Kapelle in der Bauerschaft Rinkhöven
Ein weithin beachtetes Beispiel des Gedenkens für ihre Verstorbenen und Gefallenen gaben die Bewohner der Bauerschaft Rinkhöven, vornehmlich die Familien Vornholz und Vrede, mit der Errichtung einer offenen Kapelle. Diese ergänzt auf ihre Weise die große Zahl der für Sendenhorst typischen Kapellenbauten innerhalb der Stadt. Anlaß für die Errichtung war der tödliche Ernteunfall von Robert Vrede am 6. August 1971, eine Woche vor Vollendung seines 20. Lebensjahres. Eine Tafel im Inneren weist auch daraufhin, daß dieses ein Gemeinschaftswerk aller Bewohner von Rinkhöven war, denn sie nennt deren Gefallenen und Vermißten aus den Jahren 1939bis 1945. Aber auch der neun Wehrmachtsangehörigen im Alter von nur16 Jahren und der drei italienischen Gastarbeiter wird ehrend gedacht, die dort beim Einmarsch der alliierten Truppen am 31. März 1945 ums Leben gekommen waren. Bei dem sinnlosen Widerstand, zu dem sie eingesetzt wurden, sind auch die eng beieinander liegenden Bauernhöfe unter Granatfeuer genommen und zum Teil zerstört worden. Die im Jahre1972 eingeweihte Kapelle wurde nach den Plänen des Architekten Heinrich Brandhove errichtet. Im Innern zeigt sie an der Stirnseite ein Holzrelief mit der Darstellung des Auferstandenen. Zu besonderen Anlässen, so auch bei der Bittprozession, finden hier Gottesdienste statt. Es vergeht kein Tag, an dem nichtfromme Wanderer, zum Teil von weither kommend, ihre Gebete unter den ständig brennenden Kerzen verrichten. Der Erlös aus dem Verkauf der Kerzen kommt der Mission zugute, in der drei Sendenhorster Patres und Ordensschwestern tätig sind. Die Inschrift über dem Eingang: "In terra pax hominibus bonae voluntatis" - "Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind".