Schützenverein St.Martinus

Hier die komplette Geschichte des Allgemeinen Schützenverein "St. Martinus" e.V. und des Schützenwesens darzustellen, würde wahrscheinlich jede Homepage sprengen. 140 Jahre Vereinsleben und auch die Vorgeschichte, wie Schützenvereine entstanden sind, würden eine unglaubliche Menge ergeben. Wir wollen uns deshalb hier auf das Wesentliche unserer Geschichte beschränken. Wer jedoch mehr wissen möchte, für den haben wir die Festzeitschriften von 1964 und 1989 zum Download in unserem Archiv bereitgestellt. Dort wird die Vorgeschichte des Schützenwesens und auch die Geschichte unseres Vereins ausführlich behandelt.

Gründung

Ein allgemeines Schützenfest, das Eingesessene der Stadt und des Kirchspiels, Bürgern und Bauern zusammenführte, ungeachtet von Rang und Namen gab es bisher nicht. Nach vielen Anläufen waren alle Hemmnisse am 25. und 26. Juli 1864 aus dem Weg geräumt. Der königliche Landrat Graf von Schmiesing-Kerssenbrock in Beckum hatte die endgültige Genehmigung zur Abhaltung eines allgemeinen Schützenfestes am 16. Juni 1864 erteilt. Diesem für Sendenhorst großen Tag war die Bildung eines "Allgemeinen Schützenkorps zu Sendenhorst" vorrausgegangen. Vorstand und Offiziere hatte am 11. Juni 1864 folgendes Bittgesuch an den Bürgermeister gerichtet:

 

Da hier noch kein allgemeines Schützenfest gewesen ist, hat sich hier eine allgemeine Schützengesellschaft gebildet, welche für die Zukunft alle Jahre ein Schützenfest zu feiern beabsichtigt. Es nehmen daran die Eingesessenen der Stadt- und Landgemeinde teil. Die Unterschriebenen sind zu Vorstandsmitgliedern gewählt. In diesem Jahre soll am 25. und 26. Juli 1864 gefeiert werden. Indem wir hierbei die Statuten zur Einsicht überreichen, bitten wir um polizeiliche Genehmigung. Es wird danach gesehen, daß das Fest in größter Ruhe und Ordnung verläuft.

 

 

gez. Chr. Silling, gez. Salomon Alsberg, gez. Th. Stricker, gez. Colon Sommersell, gez. Th. Ortmann, gez. Colon Buschkötter, gez. Heinr. Neuhaus, gez. Theodor Schmetkamp

 

Unter Beifügung der Statuten gab die Stadtverwaltung das Gesuch an den königlichen Landrat in Beckum weiter und Bürgermeisterei-Verwalter Hennemann bemerkte dazu:

 

Da ein allgemeines Schützenfest in hiesiger Stadt bisher nicht gefeiert worden ist, so habe ich nach Einsicht der Statuten und Rücksprache mit dem Herrn Pfarrer gegen die Veranstaltung eines solchen keine Bedenken und würde, falls Euer Hochgeboren dagegen nichts zu erinnern finden, die erbetende Erlaubnis erteilen.

 

Zufolge der Überlieferungen soll das erste von Bürgern und Bauern aller Altersstufen gemeinsam getragene Fest überschäumend gewesen sein. Unser Verein war geboren.

Nicht der Vogel auf der Stange am zweiten Festtag enschied über die Königswürde, sondern wer am ersten Tag den besten Schuß in die Scheibe gesetzt hatte. Hier wird das Vorrecht des Schießens deutlich, jenes Beschützens dem die Schützen der Heimat sich verpflichtet fühlten. Beide Preisschützen erhielten eine Medaillie. Der erste Fest- auch Schützenkönig genannt, Brennereibesitzer Bernhard Werring und Königin Anna Werring hefteten das erste Erinnerungsschild an die neue Kette.Ihr Brustschild trägt noch heute die Inschrift <<Allgemeines Schützenfest der Gemeinde Sendenhorst Gegründet im Jahre 1864>>Bis 1876 wurde immer ein Schützenfest gefeiert, bis auf 1866 ( deutsch-österreichischer Krieg ).Im Jahre 1867 wurde erstmals ein Kriegerfest zur Erinnerung an siegreiche Schlachten bekannt. Ein Kriegerverein bildete sich, welcher wuchs und wuchs. Dieser wurde eine so große Konkurenz, das ihm unser Verein erlag. Im November 1871 wurde dann der Krieger- und Landwehrverein Sendenhorst gegründet und das Schicksal der Schützen war besiegelt. Das Königsschild von 1876 ist ein Relikt des letzten Festes im 19. Jahrhundert.

Wiederbelebung

Viele Schützen fanden sich in der 1885 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr wieder. Das Allgemeine, nun auf Brandwehr bezogen, kam wieder zum Vorschein und der noch glimmende Schützengedanke fand neue Nahrung. 1894 berieten Anton Isfort und Albert Peus mit Freunden und Anhängern der Schützen über die Wiederbelebung des Schützenvereins. Doch es sollten noch einige Jahre ins Land gehen.

Im Jahr 1899 jedoch gelang der Durchbruch mittels der Feuerwehr, die ihren Willen, ein Anrecht auf ein Fest zu haben, durchsetzte. Erstmals trat der Name Hermann Kruse in den Vordergrund, der nicht nur die Idee einbrachte, sondern mit Hilfe eines Vorbereitungsausschusses das Fest arrangierte. Einem 100-Mann starken Aufmarsch folgte am 20. August 1899 eine Kinder- und Volksbelustigung. Der Kasse blieben 60 Mark Reingewinn, zugleich Grundlage zur Wiederbelebung des allgemeinen Schützenvereins, was am Abend einstimmig beschlossen wurde. Im Januar 1901 schließlich nach 25 jähriger ungewollter Abstinenz kamen Hermann Kruse, Hermann Schlautmann, Heinrich Höne-Kühl und Hermann Degenhardt zusammen, um Vereinsneugründung und Schützenfest anzugehen. Nach Klären vieler Fragen fiel die Entscheidung, Verein und Fest wieder aufleben zu lassen und dies im Jahre 1901. Als Präses wurde Anton Isfort nominiert und gleichzeitig beauftragt eine Generalversammlung im Mai einzuberufen. Bereits bei der zweiten Generalversammlung wurde mitgeteilt, daß inzwischen wieder mehr als 180 Männer beigetreten waren. Dies gab den Initiatoren Recht und bestätigte Ihre Anstrengungen, daß ein Allgemeiner Schützenverein und ein solches Fest wirklich wünschenswert waren. Der Verein gab sich eine neue Satzung und nannte sich nun: "Allgemeiner Schützenverein der Stadt- und Landgemeinde Sendenhorst ". 1962 erfolgte dann eine Änderung zum heutigen Namen.

Präses und Vorsitzende

Die Entwicklung unseres Vereins zwischen 1864 und 1876, 1901 und 1939 und schließlich ab 1949 nach dem zweiten Weltkrieg ist ansehnlich. Mit 187 Mitglieder begann es. Im Laufe der Jahre ging die Zahl auf 45 Mitglieder zurück. 1901 waren es 180 Männer, die sich zum Verein bekannten. Nach einem Abwärtstrend bis 115 in 1907, steig die Mitgliederzahl unaufhaltsam an. Die 500er Grenze wurde 1973 übersprungen und heute gehören 725 Mitglieder unserem Verein an.

Für seine Verdienste um den Verein wurde Anton Isfort, Vorsitzender von 1901 bis 1929, 1929 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ihm folgte Hermann Kruse für eine kurze Zeit, ehe Johann Graute den Vorsitz übernahm. Nicht minder war der Mitgliederdank für eine hervorragende Vereinsführung von 1937 bis 1956, der Carl Lammerding zuteil wurde. Ihm wurde im Jahre 1956 der Ehrentitel Präsident zugesprochen. Fritz Hennecke, Vorsitzender von 1956 bis 1972, wurde für viele Jahre engagierte Vereinsarbeit die hohe Auszeichnug Ehrenvorsitzender zuerkannt. Im gleichen Jahr übernahm Carl Werring das Amt des ersten Vorsitzenden,das er bis 1992 inne hatte. Als er 1992 das Amt an Hans-Günter Funke übergab, wurde auch Carl Werring, als Dank für hervorragende Vereinsarbeit, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Bis Uwe Landau 2002 die Amtsgeschäfte übernahm, führte Hans-Günter Funke den Verein.

Umgestaltung des Schützenfestes

Unter seinem Vorsitz wurde am 7.9.1993, auf Grund von vielen Anfragen, ein Fragebogen an alle Vereinsmitglieder aufgesetzt. Es ging um die Verlegung des Schützenfestes bis dato Samstag bis Montag. Die Frage war, soll künftig das Schützenfest mit dem großen Festball enden, denn es wurde argumentiert, daß eine Teilnahme am Festball am Montagabend in der heutigen Zeit oft aus beruflichen Gründen nur eingeschränkt oder gar nicht möglich war. Auch seien immer mehr Mitglieder nicht bereit mehrere Urlaubstage zu "opfern". Überlegungen gingen dann dahin, das Schützenfest von Fronleichman ( Donnerstag ) bis Samstag zu feiern. Diese Frage wurde allen Mitgliedern in einer Umfrage gestellt. Das Ergebnis wurde auf der Generalversammlung vom 17. Oktober 1993 bekannt gegben. Von 676 Mitgliedern bekammen wir 591 Antworten, 527 Mitglieder, also rund 90%, waren für eine Verlegung, 64 Mitglieder waren für die bisherige Regelung oder enthielten sich.

Es gibt sicherlich noch vielmehr, was hier erwähnt werden könnte oder über das man schreiben kann, aber wir hoffen Ihnen so einen kleinen Einblick in unsere Vereinsgeschichte gegeben zuhaben. Wer mehr möchte,sollte auch bei den einzelnen Abteilungen reinschauen und wir legen noch einmal unser Archiv ans Herz oder sprechen Sie uns an.


Nach oben

Ahnenforschung
Blätterwald
Fakten
Geschichte(n)
Flughafen
Strontianitbergbau
Sammlung aus dem Archiv
In&Aus-aller Welt
Vereinigungen
Grundwissen
H. Petzmeyer
Kornbrenner
Quellen