4.1 Pfarrkirche St. Martin
Viele Christen leben in Sendenhorst. Um miteinander Gottesdienst zu feiern, zu beten und Gottes Wort zu hören bauten die Christen inmitten unserer Stadt die Pfarrkirche St. Martin. Sie ist der
Versammlungsort der Gemeinde zur Ehre Gottes. Fährt man auf Sendenhorst zu, sieht man schon von weitem die Pfarrkirche St. Martin mit ihren Türmen, wovon der Westturm
75m hoch ist. Beim Stadtbrand im Jahre 1806wurde die kleine alte Pfarrkircheschwer beschädigt, sogar die Glocken im Turm waren von der Hitze des Feuers geschmolzen. Pfarrer Franz Darup ließ die alte Kirche zunächst reparieren, und erst sein Nachfolger Pfarrer Bernhard Lorenbeck begann mit dem Neubau der jetzigen Kirche. Die Pläne ließ er dafür vom damaligen Dombaumeister Statz aus Köln anfertigen, weshalb wirbei der Sendenhorster St. Martinikirche von "Rheinischer Neugotik" sprechen: ein hoher Innenraum mit schlanken Säulen, spitzen Bögen und Fenstern und der ganze Bauversehen mit drei in den Himmel ragenden Türmen. Von 1855 bis 1865 wurde von den Handwerkern an der Kirche gebaut. Der Bau besteht aus roten Ziegeln und aus Ibbenbürener Sandstein. Die Ziegel ließ Pfarrer Lorenbeck in Sendenhorst brennen, wozu er eigene Ziegelbrennereien gegründet hatte. Die Sandsteinquader wurden von den Bauern mit ihren Pferdefuhrwerken aus Greven an der Ems herbeigeholt,wo Pfarrer Lorenbeck die ausgediente Schleuse des ehemaligen Max-Clemens-Kanals gekauft hatte, die aus Sandstein erbaut war. Auf dem Kirchplatz lagerten die großen Steinquader, bis sie von den Steinmetzen für die Säulen und den Westturm mit Meißel und Hammer behauen wurden.
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Am 15. November 1865 kam der Bischof Johann Georg Müller nach Sendenhorst, um hier die neue Pfarrkirche St. Martin für die Feier der Gottesdienste zuweihen. Pfarrer Lorenbeck durfte diesen Tag nicht mehr erleben, denn er war am 6.Januar im selben Jahr verstorben. Aber auch nach der Weihe durch den Bischof wurde noch an der Kirche weitergebaut, denn der hohe Westturm war noch nicht ganz vollendet. Die nachfolgenden Pfarrer statteten die Kircheweiter mit Altären, Heiligen -bildern und -figuren aus. Zum Ende des vorigen Jahrhunderts ist die ganze Kirche in kräftigen Farbenausgemalt worden, wovon heute nichts mehr zu sehen ist. Pfarrer Josef Brink hat in den sechziger Jahren die Kirchegründlich erneuern lassen. Abschluss der Erneuerung bildete am Fest Fronleichnam 1965 die Weihe des jetzigen Altares durch den damaligen Weihbischof Heinrich Tenhumberg.
Der Sendenhorster Künstler, Bernhard Kleinhans, hat den Altargeschaffen. Der Altar ist ein Tisch, an dem der Priester dem Volk zugewandt das Mahl des Herrn feiert. Das Kreuz, das über dem Altar hängt, stammt ebenfalls von Bernhard Kleinhans. Es stellt nicht nur den gekreuzigten Jesus dar, sondern deutet auch hin auf seine Auferstehung: Die Kreuzesbalken sind zum Licht hin durchbrochen, und der gekreuzigte Jesus steht als Sieger über den Tod aufrecht mit ausgebreiteten Armen amKreuz. Das Kreuz deutet das Geschehen am Altar bei der Messe: "Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit."
Aufgabe:
1. Weißt du, aus welchem Kirchenfenster dieses Stückherausgezeichnet wurde.
2. Welche Begebenheit zeigt dieses Fensterstück.
3. Male dieses Kirchenfenster in möglichst getreuenFarben an!
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