Nr. 04 Über die Ostheide ()

Wer heute von der Sendenhorster Ostheide hört, der denkt bestimmt an das 2013 neu erschlossene Gewerbegebiet am östlichen Ortsrand von Sendenhorst. Die Ostheide erstreckte sich früher jedoch über ein wesentlich größeres Gebiet als der heutige Straßenname vermuten lässt. Auch geschichtlich Interessantes lässt sich zur Ostheide im Stadtarchiv entdecken:

Ostheide im Winter... 28.12.2007 by Dirk Puziak

Die Ostheide erstreckte sich vom ehemaligen Osttor, also heute Voges, beidseitig der Straße, bis zur Waldmutter. Die Ostheide gehörte zur Stadt Sendenhorst. Das übrige Umland von Sendenhorst bildete das sogenannte Kirchspiel. Das Kirchspiel war eine eigene Gemeinde. Beide Gemeinden waren voneinander getrennt, so gehörte das Kirchspiel Sendenhorst lange Zeit zu Enniger und Vorhelm, die Stadt Sendenhorst und somit auch die Ostheide jedoch nicht.

Die Bebauung jenseits des Walles, also der heutigen Promenade begann erst 1840! Die Ostheide war bis dahin eine Gemeinschaftshude, auf der jeder Stadt-Bürger aus Sendenhorst unter strengen Regeln sein Vieh weiden lassen durfte.

Aus dem Sendenhorster Stadtarchiv ist folgendes über die Ostheide zu erfahren:

„…Im Gegensatz zum Ackerland, das schon früh geteilt wurde, blieben die Weiden noch lange im Gemeinbesitz. Das gemeinsame Besitztum lag längs der Straße nach Beckum und hieß Ostheide. Wahrscheinlich war die Flur ursprünglich mit Heidekraut und Gestrüpp durchsetzt.

Als in den Jahren 1830 bis 1840 die Ostheide aufgeteilt wurde, erhielt jeder Hausbesitzer einen Anteil von ein bis zwei Morgen Weide, die heute Ackerland sind. Weil aber die hiesigen Juden nicht als Sendenhorster Bürger angesehen wurden, schloss man sie von der Verteilung aus, trotzdem sie Hausbesitzer waren.

Teich am Ostendamm:
In dem Pachtverzeichnisse vom 21. Oktober 1780 wird als Lage des Teiches die Stelle angegeben, "alwoh vormahlen ein Galgen gestanden hat". Der Teich ist nicht mehr. Es kommt eine Örtlichkeit in der Mitte zur Ostheide an der Chaussee nach Vorhelm in Frage.

Galgen:
In dortiger Gegend befindet sich auch eine Flur mit dem Namen Galgenkamp. Ein Teil dieses Galgenkamp ist heute im Besitz der Stadt. Nach der Überlieferung soll dort 1338 zum letzten Male einer gehenkt worden sein.

In der 2000ern siedelten sich hier einige "Kleingärtner" an, da die Grundstücke ja 160 Jahre vorher an alle Sendenhorster verteilt worden waren. U.a. war hier auch ein Hundeclub kurzzeitig ansässig.

Leider wurden die "Kleingärten", Größe > 1 Morgen, 2011, sehr zum Leidwesen der Gärtner, die sich hier in 10 Jahren ein kleines Paradies geschaffen hatten, von der Stadt aufgekauft und 2013 eingeebnet zu Gunsten eines neuen Gewerbegebietes.

Bis Anfang 2014 hat sich bereits ein Betrieb hier neu angesiedelt. Das Regenrückhaltebecken und die 8 Meter breite Straße mit Beleuchtung sind ebenfalls fertig.  Nachdem 2013 die nächsten Schritte in Richtung Umgehungsstraße getan wurden, steht fest, dass die Straße hier mit einer Kreuzung nach Norden, über die Ostheide, Richtung Veka führt.

Bild: Der blaue Bauwagen... ein Paradies! Good bye! Die Umgehungsstraße kommt weiter rechts, die Straße runter. So gehts das Alte, das Neue kommt.

Nach oben

Ahnenforschung
Blätterwald
Fakten
Geschichte(n)
Flughafen
Strontianitbergbau
Sammlung aus dem Archiv
In&Aus-aller Welt
Vereinigungen
Grundwissen
H. Petzmeyer
Kornbrenner
Quellen