1500-1699

1500 bis 1699 - 2 Jahrhunderte geprägt von Kriegen, Bränden - Bild: Herzog Christian von Braunschweig, der während des 30-jährigen Krieges auf seinem Kriegszug gegen die katholischen Bistümer nach kurzer Belagerung für 2 Wochen in Sendenhorst Quartier nahm.

Ab  1517
Beginn der Reformation - Luthers Thesenanschlag an die Wittenberger Schlosskirche

Reformation ohne erkennbare Auswirkungen auf Sendenhorst, im Gegensatz zu den Nachbarorten und dem restlichen Münsterland, die zeitweise ganz protestantisch waren, z.B. Münster, Ahlen, Warendorf.

23.10.1529
Die Stadt Sendenhorst wird am 23. Oktober von einer schweren Brandkatastrophe heimgesucht. Außer einigen Häusern im Süden und Westen brennt der gesamte Ort nieder. Auch der Kirchturm mitsamt seiner fünf Glocken wird ein Raub des Feuers.

1530er Jahre
Täufer übernehmen die Herrschaft in Münster und errichten das „Neue Jerusalem“
siehe: Wikipedia Täuferreich Münster. Münster wird belagert und am 25.Juni 1535 von den Truppen gestürmt und gebrandschatzt.
Sendenhorst ist nur gering betroffen. Zum einen durch die ausgewiesenen und geflüchteten Münsteraner Bürger, die in Sendenhorst untergebracht werden. Zum anderen durch desertierte kaiserliche Truppen. Scharmützel auf dem gräftengesicherten Jungmannhof in der Bauerschaft Bracht. Bei der Erstürmung wird Oberst Recke erschossen. Die Deserteure werden im Turm zu Wolbeck festgesetzt, jedoch später größtenteils begnadigt.

1553
Raubzug des Herzogs Philipp Magnus von Braunschweig gegen den münsterschen Bischof Franz von Waldeck. 4.000 Braunschweiger Infantristen
mehr Infos dazu auf Wikipedia
Versprengte Truppenteile verursachen Schäden in den Bauerschaften Hardt, Rinkhöven, Elmenhorst (Insges. 16 Höfe)

1566 - 1609
Unabhängigkeitskriege der kalvinistischen Niederlande von Spanien. Krieg greift mehrfach auf die Nachbarterritorien über.
Durchzüge und Verwüstungen durch spanische und niederländische Truppen

1582- 1602
mehrere Durchzüge von Niederländischen und Spanischen Truppen durch Albersloh und Wolbeck.

1606 -
Der schwarze Tod, = wahrscheinlich die Pest, in Sendenhorst

17. Jahrhundert
allgemeine Sittenverohung infolge der gewalttätigen Zeit
Hexenverfolgung auch in Albersloh 1632 und Sendenhorst 1636. Zunahme an Gewalttaten unter Alkoholeinfluss.

1618 - 1648
30-jähriger Krieg -
Münster auf der Seite der katholischen Liga

4. Mai 1622
Herzog Christian von Braunschweig erreicht mit seinem Heer Sendenhorst. Die Stadt öffnet die Tore und Christian bezieht sein Hauptquartier auf der Oststraße. Stadt und Kirchspiel kommen glimpflich davon. Nach Abzug der Braunschweiger werden sie
1623  
bei Stadtlohn vernichtend geschlagen. siehe Wikipadia

1633 - 1635
Kaiserliche und hessische Truppen durchziehen Sendenhorst.

1633
Krieg kehrt in das Münsterland zurück. Protestanten (Gustav Adolf von Schweden, Landgraf Wilhelm von Hessen und Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg greifen die nord-westdeutschen Bistümer an. 
Diverse Durchzüge von kaiserlichen und hessischen und lüneburgischen Truppen. Pünderungen und Verwüstungen im Kirchspiel. Wechselnde Einquartierungen in der Stadt. Stadt und Kirchspiel müssen hohe Kontributionen an die hessischen Besatzungen in Lippstadt, Hamm, Beckum zahlen.

1637
Waffenstillstand zwischen den Kaiserlichen und den Hessischen. Die Hessen stellen nun bis zum Westfälischen Frieden 1648 in den münsterschen Städten die Besatzung.

Winter 1639
Am Dienstag vor dem Martinsfest, wurde die Stadt von einer schweren Feuersbrunst heimgesucht. Gut ein Drittel der Wohnbebauung, 60 Häuser, wurden eingeäschert. In späteren Berichten ist sogar von 80 Häusern die Rede, hauptsächlich im Bereich zwischen Nord- und Ostpforte. 

1648
Westfälischer Frieden in Münster und Osnabrück
siehe Wikipedia - Westfälischer Friede
wirtschaftliche Depression infolge des Krieges

1650
weiteres schweres Brandunglück
Dieses mal gingen 50 in Flammen auf. Nach der Stadtchronik Bürgermeister Brünings soll der Brand auf der Südstraße entstanden sein. Viele Bürger, die ihr Haus nach 1639 unter großen Mühen und oft nur notdürftig wiederaufgebaut hatten, standen zum 2. Mal vor dem Nichts. Die Einwohnerzahl erreicht einen Tiefpunkt. Weil man sich keinen Rat mehr wusste, schickt die Stadt 2 ihrer Bürger mit einem Bettelbrief in die Lande, milde Gaben für den Wiederaufbau zu erbitten.

1698
Stadt Sendenhorst hat über 1.000 Einwohner.

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