1954 - 50 Jahre Mariensäule in Sendenhorst

Sendenhorst. Heute, am Feste Mariä Empfängnis, jährt sich zum 50. Male der Tag, an dem die an der Südseite stehende Mariensäule eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben wurde. Sie bedeutet einen neuen Schmuck für den Kirchplatz und ist eine Zierde für die Gemeinde. Sie ist zugleich ein Zeugnis für die marianische Begeisterung unserer Bürgerschaft zu Beginn dieses Jahrhunderts. Unter dem 7.12.1904 brachte die Sendenhorster Lokalzeitung folgenden aufschlußreichen Bericht:

Vor 112 Jahren noch fast wie heute: 1903 - Südlicher Kirchplatz mit Mariensäule

„Kaum sind die gnadenreichen Tage der hl. Mission dahin, die zur Erfrischung und Kräftigung des christlichen Glaubens in unserer Gemeinde beitrugen, und eine zweite herrliche Feier kann unsere Gemeinde begehen: Die Einweihung einer prächtigen Mariensäule. Sie ist ein Werk unserer hochw. Geistlichkeit, namentlich aber des Pfarrers Beckmann. Von ihm ging der schöne Gedanke aus, der auch in der Bürgerschaft lebhaften Anklang fand und sich in der Spendung reicher freiwilliger Gaben kundtat. Nur kurze Zeit bedurfte es zur Sammlung der notwendigen Gelder, um vor unserem würdigen Gotteshause die Mariensäule entstehen zu lassen. Am morgigen Feste Mariä Empfängnis, jenem hochfestlichen Tage, an welchem sich 50 Jahre vollenden, seitdem die Christenheit durch die feierliche Verkündung der Unbefleckten Empfängnis Mariens erfreut und gesegnet worden ist und der daher von den Katholiken der ganzen Welt in feierlicher Weise begangen wird, kann in unserer Gemeinde noch die besondere Feier der Einweihung der Mariensäule vor sich gehen. Fürwahr, ein schönerer Tag konnte nicht ausgewählt werden. Das Denkmal fand in diesen Tagen manchen Bewunderer.“

Wenige Tage später, am 10.12., folgte eine ausführliche Würdigung der Mariensäule. Gefertigt wurde sie von einem Sendenhorster, dem Bildhauer Heinrich Seelige, Beckum. Die Säule hat im ganzen eine Höhe von acht Metern. Die untere Stufe ist 2,46 Meter breit, auf der sich der mittlere Bau erhebt. Letzterer trägt verschiedene Symbole; so an der Front die geistige Rose und den Morgenstern, an der rechten Seite den Turm Davids und den elfenbeinernen Turm, zur linken Seite die Arche des Bundes und die Pforte des Himmels, an der Rückseite endlich die Symbole vom Spiegel der Gerechtigkeit und dem Sitz der Weisheit. Die mittlere Tafel trägt die Inschrift: „O Maria ohne Sünden empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen.“ Die Tafel auf der Rückseite besagt: „Errichtet von der Pfarre S. am 8.12.1904 zur Erinnerung an den 50. Jahrestag der Verkündigung des Glaubenssatzes von der Unbefleckten Empfängnis Mariens.“ Auf diesem Mittelbau erheben sich in vier Nischen Figuren, darstellend die Eltern Anna und Joachim, sowie St. Bernardus und Dominikus. Ueber diesem Hauptfelde befindet sich ein Säulenbund, der die Mariensäule trägt.

 

 

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