Von der Stiftung zum Fachkrankenhaus

Krankenhaus verdankt Gründung einer großherzigen Spende von J. Spitthöver - Seit 1920 eine der führenden Kliniken für Gelenk- und Knochenerkrankungen - Am 16. September 1964 waren es 75 Jahre her, daß das Sendenhorster St.-Josefs-Stift seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Aus dem Krankenhaus für Sendenhorster Bürger, aus Altersheim und „Kinderbewahranstalt“ hat sich im Laufe der Jahrzehnte unter der Leitung fortschrittlicher Ärzte eine Spezialklinik entwickelt, die auf dem Gebiet von Gelenk- und Knochenerkrankungen verschiedenster Art zu den führenden Häusern ihrer Art zählt.

Der erste Schritt zur Spezialklinik wurde in den 20er Jahren getan, als man unter der Leitung von Chefarzt Dr. Goosen der Fachrichtung Orthopädie besondere Bedeutung zukommen ließ. In Verbindung mit der Hüfferstiftung wurden Rachitiserkrankungen erfolgreich behandelt, und hier war es der spätere Chefarzt Dr. Lintel-Höping, der die Klinik in 38jähriger Tätigkeit zielstrebig und erfolgreich zu ihrer heutigen Bedeutung führte. Die Stadt Sendenhorst hat diese Arbeit durch Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Dr. Lintel-Höping gewürdigt. Heute führt Dr. Book sein Werk fort.
In Sendenhorst ist man trotz größter Opfer und finanzieller Belastungen stets mit der Zeit gegangen. Modernste Operations-, Untersuchungs- und Behandlungsräume, Gymnastiksäle, Massage- und Baderäume, sowie ein kleines Schwimmbassin gehören ebenso zur Ausstattung, wie die lichtdurchfluteten Säle für Kinder, die fast kontinuierlich übergehen in die architektonisch reizvollen Parkanlagen. Angegliedert ist dem Haus eine Sonderschule, in der die Kinder, die einen Großteil der rund 240 Patienten ausmachen, zu jeweils zwei Jahrgängen unterrichtet werden.

Wenn das Stift in diesem Jahr in Verbindung mit dem Stadtjubiläum sein 75jähriges Bestehen feiert, dann wird man eines Mannes in ehrender Weise denken, der durch seine hochherzige Spende den Bau des Hauses ermöglicht hat: Joseph Spitthöver, eines Sohnes der Stadt, der als Buchbinder in der Fremde durch Fleiß, Können und Glück in der Fremde zu Wohlstand und Reichtum gelangt war. Als Geselle ging der 1813 Geborene als 24jähriger „auf die Walz“, kam vier Jahre später nach Rom und fand hier liebevolle Aufnahme im Kreis der deutschen Kolonie. Aus dem Buchbindermeister wurde ein wohlhabender Buchhändler, der es verstand, durch Handel mit Wertpapieren seinen Wohlstand stetig zu vergrößern. Zu ausgesprochenem Reichtum jedoch führten umsichtige Grundstücksspekulationen.

Das Geld geriet in die richtige Hand: Spitthöver förderte den Bau von Kranken- und Heilanstalten, erbaute in der Schweiz ein Waisenheim, förderte den Kirchbau in Sendenhorst und schenkte seiner Heimatstadt schließlich 350 000 Goldmark für den Bau des heutigen Krankenhauses. 1887 wurde der Grundstein gelegt, am Tage der Einweihung zwei Jahre später bereitete die Stadt dem Stifter einen großartigen Empfang.

Drei Jahre später, am 12. Januar 1892 starb in Rom der große Wohltäter der Stadt Sendenhorst und wurde auf dem Campo Santo an der Seite seiner drei Jahre älteren Schwester Clara begraben.

 

 

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