Der Heimatverein in der lokalen Presse

Sendenhorst bildet Schwerpunkt im neuen Kreisjahrbuch

Sendenhorst/Albersloh - Es war für ihn eine große Ehre, dem Kreisheimatverein Beckum-Warendorf Gastgeber sein zu dürfen. Werner Strotmeier, Geschäftsführer des St.-Josef-Stiftes, würdigte die Arbeit am Jahrbuch des Kreises 2012 bei der Begrüßung des Vorsitzenden des Vereins, Professor Dr. Paul Leidinger, sowie der zahlreichen Gäste aus den Heimatvereinen des Kreises und aus Sendenhorst.

Bild: Sie alle haben am Jahrbuch des Kreises mitgewirkt und stellten es der Öffentlichkeit vor: v.l. Alfred Smieszchala (Kreisheimatverein), Rolf Hartmann (Heimatverein Sassenberg), Werner Strotmeier (St.-Josef-Stift), stellvertretender Landrat Franz-Josef Buschkamp, Dr. Mark Steinert (Kreisarchiv), Stefan Wittenbrink (Kreisheimatverein), Martin Möller (Layout), Hans Homeyer (Heimatverein Sendenhorst), Martina Bäcker (Stadt Sendenhorst), Professor Dr. Paul Leidinger (Vorsitzender Kreisheimatverein)

In den druckfrischen Ausgaben des neuen Buches werden Sendenhorst und Albersloh als Schwerpunkt hervorgehoben, freute sich Hans Homeyer vom Vorstand des hiesigen Heimatvereins. Aus diesem Grund fand die Vorstellung am Donnerstagabend im St.-Josef-Stift statt.

Leidinger sei nicht so ganz ungern im St.-Josef-Stift, meinte er zu Beginn seiner Ausführungen. Denn er kenne das Haus bereits aus eigener Erfahrung. Etwas verspätet und etwas umfangreicher als geplant sei das 61. Jahrbuch über das Münsterland nun fertig. Auf dem Titel zeigt es das aktuelle Luftbild des Sendenhorster Krankenhauses mit der neu angebauten Reha-Klinik.

Zu jedem der neun Kapitel des Buches hatte Leidinger einige Highlights mit Fotos zusammengestellt. So widme sich der erste Abschnitt der Zeitgeschichte und Gegenwart des Kreises. Es werde unter anderem über die Entwicklung der deutschen Ostvertriebenen berichtet, die 1945 in den Kreis kamen: „Eine Reminiszenz an die insgesamt 25 000 Flüchtlinge, die im Kreis eine neue Heimat gefunden haben.“

Die Stadt Sendenhorst, historisch und aktuell, wird anhand der Kirche, der Skulpturen von Bernhard Kleinhans, des Brennereipfades und alter Fotos von Straßenzügen thematisiert. Auch der Geschichte Albersloh widmet sich das Jahrbuch. So vermuten die Autoren ein Vorbild der Kirche im Kaiserdom Lothars III. in Königslutter. Um 1150 als romanische Grabkirche erstellt, wurde sie um 1250 um eine gotische Hallenkirche mit Eingangsportal erweitert und der Öffentlichkeit geöffnet.

Im Kapitel „Neues aus der Wirtschaft des Kreises“ stehen einige Sendenhorster Unternehmen im Fokus. So die Veka AG, „die einen Aufstieg innerhalb von 40 Jahren von einer kleinen Fensterbaufirma bis an die Weltspitze vollzogen hat“, führte Leidinger aus. Aber auch andere Handwerksbetriebe hätten sich zu mittelständischen Unternehmen entwickelt. Mit der Digitalisierung und Überführung des Archivs nach Warendorf leiste die Firma Gassner darüber hinaus einen Heimatdienst. „Eine Folge des Raummangels in den Archiven der Städte.“

Zum 150. Geburtstag von Augustin Wibbelt im Jahr 2012 befasst sich das Jahrbuch ausführlich mit dem Leben des gebürtigen Vorhelmers. Neben der Kultur stellt das Buch auch das vielfältige künstlerische Spektrum vor. „Der Kreis Warendorf ist eine Landschaft von Künstlern und Museen, der seinesgleichen sucht.“

Eine ganze Reihe an Persönlichkeiten gebe es, die im Kreis geboren seien oder gewirkt hätten, meinte der Vorsitzende des Kreisheimatvereins. Auch hier sind einige Sendenhorster Namen erwähnt: So Valentin Dünnewald, der als Pfarrer in Österreich gewirkt hat oder auch August Jakob Happe, Priester in den USA, und sein Bruder, Priesterdichter Franz Engelbert Happe. „Wir gedenken darin unter anderem auch einer großen Persönlichkeit aus Ahlen - Imo Moszkowicz.“

Ebenso sind die Kreisorte in Geschichte und Gegenwart, „110 Jahre Kreisheimatverein“ sowie der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, bei dem Füchtorf 2011 als knapper Sieger hervorging, Themen des Jahrbuches. „Ich hoffe, ich habe sie etwas heiß gemacht auf das Buch“, schloss Leidinger seine enthusiastische Vorstellung.

Der stellvertretende Landrat, Franz-Josef Buschkamp, der in Vertretung von Dr. Olaf Gericke das erste Jahrbuch in Empfang nahm, zeigte sich gleich angetan: „Der 61. Band zeigt, dass die Kräfte des Kreisheimatvereins nicht nachgelassen haben. Man sieht, dass es eine nahezu unerschöpfliche Vielfalt an Themen gibt.“

Das Jahrbuch ist ab heute im Buchhandel zum Preis von 13 Euro erhältlich.

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