Als Sendenhorst Bischofssitz war

Bischof Clemens August Graf von Galen im St.-Josef-Stift

Im Casino erinnert eine Gedenktafel daran, daß der damalige Bischofvon Münster, Clemens August Graf von Galen, seit dem 14, Oktober 1944 für länger als ein Jahr Gast im St, -Josef-Stift war.

Nachdem seit September 1944 eine Anzahl besonders schwerer Bombenangriffe große Teile der Stadt Münster sehr stark zerstört hatte, war es dem Bischof fast unmögl ich geworden, seine Aufgaben von Münster aus überhaupt noch wahrzunehmen, zumal er selbst obdachlos geworden war.

Das relativ nahe gelegene Sendenhorst schien eine günstige Ausweichmöglichkeit zu bieten, da die kleineren Orte bislang wenig unter den Angriffen zu leiden hatten, Allerdings war das St,Josef-Stift auch schon längst überbelegt mit Kranken, Verwundeten und Ausgebombten.

Die damals Verantwortlichen rechneten es sich aber als Ehre an, noch irgendwie Platz zu schaffen, und so konnte der Bischof am 14, Oktober mit wenigen Habseligkeiten, die auf einem kleinen Lieferwagen Platz fanden, zwei Räume im Stift beziehen.

Neben dem kleinen Schlafzimmer, das auch als Studier- und Empfangsraum dienen sollte, 'lag ein größeres Zimmer, in dem der Bischof mit dem Generalvikar und anderen engen Mitarbeitern, die ebenfalls in Sendenhorst weilten, die Mahlzeiten einnahm. Dieser Raum war gleichzeitig die Zentrale des Bischöflichen Generalvikariates, das über mehrere Orte der Umgebung verteiIt arbeitete. 

Es hat sich für das Bistum als sehr vorteilhaft erwiesen, daß Bischof von Galen diese Möglichkeit im St.-Josef-Stift eingeräumt werden konnte. Soweit es die Zeitläufe überhaupt noch zuließen, konnte er über das Kriegsende hinweg von Sendenhorst aus seine Aufgaben gut wahrnehmen. Nachdem sich Ende des Jahres 1945 die Verhältnisse wieder etwas normalisiert hatten, kehrte er am 18. Dezember 1945 nach Münster zurück.

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