Als Künstler von Rang anerkannt Plastiken von Bernhard Kleinhans in vielen europäischen Städten ausgestellt

Sendenhorst. Eine 650jährige Stadt darf nicht nur stolz sein auf ihre Geschichte, auf blühenden Handel und Industrie oder auf ihr sauberes Stadtbild, sondern mindestens ebenso sehr auf geistig-kulturelle, schöpferische Leistungen, die in ihren Mauern vollbracht wurden und werden.

In diesem Sinne findet nun auch in seiner Heimatstadt Sendenhorst der Bildhauer Bernhard Kleinhans große Beachtung, nachdem Arbeiten von ihm sich bereits über Genf, Bern, München, belgische und holländische Städte verteilt haben, will man einmal von der westfälischen Umgebung absehen. Auch auf großen Ausstellungen u. a. in Düsseldorf und Münster waren Plastiken von Kleinhans zu sehen.

Der Bildhauer, dessen Atelier neben dem Sendenhorster Krankenhaus versteckt in einem Garten liegt, ist heute 39 Jahre alt. Nachdem er eine, wie er sagt, „qualvolle Pennalzeit“ hinter sich gebracht hatte, stand sein unverrückbarer Entschluß fest, Bildhauer zu werden. Er lernte drei Jahre an der Werkschule Münster bei Kurt Schwippert; danach ging er an die Kunstakademie in München zu Prof. Kirchner. 1956 bekam Bernhard Kleinhans den Jung-Westfalen-Preis für Bildhauerei zugesprochen. Die Biographie des Künstlers weist keine außergewöhnlichen Besonderheiten bis auf einen mehrmonatigen Aufenthalt im Orient auf, worauf sich vielleicht sein Hang zum Exotischen zurückführen läßt.

Das die Kunst zwar nicht für die Masse, aber doch für viele sein sollte, ist der Wunsch des Bildhauers, nicht eine Forderung und auch kein Maßstab. Für die Kunst gelte der gleiche Maßstab wie für das Menschliche und das Leben: Vielseitigkeit. Vielseitig sind aber nicht nur die Aussagen von Kleinhans-Plastiken, sondern folgerichtig auch die Themen und Motive: Seine Mädchen sind einmal spindeldürr oder mal recht prall. Ehrenmäler und auch Genrehaftes schafft der Bildhauer. Lustige kleine Figuren und ernste religiöse Darstellungen kommen von der gleichen     Hand. Sogar die Technik ist gemeinsam: Bronzeguß mit einer eigenartigen Oberfläche, an der Reste der Form hängengeblieben sind. Ein bevorzugtes Thema gibt es für Kleinhans nicht. „Alles, was die Menschen bewegt“, regt ihn zur Gestaltung an.

    Seine Kunst schafft er bewußt aus der Tradition und gleichzeitig aus dem Formengefühl und Bewußtsein unserer Zeit. „Denn: „Das Künstlerische ist beständig und gehört immer zum Menschen.“ Wegen der großen Bedeutung, die Kleinhans dem Handwerklichen zumißt, führt er alle Arbeiten vom Entwurf bis zum fertigen Bronzeguß in dem jahrhundertealten Wachsausschmelzverfahren selbst durch.

Gestalt und Standort einer Plastik müssen exakt aufeinander abgestimmt sein, weswegen Kleinhans viel für bestimmte Auftraggeber arbeitet. So hat er ein sieben Meter hohes Ehrenmal in Versmold entworfen und gegossen. Die Michaelsfigur vor dem Gymnasium in Ahlen stammt ebenfalls von ihm, genauso wie eine Mädchendarstellung vor der Berufsschule in Dülmen und „Drei Grazien“ im Kurpark von Bad Waldliesborn.

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