Landgericht angeordnet worden.

Drees hat in der Vergangenheit seine Küstereigeschäfte treu verwalten lassen, Er beantragt auf die Stelle einen Substituten 

halten zu dörfen. 

 

1816

Nachdem für Drees Küster Ahrens eingestellt wurde, gab es Aufgaben-Überschneidungen. durch Zahlung von 14 Rthlr von Ahrens erklärt sich J B Ahage, Organist, bereit, die Auseinandersetzungen beizulegen

 

nach Reg MS 16577:

1892 III

Küster Harde +

 

1898 V 24

Nachfolger, Küster Anton Brun +

 

1898 X 1

Bernhard Kirschbaum als Küster

 

 

1932 I 23

Küster Eberhard Haselmann beantragt, daß ihm, genau wie den Geistlichen, sein Anteil an den Stolbgebühren überlasssen werde. Erhalte nur 75% des Gehalts

 

1944 VIII 12

Entlassung aus dem Wehrdienst und Bereitstellung zur Heimatflak:

Küster und Organist Eberhard Haselmann, * 28.07.1906

 

 

 

 

 

 

Bischof von Galen_

 

26.02.1936, Gestapo MS B 281

betr. Kath Kirchenzeitung:

Der Bischof von MS hat am 09.02. 1936 in Xanten eine Rede gehalten, in der heftige Angriffe gegen den Staat enthalten waren, Wegen Wiedergabe deise Rede wurde das Emmericher Kirchenblatt beretis beschlagnahmt. Ich ersuche, auch die Kirchenzeitungen des hiesigen Bezirks dahingehend zu prüfen, ob bei Wiedergabe dieser Rede nachfolgender Text veröffentlicht wird:

Wie wir die heilige Kirche, der Papst, die Bischöfe, die Priester, die Ordensleute, wie werden treue Kinder der Kirche heute in Deutschland öffentlicch und ungestraft verunglimpft, verlästert und verhöhnt. Wieviele Katholiken, Priester und Laien, sind in Zeitungen und Versammlungen angegriffen und beschimpft, aus Beruf und Stellung vertrieben und ohne Gerichtsurteil gefangen gesetzt und mißhandelt worden. Der Leiter der bischöflichen Inofrmationsstelle in Berlin, Domkapitular Dr. Bannasch, schmachtet seit Monaten schon im Kerkerk und man hat seinen Auftraggebern, den Bischöfen, nicht einmal mitgeteilt, wessen man ihn beschuldigt. Der von den Bischöfen bestellte Führer der katholischen Jungmännervereine, Msgr. Wolker, ist vor drei Tagen verhaftet, und wie lange wird es dauern, bis er vor einem unabhängigegn deutschen Gericht seine Unschuld beweisen kann. Es gibt in deutschen Landen frische Gräber, in denen die Asche solcher ruht, die das katholische Volk für Märtyrer des Glaubens hält, weil ihr Lebenn ihnen das Zeugnis treuester Pflichterfüllung für Gott und Vaterland, Volk und Kirche ausstellt und das Dunkel, das über ihren Tod gerbeitet ist, ängstlich gehütet wird. Und wie lastet vielfach schwerster Gewissendruck auf Beamten und Angestellten, auf Eltern und Lehrern, die vor dei Frag gestellt werden, zu wäheln zwischen der Treue gegen Gott und ihrem christlichen Gewissen und den Wohlgefallen un der Gunst derer, von denenen iher Stellung und gar ihr Lebensunterhalt abhängt.

- Kircheblätter, die diese Stellen abdrucken, bitte ich zu beschlagnahmen und vorläufig sicher zu stellen.

an die Herren Ladnräte

In Vertretung

gez. Schelle

Bemerkenswert dei vollständige Wiedergabe der Rede; Warum? Akt von Widerstand? Innformation der Opposition, Stärkung des Oppositionsgeistes, Nachdenken bei den Beamten in den Verwaltungen oder einfach Dummheit?

 

 

1930 VIII 30

Pfarrer Teckenborg beruft Versammlung der Frauen. und Jungfrauen der Gemeinde ein; Thema die kath Frauenwelt und die Lebensfragen des deutschen Volkes

Redner Rektor Huthmacher hier

       Lehrer Wegener, Neubeckum

 

 

Archiv Pfarrei

 

Prozessionen

 

ca 1800

Nachweis der Kosten wegen gehaltener Prozession und Gebet auf Neujahr und Agatha

1. Charfreitagsprocession               gesamt 2-10 Rt

2. Brandprocession

ua den 4 Pförtnern um Ordnung zu halten 6 ß

gesamt 2 -9 - 6 Rt

3. Gebet auf Neujahr; für die Messe              20ß

4. Procession auf Fronleichnamsfest              20ß

 

1811

Küster Drees macht Angaben über die Procession Corpori Christi

- Totengräber für den Friedhof zu reinigen

- 4 Pförtner für Ordnung halten

- Westpförtner für die Westenkapelle zu reinigen

- Nordpförtner, Nordencapelle dito

- Glockenläuten

- 2 Stableuchtenträger

- weiße Fahenträger

- blaue Fahnenträger

- Kinderfahnenträger

- Martinsbildnisträger

- Kreuzträger                              1- 22 Rt

 

1829

Circular an die Pfarrer des Dekanats Beckum:

Dei Pfarrprozessionen sollen der waharen Andacht und Erbauung dienen

gehörige Beschränkung der zu häufigenn Prozessionen und weiten Umgänge

1. nur noch zwei Prozessionnen a) Hauptprozessione (nur 2 Std)

  b) Processio pro felici Messe, pro aventendo incendio et omni malo

- Fronleichnam

- zur Haltung der Prozessionen sind möglichst bequeme Wege zu machen, welche für die Hauptprozession höchstens eine Stunde im Umkreis haben dürfen

8. Wo am Charfreitag eine Proz. ist, kann sei beibehalten werden

10. alle andere Proz. auch nciht ausdrücklich gestattete Wallfahrtsproz., wenn solche auch fundiert sein sollten, sind abzustellen

Bischof Caspar Max

 

Prozessionen beim Volke sehr beliebt !

 

1830 X 29

Es wurde angezeigt, daß viele parrochianen am Tage der 2. Prozession ihre eigene Pfarre verlassen, um in einer fremden Pfarre der Prozession beizuwohnen. Diese Unordnung ist abzustellen

Caspar Max

 

1830

Landdecan Darup bekräftigt die bischöfliche Anordnung, nur noch zwei Prozessionen

 

1855

Telgte: Liste der Prozessionen

insgesamt 31

die meisten Prozessionen waren zahlreich und wurden von  der Geistlichkeit gehführt. Sehr viele zeichneten sich durch schönen Gesang aus. Manche Prozessionen werden von Jahr zu Jhargroßartiger und glanzvoller

 

8. Juli

Ahlen nach Telgte; ohne dioe Sodalität

 

1866 VII 2 Gen. Vik MS

Genehmigung, jährlich an einem passenden Sonntage aus der dortigen Pfarrei (Sendenhorst) eine Prozession unter Begleitung eines Geistlichen nach Telgte wallfahren zu lassen.

 

 

Kriegsende 1918

Revolution

 

In Sendenhorst nur spurenhaft zu erkennen. nahtloser Übergang Kaiserzeit - Weimarer Republik

In den Aktenbestände überschneiden sich die Vorgänge, mal November, mal Dezember, mal Oktober 1918.

 

Spuren:

 

1918 XII 5 A998

Bekanntmachung

Für die Stadtgemeinde Sendenhorst ist ein Arbeitsnachweis gebildet. Mit der Leitung ist der Rendant der Ortskrankenkasse Küster Eberhard Haselmann, hier, beauftragt

Der Arbeitsnachweis übernimmt die Vermittlung männlicher und weiblicher ungelernter Arbeitskräfte

 

Der Arbeiterrat                  Der Bürgermeister

fehlt Unterschrift               Austrup

 

1918 XII 12 Gleiwitz

Regiment Keith (1. oberschl.) Nr 22 bedankt sich in 2Erinnerung an die schöne in Sendenhorst verlebte Zeit und sendet der Stadt und seinen gastlichen Bewohnern die herzlichen Wünsche zum neuen Jahr.

Möge es für Sendenhorst ein schönes Friedensjarh werden.

Graf von der Schulenburg

 

 

Arbeiter und Bauernrat; Bürgerwehr

nach A1375

 

1919 II 28 MS VII. Armeekorps; Generalkommando

betr. Sicherheitswehren

- zur Bewachung der verstreuten Sammellager von Heeresgut (meist durch Zivilpersonen gegen Vergütung>)

- Schutz der einwohner und ihres Eigentums gegen Übergriffe einzelner; Aufrechterhaltung der Ordnung

deswegen Verstärkung des Polizeipersonals durch 

- ehrenamtliche Stadt- und Bauernwehren in Anschluß an Polizeibehörden; können aus Heeresbeständen bewaffnet werden.

 

1919 II 25 BE

Anfrage LR, wo Sicherheitswehren entstanden sind. Hinweis:

naach der Allerh. Kabinetts Order vom 1. 10. 1830 die auch jetzt noch Gültigkeit hat, dürfen die Wehren nur aus ganz zuverlässigenn, älteren und besonnenen Eingesessenen bestehen. Die Wahl der Führer und Unterführer bedarf der Bestätigung des LR

 

1919 III 4

LR genehmigt: 

Sicherheitswehr Sendenhorst

Führer

Wachtmeister Klemke

Stellvertreter

Polizei-Sergeant Pieper

Unterführer

- Bahnhofswirt A. Spiegel

- Schuhmacher Th Jaspert

- Schmied Franz Pälmke

- Tischler hch Kruse

- Landwirt Eberhard Bonse

- Bäcker Joseph Vohsding

- Anstreichermeister Theodor Schrey

- Maurer B Menke

Die Mitglieder tragen weiße Armbinden mit Abdruck;

Verpflichtung

Bewaffung: 12 engl. Karbiner und 120 Schuß

12 Armeerevolver

 

1919 IV Verschiedene Versicherungsangebote von Versicherungensgesellschafdten:

Es haben sich um 180 Personen zur Teilnahme verpflichtet

Günstigstes Anbgebot "Unfallversicherung der Bauernwehren"

1919 II 28

Stadt beschließt Einrichtung der Bürgerwehr (wegen der vielen Einbruchsdiebstähle und der Unsicherheit in der letzten Zeit)

1919 VI 14

die Bürgerwehr ist aufgelöst (nach 3 1/2 Monaten Bestehen!)

 

 

 

1918 XII 17

Einrichtung eines Fürsorgeausschusses aus 3 Arbeitgebern und 3 Arbeitnehmern; setzt Unsterstützung im Falle von Arbeitslosigkeit fest.

(Bürgermeister: Arbeit ist in ausreichender Weise gegeben)

Arbeitgeber              Arbeitnehmer

1. Northoff              1. Schliephorst

2. Overhage              2. Hofschläger

3. Ramesohl        3. Kraske

 

1919 I 9

Für Monat November und Dezember 1918 hat der Arbeiter- Soldaten- und Bauernrat bei der Stadt Sendenhorst (6 Mitglieder) 87 Mark sächliche Kosten verursacht. 

 

1919 I 29

LR lädt die Bürgermeister ein zu einer Besprechung wegen der anderweitigen Regelung des Gemeindewahlrechts

 

 

1919 II 4

Beantwortung einer Anfrage des LR

1. die hiesige örtliche Arbeitsnachweisstelle ist weder von den Arbeitgebern noch von den Arbeitgebern in Anpsruch genommen

2. Offene Stelle sind bisher nicht gemeldetz

3. Arbeiter- und Soldatenräte sind hier nicht

4. Die Beantwortung der Fragen a-d erübrigt sich

 

1919 III 2

Fehlanzeige: erwerbslose Jugendliche _

 

Bewirtschaftung

1919 IV

Gebrüder Hinteler Ahlen

Lieferung von 20dz Mengkornemhl und 5 Dz Roggenschrot

durch die Fuhre des Herrn Panning 11 St Mehlsäcke

 

1919 IV 11

Getreidestelle, Berlin, Juristische Abteilung

Wilhelm Meyer hat von der Firma Reuter in Barmen eine Schrotmühel bezogen: Aufforderung, die Mühle zu beschlagnahmen, da die Benutzung strafbar ist

Mit Rücksicht auf den Erst der Zeit nehmen wir Abstand davon, eine Strafanzeige zu erstatten.

 

1920 V 10

Kreisgetreidestelle Beckum: 

Stadt erhält für eine Versorgungsperiode von einem Monat

8 dz WEizenmehl

35 dz Mengkornmehl

15 dz Roggenschrot 75%

 

1920 IX 6 A 1375

Lebensmittelzentrale MS: erstmalig 3 Sack Auslandszucker (die Blockade scheint überwunden)

 

Ablieferungsfestsetzung (Vieh; Rind oder Kalb)

- B Arens Sommersell

- .. Namen nur Z T lesbar 19 Ackerbautreibende

 

1919

Liste über abzulieferndes Brotgetreide und Gerste

- Bd Greive Ostgraben 32 340kg Brotgetreide

- Anton Lange Oststr 56      366

- Hch Verspohl

- Franz Schlüter Schlapperpohlstr 95 1635

- H. Holthaus Südgraben 131 825

- Th Trendelkamp 1032

- Gerhard WEssel Südgraben 147 453

- Josef Dünnewald Krichstr 17 1241

- Bd Feigler Südstr. 166 538

- Wwe Beumer Wststr 214 1504

- Bd WErring 1507

- wwe Neuhaus Nordgraben 265, 503

- Josef Mühlenhöver Osttor 294 1189

- Hch Silling Weststor 325 289

- Anton Kössendrup Osttsor 301 330

- Emil Borgmann 2294 Gerste

- Fran Laumann 655

- Wwe Niemann 1363

- Hch Grothues Nr 347, 586

- Joh Recker, Oststr 329, 1066

- Th Kammann 531

- Th Linnemann Nr 94, 531

- Wieler-Brückmann, 3204

- Ramesohl H Nr. 53, 489

- Bd Schliephorst Ostenfenldmark 4429, 403

- lammerding Anton 86, 330

nur sehr wenige ansatzweise geliefert !

 

Ende 1920

Zwangswirtschaft für Haferflocken aufgehoben

 

 

1919 X 16

Bürgermeister an LR

Eine Rationierung der Wohnungen erscheint hier vorläufig nicht nötig. Es sind zwar einzelne Familien vorhanden, die in der Beschaffung der Wohnungen Schwierigkeiten haben; jedoch ist zu erwarten, daß die Vertrauensleute, die demnächst gewählt werden, auf die Vermieter einwirken, daß Wohnungen frei werden. 

 

1919 X 23

Zeitungsmeldung. Kreisfürsorgerin Emilie Meinberg hat für die Stadt Sendenhorst und das Amt Vorhelm ihre Arbeit aufgenommen. 

- Beratung der Mütter in Pflege und Ernährung

- hygienische Versorgung der Kleinkinder

- Überwachung der Zieh- und Krüppelkinder

Hausbesuche Mütterberatungsstunden angekündigt

 

 

1919 X 30

Vaterländischer Frauenverein, Frau Brennereibesitzerin Roetering

 

1919 IX 12

Absolute Bewirtschaftung; Stadt (Bürgermeristeramt) erhält Lebensmittel vom Kreislebensmittelamt zugewiesen; muß verteilen:

1 Kiste , 200 Pakete Zwieback (für Kranke und Kleinkinder)

 

1919 IX 9

Ankündigung, daß der Reg Bez MS 20.000 deutsche Elsaß-Lothringer aufnehmen muß; von denen 1000 auf den Kreis BE entfallen sollen.

Austrup: Sendenhorst kann im äußersten Fall 70 Personen aufnehmen. 

 

Problem Leergut; Säcke. aufwendige Korrspondenz wegen fehlender, nicht zurückgeschickter, verlorengegangener oder beschädigter Säcke. 

1919 IX

Josef Holtermann, Ahlen: Sack-Auszug

- 1 Griessack

- 3 Graupenssäcke

- 1 Sagosack

- 6 Haferflockensäcke

- 3 Erbsensäcke

- 2 Reissäcke

 

1919 IX 11

Th. Bonse erinnert an ausstehende Rechnungen für Lieferungen von Heu und Stroh an durchziehende Truppen im November 1918

 

1919 XII 24

Energische Aufforderung, die Bilder und Büsten von Mitgliedern der früheren Kaiser- und Königsfamilie sofort aus den öff. Sitzungssälen zu entfernen. Republik!" unerträglcih!

 

 

A 659  II 4 -25

 

Einwohnerwehren 

 

 

 

15.5.1919 Berlin über Beckum

Schutzverband Deutscher Landwirtschaft

Bitte, nach Formular Übersicht über den gesamten Landesschutz (Einwohnerwehren) zu geben. Gleichzeitig bitten wir, sich wegen Waffenlieferung direkt an uns zu wenden 

 

hierzu Randbemerkung Austrup vom 04.06.1919

In der auf gestern abend einberufenen Verammlung zwecks  Errichtung einer Einwohnerwehr der Stadt Sendenhost auf Grund der von der preußischen Regierung erlassenen Betsimmungen vom 28. 04. 1919 waren nur 18 Personen erschienen

Wegen der geringen Teilnahme wurde beschlossen, von der Bildung einner Einwohnerwehr vorläufig abzusehen. 

 

folgt in der Akte anschließend: 

6 Zettel unterschiedlicher Größe und von verschied. hand beschrieben.

Namenslist nach Stadtvierteln geordnet

bei der Liste Südviertel Überschrift: Es melden sich zur Bürgerwehr Sendenhorst

Am  Rand Notiz:alle diejenigen, die sich bereit erklärt haben, der frw. Bw beizutreten und  24 Jahre,  auch gewillt sind ... (unlesbar). Es können auch jüngere der Wehr beitreten sofern sie  Soldat  gewesen bzw. am Kriege teilgenommen haben

Überschrift Nordviertel: Mitglieder der Bürgerwehr (als wenn bereits gegründet)

Am Rand Rechnungen, meist 164 -. 165 Personen, : 6 (Führer) = Einheiten zu 26  (tatsächlich 27!)

 

 

 

Protokollbuch für die Armen-Deputation

1886 - 1934

 

Sitzungen nach Bedarf; 2 - 3mal im Jahr

Mitglieder Pfarrer, Bürgermeister, 2 Armendeputierte

 

Zahlungen meist für Miete, Kohlen,  einmalige Unterstrützungen , Übernahme von Arztrechnungen und Arzneien, Krankenhauskosten (Münser, Drensteinfurt)

 

 November 1886:

  Soll der Brennereibesitzer J. Sommerseel nach der hier eingereichten Offerte 100 Centner beste  Kohlen für die Armen Frauen hier für sechzig Mark anliefern und in der Scheune der Pastorat abladen lassen

 

30.01.1899

Außerdem erhält Pfarrer Beckmann zur Vertheilung an verschämte Arme 60 Mk

 

Etatentwurf  1887

Einnahmen:  von Grundvermögen (Pacht) 148 Mk, Zinsen von Kapitalien 760 Mk, Renten 6.79 Mk, milde Gaben 200 Mk Extraordniaria 62 Mk,

Gesamt Einnahme erwartet:  1840 Mk, tatsächlich nur 1606

 

Ausgaben: Verwaltungskosten 146 Mk, Unterstützungen 1029 Mk (600 erwartet), Krankenverpflegung 978 MK (Voranschlag 290 Mk) Schulgeld f+r Kinder 17 Mk, Bergräbniskosten 23.50 Mk

Die Ausgaben betrugen 2242 Mk, es bleibt also ein Minus von 635 Mk, die Kämmereikasse schießt 650 Mk zu dem Defizit zu.

 

22.01.1904

Vereinbarung mit der ProvVerw. der Provinz Westfalen bezgl Erstattung der währen der Fürsorgereziehung entstehenden Kosten seitens der Verpflichteten

 

24.o6.1904

erstmalig: Arzneimaittelrechnung Apotheker Pottmeyer (statt Peus9

 

29.03.1905

ERstellung eines Verzeichnisses der Eingesessenen, die Vergünstigung der freien ärztlichen Behandlung sowie der notwendigen Medikamente genießen 

 

30.11.1909

Verkauf verschiedener Armengrundstüfcke: 

11/17 Ksp sEndenhrost an Kötter Borgmann für 1320 Mk

10/142 2271 qm 450 Mk Hoveschmidt

11/264 1071 qm am Hagedorn für 200 Mk

9/357-80 an Röper, 42 Mk pro Are

 

04.04.1911

Kinder Ahlandt, Zumhagen und Althoff sollen Kur erhalten:; vorher Überlegung ob die Bäder nicht im hiesigen Krankenhaus genommen werden könne, wobei die Armenkasse die Kosten der zu  beschaffenden Lauge und Salze erstattet

 

nach dem Krieg (Frauenwahlrecht) ab 1919 auch Frauen in der Armendeputation

 

14.05.1919

Mitgl: Austrup, Beckmann, Frau Brückmann, Ramesohl (Beigeordneter)

 

Mai 1923 Armenkommission Dezember 1924 Fürsorgeausschuß

09.12.1924

neue Besetzung (nach Wahlen ?):

Austrup

Schwester Sixta

Frau  Schmetkamp

Fräulein Verspohl

Fürsorgerin Frl Schmidt

Pfarrer Tecklenborg

Vikar Bröcker

Rektor  Dr. Goosens

Tagesordnung: 1. Feststellung der Unterstützungsfälle (die jeweils mit 10 - 20 RM unterstützt werden) insgesamt 45 Fälle (sehr hoch!)

Beschluß: gemeinsame Sitzung von Vaterl. Frauenverein, Caritas, und 4 Mitglider des Fürsorgeausschusses,Vorbereitung einer Weihnachtsfeier; Verteilung vonLebensmitteln

 

zwischen 1925 und 1930 keine Sitzungen protokolliert!

 

18. 07. 1930

hoher Frauenanteil war Episode; 

Mitglieder: Austrup, Heiringhoff, Daldrup. Schmies Th. Hesse (Fürsorgerin) Kleinhans,Schriftführer 

 .... Antrag Butterweck auf Unterstützung;: Er soll angehalten werden, durch städtische Arbeit die gewährten Lebensmittel abzuverdienen

 

02.09.1930

Übernahme der Miete für Lohmann; für die Dauer der Arbeitslosigkeit; nicht länger!

ARbeiter Heimeyer kannn sich unter gleichen  Voraussetzungen Essen vom Krankenhaus holen, desgleichen Maurer Hubert Wessel

 

10.09.1930

Unsterstützungsantrag Vohs; ders ist bis auf Weiteres an 4 Tagen in der Woche gegen de ortsüblichen Tagelohn zu beschäftigen

nach den gestellten Anträgen 6 Arbeitslose

 

11.08.1931

wöchentliche Unterstützung Familie Schultz 8 RM; Unterstützung darf den Richtsatz der Arbeitslosenunterstützung nicht überschreiten

 

02.03.1932

Antrag B Kössendrup auf Übernahme der Kosten für die Aufrechterhaltung einer Invalidenversicherung - werden übernommen; in der Zukunft noch weitere ähnlich Fälle

 

24.08.1932

Höhepunkt Weltwirtschaftskrise

verhandelt werden 13 Fälle: 

geringfügige Erhöhungen ausgesprochen (Kasse ist  leer) Z T Ablehnungen

- Lohmann; Antrag auf Übernhame der Invalidenmarken; Es wird der erforderliche Antrag vorschußweise gezahlt, die dem L. in wöchentlichen Raten einbehalten werden. Durch die öffentliche Fürsorger kann der Betrag nicht mehr übernommen werden, da L. nicht mehr in Fürsorge steht

Antrag Johannknecht auf Gewährung eines Sozialrente: Es wird eine Unterstützung von monatlich 3.25 RM bewilligt

- Antrag Bäcker auf Gewährung von Unterstützung: Dem Antrage kann vorläufig nicht näher getreten werden, und ist der Antag vorschriftsmäßig auf dem Bürgermeisteramt zu stellen

 

05.10.1932

Zahlung der Arztkosten für Franz Westhoff: Die Zahlung kann nicht übernommen werden da S. Zt kein Antrag eingereicht worden ist und Dr. Untiedt auch moralisch die Kosten im Interesse des Krankenhauses nicht in Rechnung stellt

-Antrag Braunsmann: einmalige Beihilfe, die dem Krankenhaus zur Begleichung der Rechnung überwiesen werden (30 RM)

 

weitere Sitzungen 16.11., 20. 12. 1932

- Bewilligung von bis zu 4 Ztr Kohlen

 in der Dezembersitzung werden 20 Fälle behandelt

Antrag Butterweck auf Erhöhung der Barauszahlung; abgelehnt bezüglich  Anschaffung von Kleidung wird die Charikative Fürsorge einschreiten

 

1933

 

zunächst in der Sitzung vom 7. Febr alte Besetzung: Bürgermeister, Pfarrer, Schmies, Heiringhoff, Daldrup, Schwester Donatula

Unterstützung Butterweck: um 5 RM gekürzt, da das jüngste Kind vor einigen Wochen gestorben ist

 

28.04.1933

Austrup, Hille, Bücker, Heiringhoff, Rektor Brüggemann, Schwester Donatula

die Sitzungen am 3. Mai, 9. Mai, 15. Mai, 31. Mai, 19.Juni,  8. August, 6. September. 27 Oktober, 26. November, 15. Deezmber, 26. Januar 1934, 23. Febr, 9. April  bringen inhaltlich nichts Neues Die Häufigkeit der Sitzungen zeigt das Anwachsen der sozialen Probleme. U.a

- Antrag Hermann Ramesohl auf Zahlung eines Mietzuschusses , vorläufig abgelehnt, später 10 - 15 RM

-  Antrag Bernhard Wessel (Nr 127); Gutscheine für Lebensmittel; später Barunterstützung von 30 RM

- Unterstützung Friedr Apel gekürzt auf monatlich 35 RM

- Butterweck (Antrag am 31. Mai) B. erhält ab 1. Juni 45 RM  einschließlich Miete

- Antrag Arbeiter Heinrich Grothues auf Zahlung der gesamten Untestützung in bar wird abgelehnt

- Antrag des Mitglieds der Wohlf. komm Gerhard Hille auf Erhöhung der Unterstützung für Bernhard Wessel, Südgraben um Übernahme der Miete für diesen, da er bei dem Vater nso nicht mehr leben könne und die Familie selbst Wohnung beziehen müsse (35 + 20 RM bewilligt)

- Antrag Butterweck, Erhöhung. abagelehtn,. das sich B durch Verrichtung noch allerlei verdienen kann 

- Pau Kleszenoski, Antrag abgelehnt K verrichte Notstandarbeiten und kann  seine Marken selbst in Ordnung bringen 

- Antrag B Möllers zurückgestellt, soll erst mit dHerrn fErnkorm vom Kreisauscchuß  besprochen werden

23. II. 1934:Butterweck: Barunterstützung erscheint nicht mehr erforderlich, da B am 26. d M Arbeit am Westerbach erhät. Es soll jedoch bei der NS Wohlfahrt versucht werden, ob dem Anntragstelle nicht noch Lebensmittel gewährt werden

09.04.1934: Buttwerck nochmals abgelehnt, da bei den Notstandarbeiten am Westerbach beschäftigt

Gerhard Hille: monatliche Unterstützung von 60 RM unter Anrechnung des Evtl zu zahlenden Krankengeldes 

 

Sitzung für VIII 1934 vorbereitet; Prokotoll nicht mehr ausgeführt

 

 

 

 

 

 

Unwetter; Hagel usw.

 

1846 VII 25

Beckumer Kreisblatt für Obrigkeitliche Verordnungen, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und gute Sitten

 

Eine Bitte an mitleidige Menschenfreunde!_

 

Am 14. dieses Monats  Abends gegen 7 Uhr wurde ein großer Theil des Städtchens und Kirchspiels Sendenhorst von einem starken Hagelschlage hart heimgesucht: auf einer Fläche von 1 Stunde in der Länge und einer halben Stunde in der Breite, sind alle Feld- und Gartenfrüchte mehrentheils vernichtet, so daß an manchen Stellen kaum noch zu erkennen ist, welche Fruchtart auf dem Acker gestanden hat. Die Hagelschlossen waren meistens Taubeneier, sehr häufig auch wie Hühnereier groß und manche noch größer. Dieses Unglück erstreckt sich über fünf Bauerschaften des Kirchspiels und über zwei Drittel des Stadtbezirks. So ist die frohe Hoffnung der meisten Betroffenen, nun bald ihr schlechtes aus Wicken und Bohnen zusammengebackenes Brod mit einem besseren Brode vertauschen, oder statt des so theuer gekauften Korns ein eigenes haben zu können, so plötzlich und schrecklich zernichtet, War bisher die Substistenz Mancher sehr kümmerlich, so ist nun ihre Aussicht in die nächste Zukunft sher düster. Was sollen wir essen, oder wer gibt uns, daß wir noch ferner das theure Brodkron kaufen, woraus soll ich meine dringendsten Ausgaben und Abgaben bestreiten, woher nehmen wor Saatkorn zur nächsten Bestellung des Ackers? so fragt einer den Andern. Besonders hart trifft die Calamität manche geringe Eingesessene, die sich für ihren Bedarf einiges Korn auf dem Acker theuer gekauft haben, welches jetzt durch den Hagel zernichtet ist. - Der Anblick der Verwüstung ruft ernst an jedes mitfühelnde Menschen-Herz, daß es hier Zeit und Pflicht sein, den so hart Bedrängten nach Kräften beizustehen und haben deshalb Unterzeichnete sich vereinigt, diesen Beistand möglichst zu befördern. Jedoch  sind in unserer Gemeinde die nöthigen Mittel nicht vorhanden, und wir sehen uns deshalb genöthigt, an Alle, denen die Noth ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig ist, die flehentliche Bitte zu richten, eine Gabe zu reichen zur Linderung des Druckes mancher Familien.

 

Sendenhorst, den 18. Juli 1846

Der Hülfs- Verein

 

Lorenbeck, Pfarrer

Dr. Frey

Brüning, Amtmann

Meinert, Vikar

Beumer, Kaufmann

König, Apotheker

Schwarte

Böcker

Bonse

Kersting, Kaplan

 

 

 

Sportliche Einrichtungen

 

 

Badeanstalt Hardt

 

 

1934 V 13

Bekanntmachung. der Bretterzaun an der Badeanstalt soll in mehreren Partien öffentlich  verkauft werden

Sammelpunkt an der Badeanstalt auf der Hardt

 

 

 

 

 

Krankenhaus

St Josef Stift

 

Zum Gebäude: Gerhard Ribbrock, August und Wilhelm Rincklake, Historismusarchitekten des späten 19. Jhs, Bonn 1985 (Denkmalpflege und Forschung in Westfalen 7)

 

s. 171

Wilhelm Rincklake, Sendenhorst St. Josefs-Stift

Entwurf und Ausfürhung 1886 - 1889

keine Bauakten

 

" ... Äußeres Erscheinungsbild durch Umbautenn verunklärt; Vorbild Berliner Krankenhaus Bethanien (1845-1847). System beider Anlagen gleich. In Sendenhorst bekommen kirchliche Gebäudeteile eine größere Bedeutung, Hat der Bauherr, ein weltlicher Stifter, diesen Ausdrucksgehalt so gewollt? (biograph. Nachforschungen Spithöver notwendig). Der in der Architektur manifestierte direkte Zusammenhang von karikativem Handeln und katholischem Glauben kann schon auf Grund der Tatsache der Stiftung des Krankenhauses als vom Stifter gewollt angesehen werden.

 

 

 

 

StASendenhorst A 379

ACta das hiesige St. Josefs Stift 1887 -1913

 

1887 Bau des Hauses

An Architekt  Wilhelm Rincklake

Regierung MS bemängelt die unvollständig eingereichten Bauunterlagen

- Räume der Kleinkinderbewahranstalt ohne separaten Eingang

- Speisesaal der Kinder ungenügend, nur 2 1/2m breit

- Größe der Zimmer und Anzahl der Betten fehlt

- es fehlt ein alleinstehendes Gebäude zur Isolierung von Kranken im Falle von Epedemien

- selbstverständlich hat der Buchhändlcher Spithöver in Rom bei der Ortspolizeibehörde in Sendenhorst die Baugenehmigung zu beantragen. 

 

1887 Januar

Erläuterungsbericht zum Neubau eines Krankenhauses in Sendenhorst (Rincklake)

 

Zweck des Gebäudes: Das Krankenhaus soll für Kranke und für Altersschwache beiderlei GEschlechtes dienen und außerdem Räume für eine Kinderbewahranstalt und Zimmer zum Unterkommen einiger Wöchnerinnen enthalten.

Mit dem Krankenhause ist eine große Kapelle verbunden, die für die Insassen des Krankenhasues und für eine Anzahl auswärtiger Platz bietet

GRöße:  20 bis 24 Kranke. zur Hälfte weiblich, zur Hälfte männlich

        10m und 10w altersschwache Leute

        8 Hautkranke

        Wöchnerinnen 2 Zimmer mit je zwei Betten und ein Zimmer        für Wärterin

        Kinderverwahranstalt: 2 Aufenthaltszimmer, ein Spielsaal

Lage allseitig frei, auf ca 6 Morgen großem GRundstück Hauptfront zur Chaussee; Bauplatz fällt von N nach S. Wird ausgeglichen

Anlage: Wirtschafträume im EG, Teeküche in jeder Etage; Aufzüge zur Hauptküche; Selbstredend getrennte Aborte und Badezimmer: !. Etage geräumiges helles Operationszimmer

Heizung durch Ventilationsöfen; frische Luft durch Röhren direkt von außen; verbrauchte Luft wird durch Ventilationskamine abgeführt.

 

Regierung stellt Genehmigung in Aussicht; Bedingung: die technische Leitung des Krankenhasues wird einem approbierten Arzt übertragen

 

1887 II 26

Bürgermeister Panning: Ausführung der Maurerarbeiten ist dem hiesigen Maurer und Zimmermeister H. Brandhove übertragen; Kreisbauhörde muß Fluchtlinie zur Chaussee festlegen

!((/ III 8

Örtliche Baugenehmigung mit Auflagen: 

Brunnen mindesten 4 m weit vom nächsten Abord bzw Düngergrube ohne Zuflüsse von außen

Brandhove (ausführender Bauunternehmer) soll die erforderlichen Kalkgruben nach Anweisung der Ortsbehörde anlegen; die am Bauplatz befindlichen Chausseebäume und Telegrafenleitungen sind vor Beschädigung zu schützen

 

1888 V 16 Rincklake:

Spithöver wünscht möglichst baldige Vollendung des Gebäudes.

Anlage einer Grenzmauer hart am Chausseegraben und Erwägung, den Graben zu beseitigen

 

1888 VI 25 RP MS

Grundsätzliche Einwendungen: Es muß im allgemeinen als bedenklich erachtet werden, daß für derartige Anstalten deren Einrichtung nicht zu den unmittelbaren kirchlichen Aufgaben gehört, die Steuerkraft der Kirchengemeinden in Anspsruch genommen werden.

Jedem Versuche, auch zu den laufenden Kosten der Unterhaltung von dergleichen Anstalten die Steuerkräfte von dergleichen Anstalten heranzuziehen, muß wirksam vorgebeugt werden. Derartige Deckungsittel sind durch freiwillige Gaben zu beschaffen

 

1889 VII 27

Pfarrer Beckmann teilt RP mit: weder Kirchengemeinde moch politische Gemeinde sind Träger des Krankenhauses, Stiftung zu der Spithöver das Korporationsrecht beantragt hat.

 

 

1889 Juni

Betr. Gesuch Pfr. Beckmann Niederlassungserlaubnis für Krankenschwestern

Wird vom Bürgermeister befürwortet: ... Der größte Teil der Einwohner hiesiger Stadt besteht aus kleineren Handwerker und Tagelöhnern, die zwar in gesunden Tagen ihr Auskommen haben, jedoch wenig oder garnichts erübrigen kpönnen. Treten nun hier Krankheiten auf, so herrscht gleich die bitterste Not, da die Kosten für Arzt und Apotheke alles verschlingt. Durch die Unterbringung solcher Kranken in das neuerbaute Krankenhaus wird diesem Übelstande vorgebeugt. Der Kranke erhält genügend Pflege, die er in der Familie fast niemals findet und ... manche Krankheit geht so nicht in langsames Siechtum über. 

Bitte um Genehmigung, da sich die Vollendung des Baues schon sehr in die Länge gezogen hat. 

 

 

Nachweis des Personalbestandes

31. XII 1889

Schwester Edeltrudis (Agnes Loh) *1835; Ordenseintritt 1856; seit 16.9.1889 in der Niederlassung, vorher Rietberg

Schwester Ambrosia (Maria Seybert) * 1864; Ordenseintritt 1884; vorher St. Mauritz

Schwester Centidie (?) (Angela Vankemann) * 1864; Ordenseintritt 1886, vorher Straelen

 

1890 II 15 Bürgermeister an Landrat

Stiftungsurkunde, stiftungsmäßige Verpflichtungen usw. rechtlich abgesichert.

Die Anverwandten des Stifters betr.:soweit ermittelt worden ist, steht nur mehr eine Familie Haahs in Rom in verwandtschaftlichen Beziehungen zu dem Stifter, die selbst ein großes Vermögen besitzen. 

Über das Vermögen des Stifters selbst sind mir bestimmte Angaben nicht möglich, Ich bin jedoch auf Grund der über den Reichtum desselben aus zuverlässigen Quellen erhaltenen Mitteilungen der festen Überzeugung, daß derselbe auch nach Hergabe der in Rede stehenden Stiftung immerhin noch ein Vermögen von mehreren Millionen Mark besitzen wird. Die Haupterben sind zweifelos die Angehörigen der Familie Haass in Rom. Solche, die kaum noch eine Verwandt-schaft mit dem Stifter nachweisen können, gibt es selbst nur sehr wenige. Für diese hat der Stifter in erster Linie dadurch gesorgt, daß er ihnen Freistellen dem St. Josef-Stift eingeräumt hat; sowie Legate nach seinem Ableben.  

 

1893 I 4 MS RP

Kaiserliche Anerkennung (landesherrliche Genehmigung; in der beglaubigten Abschrift: Göhrde den 18ten November 1892, gez. Wilhelm) des von dem +Rentner Joseph Spithöver gestifteten Krankenhauses als Stiftung ("Kranken, Kleinkinderbewahr- und Pflegeanstalt für arme und pflegebedürftige Personen") 

Statut von 1892 VI 24

Zuwendungen des Stifters:

- Grundstück Sendenhorst IV 61/62

- Barbetrag von 300.000 Mark

- Kapital von 26.800 (zum Bau eines Krankenhauses Pfr Reinermann überwiesen

 

1894 II

Bürgermeister: Der Graben an der Krankenhausmauer wurde seinerzeit ohne  anderweite Entwässerung zugeworfen, Unhaltbarer Zustand! Schaden für die Chausseebäume

 

1896:

Rektor des Krankenhauses Schröder

 

1893

Prospekt des St. Josefs-Stiftes zu Sendenhorst

Aufnahmetaxen; I.Klasse 2.50M, II.Kl 1.50M, III.Kl 1M täglich

für sämtliche Wasseranwendungen täglich 20Pf

... Da nur eine beschränkte Zahl patienten ins Stift aufgenommen werden kann, weden solche Kranke, welche nicht absolut der Hülfe von barmherzigen Schwestern bedürftig sind gebeten, sich in der Stadt ein Quartier zu suchen., von 1.50M pro Tag an sind Pensionen in Privat- und Gasthäusern leicht zu haben.

... Sendenhorst hat zweimal täglich Postverbindung mit der nächsten Bahnstation Drensteinfurt

 

1901

Ausführliche Beschwerde der in Sendenhorst niedergelassenen Ärzte Dr. Borgmann, Dr. Roerohl über Mißstände im Krankenhaus:

- Bislang kein dirigierender Anstaltarzt eingestellt

- bisher Aufsicht alterierend durch die S. Ärzte Roerhkohl, Borgmann, Geiping: 

- nach einem Beschluß Pfr. Beckmann und seiner drei von ihm selbst ernannten Curatoriums-Mitglieder keine ärztliche Aufsicht mehr; (Es stellt sich jedoch heraus, daß die Aufsicht wohl garantiert, jedoch nach Roerkohl Geiping an die Reihe kam, somit Dr. Borgmann übergangen wurde)

 

Erklärung Dr. Borgmann über Unregelmäßigkeiten im Krankenhausbetrieb:

... Das hiesige Krankenhaus Curatorium besteht aus 4 Personen unter dem Vorsitz des Pastor Beckmann. Die einzelnen Mitglieder werden von dem Pastor ernannt und zwar nur solche, von denen er überzeugt ist, daß sie nach seinen Vorträgen stimmen werden, deshalb heiß es auch, der Pastor Beckmann ist allein Curatorium (folgen eine Rehe von vermeintlichen oder tatsächlichen Skandalgeschichten; ua. Pastor B. sucht allein dem bei fast allen Ärzten des Münsterlandes so sehr anrüchige Arzt Dr. Geiping, desses Vorleben und mannigfaches unsittliches Vorleben von dem ärztlichen Ehrengericht mit 300 M Geldstrafe, 9jähriger Unwählbarkeit und sämtlicher Koten bestraft ist, zuzuwenden ...

Es ist also shr wünschenswert, daß die Behörden gegen solchen faulen Zustände energisch einschreiten.

Ähnliches Urteil Dr. Roerkohl: In Folge einer willkürlichen unumschränkten Herrschaft des Herrn Pastor B. und einiger Schwestern sind mit der Zeit im hiesigen Krankenhaus Zustände entstanden, die fast jeder Beschreibung spotten, 

... Ferner fanden mehrere Geburten im hiesigen Krankenhause statt, zu denen Dr Geiping hinzugezogen wurde, die Kinder wurden getauft, verschwanden dann aber ohne Anmeldung oder krichliches Begräbnis, wie es hieß mit Zustimmung des Herrn P. Beckmann, spurlos. Merkwürdigerweise wurden die Geburten jedesmal dem Geistlichen des Krankenhauses zu verheimlichen gesucht

 

1901 RP Antwort

Die Eingabe der beiden Ärzte ist gegenstandslos geworden, da das Krankenhaus mittlerweile einen eigenen Krankenhausarzt eingestellt hat. Die Beschwerden und Anschuldigungen werden nach Prüfung als unbegründet angesehen.

Allerdings werden andere, teils gravierende Mängel im Krankenhaus-betrieb festgestellt: Aufnahmebuch wird höchst mangelhaft geführt;  Unterbringung von Geisteskranken viel zu lange! 

 

1905 Aufnahme des Vohs, Dortmund in das Krankenhaus; Längerer Streit ua mit der AOK Dtmd über die Frage der Kostenübernahme. Aus der Stellungsnahme des Bürgermeisters: ... Der ganze Fall handelt sich darum, daß der Pfarrer Beckmann erzwingen will, daß der Dr. Geiping die Aufnahmen (in das Krankenhaus) verfügen kann bzw als Armenarzt angestellt wird. 

 

1906 Bürgermeister an Regierung Aufnahme, ärztliche Behandlung, Verpflegung und Lieferung von Medikamenten der Armen und hülfsbedürftigen kranken und alten Personen hiesiger Stadt haben zu mehreren Malen Auseinandersetzungen zwischen der hiesigen Armenverwaltung und dem Curatorium der Anstalt St Josephstift veranlaßt..

Bitte um Akteneinsicht dieser Anstalt; Darauf beglaubigte Abschrift der Statuten des Stiftes

 

1916

Kuratoriumsaitzung:

- Pfarrer Beckmann

- Dr. Goossens

- Rektor suermann

- Bartmann

Beschluß, das 1.9598 m2 große Grundstück des Brennereibesitzers H. Lainck-vihsing (Kuhweide) hart am Westtor gelegen und unittelbar an das Krankenhaus angrenzend für 20.000 Mark

 

1905

Krankenschwester Edeltrudis Loh erhält Auszeichnung als Vorsteherin des St. Josefs-Stifts anläßlich ihrer 50jährigen Feier als Ordens-Mitglied

;Eintritt in den Orden des Hl. Franziskus von Assisi am 5. I. 1856

* 1832 zu Nordhorn Kreis Bentheim; seit 1889 Vorsteherin des St. Josephsstiftes; in den Feldzügen gegen Frankreich als Krankenschwester

Hat die Anstalt stets mit größter umsicht geleietet und hat sich für die Pflege der Kranken vollständig aufgeopfert.

Zur Zeit am Krankenhaus 11 Pflegeschwestern und 73 Pfleglinge.

Antrag Bürgermeister Hetkamp: Entweder Erteilung eines Allerhöchsten Orden oder eines passenden Gebetbuches

 

Anfrage OPräs: Welchen Orden hat die Schwester in den Feldzügen erhalten:

antwort: Nicht in Erfahrung zu bringen; Die Oberin konnte nicht gefragt werden, da diese keinerlei Feier wünscht und dieselbe für diesen Tag sich entfernen würde.

 

Darauf: Verleihung eines Kruzifix durch den Kaiser (Verleihung durch den Landrat persönlich)

 

 

1914/18 

Larazettabteilung

 

1919 XII 17 (A 1375)

Antrag des Josef-Stifts betr städtische Beihilfe für eine Weihnachtsfeier im hiesigen Lazarett

... In der Lazarettabt. des hiesigen Laz. befinden sich etwa 40 verwundete und kranke Soldaten, zum Teil Schwerkriegsbeschädigte,die seit Abschluß des Waffenstillstanbdes und länger in Lazarettbehandlung sind. Wir sehen es für unsere Pflicht an, diesen körlerlich und seelisch ruinierten letzten Angehörigen des alten Heeres eine würdige Weihnachtssfeier zu bereiten, ihnen wenigstesn für kurze Zeit ihr Elend vergessen zu machen und ihnen zu zeigen, daß sie nioch nicht ganz vergessen sind

Hinweis auf die vorbildliche Hilfe der Stadt MS

 

 

1920 IX 23 B243

Krankenhäuser der Kreise BE LH WD und WAF haben sich zu dem Bezirksverband kath Krankenhäsuer Ostmünsterland zusammengeschlossen. Neue Pflegsätze

Die Ortsarmen von Sendenhorst wurden gemäß Stiftungsurkunde bisher frei verpflegt. Kuratorium ist der Ansicht, daß diese Verpflichtung an der Leistungsfähigkeit des Hauses ihrer Grenzen findet. Grundsätzliche Erörterung notwendig. 

 

27.07.1927

Krankenhaus unterhält seit Juni 1921 in dem geschlossenen Westflügel des Hauses eine Kinderabteilung von 50 Betten für die Behandlung tuberkulöser Kinder im schulpflichtigen Alter, vor allem Kriegswaisen. tätig sind die beiden ortsansässigen Ärzte und Dr. Becker, MS, Leiter der orthopädischen Spezialanstalt "Hüfferstiftung".

Zur Behandlung kommen vor allem Kinder mit chirurgischer TB, sowie mit rachitischen Prozessen und Anämien (Folge der Hungerzeit im Kriege!)

Kosten für Neueinrichtung (Röntgeneinrichtung, Baderäume, Turnsaal usw) ca 75.000 Mark

Antrag auf Bezuschussung asu Tuberkulosemitteln des Reiches; eventuell auch aus Preußischen Staatsmitteln

 

23.08.1921

Begründender Bericht Austrup: Josefstift wurde mit einem Stiftungskapital von 327.000 Mk für Einheimische erbaut. 

a) Entwertung des größten Teils des Geldes (Kriegsanleihe)

b) Neubau von Häusern in Enniger und Albersloh

Überhang von 50 Betten, die einem anderen Zweck zugeführt werden sollen

Hinweis auf das neue Krüppelfürsorgegesetz sowie das in Ausarbeitung befindliche Tuberkulosegesetz ---> Spezialkrankenhaus, das der ganzen Provinz zugute kommt

 

13.05.1922

Schwester Maximilia erhält für ihr 25 Ortsjubiläum einen Ruhesessel (395 Mk) von STadt- und Landgemeinde

 

07.04.1923

Kinerkrüppelheim erhält vom RP 100.000 Mk

 

05.10.1923

Kuratorium plant 250 Mrd wertbeständig anzulegen, Stadt soll Bürgschaft übernehmen

 

21.10.1925

Gesuch des Stifts auf Gewährung eines Darlehns von 20.000 Mk zum weiteren Ausbau des Hauses

 

13.01.1927

Kuratorium genehmigt den Ankauf des Gutes Röper zum Betrag von 77.000 RM = Morgen 700 RM (Größe 27,67,40 ha)

Verkäufer ist der Provinzial der Missionspatres zu Hiltrup

Begründung für die Notwendigkeit des Ankaufs Gut Röper:

Seit 1921 Spezialkinderabt, für Knochen- und Gelenktuberkulose

170 Betten, belegt von der Krüppelfürsorge der Provinz Westfalen 

Haus ist stets voll belegt

In der Nähe der Liegehallen erhebt sich an der Südseite des Hauses das vor ca 30 Jahren errichtete landw. Gebäude der STiftung mit 12 Milchkühen und 40-50 Mastschweinen, Stallung und Dungstätte passen icht zur Heilstätte

Der landw. Betrieb des Hauses an dieser Stelle bedeutet eine unmittelbare Gefahr für die Entwicklung der Heilstätte

Auslagerung zum Gut Röper

Das Gut leigt 1/2 Stunde vom der Heilstätte entfernt. Der Hof soll im Sommer ein Erholungsplatz für die Heilstättenkinder, soweit nicht bettlägerig werden.

Auch die Schwestern des Hauses sollen die Möglichkeit bekommen, eine bestimmte Ferienzeit dort zu verbringen

Da in unmittelbarer Nähe die Sommerbadeanstalt der Stadt Sendenhorst eingerichte wurde, ist daran gedacht, hier eine Verbindung herzustellen,  eine örtliche Erholungstätte für die Sendenhorster Jugend

 

22.04.1927

Krankenhaus plant "Haus der Jugend". Stadt soll mit 10.000 Mk einsteigen, zur Hälfte Baumaterial und Arbeitskräfte

Platzfrage: Westtor; Verlegung des alten Weges

Stadt signalisiert Zustimmung, will aber die Pläne öffentlich der Bürgerscahft vorstellen

Kostenaufstellung für 100.000 Baukosten; Grundstücke Erbpacht Pastorat

 

23.05.1927

Karitasverband Beckum: Haus der Jugend stellt besondere Räume für Mütterberatung vor

 

 

 

 

 

 

1925 StA Sendenhorst

Josef-Stift läßt bedeutende Beubauten, 2 große Liegehallen von der der Betonfirma Anton Zumbusch MS ausführen, ohne die pol. Genehmigung

Bauzeichnungen sich überhaupt nicht eingereicht. auch ist ein Fahrstuhl eingebaut ohne Genehmigung

Geldstrafe von 10 RM

 

1928 IX 10 B50

St-Josef-Stift erhält von der Reichsversicherungsanstalt Berlin ein Darlehen von 57.400 Gramm Feingold um zwei Hypotheken von insgesamt 175.000 RM abzulösen (Durch Umschuldung Zinsverbsserung)

 

1928 III 24

Kinderheilstätte i St. Josefsstif Sendenhorst wird auf Antrag von der Anwendung der Bestimmungen __ 20-23 RJWG befreit (Was ist das?)

 

1938 VIII 6

St. Josef-Stift, Spezialkrankenhaus für Knochen-, Gelenkt- und Drüsentuberkulose und allgemeines Krankenhaus.

Beschwerde Dr. Untidet, Oberarzt, wegen ruhestörendem Lärm bis abends nach 22 Uhr auf der Straße und aus dem Gebäude, in dem die Rektoratschule untergebracht ist. 

 

1938 Fragebogen

St Josef Stift

285 Betten 38 >Männer. 30 Frauen 147 Kinder, 6 Isolierstation

Franziskanerschwestern und weltl Schwestern

Verpflegungsätze 2. Klasse 6.15 RM (Zimmer mit ein Bett)

     3. Klasse 3.40 RM (Spezial) 2.45 RM normal 

33 hauptamtliche Schwestern, 6 sonst. Pflegepersonal

 

1939 Bücherei des Krankenhauses

LR durchforstet das Bücehrverzeichnis

- bei neun Büchern ist nachträglich noch der Vorname anzugeben

- Ich ersuche, noch festzustellen, ob die nachfolgenden Bücehr vernichtet sind.

a) Gorki, Die Mutter

b) Käser, Der Sozialdemokrat

c) Lensch, Die Sozialdemokratie, Ihr Ende und ihr Glück

Randbemerkung Schulte Polizeimeister. Sind vernichtet

 

18.09.1921

Erhöhte Lufgefahr mach es notwendig Ausweichkrankenhäuser zu schaffen. Angaben üebr das JosefStift an den LR

 

1944 III 31

LR: Für die Stadt Sendenhorst ist bisher kein Ausweichkrankenhaus benannt worden

Antwort 30% er Betten können für den Sofortrhilfefall frei gemacht werden

als Hilfskrankenhaus Saal Kaupmann und Wwe Herweg (60 - 80 Betten)

es fehlen Wolldecken

Kücheneinrichtungen sind nicht vorhanden 

 

10.08.1944

Dem haus stehen 148 Betten für Erwachsene zur Verfügung, 48 sind mit SChwerkranken belgt. 

Im katatrophenfall stehen 80 Betten zur Verfügung

Bitte, 20-30 Strohsäcke zur Verfügung zu stellen

Huthmacher

 

23.11.1944

RP: Auf Grund er Genfer Konvention ist die Anbringung de Roten Kreuzes auf Krankenhäusern verboten, Nur auf Lazaretten oder Teillazaretten

 

 

Hebammen

 

1805 A372

Schema der in Sendenhorst approbierten Hebammen

1. Wittwe Elisabeth Saerbeck 60J. 1789 V 2 approbiert

2. Ehefrau Anna Maria Herweg, approbiert 1803 III 3

 

 

1810

Langen gibt zu überlegen, ob statt der 75jährigen Hebamme Saerbeck eine Substitutskraft eingestellt werden sollte.

Pröebsting, Kreisphysicus, pflichtet bei: eine im Lesen erfahrene Hebamme, eine physisch und moralisch tüchtige Person auszumitteln, damit dieselbe am nächten Hebammenunterricht teilnehmen kann

 

1812 I 20

Anna Maria Quante und die Witwe des Franz Hermann Herweg, Hebammen, legen die vom Unterpräfekten verfügte Eidesformel ab: 

Ich ... schwöre zu gott dem Allmächtigen einen leiblichen Eid, daß ich alles, und jedes was eine rechtschaffene Hebamme zu tun obliegt, nach meinem besten Wissen rdelich und gewissenhaft beobachten insbesondere aber keine gebührende in und nach der Entbindung verabsäumen, und bei wiedernatürlichen und schwären GEburten zeitig einen Geburtshelfer zu Hilfe rufen, ich auch überhaupt bei der Ausübung meiner Kunst so verhalten will,wie ich es gegen Gott und die Obrigkeit und jder Mann mit gutem GEwissen verantworten kann, auch werde ich bei der Geburt den Bematen des Personen Standes das Geschlecht aufrichtig angeben und zwar jederzeit bevor das Kind zur Taufe gebracht wird und wneingstens innerhalb 2mal 24 Stunden

Handzeichen Hebamme Quante

            Hebamme Wittib Bernard Hch Saerbeck

 

1813 III 9

Elisabeth Dieckmann, Wittibe Schmalz meldet sich zur Ausbildung als Habamme und erhält von Pfarrer Darup ein Führungszeugnis

Da Wwe Schmalz bedürftig, muß Kommune ihre Unterbringung während der Ausbildung übernehmen. Langen an Dr. Nicolai: ... übergeb cih daher diese Person in Ihre Hänge um so wohlfeil als möglich  untergebracht zu werden.

 

1813 IV 28 Dortmund

Dr. Nicolai ersucht Langen der Wittibe Schmalz etnwas Geld mitzugeben, damit sie in dem1. Monat Kostgeld zahlen kann

Die Frau ist bieder und aufmerksam; bei mehreren Fassungsvermögen wird sie sehr viel leisten, indessen hoff ich doch, daß sie unter den besseren Hebammen gehören wird

(NS Sagen Sie dem Friedensrichter Vagedes gütigst, daß er in Ungnade gefallen ist, weil er uns seinem Versprechen gemäß nicht besuchte)

 

1813 VII 9 Dortmund

Dr. Nicolai: Sie erhalten hier nach sehr vieler Mühe und Arbeit die Frau Schmalz als gute Hebamme zurück, Der Präfekt, der der Prüfung beiwohnte, war zufrieden und wird Ihnen das Patent nächstens übersenden

 

 

 

1814 III 16 Dortmund

Es ist zwar anzunehmen, daß nun die Hebamme Sarbeck zur Ausübung der Gebutsholfe nicht mehr geeignet, man sich ihrer nicht mehr bedienen werde. Da sie indeesen nach Ihrem Bericht wirklich dazu unfähig sein soll so wollen Sie ihr die ferneren Dienstleitsungen als Hebammen mit dem Bdeuten untersagen, daß sie für jeden durch ihr veranlaßt werdenden Unglücksfall verantwortlichte gemacht werde

 

1814 XI 14 Alverskirchen

Cantonsarzt Dr. Boner kündet Prüfung sämtlicher Hebammen des Kantons über die wichtigeren Gegenstände der Geburtshilfe an.Prüfung geschieht im Beisein der Herrn Bürgermeister auf dem Gemeindehause zu S. 

 

1814 XI 4

Verzeichnis der praktizierenden Hebammen in Sendenhorst

- Wwe Saerbeck , 78 J, approbiert 1789

- Wwe Herweg, 52J, approbiert 1809

- Wwe Schmalz 44J, approbiert 1813

 

1815 I 3

Prüfungsprotokoll der Hebammen mit Vorrede Langens

- Auszug aus dem Kgl Preuß. Medizinal Edikt: von den Hebammen

 

 

1818 III

Kreisarzt Speth kündigt Visitation der Hebammen an, die sich mit ihren Approbationspatenten einfinden mögen

Hebamme Schmalz bringt massive Beschwerden gegen ihre nicht anwesende Kollegin Herweg vor: schon mehrfach habe sie den Beistand mehrerer Frauen zugleich übernommen, Im äußersten Notfall lasse sie dann bei der einen oder anderen Frau unverheiratete, unkundige Weibspersonen.

Darauf Verwarnung der Hebamme Herweg durch den Landrat

 

1818 VII 31

Hebamme Schmalz erhält Gratifikation von 10 Thlr ua wegen ihrer notorischen Dürftigkeit und besonders, weil sie noch eine alter kränkliche  80 Jahre alte Mutter zu ernähren hat

Gemeinderäte: von Rhemen, Bennemann, Lange, Silling, Angelkotte, Arnemann

 

1819

Aufteilung der Gemeinde in Bezirke:

1. Hebamme Wwe Herweg Stadt 151 Familien

                      Ksp    58

2. Hebamme Schmalz    Stadt 121 Familien

                      Ksp 53 Familien

 

 

 

1823 VI Amtsblatt

Dr. Marmet als praktischer Arzt und Geburtshelfer in Sendenhorst approbiert

 

... 1890 - 1894 

Dr. Petermann, praktischer Arzt

gleichzeitig Beigeordneter der Stadt Sendenhorst 1. 5. 1894 Fortzug, Ziel nicht bekannt

 

B 387

1924 VIII

 

praktische Ärzte Dr. Geiping und Dr. Untiedt (Erkrankungen an epidemischer Kinderlähmung sind anzeigepflichtig)

 

 

Heilpraktiker

 

1941 X B 244

Heilpraktiker Josef Ahland siedelt von Münster Bäcker str. 14 (ausgebombt) nach Sendenhorst, Rinkhöven um. hat zwei Räume bei Mössing gemietet, um seine Heilpraxis in Sendenhorst auszuüben

Bürgermeister: "Ahland ist für einen Teil der Bevölkerung kein Unbekannte rund auch von Heilung Suchenden der Stadt in seiner praxis in MS besucht worden"

. beigefügt Erlaubnis vom 14.06.1939: 1893 geboren_

 

 

Leusner, Nordgraben

 

1845 XII 3 Amtsblatt MS

Der Tierarzt erster Klasse Johann Theodor Bröcker hat in Sende

 

 

Tierärzte_

 

1820ff

Tierarzt Leusner hat in Sendenhorst seinen Wohnsitz genommen

 

1887 Protokolle Ksp

Tierarzt Tillmann Ahlen erklrät sich bereit, für 450 M Entschädigung sich an einem bestimmten Wochentag in Sendenhorst aufzuhalten; Versammlung kann das Geld nicht aufbringen

 

1903 Ksp -Protolle

Die Niederlasung eines appr. Tierarztes in der Stadt ist ein dringendes Bedürfnis. derselbe soll bis auf Wiederruf 400 Mk Zulage erhalten

später wird die Zulage auf 600 Mk erhöht

 

1904

der praktische Tierarzt Caspar Wulff aus Waderloh erhält 600 Mk (aufzubringen gemeinsam von Ksp und Stadt)

 

1906

Der Beschluß, dem Tierzart eine Zulage zu zahlen, wird aufgehoben, Tierarzt Wullf ist aus Sendenhorst verzogen, Die Stelle wird neu ausgeschrieben

 

01.04.1909 (Protokoll des Ksp)

Tieraarzt Schwermann angestellt, Zuschuß vom 300 Mk im Jahr

 

B 128

1930

Polizeiverwaltung Ahlen: Tierarzt Schwermann hat ein Verkehrsschild durch Anfahren beschädigt; Da er trotz mehrfacher Aufforderung nicht zahlt, Einziehung des Betrages von 4.25 RM

 

1939 Karneval II 19

Dr. Tillkorn bringt im scharfen Ton auf einer Karnevalsfeier bei Herweg Beschuldigungen gegen seinen Kollegen Schwermann vor.

Darauf im April umfangreiche Zeugenbefragung uaa auch Tillkorn, der zu Protokoll gibt:

Ich halte die Äußerung aufrecht, daß Dr. Scwermann mehrere Fälle von strafbaren Handlungen begangen hat. Im einzelnen (folgen 7 Fällevom 27. I. 1938 bis Anfang Januar 1939, meist in Albersloh)

Tollkorn hat offensichtlich Buch geführt.

Schwermann und der ebenfalls mit hereingezogene Metzger Lülf versuchen sich zu rechtfertigen

 

Ernster Verweis des Schwermann

 

1939 VIII 2 B138

Bürgermeister teilt auf Anfrage des Kreisgerichts der NSDAP mit: Der Vorganug (Ermittlungssscahe Schwermann-Tillkorn) wurde nach Abschluß der Ermittlungen dem Kreistierarzt BE zur Stellungnahme übersandt. Darauf wahrscheinlich Vorlage durch den LR beim RP

 

1945 VIII 29 B211+

Dr. Tillkorn Bernhard; als Praktischer Arzt gemeldet (wenn überhaupt, aus dem Wehrdienst zurück)

 

1948 VIII

Inserat: Ich bin nunmher unter Ruf 190 dem Fernsperchnetz angeschlossen

Wilhelm Thomas, praktischer Tierarzt, Weststr. 250 (bei Elmenhorst)

 

 

Apotheke

 

1809 A 372

Unterpräfekt Hamm an den Maire zu Sendenhorst

In mehreren Apothequen herrschet die Gewohnheit, Liqueure, Brandtwein u. d. an eintredenden Gäste zu schenken, so da'die Apotheque oft eher eine Schenkstube als einer Officine gleichet. die Verfertigung der Recepte wird hierdurch nicht nur vernachlässiget, sondern Fremden können auch sehr leicht Unordnungen in der Arzneien un deren Dispensierung veranlassen

Aufforderung, dem Einhalt zu gebieten

 

1810 A 372

Personalogen: Maximilian Friedrich Oesterlinck aus Wolbeck gebürtig, 33 J. Apotheker, examiniert und approbiert zu MS am 18. V. 1809; conduite excellent

 

1810 IX Hamm

Visitationsbericht der Apotheque zu Sendenhorst:

Diese ist im vorigen Jahre erste etabliert, trägt noch das Bilde des Entstehens in sich und hat noch bedeutende Mängel. 

bemängelt werden vor allem fehlende Fachbücher (Pharmacopora Borussica), die Arzneitaxe, Medizinaledkt;

fehlende Arzneien, Bezeichnungen

Laboratorium nicht ausgebaut, Materialkammer fehlt, Giftschrank nicht vorhanden

Apotheque liegt am Eingang ins Haus linker Hand, wird durch 2 Fenster hinlänglich erhellet, hat in der Mitte einen feststehjenden Receptur-Tisch, ist 15 Fuß hoch, 14 Fuß lang und 10 Fuß breit

Waagen und Gewichte sind in einem accuratem Zustand, ist die Reinlichkeit in der Apotheque nicht zu verkennen

 

Österling rechtfertigt sich, er habe nur die Arzneien vorrätig, die von den Ärzten verschrieben würden. Vieles was verlangt, habe er in seiner 10jährigen Tätigkeit in MS niemals gebraucht. In den kleinen Städten setzt man nicht den 4ten Theil der Artikeln von Waaren ab, als in großen Städten

 

 

1811 IV 18 A 587

Apotheker Oesterling, Sendenhorst

Liquidation über die von mir für die Armen gelieferte Medicamente.

Oesterling bittet den Communal-Empfänger Suermann um Anweisung 

 

 

1817 X

Ankündigung einer Visitation der Apotheken des Kreises in den Orten Ahlen, Beckum, Oelde, Ksp Liesborn, Sendenhorst

 

 

1830ff

 

Apotheker Rose

 

1832 I 12 Bürgermeister Marcus:

Im hiesigen Bezirk nur ein Eingesessener evangelischer Confession, nämlich der Apotheker rose, dessen Frau und Kinder aber katholisch sind

1838 III 10 A 844

Rose hat Apotheke verkauft; Hinweis, Vorlage von Rezepten für Arme durch den vormaligen Apotheke Rose

 

 

1838 III 13 MS

Verkauf der Apotheke in Sendenhorst durch den Apotheker Rose an den Apotheker König. König erhält die Konzession zur Fortführung, wenn er die vollständige und tüchtige Einrichtung der Apotheke nachweist. Daruaf erfolgte Revision durch den Kreis-Physicus Dr. Fehr. Folgende Mängel wurden festgestellt:

1. Eine in der Offizin vorgefundene Tarirwaage und eine Handwaage sind nicht gehörig reguliert befunden.

2. In einem im vorderen Teil des Receptur-Tisches angebrachten Schranke haben soch assa foetida, Moschus und stinkende Oel zusammen aufgesetllt gefunden. Trennung!

3. Auf der Material-Kammer, die durch einen festen Verschluß vom übrigen Bodenraum zu trennen ist, ist die gehörige Ordnung und Trennung der Arzneikörper vermißt. Vor allem die Narcotica müssen gehörig in Fächern untergebracht und die mit Papier-Signaturen versehenen Gefäße mit \lfarbe bezeichnet werden.

4. Die auf dem Kräuterboden vorgefundenen alten, nicht mehr fest schließende Tonnen müssen ausgebssert oder neue angeschafft werden.

 

1838 VII 14 MS

Der Apotheker 1. Klasse Carl Ernst Bernhard König erhält Konzession die von ihm gekaufte Rosensche Apotheke zu S, auf Lebenszeit fortzuführen, unter der Bedingung den publizierten kgl, Medizinal Edikten stets auf das genaueste nachzuleben.

König muß innerhalb von drei Jahren den Erwerbe eines eigenen, zweckmäßig gelegenen Hauses nachweisen und darin die Offizin vollständig und den Bestimmungen gemäß einrichten.

 

1854

Kgl Regierung, Abt des Innern: Antrag auf Einzug von Reisekosten-gelder wegen Nachrevision der Apotheker König, Sendenhorst und Speith, Olede durch den Meidicinal-Ass. Wilms und Kreisarzt Dr. Bernay (König hat 18 RThlr 15 Sg zu zahlen)

 

1883 I 3 Beckum

Vereidigung des Apothekers Bernhard Hubert Wulff (geb. Arnsberg) zu Sendenhorst (Approbation zu Berlin 1880); Auf ein Gesuch des Apothekers König mit der Verwaltung der Apotheke zu Sendenhorst betraut.

 

1883 IX 2 MS 

Apotheker Albert Peus, Haltern, erhält von der Regierung die Konzession zur Fortführung der von ihm gekauften König'schen Apotheke zu S. (ab 1. X.)

 

1892 XII 11

Regierung fordert Feststellung der Vermögensverhältnisse, da der Apotheker Peus ein Gesuch um Zulassung zur Bewerbung um eine neue Apotheken-Concession gerichtet hat.

 

1892 XII 11

Bericht betr. Vermögensverhältnisse des Apothekenbesitzers Peus (nach Vorlage der Geschäftsbücher) Ermittlung des Geschäftsumfangs seit Übernahme der Apotheke durch Peus 1884

1884 

4221 ausgestellte Rezepte, Gesamtumschlag 8489 Mark, Gewinn 3925 Mark

(Anm. in 1884 stand in der Umgegend von Sendenhorst der Strontianitbau noch in Blüte. Die dabei beschäftigt gewesenen Arbeiter erhielten ihre Medikamen te in Sendenhorst.)

 

1885-1888 

Rückgang der Rezepte auf 3409

 

1809 4160 Rezepte (Anm: Zu Anfang und Ende 1889 herrschten in Sendenhorst Influenza-Epedemien)

 

1891 2463 Rezepte.

Bis 1890 wurden jährlich rund 3500 Rezepte angefertigt. Seitdem beginnt die Abnahme des Geschäftsumfangs wegen der Kneippschen Kuren, die 1891 zunächst der an dem Sendenhorster Krankenhause angestellte Arzt Schluthölter, später auch beide Sendenhorster Ärzte in ausgehdehntem Maß anwenden. (Monat Okt 1892 nur 82, Nov. 80 Rezepte).

Da Peus jährlich 1600 Mark Schuldenzinsen zahlen muß, bleibt ihm zum Lebensunterhalt für sich und seine Familie in 1893 nur ca 100 Mark.

"Eine wesentliche Besserung der Verhältnisse ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten...Es besteht keine Aussicht, daß das Absatzgebiet der Apotheke

sich sobald wieder über Stadt und Kirspiel Sendenhorst erweitern wird. Die beiden S. Ärzte sind zu alt, als daß sie die an jüngere Collegen verlorene Praxis in weiter gelegenen Ortschaften wieder erwerben könnten, ganz abgesehen davon., daß günstige Lebensverhältnisse beide der Mühe überheben, den Lebensunterhalt durch neue beschwerliche Praxis zu erwerben. 

Bleibt aber das Absatzgebiet der Apotheke im wesentlichen auf Stadt und Ksp Sendenhorst mit noch nicht 2800 Einwohnern beshränkt, dürfte sich auch unter den günstigsten Verhätnissen nicht im STande sein, ihren Absatz zu erhöhen.

Den Reingewinn von 2945 Mark berechnet Peus wie folgt:

Gesamtumschlag 6508

abzuziehen:

Warenverbrauch, Droguen, Flaschen 2187

Verlust an Warenvorräten 80

Verschleiß von Apparaten 220

Fracht, Porto 50

Arbeits- Botenlohn 150

Heizung und Beleuchtung 100

Gebäudereparaturen 250

Feuerversicherungsprämie 61

Steuern 40

Verlustkonto 390

Erheblicher Teil des Reingewinns wird durch die Verzinsung der Schuldenlast verzehrt. Insgesamt 39.550 Mark geliehenes Kapital, sämtlich zum Erwerbr der Apotheke bzw. zur Abfindung der Geschwister seiner Frau, deren Eigentum die Apotheke früher war (===>Apotheker Peus oo Tochter des Apothekers König)

Früher hätten die Sendenhorster [rzte auch in Albersloh, Hoetmar und Enniger Praxis gehabt; daher hätte auch die Sendenhorster Apotheke hier Umsatz gehabt.

 

1893 II 14

Regierung lehnt Gesuch des Peus um anderweitige Konzession ab.

 

1893 IV 22 Beckum

Auf ein weiteres Gesuch des Peus wird von MS Bericht über Veränderungen angefordert. Beckum: Das Kneippsche Heilverfahren hat siet Dezember 1892 in Sendenhorst und Umgebung noch weietere Verbreitung erfahren und demgemäß ist der Geschäftsumfang der Apotheke noch mehr zurückgegangen.

 

1898 VII

Fortzug des Apothekers Peus; Neuwahl eines städtischen Beigeordneten

 

1898 VI 27 Reg MS

Apotheker August Pottmeyer erhält Erlaubnis zur Fortführung der käuflich erworbenen Peusschen Apotheke in Sendenhorst. "...erwarte, daß Sie sich angelegen sein lassen, werden, die Apotheke in einem den medicinal-polizeilichen Anforderungen durchaus entsprechenden Zustande zu erhalten udn die in dieser Bezeihung bestehenden oder künftigen Vorschriften pünktlich zu befolgen."

Vereidigung durch den Landrat; Vorlage der Approbation

 

1906 IV 26 MS RP

Gemäß _ 40 Apotheken-Betriebsordnung von 1902 wird dem Apotheker Pottmeyer bis auf Widerruf gestattet, sich nachmittags von 4 1/2 bis 6 Uhr aus seiner Apotheke zu entfernen, unter der Voraussetzung, daß er im Bedarfsfalle innerhalb einer Stunde zurückgerufe werden kann. ____________________

 

1918 VIII 16 MS A 998

RP genehmigt, dap die Apotheke für die Dauer des Krieges täglich von 4 Uhr nachmittags bis 6 1/2 Uhr abends für den gewöhnlichen Verkehr geschlossen wird (Apotheker Pottmeyer) __________________________________________________________________1919 B244

Im Kreis vorhandene Apotheken:

Ahlen 2, Beckum, Oelde, Sendenhorst, Wadersloh, Ennigerloh

 

17.03.1920

Keine Besserung auf dem Arzneimittelmarkt. Preise sprunghaft gestiegen

Wegen Knappheit der Beständ begehrter Arzneimittel ist Preistreiberei zu beobachten; Regierung versucht einzudämmen

 

24.11.1921

Der "Kokainismus in Groß-Berlin" 

nachts werden auf den Straßen Päckchen von 1 bis 6 g Kokain angeboten. Strenges Durchgreifen gefordert

 

28.05.1923

Warnung vor Tapeten, die gegen Ungeziefer mit Arsenhaltigen Kleister geklebt sind

 

10.05.1935 B 245

Antrag des Drogisten Schmidt auf Genehmigung zum Betreiben der "Kirch-Drogerie" wird vom Kreisarzt Dr. Geger wie folgt beurteilt: Antrag kann diesseits nicht befürwortet werden, da die Apotheke in Sendenhorst durch die Errichtung einer Drogerie empfindlichen Schaden erleiden würde

(LR gibt Genehmigung aufgrund des Gesetzes zum Schutze des Einzelhandels)

1937

Errichtung von Drogerien auf dem Lande hat ein für die Apotheken existenzbedrohendes Ausmaß angenommen. Die Landapotheken im Regbez MS haben ein so eng begrenztes Versorgungsgebiet, daß ihre wirtschaftliche Lage an sich schon besonders ungünstig ist. .. Daher strenger Maßstab bei der Neuzulassung von Drogerien

 

 

27.03.1939

Bericht Bürgermeister:

Betr Drogenverkaufsstellen

Im Stadtbezirk Sendenhorst ist eine Apotheke und eine gute Drogerie vorhanden. In Sendenhorst sind weitere Geschäfte für die Ausgabe von Heilmitteln nicht erforderlich. Weiter sind aber noch 2 Geschäfte vorhanden, die je einen Drogennschrank besitzen. Es sind dieses:

1. Tischlermeister, Kolonialware, Porzellan und Glashandlung Aloys Bartmann, Sendenhorst, Placken 41

2. Antreichermeister und Papier- und Fotohandlung Heinrich Hamels, Sendenhorst, Adolf-Hitler Str 25

Für diese beiden Drogeriehandlungen in Drogenschränken liegt absolut kein Bedürfnis vor,. Das beste Urteil wird Medizinalrat Dr Heger abgeben können

 

01.06.1939

"Entjudung von Apotheken"

 

 

1945 Mai 4

Apothekenverwalter Lohöfener gibt ausführlichen Bericht über die großen FEhlbestände an Tinkturen und Salben sowie Grundstoffen zur Selbstbereitung  fehlende Verbandsmittel

Versuche, über die Liferfirma in Freckenhorst Ersatz zu bekommen schlugen fehlt. Als Grund wurde angegeben, daß die Kommandantur Warendorf die noch übrige gebleibenen Medikamente nach Möglichkeit im Kreise selbst belassen woille

 

23. V 1945 REg Präs:

Mangel an Medikamenten zwingt zum Heilkräutersammeln (Schuljugend!)

 

23.01.1946

Chemische Werke Hüls teilen mit: Zu unserer Freude können wir mitteilen, daß wir nach dem Wiederanlaufen unsrer WErke neben unserer Buna-produktion auch die Herstellung folgender pharm. Mittel in usner Programm aufgenommen haben:

- Antiscabiosum N 15

- Finox (gegen Kopf- und Filzläuse)

 

06.03.1946

Revision der Drogenhandlungen

 Hamels Heinrich Nuestr. 25

 Bartmann Alois Placken 41

 Hans Schmidt Oststr. 55

 

1945 V 19

Nachweis: Lage über die Medikamente (Übersetzung aus Engl?)

Drogerie bartmann

Adler-Apotheke Pottmeyer

Vorräte für ca 2 Wochen; bezugf bisher von Verbandmittel Gebr Koch Amelsbüren und Arznei un Heilmittel Fröhlich Freckenhorst

dabei: List der dringend benötigten Arznei und Heilmittel

Nur Rohstoffe, keine fertigen MediSilke  Schütter, die Geschichte des Arbeitsmarktes in den Altriesen  Warendorf und Beckum 1900 bis 1918

 

1912

An bedeutenden Gewerblichen Anlagen sind im Kreis vorhanden:

 

... 

In Sendenhorst:

1 Centrifungenfabrik mit 18 Arbeitern

1 Emaillirwerk mit 75 Arbeitern

 

 

1912

Berechnung des durchschnittlichen Jahresarbeitsverdienstes in der Landwirtschaft nach Vorschlag der Gemeinden

Durschnittverdienst Männer Frauen

Stadt Sendenhorst 750   450

Amt Ahlen (niedrig!) 465   335

Amt Liesborn (höchst!) 775   575

Kirchturmsuhr

1808 XI 9

Rezeptor Langen wegen einer anzulegenden Spitze am Kirchturm

Trotz abschlägiger Bescheide wollen die Engesessenen des Kirchsprengels weiterhin ein Spitze auf dem Turm.  Denn es wäre nicht möglich, daß den Eingesessenen die Tagesstunden und die Stunde zum Gottesdienst durch das Anschlagen der Glocke im Innern des Thurms, wo der Schall verdumpft würede, bekannt gemacht werden könnte und müßte dieses plattweg vermittelst der kleinen Glocke eben in der Spitze geschehen, eines Theils; und anderen Theoils wenn im Kirchspiel Feuer ausgebrochen, so könnte solches anderst nicht bekannt gemacht werden als durch die kleine Glocke in der Spitze des Thurms.

Die Eingesessenen des Ksp sind bereit die Kosten privatim zu übernehmen (ex propriis)

An Freiherrn von Ketteler, Harkotten

 

1813  VII 23

Schmied und Uhrmacher Weisker (Weischer)  in Bockum an Präfekten Romberg betr. Bezahlung der gelieferten Kirchturmsuhr:

Zimmermeister Dyckmann, Walstedde hat Lieferung einer Turmuhr nach Sendenhorst übernommen und deshalb mit Weisker 1809 einen Kontrakt geschlossen; Preis 300 Rthlr. 

Lieferung Fastnach 1810, jodoch Zurückbehalt von 98 Rthlr weil die Munizipalität Sendenhorst die Uhr für fehlerhaft hielt.

Weitläufiger und kostbarer Prozeß beim Gericht in Ahlen.

Untersuchung der Uhr durch die Uhrmacher Caspar Joedau (?), Mertens, Sendenhorst; Christian Wehoff, Hamm; Anton Voß und Münnich aus Münster; es wurde nicht der mindeste Fehler entdeckt. Prozeß zu seinen Gunsten entschieden; Gemeinde Sendenhorst zahlt trotzdem nicht_

1683 I 30 Register P Kleikamp

Cath Reckers überläßt in ihrem Testament der vor Sendenhorst stehenden  neuen Kapelle 5 Rthlr auf ihrem an der Weststraß3 gelegenen Haus (O Jürgen  Witte; Westen -; Eckgrundstück?)

 

 

          

Betr Karfreitagsprozession; Mißstände

 

Abschrift; MS 23 IV 1829: An die landrätliche Behörde Ibbenbüren:

 

Umstehend erhalten Sie einen Auszug aus dem mstr Edict vom 4. Okt 1768, wo unter  Beziehung  auf  dasselbe  alle  kath  Pfarreien  der  münsterischen  Diözese anzukündigen, daß, wofern sie bei den Prozessionen am Charfreitage einen Kreuzträger und überhaupt vermummte Personen zulassen, sie nach diesem nach bestehenden Gesetze in fiscalisch Pflicht werden genommen werden. Gleiches ist der Bürgermeister von Gemeinden im vormaligen Bisthum MS des  Inhalts dieses Synodal-Edicts mit der Verfügung bekannt zu geben, daß sie denselbe auf gewöhnliche Weise zur allgemeinen Kunde geben und den  Übertretern  die Beförderung der Strafe von 25 Gulden oer 12 1/2 Thlr androhen ...

          

Küster

 

1807 III 28 Reg MS 16570

Küster Drees (lebt stark vom Ackerbau) übernimmt  den  Neubau  der  Küsterwohnung in eigener Verantwortung für 800 Rthlr statt der Veranschlagung von 1215 Rthlr, da noch Bau-Materialien  und  brauchbare  Fundamente  vorhanden  sind.

 

1814 V 9

Beschwerde Küster Drees: Beim Plan zum Neubau der Küsterei 1806 hat es  der Bauinspektor versäumt, in dem Küstereihause irgend eine Bühne  oder  Kammer  zu verzeichnen; vermutlich weil er der Meinung war, ein  zeitlicher  Küster   könne bloß von seinen Revnuen leben. Da dieses aber  nicht  der  Fall  ist,  sondern  ein  zeitlicher  Küster  absolut  einige  Ökonomie-Geschäfte   und  Ackerbau haben muß, wenn er mit siner Familie ordentlich heben will, so ist es durchaus notwendig. Da nach den Plänen des Baumeisters gebaut wurde, muß jetzt überlegt werden, wie eine Bühne oder Kammer angelegt wird, worauf man einiges  Getreide  und sonstige Sachen setzen könnte. die Anlage dieses  Behältnisses  würde  eine  unendliche Wohltat für mich und meine Sukzessoren sein, denn ich bin  nicht einmal imstande. bei vorkommenden Einquartierungen die  Leute unterzubringen, wie die Erfahrung diesen Winter gelehrt hat.

 

beigefügt Kostenvoranschlag (äußerst gering!)

          nach Reg MS 16577:

          1892 III

          Küster Harde +

 

          1898 V 24

          Nachfolger, Küster Anton Brun +

 

          1898 X 1

          Bernhard Kirschbaum als Küster

 

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          Familienarchiv Everke:

 

          Kölner Wirren, ca 1844

 

          Handschriftlich.

          Unsere Religion diese sey

          Frey von aller Ketzery

          Weg mit den gemischten Ehen

          Wer kann daraus was gutes sehen

          Heyrathen nur Glaubensgleichen

          Dann braucht ja kein Theil zu weichen

          Einigkeit in der Religion

          Zwischen Tochter zwischen Sohn

          Zwischen Weib, zwischen Mann

          Führt zu allem Guten an.

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          1567 Mensing U 120

          Johan Gesler, Pastor, Berndt Boker, Otto Udeman, Johan  de  Scotte,  Herman

          Schulte Elmenhorst, Provisoren der Kirche zu S. erteilen zur Besserung  der

          Einkünfte der Kirche  Bernd  Roddeoo  Gertrud  die  Erlaubnis,  bei  Jürgen

          Byspynges Stuhl eyne stedde in unserm thorne zu errichten

          Kirchensiegel (!)

 

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          Abgaben an Kirche

          Grundzins

          Pacht

          Gewinn

 

          1802

          olim Meiteling nunc Wwe Greive

 

          Grundzins an Kirche

          19 Wesemann jetzt Sulzer aus Haus 1ß

          77 Lammerding

          79 Grauteguth

          83 Lackmann

          93 Wwe Tiggers

          95 Albert Stumpe

          100 Jude Levi David

          105 J B Bücker

          159 Selig Levi

          160 Th Schwarte, Nebenhaus

          165 JB Hölscher Wachs

          166 Anton Höne

          167 Alexander Schlenker

          168 W Frye

          228 B Henrich Niehues

          241 Anton Mertens

          242 Schmiedkamp:; die letzten drei für Abgang zum Kirchhof; nicht mehr nach   1806

 

          Gewinnpflichtige Häuser

          29

          49

          156

          177

          199

          200

 

 

          Gewinn oder Grundzins an die Kirche

          Nr alt, neu/ Name /Höhe

          17(19) Niestert, Lindemeyer, Sulzer, Dünnewald 1ß

          23(238) Hölscher, Feigel, Niehues, Greive 1ß 3d; auf Kirchplatz; Eckhaus

          48 (241) Stackenberg, Uhlenberg, Jungfer Güthues, Mertens, Lücke 2ß

          58(49) Hummels, Bunte, Kalthoff, Rose Gewinn; 18ß

          59(29) Garten; Wwe Burholt ehem. Holling; Brüning (Placken) 18ß Gewinn

          86(77) Oststr.8 Bußmann, Lammerding Kirche 1ß

          88(79) Powels, REckmann, Höne ... 6ß

          91 (242) Kirchstr 2 Bußmann, Bm Joan Bernt Schmidtkamp, Northoff 7ß (wegen

                   angebauter Stube)

          92 (84) Schlabberpohl 9; Stickmann, Hohmann, Lülf, Mettler, 2ß

          103 (93) Am Kirchhof Schmetkamp, Wessel, Tigges, 12ß

          105 (95) Schmetkamp, Laser, König, Pottmeyer 11ß

          110 (100) Geisler, Lefman, Mössing (Südstr.5) 12ß

          118 (108) Südstr. 23, Hesselman, Erdman.,Löbker, 24ß Haus und Grund

          122 (112) Südgr 1 Hesse, Schmetkamp, Geipings Scheune 1ß3d

          166 (200) Südstr. 12 umgelegt; Spithöver, Feigler,       Melzer 9ß, Gewinn

          240 (168) Südstr. 6 Ahage, Bradtke; Kapitalschuld 14ß

          181 (177) Kühl; abgbre. Hardenberg. Deitert 1-3 Gewinn

          188 (168) Kirchstr 8 Suer, Geisler, Hölscher, Herweg 3ß

          190 (167) Kirchstr 10; Cassel, Leukamp, Schlenker, Brandhove 2ß

          191 (166) Weststr. 1 Höne, Feiling, Mössing 5 ½  Pf

          192 (165) Weststr. 3Höne, Hölscher 1 Pfd Wachs

          196 (161) Reinke, Spithöver, Röetering Stallung 5 ½  Pf

          197 (160) Mestrup, Bonse, Roetering, 5 ½  d

          198 (159) Weststr 15 Zurgeist, Zumdam, Bonse, Löwenstein    1ß

          203 (156) Schleiten Meiteling, Ostshövener 1-2 Gewinn

          237 (199) Kirchstr 14 Schöckinghoff, Sieckmann 9ß,  Gewinn

(Folioband mit Kirchenrechnungen) StAS A 4

 

1784 Rechnungsabnahme  in Ggenwart Ksp. Provisoren Arnemann und Mellinghoff, Kirchenprovisor Joan Henrich Bücker, Bürgermeister und Pastor Holtermann

 

Grundzinsen:

95 Jacob Alexander aus seinem Hause

100 Leefmann David aus seinem Hause

 

Beumer auf der Hardt aus der Dirckshove 6 Schilling

Capitulum ad St Ludgerum aus der Hovesaat die Lütke Hove Horstrup gt. 2-6 Sch

Zeller Niehof Ksp Albersloh von der martinihove 26?

 

Nr 164 Wwe Stalknegt von  10 Tlr Kapital Zinsen so zum Todtangst Leuten vermacht discussa N B,

 

Landpacht: 1 St. Lands langs der Mühlenkuhle, Wirth Joan Berndt Beumer 18 ß

      1 St Land an die Greienkuhle, 16ß

 

29. Juni Meister Schroder an dem neuen Altare etwas wieder gemacht wovor demselben zahlket 1-2ß

 

18. Okt. Berndt Henrich Kössendrup die  Kirche reinigen helfen 9-4 ß

 

Küster Dufhues für die Süden Kappellle zu reinigen 3-6 ß

 

1783 dem Joan Berndt Wieler das Verzehr auf St. Martinus Tag von den Steunfurtischen Schulkindern und Musikanten, zahlet 2-18-8 Taler

 

Dem Ostpförtner für die Straßen am Kirchhof zu reinigen 3ß

 

Dem Paul Wenken wegen abgeheuerte Mädgenschule den Weinkauf und die Heuer 14ß und 5 Taler

Ein- und Ausgaben 1783 136/142 Taler


1876 III 29

Beschlagnahme des Vikarievermögens (St. Cath) nach Artikel 3 des Gesetzes vom 21. V. 1874

kommissarische Verwaltung durch Bürgermeister Albering


Küster

 

1584

Joannes Geseler als Küster vom Pastor und den Pfarrangehörigen bestellt.

 

1613 Visitationsbericht:

Joannes Giseler, custos in Sendenhorst, diligenter et summa cura avisatus iuramento praesstito respondit in modum subsequentem:

- per octos annos officium custodis administrat et habeat ex collatione pastoris et parochianorum

- instituat iuventum et catholicis utatur libris

- altaria habeantur munda

- lumen conservetur de diet et nocte in templo

- omnes parochiani sint catholici

mandatum custodi, ud admoneat discipulos et ducat ad concionem catechisticam audiendum ipseque custos campana convocet populum.

 

1643 GV Sendenhorst A 24

Memorienstiftung Fischer: Actum im Rhatthause in der Kirchen (muß wohl heißen Küchen) ... Caspar Geseler, Küster, als Zeuge

 

1657

Caspar Geisler, custos. bezeugt, daß Johann Witte wegen seines Hauses an der Weststraße 4 Pfg Wachs bezahlt.

 

1663 Fraterherren A 12

Grundstückstausch: Areal an des Künsters Hoff aufgerichtete Plancket, in den zu unseren Hof von des Küsters Hof so viel als die Drüppenfall 1 1/2 Fuß bekommen, in der Länge vom Abtritt unserer Kammer bis Küsters Haus, wie dann auch Norden so breit als des Küsters Hof ist, um einen Gang zu bekommen zu unserem  Grund.

Dagegen hat der Küster vom angekauften Grund soviel wiederbekommen, wie solcher der aufgezeichnete Tun (Zaun?) ausweist. Es word ein Plancet zwischen Küster und Fraterherren mit versetzten Posten wieder aufgerichtet.

Demnach haben wir behalten vom angekauften Grund, soweit sich in der Breite erstreckt das Häuslein, so Hermann Denpter (Deventer?) gehörig, ob vielleicht später angebaut.

Was aber die übrigen Grund betr, war uns selbiger nicht dienlich zu behalten, sonderlich wegen der bürgerlichen Auflage, mit welcher solcher beschwert und von mir nach dem Ankauf die von Sendenhorst violenter erpressen wollen, wie er dann uns auch nicht bequem war, also ist der Grund an 3 Parteien überlassen worden.

 

1724 Mauritz Akten  2 1/7

Als Zeuge Johan Jürgen Fortman, Cüstern

 

1793 Stadtrechnungen

Dem Küster Nasse zur Beläutung Sr. Kais. Majestät Joseph II und Leopold II 6 Rthlr

 

1807 II 28 Reg MS 16570

Küster Drees. Lebt stark vom Ackerbau. Übernimmt den Neubau der  Küsterwohnung in eigener Verantwortung für 800 Rthlr statt der veranschlagten 1215 Rthlr, da noch Baumaterialien und brauchbare Fundamente vorhanden.

 

1812 Pfarrer Darup an Maire Langen

so ungern ich, wenn einige Fehler in Rücksicht des Kirchendienstes vorfallen, darüber klagen möch­te, und lieber durch Privat Ermahnungen selbe zu bessern suche, so kann ich dennoch, wenn ich durchaus aufgefordert werde, nicht umhin, auch das Wahre zu berichten:

Der Küster nimmt sein Kirchenamt ziemlich exakt in Acht, nur ist er ja zuweilen zur bestimmten Zeit des Gottes­dienstes nicht früh genug da und hat zu anderen Zeiten wohl zuweilen nicht die nötigen Vorkeh­rungen getroffen, wenn der Kultus beginnen soll. Er hat aber meine Ermahnungen darüber immer gut aufgenommen. Indessen scheint es, daß ich mit demselben in der Folge zurückhalten soll, indem er mir bei meinem am 26. April l. J. erteilten derarti­gen Verweise erklärte: daß er derartige Vorwürfe von mir nicht mehr hören wolle. Was dieser Antwort zum Grunde liege,  kann ich nicht si­cher ergründen. Vielleicht will er seinen Dienst hinführo so exakt verrichten, daß man ihm keinen Verweis mehr anbringen kann. Wirklich hat er nach der Zeit  prompter sich eingestellt.

 

A 1134

Wiederbesetzung der Küsterstelle

 

1811 Nov

Der zeitliche Künster ist verpflichtet, täglich die Turmuhr der hisiegen Kirche aufzuziehen ohne dafür eine Vergütung zu verlangen. Dies ist auch durch die nach Aussage der Eingessenen vorigen Küster Drees, Sothe (oder Wothe, Nothe?), Dufhues geschehen, bis daß 1806 der unglückliche Banrdauch die Uhr den Flammen preisgegeben war

Mit das Aufbauen des Kirchturms und die Wiederherstellung der Uhr gingen mehrer Jahre verloren

 

1814 V 9 REg MS 16576

Bei dem nach dem Brand 1806 zum Neuabu der Küpsterei entworfenen Plan hat Herr Bauinspektor es übergangen, in dem Küstereihause irgendeine Bühne oder Kammer zu verzeichnen, vermutlich, weil der Herr Bauninspektor der Meinung war, daß ein zeitlicher Küster bloß von seinen  Revenuen leben könnte, da dieses aber der Fall nicht ist, sondern ein zeitlicher Küster absolut einige Ökonomiegeschäfte und Ackerbau haben muß, wenn er mit seiner Familie ordentlich leben will, so ist es auch durchaus notwendig, daß darnach das Haus in etwa eingerichtet werde.

Die Anlage dieser Bühne würde eine unendliche Wohltat für mich und meine Sukzessoren seyn, denn ich bin nicht einmal im Stande, bey vorkommenden Einqaurtierungen die Leute unterzubrigen, wie die Erfahrung diesen Winter gelehrt hat.

(die von Drees angegebenen Kosten sind sehr gering).

 

1815 April

Küster Drees geht als Calculator und Cancelist nach Warendorf.  Hierzu Langen an Landesdirektor von Romberg:

Küster Drees, der bei der französischen Regierung beim hiesigen  Gericht die Stelle als Huissier bekleidet hatte, ist bei der Neuorganisation der Justiz als Kanzlist zu Warendorf beim Landgericht angeordnet worden.

Drees hat in der Vergangenheit seine Küstergeschäfte treu verwalten lassen. Er beantragt auf die Stelle einen Substituten halten zu dörfen.

 

1816

Nachdem für Drees Küster Ahrens eingestellt wurde, gab es Aufgaben-Überschneidungen. Durch Zahlung von 14 Rthlr an den Organisten durch den Küster, erklärt sich Organist Ahage bereit, die Auseinandersetzung beizulegen.

 

1817 Nov 22

Antrag verschiedener Gemeindemitglieder, der jetzige Küster Ahrens möge angehalten werden,  nach dem nachstehenden vorigen alten  Regeln und Gebrauch zu läuten (folgt ausführliche Darstellung)

Im Namen der ganzne Gemeinde  Unterschriften von Stadt- und Kirchspielsbewohnern

 

1818 Jan 1

Nach Instandsetzung der Turmuhr wird Küster Ahrens verpflichtet, die Uhr regelmäßig aufzuziehen

 

1818 IV 12

Gemeinderäte von Stadt und Ksp beraten, welches Subjekt am besten zum Küsteramte für den abgegangenen Ahrens eigne.

Es wird festgestellt, daß P Darup dringend eine Dienstanweisung für den Küster erlassen müsse

 

1818 IV 22

Der ehem Küster Ahrens übergibt die Schlüssel der Küsterei und bemerkt:

1. der zeitliche Küster habe um Pfingsten jeden Jahres einen Umgang in der Stadt Sendenhorst, wo er aus jedem Bürgerhaus 6 Pf zu fordern habe und müsse er sich den Umgang vorbehalten, weil diese Gelder als Machelohn für die Palmstöcke bestimmt wären.

2) das Stücke Garten auf den Wällen, das er für die drei Abende in der Karwoche erhalte, sei an den Tgl Alexander Linnemann verpachtet

 

1818 VI 28 Freckenhorst

Bewerbung des Caspar Richter an den Bürgermeister: ... Möchte ich doch das Glück haben, daß Sie mit, worum ich si inständig bitte, diesen Posten conferirten. Lebenslänglich würde ich mich Ihrer Güte erinnern und durch ein gutes Betragen mich Ihrer Gewogenheit immer würdige machen, denn Sie könnten mir brauchen zu Schreiben und Garten verzieren und  gut rasieren und in allen Sachen, wich dem Herrn Bürgermeister könnte Dienste leisten

 

1818 Ok 29

Bewerbung de M. Wielmann aus Ascheberg: ... Da ich nun beriets mich dem STudium gewidmet, in der Hoffnung Preister werden zu können, allein mein elterliches Vermögen ist dazu nicht hinreichend, meinen Zweck zu erreichen

 

1818 Nov 25

Antrag Schullehrer Kriege, die Küster- und Schuhllehrerstelle zu kombinieren (abgelehnt, da nicht möglich)

 

1819 XI 21 Bürgermeister Langen an Pastor Darup

Es ist Euer Hochw bekannt, daß ich Sie mehreremale ersucht habe, eine Instruction über das Läuten für den hiesigen Küster zu entwerfen. Dringende Anmahnung!

1820 I 20

Darup erklärt sich bereit, die Angelegenheit zu  berichtigen

 

1819 XII 14

Langen erinnert daran, daß bei der Instruktion über das Läuten dem Küster einige Last mehr als Observanz aufgebürdet werden möchte; deshalb sollten Vorschläge zur Entschädigung des Küsters gemacht werden. Die Angelegenheit könnte dann in den Etat 1820 übernommen werden

 

1817 VII Münster

Publicandum gegen das Unwesen des unzeitigen Läutens

 

1820 I 6

Küster Richter beantragt die Einstellung eines Läuteküsters

... In der Kirche muß der Küster gegenwärtig seyn, um da alles in Ordnung zu halten, und auf dem Thurm muß er das Läuten regulieren. Da er aber auf beiden Plätzen nicht zugleich sein kann, so muß er dieses Geschäft Fremden anvertrauen, und so kann er nicht dafür, wenn etwas Zweckwidriges auf dem Turme vorfallen sollte.

Vielleicht könnte jemand einwenden: Laß sich der Küster einen Knecht oder eine Magd halten. Diesem muß ich antworten: Einen Knecht oder Magd zu halten, ist mir nicht möglich, indem ich froh bin,. wenn ich selbst ein Stückchen Brod habe und diese bei der eingeschränkten Lebensart,

Leute dazu verdingen, wie in diesem Jahre, kann ich auch nicht aushalten ...

Anm. Pf. Darup: Es ist billig und nothwendig, den Küster zu entschädigen, dann aber auch demselben azufzugeben, an den erforderlichen Tagen, nicht, wie bisher geschehnen, junge Leute für Bier und Schnaps zum Läuten zuzulassen,  sondern für baares Geld geschulte Einwohner

 

1820 X 4

Bitte des Küsters Richter an den Landrat um Verbesserung seines GEhalts

... Die hiesige Küstereystelle ist sehr gering in ihren Einnahmen, so daß es einem Küster unmöglich ist, von selbem standesgemäß zu leben. Sechs Malter Gerste und von medem Schatzpflichtigen Eingesessenen des Kirchspiels ein Stück Fleisch, dies ist  die bestimmte Einnwahme des Küsters, die übrigen Emolumente  aus der Kirche sind unebdeutend.

Mehrere Gesuche wurden vom Magistrat abgelehnt. ... Es beruft  sich die hiesige Magistrat von uralten Zeiten wehre es so gewesen, aber, lieber Himmel, wo findet man jetzt uralte Zeiten und wo sind die! ...

Randbemerkung: Der Küster ist verstorben. Ad acta!

 

1826-1846 (nachweisbar) Johann Henrich Philips

 

1835

Küster Philips beschwert sich, daß die Gemeinde plötzlich ihm die Grundsteuer aufbürdet.

 

1846

Küster Philips publiziert Verbot des Schießens bei Hochzeiten

 

1851

erstmalig erwähnt Küster Wilhelm Harde

 

1892 März Reg MS 16577

Küster Harde verstorben

 

1898 Mai 24

Nachfolger Küster Anton Brun (andere Lesart Wilhelm Busse) ebenfalls verstorben

 

1898 Oktober 1

Bernhard Kirschbaum als Küster angestellt.

 

1900 Sept

Küster Kirschbaum verläßt die Stelle und geht nach Münster als Lehrer in Stimmbildung, für Sprache und Gesang u. a. für Stotterer

 

1900 X 1

Anstellung von Küster Eberhard Haselmann

 

1911

Küster Eberhard Haselmann (36 Jahre)

 

1932 Januar 23

Küster Eberhard Haselmann beantragt, daß ihm, genau wie den Geistlichen, sein Anteil an den Stolbgebühren überlassen werde. Er erhalte nur 75% seines Gehalts.

 

1944 Aug 2

 

Entlassung aus dem Wehrdienst und Bereitstellung zur Heimatflak: Küster und Organist Eberhard Haselmann geb. 28.07.1906

 

1930 VIII 30

Pfarrer Teckenborg beruft Versammlung der Frauen. und Jungfrauen der Gemeinde ein; Thema die kath Frauenwelt und die Lebensfragen des deutschen Volkes

Redner Rektor Huthmacher hier

       Lehrer Wegener, Neubeckum

 

Bischof von Galen_

 

26.02.1936, Gestapo MS B 281

betr. Kath Kirchenzeitung:

Der Bischof von MS hat am 09.02. 1936 in Xanten eine Rede gehalten, in der heftige Angriffe gegen den Staat enthalten waren, Wegen Wiedergabe deise Rede wurde das Emmericher Kirchenblatt beretis beschlagnahmt. Ich ersuche, auch die Kirchenzeitungen des hiesigen Bezirks dahingehend zu prüfen, ob bei Wiedergabe dieser Rede nachfolgender Text veröffentlicht wird:

Wie wir die heilige Kirche, der Papst, die Bischöfe, die Priester, die Ordensleute, wie werden treue Kinder der Kirche heute in Deutschland öffentlicch und ungestraft verunglimpft, verlästert und verhöhnt. Wieviele Katholiken, Priester und Laien, sind in Zeitungen und Versammlungen angegriffen und beschimpft, aus Beruf und Stellung vertrieben und ohne Gerichtsurteil gefangen gesetzt und mißhandelt worden. Der Leiter der bischöflichen Inofrmationsstelle in Berlin, Domkapitular Dr. Bannasch, schmachtet seit Monaten schon im Kerkerk und man hat seinen Auftraggebern, den Bischöfen, nicht einmal mitgeteilt, wessen man ihn beschuldigt. Der von den Bischöfen bestellte Führer der katholischen Jungmännervereine, Msgr. Wolker, ist vor drei Tagen verhaftet, und wie lange wird es dauern, bis er vor einem unabhängigegn deutschen Gericht seine Unschuld beweisen kann. Es gibt in deutschen Landen frische Gräber, in denen die Asche solcher ruht, die das katholische Volk für Märtyrer des Glaubens hält, weil ihr Lebenn ihnen das Zeugnis treuester Pflichterfüllung für Gott und Vaterland, Volk und Kirche ausstellt und das Dunkel, das über ihren Tod gerbeitet ist, ängstlich gehütet wird. Und wie lastet vielfach schwerster Gewissendruck auf Beamten und Angestellten, auf Eltern und Lehrern, die vor dei Frag gestellt werden, zu wäheln zwischen der Treue gegen Gott und ihrem christlichen Gewissen und den Wohlgefallen un der Gunst derer, von denenen iher Stellung und gar ihr Lebensunterhalt abhängt.

Kirchenblätter, die diese Stellen abdrucken, bitte ich zu beschlagnahmen und vorläufig sicher zu stellen.

 

an die Herren Landräte

In Vertretung

gez. Schelle

Bemerkenswert die vollständige Wiedergabe der Rede; Warum? Akt von Widerstand? Innformation der Opposition, Stärkung des Oppositionsgeistes, Nachdenken bei den Beamten in den Verwaltungen oder einfach Dummheit?

1470 Msc VII 1016 (Martini)

Johan van Weysten, Hinrick Seweker, Bernt Funke to Vorholte vam erven Vornholt in der tyt raetlude und tempelers der kerken to Sendenhorst bezeugen, daß sie mit consent Hern Hinrick Monnick verkauft haben für sich und das Kirchspiel dem Kapitel st. Merten bynnen Munster eine Rente von 2 Gg für 36 Gg unter Verpfändung der Kirchenrenten und Pächte.

... Heben wy kerkrat und tempellers der vorg. kerken segel to Sendenhorst

Mitsiegler ... Henrich Smid und Dirick Monick

 

1846 II 25 A 1129

Regierung, Abteilung des Innern; An die Herren Tergeist, Silling und Genossen:

Auf die Vorstellung von 30. vorigen Monats eröffnen wird Ihnen, daß die Frage wegen der Wahl von Repräsentanten für die dortige Schul- und Kirchengemeinde vor dem Kgl. Ministerium schwebt; inzwischen wird für das Interesse der Gemeinde seitens der Behörde gebührend gewacht werden.

 

Kirchenvorstandprotokolle 1895ff  

 

A 1116

 

 

23 Mitglieder:

Sommersell - Tüte - Herte- Koch - Horstmann - Kalthoff - Suermann - Rothkötter - Spithöver -

Jaspert - Vennewald - Silling - Bartmann J Bartmann H - Lnnemann - Mössing - Watermann - düning - Brandhove - Volking - Meyer - Stapel - Homann - Schwake Pfarrer Beckmann

 

1896

Festsetzung der Kirchensteuer. für die Stadt in der Höhe von 33%, für die Landgemeinde in der Höhe von 38% (Beischläge zur Einkommen- Grund - und Gebäudesteuer)

 

1902

Verkauf eines Grundstücks II/56-1 gt Große Sängerei am Nordgraben 1375 qm an Gebrüder Sorges

für 2700 Mark (öffentliche Auktion) 

 

1907

TO: Umhängen der Glocken betr. 

 

1932 BAM, K 13

Mitglieder des Kirchenvorstands

- Tecklenborg, Pfarrer

- Focke, Vikar

- Halene

- Middelhove

- Meyer

- Möllers

- Jungmann

- Münstermann

- Menke

- Silling

- Lütkehaus

- Heiringhoff

- Kötter

- Düsterhues

- Kössendrup

- Daldrup

- Jaspert

- Jönsthövel

- Sandmann

 

 

 

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