Geistlicher aus deutscher Kleinstadt als Präger eines Salzkammergut-Ortes

HALLSTATT. Vor 175 Jahren wurde der Hallstätter Ehrenbürger Valentin Dünnewald geboren. Geistlicher aus deutscher Kleinstadt als Präger eines Salzkammergut-Ortes Valentin Dünnewald (1841–1926)

Valentin Dünnewald (1841–1926)

Am Samstag vor 175 Jahren – also am 23. April 1841 – wurde in Sendenhorst bei Münster im deutschen Westfalen ein Mann geboren, der die Geschicke und den Werdegang von Hallstatt entscheidend mitgeprägt hat und der aufgrund dessen nicht in Vergessenheit geraten sollte: Valentin Dünnewald.

Auf sein Schicksal aufmerksam geworden sind die Salzkammergut-Nachrichten dank eines E-Mails seines Urgroßneffen Heinz-J. Dünnewald "Ich habe hier in Deutschland, aber auch in Österreich recherchiert, wie sein Leben weiter verlaufen ist", schreibt Herr Dünnewald über seinen Ahnen, der am 29. Juli 1866 im Alten Dom von Linz zum Priester geweiht wurde. "Er ist seinerzeit mit der Ehrenbürgerschaft Hallstatts, mit dem Goldenen Verdienstorden der K.u.K.-Monarchie und kirchlichen Auszeichnungen geehrt worden. Er war auch Mitinitiator zum Bau der Dachsteinkapelle im Jahr 1913/1914." Das Gotteshaus am Gletscherrand sah Dünnewald allerdings nie selbst – er war kein Bergsteiger.

Äußerst hilfreich beim Stöbern in Valentin Dünnewalds Geschichte ist die Internet-Homepage des Heimatvereins Sendenhorst (www.heimatverein-sendenhorst.de). Der legendäre Bischof Rudigier, der seinen Amtsbruder im deutschen Münster besuchte, sei es demnach gewesen, der mit seiner Klage, dass in Oberösterreich aufgrund der Priesterknappheit die Pfarrhäuser nicht mehr besetzt werden konnten, Dünnewalds Emigration nach Linz initiierte, zusammen mit 23 weiteren Studenten.

"1863 trat Valentin Dünnewald mit Genehmigung Rudigiers, der sein Förderer war, ins Priesterseminar ein", liest man in der Heimatverein-Website. Nach der Priesterweihe 1866 folgten die Kooperatoren-Kaplanstellen in den zum Teil schönsten Kirchen in Oberösterreich. "Zehn Jahre später kommt er 1876 als Benefiziat nach Hallstatt, wo er über 50 Jahre wirken durfte."

Seine Pfarre übernahm er am 1. April 1880: die Gemeinden Hallstatt, den Ortsteil Lahn und Obertraun. Sein Gehalt zahlte die Kaiserliche Hofkammer an ihn direkt aus. Durch Pfarrer Dünnewald seien beispielsweise die Fronleichnamsprozession auf dem Hallstätter See mit geschmückten Booten wieder durchgeführt und auch die katholische Pfarrkirche einladend hergerichtet worden.

Am 1. Juli 1920 ging er in den Ruhestand. Am 27. Januar 1926 starb Pfarrer Valentin Dünnewald. Seine letzte Ruhestätte fand er vor etwas mehr als 90 Jahren direkt am Portal der katholischen Hallstätter Kirche in einem Ehrengrab, das sich bis zum heutigen Tag dort befindet.

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