Die Fraterherren by HGF

Sendenhorst - Sie konnten schalten und walten - über die Fraterherren „Fraterherren" bestimmten im Mittelalter wichtige Teile des kirchlichen Lebens Auf dem Stadtplan ist oben nach Auffassung des Stadt- und Heimatarchivars das "Fraterhaus" abgebildet, von dem die „Fraterherren" zur Kirche gingen. Der Weg ist mit einer gestrichelten Linie eingezeichnet.

Sendenhorst. Im Sendenhorster Stadtplan von 1772 hat das Stadt- und Heimatarchiv das so genannte „Fraterherrenhaus" lokalisiert. Es hat laut Hans-Günther Fascies nördlich der Kirche hinter den heutigen Häusern Dünnewald und Pöttken gestanden, wo sich heute der Parkplatz befindet. Es war auf einer damals großen Freifläche gebaut worden. Die „Fraterherren" waren eine katholische Bruderschaft des späten Mittelalters.

Einen Zugang zur Kirche hatten die„Fraterherren” durch eine Gasse zwischen den Häusern der früheren Küsterei und Dünnewald. Dann überquerten sie die heutige Kirchstraße, gingen durch eine Pforte ein Kirchplatz und erreichten die Kirche.
Der ehemalige Kirchplatzzugang war gegenüber heute ein wenig ostwärts veschoben und heute noch durch  das kleine, stets verschlossene Eisentor zu erkennen. Nicht auszuschließen sei ein unterirdischer Gang der sich bei Baumaßnahmen an der nördlichen Kirchstraße angedeutethabe, meint Fascies.

Auch Heimatforscher Wilhelm Kleinhans habe Anfang des 20. Jahrhunderts ähnliche Vermutungen notiert. Allerdings gebe es bis heute diesbezüglich nicht Konkretes. Sicher sei heute jedoch, dass nur die „Fraterherren" die Kirche von Norden betreten und das alleinige Recht zum Begehen dieses Weges zur Kirche in Anspruch genommen hätten. „Allen Sendenhorstern stand nur das Südportal offen, ob sie von Norden oder Osten, von Süden oder Westen kamen. Auch für den Pastor gab es keinen anderen Weg zur Kirche", meint Fascies. Die punktierte Linienführung im alten Stadtplan mache das sehr deutlich.    

Der Sitz der Fraterherren sei seit 1409 in Münster gewesen. Ihr Domizil war im Bereich der münsterschen Neustraße im Bereich der münsterschen Neustraße und Bispinghofstraße. Im 15. Jahrhundert sei ein Fraterherr auch in Seendenhorst sesshaft geworden. „Ein kleines" Haus, das keineswegs dem Bruderschaftsleben gerecht werden konnte, muss ihm wohl zur Verfügung gestanden haben, vermutet Fascies.Der Fraterherr sei sehr arbeilsam gewesen. Er sei aber nicht als Hilfe im pastoralem Dienst in Erscheinung getreten, 
sondern habe bestimmt, was im kirchlichen Leben zu geschehen hatte.Die heimischen Pastöre vergruben sich in Schreibereien und ließen den Fraterherren schalten und walten. Im Laufe der Zeit hatte sich der Bruderschaftler auch Anerkennung in der Bürgerschaft erworben", erklärt
der Archivar.

So vermachte man ihm von Zeit zu Zeit Haus und Hof sowie Ländereien. Vermietungen und Verpachtungen brachten Geld. des ,Fraterherren' Unterhalt, und führten zum Einsatz eines weiteren Fraterherren aus Münster in Sendenborst", so Fascies. Im Jahr 1510, nach einem Gesuch des "Fraterherren"-Klosters an den Fürstbischof,  sei es zum Bau des Hauses und darin der Einrichtung zweier Wohnungen gekommen. Ein Vertrag aus dem Jahre 1631 zwischen dem "Fraterhaus" in Münster und Bürgermeister Johan Vischer von Sendenhorst mache deutlich, dass sieben Fraterherren in Sendenhotrst ansässig waren. In der Stadt habe sich im beginnenden 17. Jahrhundert eine regelrechte Zweigniederlassung des münsterischen Konventes etabliert.

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