Und es ist schön geworden…

Sendenhorst: auch wenn manch einer es noch nicht sieht oder sehen mag: Unsere Innenstadt ist schön und es lohnt sich, hier Station zumachen! Anfang der 2010er hatte die Innenstadt schwierige Zeiten hinter sich, nach der Schlecker-Pleite drohte wirklich ein Aussterben der Weststraße. Zum Glück sind derlei Zeiten vorbei, ...

Welch ein Entree: Fachwerk, Gastronomie, Fachgeschäfte, Spielplatz, Kunst, Geschichte und ganz viel Grün

..wozu auch die Innenstadtverschönerung zum Stadtjubiläum im Jahr 2015 beigetragen hat. Ein gemütliches Cafe in urigem Fachwerkstil lädt bereits bei Eintritt in die Fußgängerzone ein, zu verweilen. Eingereiht in das wunderschöne Fachwerkensemble der ehemaligen Brennereien Graute und Schulze Rötering, von denen nach der Stadtsanierung zum Glück nur noch die schönen Wohngebäude erhalten sind. „Neues“ Fachwerk prägt auch den Spielplatz direkt gegenüber. Da sah es hier in den 1960ern ganz anders aus. Anstatt spielender Kinder und der Quadriga, dem Denkmal an die Jauchefahrer, war hier ein Verkehrsbrennpunkt. 

HeuteObwohl die Weststraße bis 1988 Einbahnstraße in Richtung Osten war, schossen hier um die Ecke die Fahrzeuge entweder aus Richtung Albersloh / Münster durch, oder auf dem Weg um das „Sendenhorster Ei“, also der Runde rund um die Kirche, frisierte Mofas, Motorradfahrer und schnelle Autos. Da geht es heute deutlich gemütlicher zu. 

Zur Quadriga: Kunstwerk des Sendenhorster Ehrenbürger Bernhard Kleinhans: Dargestellt sind 4 Jauchefahrer. Bis nach dem 2. Weltkrieg gab es in Sendenhorst keine fließende Abwasserentsorgung und so mussten Fäkalien der Bewohner und des Nutzviehs, sowie Schlempe  (Abfallprodukt bei der Kornerzeugung und gleichzeitig Mastfutter für das Vieh) von Hand / Karre aus der Stadt abtransportiert werden. Diesem, für die Stadt enorm wichtigen, jedoch gering geschätztem Berufsstand, wurde mit der Quadriga Anerkennung gezollt und schon Kinder können neben dem Spielplatz mit Kunst und Geschichte in Berührung kommen..

HeuteDas Cafe, der Biergarten, und viele Fachgeschäfte sind hinzugekommen, es lohnt sich, hier zu verweilen. Unterstützt wird dies durch die zahlreichen Verschönerungsmaßnahmen, wie z.B. das öffentliche Bücherregal, die rote Bank und auch der Springbrunnen und nicht zu vergessen die buntbestrickten Laternen, die der deutsch-indische Freundeskreis initiiert hat. 

HeuteBild rechts: 1960er: Nicht so schön, der Verkehrsknotenpunkt… Von links der Verkehr aus der Schulstraße und von hinten aus Albersloh und Münster
Erstaunlich auch, wie groß die Eichen in 30 Jahren Fußgängerzone geworden sind. Wenn diese dann zur Vorweihnachtszeit wieder in warmen Licht beleuchtet werden, wie übrigens auch der weitere Ortskern, so der Gewerbeverein, strahlt die Weststraße und vermittelt das Gefühl „einer guten Stube von Sendenhorst“. 

Überhaupt staunt man bei genauerem Betrachten über das viele Grün in Sendenhorst, z.B. die Linden um die Kirche und natürlich das Juwel, unseren Promenadenring, der uns hoffentlich erhalten bleiben möge. Natürlich bedürfen solche Bäume einer guten Pflege, um Wildwuchs, übermäßig „Lindendreck“ und Baumschäden zu vermeiden, aber das sollte uns unsere „Gute Stube“ wert sein. 

HeuteBild links: Hier sind nicht mal die Fahnen schön...
Gerade Touristen schätzen unsere schöne Stadt und die Promenade, auch wenn für manch einen Leser Sendenhorst als Urlaubsziel schwer vorstellbar ist. Das hat viel mit unserer Nachbarstadt Münster zu tun. Sendenhorst profitiert von der Nähe zu Münster, dem Zentrum Westfalens. Die münsterländische Parklandscghaft ist aber auch ideal zum Radfahren, gerade jetzt im Herbst erstrahlen die Hecken und Bäume in leuchtenden Farben. So führen ja die 100-Schklösser-Route, die „Perle der Fahrradrouten“ quer durch unsere Innenstadt, genauso wie der Wanderweg X3, der vom Bürgerwald (Ebenfalls ein Sendenhorster Highlight) kommend, ebenfalls durch die Stadt führt. 

HeuteBild rechts: Ungepflegte Bäume – Durchgangsverkehr – Die südliche Kirchstraße

in den 1960ernZur angenehmen Atmosphäre in der Innenstadt haben auch die Bürgerstiftung mit ihrem Bild zur 700-Jahr-Feier und der Heimatverein mit seinen Installationen zum Brennereipfad und den historischen Augenblicken beigetragen. Schade nur, dass man auf den Tafeln, auf denen die Geschichte der ehemals 12 Brennereien in der Stadt skizziert wird, nicht die Geruch von Schlempe erfahren kann, denn dieser war prägend für die Stadt bis in die 1980er Jahre hinein und die Aussiedlung ins Kirchspiel war absolut richtig.  Genauso zur Verschönerung hat der „Ausgegraben“-Pfad beigetragen, der vom Künstler J. Krass in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein zur Dokumentation unserer 702 Jahre Stadtgeschichte beiträgt. Die Insatallationen vom Heimatverein sind auch immer ein Hingucker wert….

Den Anfang der Weststraße bildet eine der schönsten Gebäude von Sendenhorst, die Pastorat, die nach dem Stadtbrand von 1806 errichtet wurde. Folgt man der südlichen Kirchstraße, so beeindruckt das Fachwerkhaus Leifert und spätestens am wirklich gelungenem Brunnen lässt sich feststellen: Hier ist es schön und: Es gibt noch viele schöne und interessante Ecken in Sendenhorst zu entdecken! Hier am Rathaus, am Zebrastreifen, hat man den besten Überblick auf zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude, so ist die Oststraße bis auf eine Ausnahme komplett erhalten geblieben. Und für diejenigen, die immer meinen, früher war alles schöner, sind hier exemplarisch alte Ecken aus Sendenhorst abgebildet, die heute Dank Sanierung schöner als damals erscheinen!
Heute

Links: Auch (k)ein Hingucker: Neustraße in den 1960ern. Viele der Häuser stehen noch und ergeben ein schönes Straßenbild!

Auch die nördliche Kirchstraße wird von (noch zum Teil) von alten schönen Häusern geprägt, genauso wie die Nordstraße. An dieser befinden sich zahlreiche schöne alte Häuser, u.a das nach neuesten Ermittlungen älteste Haus von 1697!. Die Schulstraße ist dann eher 1970er Jahre Baukultur, aber auch dieser Baustil wird vielleicht mal in 50 Jahren als schön empfunden.. Aber auch hier ist ein Fachwerkhaus erhalten geblieben, geht mal selber suchen! Auch auf den Gräben finden wir weitere schöne Häuser, die zurzeit in Google Maps hinterlegt werden. Und zu guter letzt noch mal der Hinweis auf das wunderbare „Aroma“, dass bei Inversionswetterlage über der Stadt lag. Zum Glück gibt es das heute nicht mehr und noch kein „Aroma“ via Zeitung oder Internet. 

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