100 Jahre Kolpingfamilie Sendenhorst Stolze Gesellen-Tradition

Sendenhorst - „Gott segne das ehrbare Handwerk“ lautet der traditionelle Gruß und Segen der Kolpingfamilien, die sich einst als katholische Gesellenvereine gründeten. In Sendenhorst ist die Gründung eines solchen Gesellenvereins in der kommenden Woche auf den Tag 100 Jahre her. Am 8. März 1914 fand im Hotel Klümper die Gründungsversammlung statt.

100-Jahre Kolpingfamilie Sendenhorst - Stolze Gesellen-Tradition - Die ersten Mitglieder der Kolpingfamilie: (obere Reihe v.l.): A. Greiwe, A. Holthaus, J. Greiwe, W. Frochte, H. Schmeing, J. Pälmke, H. Decker; (mittlere Reihe v.l.):

„Gott segne das ehrbare Handwerk“ lautet der traditionelle Gruß und Segen der Kolpingfamilien, die sich einst als katholische Gesellenvereine gründeten. In Sendenhorst ist die Gründung eines solchen Gesellenvereins in der kommenden Woche auf den Tag 100 Jahre her. Am 8. März 1914 fand im Hotel Klümper, später Kaupmann und heute als Bürgerhaus bekannt, die Gründungsversammlung statt, an deren Ende erstmals die heute traditionsreichen Worte gesprochen wurden. Die Gründungsurkunde, die das vergangene Jahrhundert wohlbehütet und unbeschadet überstanden hat, zeugt noch heute davon.

Seit Beginn des Jahres 1914 hatten drei Gesellen in Sendenhorst Unterschriften von Meistern, Gesellen und weiteren Bürgern gesammelt, die Willens waren, einem katholischen Gesellenverein beizutreten. Mit Hilfe der Ortsgeistlichen wurde in der Folge Verbindung mit der bischöflichen Behörde aufgenommen, und bereits Ende Februar kam aus Münster die Genehmigung zur Gründung.

Das Jahr 2014 möchte die Kolpingfamilie, wie der Gesellenverein heute nach seinem Gründer heißt – zumal sie schon lange nicht ausschließlich Handwerksangehörigen sondern allen Interessierten offen steht –, zu einem Kolpingjahr in Sendenhorst machen. Zum Auftakt wird es am 8. März eine Geburtstagsfeier im Haus Siekmann geben. Die Feier beginnt mit einer Heiligen Messe um 17 Uhr in der Pfarrkirche, die der Kolpingchor mitgestaltet. Anschließend findet ein gemeinsames Essen im Haus Siekmann statt. Geboten werden außerdem Filme und Bilder aus „alten Zeiten“. Wer daran teilnehmen möchte, sollte sich am besten noch heute bei Hubert Descher, ✆  25 33, Alfons Fredeweß, ✆  18 52, oder Josef Schmedding, ✆  16 09, anmelden.

Im Haus Siekmann wird dann auch eine Ausstellung über die Kolping-Geschichte „Kolping international – aktuell und mit lokalen Bezügen“ zu sehen sein, die in der Folge ab dem 10. März in der Sparkasse aufgebaut wird. Wer zudem mehr über die 100-jährige Geschichte der Sendenhorster Kolpingfamilie erfahren möchte, darf sich auf die Festschrift freuen, die pünktlich zum 8. März druckfrisch vorliegen soll.

Am 14. Mai folgt eine Fahrt nach Köln zum Grab von Adolph Kolping in der Menoriten-Kirche. Dort feiern die Sendenhorster eine Messe mit dem Bundespräses, Pfarrer Josef Holtkotte. Danach geht es weiter nach Kerpen, dem Geburtsort Kolpings, wo das Geburtshaus-Museum besichtigt werden soll.

Im September folgt der eigentliche Festakt. Am 27. September sind alle Vereine und Verbände aus Sendenhorst sowie alle Kolpingfamilien aus dem Kreis eingeladen, mitzufeiern. Nach einer Messe ziehen die Bannerabordnungen zum Empfang in der Realschule. Die Festrede wird Karl Schiewerling (MdB), selbst bekennender Kolpingbruder, halten.

Heute gehören Schützenfeste und Karnevalsfeiern der Kolpingfamilie der Vergangenheit an. Das letzte Kolping-Schützenfest wurde im Jahr 2000 gefeiert. Und nachdem ehemalige Kolpingprinzen die hiesige KG „Schön wär‘s“ gegründet hatten, verlagerten sich auch diese Feiern. Heute konzentriert sich die Sendenhorster Kolpingfamilie auf Freizeitangebote, berichten Alfons Fredeweß, Josef Schmedding und Josef Bülte bei der Vorstellung des Programms. Dazu gehören Kreuzweggänge, Radtouren oder Themenfrühstücke. Damit liegen sie derzeit richtig. Denn obwohl ihnen (noch) der Zugang zu den jungen Leuten fehle, wachse die Kolpingfamilie, weil die Gruppe der Senioren, die mitmachten, immer größer werde. Aber auch der Nachwuchs soll nicht aus den Augen verloren werden. „Nach dem Fest wollen wir Wege suchen, auch für jüngere Leute Angebote zu entwickeln“, erklärt Alfons Fredeweß.

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