Der Heimatverein in der lokalen Presse
Neue Heimat für die Heimat- Digitales Archiv kann von den Bürgern im Rathaus genutzt werden
Es riecht noch ein wenig nach frischer Farbe. Doch das wird sich im Laufe der nächsten Zeit wohl ändern. Denn wo früher im Keller des Rathauses Mitarbeiter ihr Frühstücksbrot verzehrten, ist jetzt das digitale Zeitalter eingezogen. Und mit ihm zugleich auch ein gewaltiges Stück Heimat.
Auf den neuen Rechnern treffen zugleich Zukunft und Vergangenheit aufeinander. Die Festplatten enthalten all das, was die Arbeitsgruppe „Stadtgeschichte“ des Heimatvereins aus den Beständen des ehemaligen Stadt- und Heimatarchivs bisher in den Räumen der Werbeagentur Gassner digitalisiert hat. Dazu gehören unter anderem 8000 Fotos und 6000 Dias. Die Heimat hat im Rathaus eine neue Heimat gefunden.
Bevor die Bestände des ehemaligen Stadt- und Heimatarchivs ins Warendorfer Kreishaus gewandert sind – und auch noch weiter wandern werden –, wurden und werden sie von der Arbeitsgruppe, die von Werner Dufhues geleitet wird, für das digitale Zeitalter aufbereitet. „Bürger, die sich dafür interessieren, müssen nicht mehr nach Warendorf fahren, um in der Stadt- und Heimatgeschichte zu forschen“, erklärt Bürgermeister Berthold Streffing bei der Übergabe des Raumes in Gegenwart der Mitglieder des Arbeitskreises.
Das digitale Archiv ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Heimatverein. Gefördert wurde es im Rahmen des „Generationenprojekts“ von der Gelsenwasser AG, die 2000 Euro für die technische Ausstattung beigesteuert hat. Die Stadt hat nochmal 2200 Euro zugebuttert.
Denn Nutzer können alle Bürger sein, die sich nach der Anmeldung einen Schlüssel für den Raum holen.
Der Heimatverein habe im März 2010 mit der Digitalisierung begonnen, blickt Werner Dufhues zurück. Zwei Mal in der Woche haben sich die Arbeitskreisler bei Gassner getroffen. „Wir waren immer sehr willkommen und haben uns dort sehr wohl gefühlt“, sagt Dufhues.
Das digitale Archiv solle bewusst Generationen miteinander verbinden. Denn die Stadtgeschichte solle von Generation zu Generation weitergegeben und dort, wo es möglich ist, von Jüngeren auch weiter ausgearbeitet werden.
Bernd Gaßner vom Arbeitskreis spricht in diesem Zusammenhang gar von einer „Demokratisierung der Stadtgeschichte“, an der alle mitwirken sollten.
Denn nicht immer seien bislang auf Papier festgehaltene Details ganz richtig oder vollständig. Das könne und solle in Zukunft anders werden, wenn sich Zeitzeugen oder Kenner der Stadtgeschichte zum Beispiel über das Internet an der Fortschreibung beteiligen würden. Deshalb sollen auch Zugriffe von außerhalb möglich sein. „Daran wird noch gearbeitet“, so Bernd Gaßner.
| Ansprechpartnerin für Nutzer ist in der Stadtverwaltung Sabine Nienkemper, ' 30 31 78.