Nr. 40 - Die Reliquien der Pfarrkirche Sendenhorst

Aus dem Pfarrarchiv: In der Sendenhorster Kirche haben wir auch tatsächlich Reliquien! U.a. verdanken wir diese, wie dem Krankenhaus, Joseph Spithöver, wie in einem Text as dem Stadtarchiv zu lesen ist:

Weithin grüßen die Türme der stattlichen Kirche zu Sendenhorst in die Lande, ein imposantes Bild dem Wanderer, der auf den wiesenbesäumten Straßen unserer Stadt sich nähert. Zentral gelegen, auf dem großen Platze, wo die Hauptstraßen zusammenlaufen, von einem Kranz schattiger Bäume umgeben, macht unsere Kirche auf jeden gewaltigen Eindruck. Inwendig ist sie zwar schlicht und einfach, doch birgt sie im Alter kostbare Werte. Unsere Kirche ist mit Reliquien gesegnet wie kaum eine zweite in unserer Umgebung. Es sind Reliquien da von der hl. Katharina, Elisabet, Vinzenz, Martin, Petrus, Anna, von der Geißelsäule Christi und vom hl. Kreuze.

Als nach dem letzten großen Brande die Kirche zerstört war, waren auch die Urkunden des Pfarrarchivs ein Raub der Flammen geworden, so daß wir über die Reliquien der früheren Kirche nichts Zuverlässiges mehr haben. Als man nun endlich, nach Jahrzehnten daranging, eine neue Kirche zu bauen, war Spithöver, der große Wohltäter seiner Heimatstadt, in Rom bereits ein gemachter Mann geworden. Von der Ferne aus beobachtete er lebhaft die Fortschritte des Kirchenbaues und bot nun selbst seinen ganzen Einfluß auf, um seiner Vaterstadt kostbare Reliquien zu verschaffen. Wir führen hier einen Brief an, der im Original sich im Pfarrarchiv befindet.

Rom, den 19. Juli 1854.

Hochwürdiger Herr Pastor !

Beifolgend übersende ich Ew. Hochwürden einige Reliquien für die Kirche zu Sendenhorst, als nämlich: 1 Partikel vom Hl. Kreuze, Reliquien von der Säule woran Christus gegeißelt worden, ferner eine Reliquie vom hl. Martinus, Patron der dortigen Kirche sowie von dem hl. Petrus und Paulus, dem hl. Vinzenz und von der hl. Catharina.
Aus Ihrem und der Lehrerin A. Wessel Schreiben vernehme ich zu meiner größten Freude, daß man jetzt im Begriffe ist, in Sendenhorst eine neue Kirche zu bauen. Mit Reliquien werde ich die neue Kirche von hier aus reichlich versorgen, und ich würde jetzt noch mehr geschickt haben, aber die Zeit war zu kurz, als daß ich dieselben noch mit dieser Gelegenheit senden konnte, denn man muß oft lange warten, ehe man selbe bekommt, da ich jedoch gewöhnlich alle Jahre einmal Gelegenheit habe nach Münster, so hoffe ich bis dahin, daß die Kirche fertig ist, auch noch genug senden zu können.

Unter herzlichen Grüßen für Sie und Lehrerin A. Weßel schließe ich diese Zeilen und habe die Ehre zu sein. Ew. Hochwürden
ergebener Diener

J. Spithöver.
 

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