Geschichte der Realschule St. Martin - Mit zwei Klassen wurde gestartet

Sendenhorst - Die Realschule St. Martin ist 50 Jahre alt. Ein Blick in die Geschichte zeigt das Werden und Gedeihen. Als es vor 50 Jahren gepflanzt wurde, hat wohl kaum jemand damit gerechnet, was aus dem zarten Pflänzchen mal werden würde.

Die Realschule St. Martin kam in 50 Jahren mit zwei Schulleitern aus. Auf Norbert Gatzen (li.) folgte der heutige „Chef“ Gerd Wilpert. Foto: WN

Vermutlich auch nicht der damalige Pastor Josef Brink, der mit seiner Initiative und Unterstützung von Laurenz Böggering, seinerzeit Generalvikar im Bistum Münster, die Idee einer „Realschule für Mädchen und Jungen“ in Sendenhorst verwirklichen konnte. Mit dem Einverständnis der Schulaufsichtsbehörde war dann auch alles unter „Dach und Fach“. Ein Schulleiter wurde schnell gefunden. Norbert Gatzen war insgesamt 27 Jahre lang von 1963 bis 1991 Leiter der Realschule in Sendenhorst. Abgelöst wurde er von Gerd Wilpert, der bis heute Rektor ist. Unterstützt von zwei weiteren Lehrerinnen öffnete die Realschule für 54 Schülerinnen und Schülern nach Ostern 1964 ihre Pforten in der Teigelkampschule, die damals noch eine Volksschule war. Da die Anmeldungen weit über der maximalen Anzahl der Schüler einer Klasse lag, wurde unter Berücksichtigung der Geschlechtertrennung mit einem zweizügigen System losgelegt.

Heute, 50 Jahre später, ist die Realschule vierzügig und hat insgesamt 720 Schüler, von denen mehr als die Hälfte mit dem Schulbus kommt. Schon zu Beginn der Schule waren es 14 Jugendliche, die aus der näheren Umgebung anreisten. Beim Vergleich der Stundenpläne werden weitere Unterschiede der Schulsysteme deutlich: Der Unterricht begann vor 50 Jahren um 7.40 Uhr und endete regelmäßig um 13 Uhr, mit Ausnahme einer Sportstunde an einem Nachmittag. Der wöchentliche Unterricht an den Sonnabenden, unvorstellbar für heutige Schüler, war in den Augen von Norbert Gatzen eine sinnvolle Überlegung. Die Leistungsstärken und die Konzentration der Schüler wurden durch nicht zu lange Schultage am besten genutzt, erklärt es heute der damalige Schulleiter.

Neben den Fächern Werken und auch dem wöchentlichen Morgengottesdienst wurden von Beginn an Fremdsprachen wie Englisch und Französisch angeboten, um den Zugang zur höheren Bildung zu ermöglichen. Doch von dieser Idee mussten die Eltern erst überzeugt werden, da dieses seinerzeit noch nicht Gang und Gäbe war, blickt Norbert Gatzen zurück.

Neben dem Bedürfnis der Weiterbildung auch im ländlichen Bereich war das ständige Wachsen der Bevölkerungszahl Ursache für die Entstehung und Erweiterung der Realschule. Der Wunsch nach einem eigenen Schulgebäude wurde nicht, wie geplant,nach zwei Jahren, sondern erst 1969 in die Tat umgesetzt, da es eine „vollkommene Schule“ werden sollte. So feierten die ersten Schulabsolventen ihren Abschluss an der heutigen Realschule, die sich mit ihrer Lage auf kirchlichem Grund mit naheliegendem Sportangebot als perfektes Schulgelände anbot. Reinhard Schüttelhöfer, einer der ersten Schüler, erzählt, wie „urig“ es im alten Gebäude war und dass durch die geringere Zahl von Schülern der Zusammenhalt stärker und familiärer war.

Die Realschule wurde seitdem immer wieder durch Anbauten erweitert und auf insgesamt 24 Klassenräume aufgestockt. Trägerin der Realschule St. Martin ist weiterhin die Kirchengemeinde, die sich die Kosten mit der Stadt teilt. Aus diesem Grund spielen Tradition und der Glaube im Schulalltag eine wichtige Rolle. Interessant ist es für die zwei bisherigen Schulleiter immer wieder zu erfahren, wie sich die ehemaligen Schüler entwickelt haben. Sie sind stolz auf die hohe Zahl derjenigen, die nach ihrer Zeit in Sendenhorst auf einem Gymnasium das Abi machen.

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